Gelsenkirchen
Wappen | Karte | ||||||
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![]() Wappenabbildung auf gelsenkirchen.de |
Lage der kreisfreien Stadt Gelsenkirchen in Deutschland | ||||||
Basisdaten | |||||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||||
Regierungsbezirk: | Münster | ||||||
Regionalverband: | Regionalverband Ruhr | ||||||
Kreis: | Kreisfreie Stadt | ||||||
Fläche: | 104,85 km² | ||||||
Einwohner: | 272.445 (31.12.2003) | ||||||
Bevölkerungsdichte: | 2.598 Einwohner je km² | ||||||
Höhe: | 110 m ü. NN | ||||||
Postleitzahlen: | 45801-45899 (alt: 4650 und 4660) | ||||||
Vorwahl: | 0209 | ||||||
Geografische Lage: | 51° 31' n. Br. 07° 06' ö. L. | ||||||
Kfz-Kennzeichen: | GE | ||||||
Gemeindeschlüssel: | 05 5 13 000 | ||||||
Stadtgliederung: | 5 Stadtbezirke mit 18 Stadtteilen | ||||||
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadt Gelsenkirchen 45875 Gelsenkirchen | ||||||
Offizielle Website: | www.gelsenkirchen.de | ||||||
E-Mail-Adresse: | stadt@gelsenkirchen.de | ||||||
Politik | |||||||
Oberbürgermeister: | Frank Baranowski (SPD) | ||||||
Schulden: | 333 Mio. € (Stand: 31.12.02) | ||||||
Bevölkerung (Stand: 31.12.02) | |||||||
Arbeitslosenquote: | 19,8 % (28.10.04) | ||||||
Ausländeranteil: | 13,4 % | ||||||
Altersstruktur: |
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Gelsenkirchen ist eine Stadt im nördlichen Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen. Die kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Münster ist in der Landesplanung als Mittelzentrum ausgewiesen. Sie ist Mitglied im Regionalverband Ruhr. In Deutschland und darüber hinaus ist Gelsenkirchen vor allem als Heimat des Fußballklubs Schalke 04 bekannt.
Die Stadt in ihren heutigen Grenzen ist das Ergebnis mehrere Gebietsreformen, durch welche umliegende Gemeinden und sogar größere Städte, darunter die ehemalige Großstadt (seit 1926) Buer (seit 1912 Stadtkreis Buer), nach Gelsenkirchen eingegliedert bzw. mit dieser Stadt zusammengelegt wurden. Schon mit der ersten größeren Eingemeindung 1903 überschritt die Einwohnerzahl Gelsenkirchens die 100.000-Grenze und machte sie zur Großstadt. Heute gehört Gelsenkirchen mit ihren ca. 270.000 Einwohnern zu den kleineren Großstädten des Landes. Früher hatte Gelsenkirchen den Beinamen "Stadt der 1000 Feuer" (wegen der vielen Fackeln, über denen der Bergbau das Grubengas abfackelte).
Anekdote: Auf die Frage des schwedischen Königs "Wo liegt denn Gelsenkirchen?" antwortet Ernst Kuzorra "Bei Schalke!"
Geografie
Gelsenkirchen liegt an den beiderseitigen flachen Hängen der breiten Emschermulde mit dem Rhein-Herne-Kanal. Die Kernstadt liegt südlich des Flusses bzw. Kanals, während die Stadtteile Horst und Buer nördlich der Gewässer liegen.
Nachbargemeinden
Folgende Städte grenzen an die Stadt Gelsenkirchen, sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Herne, Bochum, Essen (alles kreisfreie Städte) sowie Gladbeck, Dorsten, Marl und Herten (alle Kreis Recklinghausen).
Stadtgliederung


Das Stadtgebiet Gelsenkichens besteht aus 5 Stadtbezirken, die sich in Stadtteile unterteilen. In jedem Stadtbezirk gibt es eine Bezirksvertretung. Diese werden bei jeder Kommunalwahl neu gewählt. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Bezirksvertretungen sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die Stadtbezirke mit zugehörigen Stadtteilen:
- Gelsenkirchen-Nord: Buer, Scholven, Hassel
- Gelsenkirchen-Mitte: Altstadt, Schalke, Schalke-Nord, Bismarck, Bulmke-Hüllen, Feldmark, Heßler
- Gelsenkirchen-West: Horst, Beckhausen
- Gelsenkirchen-Ost: Erle, Resse, Resser-Mark
- Gelsenkirchen-Süd: Neustadt, Ückendorf, Rotthausen
Geschichte
- 1003 - Buer wurde das erste Mal erwähnt. Die Siedlung gehört zum Vest Recklinghausen (bis 1802)
- 1150 - Gelstenkerken oder Geilistirinkirkin (Georgskirche) wird das erste Mal erwähnt. Die Siedlung gehört zur Grafschaft Mark, die später zu Preußen kommt.
- 1815: Nach vorübergehender Zugehörigkeit zum Großherzogtum Berg, kommt das heutige Stadtgebiet Gelsenkirchens an Preußen, die es der Provinz Westfalen angliedern. Während Gelsenkirchen dem Amt Wattenscheid im Kreis Bochum des Regierungsbezirks Arnsberg zugeordnet wird, kommt das Amt Buer (mit Horst) zum Kreis Recklinghausen im Regierungsbezirk Münster. Diese Verteilung auf zwei Regierungsbezirke endet erst 1928.
- 1847 - die Köln-Mindener-Eisenbahn wird eröffnet.
- 1868 - Gelsenkirchen wird Sitz eines eigenen Amtes im Kreis Bochum. Ihm gehören die Gemeinden Gelsenkirchen, Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Heßler, Bulmke und Hüllen an.
- 1872 - In Schalke gründete Friedrich Grillo die "Aktiengesellschaft für Chemische Industrie" und den "Schalker Gruben- und Hüttenverein"
- 1873 - Ebenfalls von Friedrich Grillo wurden die "Glas- und Spiegel-Manufaktur AG" in Schalke gegründet.
- 1875 - Gelsenkirchen wird Stadt.
- 1885 - durch Aufteilung des Kreises Bochum wird Gelsenkirchen Sitz eines eigenen Kreises, der bis 1926 besteht (daneben entsteht noch der Kreis Hattingen). Dem Kreis Gelsenkirchen gehören die Städte Gelsenkirchen und Wattenscheid sowie die Ämter Braubauerschaft (ab 1900 Bismarck), Schalke, Ückendorf, Wanne und Wattenscheid an, doch scheidet Gelsenkirchen 1896 aus dem Kreis Gelsenkirchen aus und wird eine kreisfreie Stadt.
- 1891 - Horst scheidet aus dem Amt Buer aus und wird Sitz eines eigenen Amtes
- 1911 - Das Amt Buer wird zur Stadt erhoben und ein Jahr später kreisfrei.
- 1924 - Vereinigung der Landgemeinde Rotthausen (bisher Kreis Essen) mit der Stadt Gelsenkirchen
- 1928 - als Folge eines neuen Landesgesetzes werden die Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst mit Wirkung vom 1. April zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen-Buer zusammen geschlossen. Damit gehört das gesamte Stadtgebiet nunmehr zum Regierungsbezirk Münster
- 1930 - der Name Gelsenkirchen-Buer wird durch den Rat der Stadt mit Wirkung vom 21. Mai in Gelsenkirchen geändert.
- 1930 - Die Bergwerksgesellschaft Hibernia gründete 1935 in Scholven die "Hydrierwerk Scholven AG GE-Buer".
- 1931 - Die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft gründete in Horst die "Gelsenberg-Benzin-AG".
- 1953 - Die Kokerei Hassel, Deutschlands erster Kokereineubau nach dem Krieg, geht am 17. Dezember in Betrieb.
- 1961 - Mit der Einführung der Postleitzahlen erhält Gelsenkirchen als eine von wenigen Städten zwei Postleitzahlen, Buer die Zahl 466 und Gelsenkirchen die Zahl 465 (beide bis zum 1. Juli 1993 im Gebrauch).
- 1969 - Die erste Gesamtschule in NRW wird eröffnet.
- 1975 - Die "Scholven-Chemie AG" (ehemals Hydrierwerk Scholven) fusionierte mit der "Gelsenberg-Benzin-AG" zur "VEBA-Oel AG".
- 1987 - Papst Johannes Paul II. zelebriert im Parkstadion vor 85.000 Menschen eine Heilige Messe und wird auf Anfrage Ehrenmitglied vom FC Schalke 04.
- 1997 - Auf dem Gelände der stillgelegten Zeche "Nordstern" findet die Bundesgartenschau (BUGA) statt.
- 1999 - Die Kokerei Hassel produziert am 29. September zum letzten Mal Koks. Mit der Stilllegung stellte die letzte Kokerei auf Gelsenkirchener Stadtgebiet ihre Produktion ein. Zuvor war in Gelsenkirchen 117 Jahre und 12 Tage Koks produziert worden.
- 2000 - Am 28. April schließt die Zeche Ewald-Hugo. 3000 Bergleute werden entlassen.
- 2003 - Buer feiert 1000-jähriges Bestehen.
- 2004 - Der FC Schalke 04 feiert sein 100jähriges Bestehen (4. Mai 1904).
Religionen
Gelsenkirchen hatte als Gründung von Essen von Anfang an die gleichen kirchlichen Verhältnisse, wie die Mutterkirche in Essen selbst, d.h. die Kirche gehörte zum Erzbistum Köln und war dem Dekanat Essen unterstellt. Mit dem Übergang an die Grafschaft Mark war der Gelsenkirchener Pfarrer dem Dechanten zu Wattenscheid unterstellt. Die Kirchen in Buer und Horst waren dem Dechanten zu Dortmund zugeordnet. In Gelsenkirchen setzte sich zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Reformation nach lutherischem Bekenntnis durch, doch konnten die Katholiken noch bis Ende des 19. Jahrhunderts die einzige Kirche der Stadt (St. Georg) mitbenutzen (Simultankirche). Anfang des 17. Jahrhunderts entstand auch eine reformierte Gemeinde. Der Anteil der Protestanten und Katholiken in Gelsenkirchen war relativ ausgewogen. Buer und Horst blieben als Orte des Vests Recklinghausen katholisch. Erst durch Zuzug im 19. Jahrhundert entstanden auch hier evangelische Kirchengemeinden. Doch kam der Anteil an der Gesamtbevölkerung nie über ein Drittel hinaus.
Die evangelischen Kirchengemeinden Gelsenkirchens gehörte bis Ende des 19. Jahrhunderts zur Synode Bochum, doch wurde die Stadt 1892 Sitz eines eigenen Superintendenten bzw. einer Kreissynode für das gesamte Umland. Hieraus entstand später der "Kirchenkreis Gelsenkirchen und Wattenscheid", zu dem heute 22 evangelische Kirchengemeinden der Stadt Gelsenkirchen und des benachbarten Stadtbezirks Wattenscheid der Stadt Bochum innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen gehören.
Die Katholiken in Gelsenkirchen konnten - wie bereits erwähnt - bis Mitte des 19. Jahrhundert zusammen mit den Protestanten die Kirche St. Georg nutzen. Infolge des starken Wachstums der Gemeinde, war jedoch der Bau einer eigenen Kirche geboten. So wurde 1845 die Augustinuskirche erbaut, die jedoch alsbald zu klein war und so entstand zwischen 1874 und 1884 die heutige Augustinerkirche, die 1904 durch päpstlichen Erlass zur Propsteikirche erhoben wurde. Sie wurde Mutterkirche mehrerer anderer katholischer Kirchen der Stadt. Während des 2. Weltkriegs 1944 durch Bomben stark zerstört, wurde die Augustinerkirche 1948 bis 1952 wieder aufgebaut und inzwischen mehrfach restauriert. Die Pfarrgemeinden Gelsenkirchens gehörten ab 1821 zum (Erz-)Bistum Paderborn. Die Stadt wurde Sitz eines Dekanats. Die Pfarrgemeinden in Buer und Horst gehörten ab 1821 zum Bistum Münster. Während Buer Sitz eines eigenen Dekanats wurde, gehörte Horst zum Dekanat Gladbeck. Als 1958 das Bistum Essen gegründet wurde, kamen alle Pfarrgemeinden der Stadt Gelsenkirchen zu diesem neuen Bistum. Sie bilden heute das Stadtdekanat Gelsenkirchen.
Neben den evangelischen und katholischen Gemeinden in Gelsenkirchen gibt es auch noch verschiedene Freikirchen, darunter Evangelisch-freikirchliche Gemeinden (Baptisten), Evangelisch-methodistische Gemeinden (Methodisten), die Heilsarmee und die zum Mülheimer Verband gehörige Christus-Gemeinde. Auch die Neuapostolische Kirche ist in Gelsenkirchen vertreten.
In Gelsenkirchen gibt es weiterhin eine jüdische Gemeinde (eine frühere Synagoge im Stadtteil Buer wurde in der Reichspogromnacht 1938 zerstört, genau 66 Jahre später wurde der Grundstein für den Neubau gelegt), sowie christlich-orthodoxe Gemeinden. Weiterhin sind islamische Glaubensgemeinschaften vertreten. Im Stadtteil Hassel gibt es seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Moschee. Die orthodoxen bzw. islamischen Glaubensgemeinschaften sind durch die zugezogenen Gastarbeiterfamilien (in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts) langsam entstanden.
Eingemeindungen
Das Stadtgebiet Gelsenkirchens hat sich wie folgt entwickelt (Siehe auch: Institut für Stadtgeschichte unter www.institut-fuer-stadtgeschichte.de):
- Eingemeindung 1903:
- Bismarck (bis 1900 Braubauerschaft) - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, Kreis Bochum und ab 1887 eigenes Amt im inzwischen neu gegründeten Kreis Gelsenkirchen
- Schalke - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 eigenes Amt, das 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kommt
- Heßler - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen
- Bulmke - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum, ab 1877 zum Amt Schalke alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, ab 1887 Bulmke zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
- Hüllen - bis 1868 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann zum Amt Gelsenkirchen, Kreis Bochum und 1877 zum Amt Schalke, alle 1885 Kreis Gelsenkirchen, 1887 Hüllen zum Amt Braubauerschaft/Bismarck
- Ückendorf - bis 1876 zum Amt Wattenscheid, Kreis Bochum, dann eigenes Amt, das ab 1885 zum Kreis Gelsenkirchen kam
- Eingemeindung 1924 Rotthausen - bis 1873 zur Bürgermeisterei Altenessen, Kreis Duisburg, dann zur Bürgermeisterei Stoppenberg, Kreis Essen und ab 1906 eigene Bürgermeisterei im Kreis Essen
- Eingemeindung 1926 Teile vom Röhlinghausen und Wanne
- 1928 (1. April) Zusammenlegung der kreisfreien Städte Gelsenkirchen und Buer mit dem Amt Horst (bis 1891 zum Amt Buer gehörig, dann eigenes Amt) zur neuen kreisfreien Stadt Gelsenkirchen-Buer
- 1930 (21. Mai) Änderung des Stadtnamens in Gelsenkirchen
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind entweder Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

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¹ Volkszählungsergebnis
Politik
An der Spitze des Dorfes Gelsenkirchen standen 1608 zwei Bürgermeister, die von den Eingesessenen gewählt wurden. Während der Zeit der französischen Besetzung 1807 bis 1813 bildete Gelsenkirchen mit dem benachbarten Wattenscheid eine gemeinsame Munizipalität bzw. ab 1815 das Amt Wattenscheid im Kreis Bochum. Der dortige Amtmann war daher auch für Gelsenkirchen zuständig. 1868 wurde Gelsenkirchen eigene Amtsstadt und 1875 erhielt das Amt die Stadtrechte. An der Spitze stand danach der Bürgermeister, der nach Erlangung der Kreisfreiheit 1896 den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Buer und Horst wurden bis 1891 unter dem gemeinsamen Amt Buer verwaltet, dann gab es ein eigenständiges Amt Horst. Jedes Amt wurde von einem Amtmann geleitet. Nach Erlangung der Stadtrechte in Buer 1911 stand an der Spitze Buers ebenfalls ein Bürgermeister, später Oberbürgermeister. Die Stadt Gelsenkirchen-Buer bzw. die neue Stadt Gelsenkirchen (ab 1928) wurde von einem Oberbürgermeister geleitet.
Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten "Rat der Stadt", dessen Mitglieder man als "Stadtverordnete" bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1996 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt.
Bürgermeister und Oberbürgermeister
- 1877 - 1900: Friedrich Wilhelm Vattmann
- 1900 - 1919: Theodor Machens
- 1919 - 1928: Carl von Wedelstaedt
- 1928 - 1933: Emil Zimmermann (zuvor Oberbürgermeister von Buer)
- 1933 - 1945: Carl Engelbert Böhmer, NSDAP
- 1945 - 1946: Emil Zimmermann, zweite Amtszeit
- 1946 - 1963: Robert Geritzmann, SPD
- 1963 - 1969: Hubert Scharley
- 1969 - 1975: Josef Löbbert
- 1975 - 1989: Werner Kuhlmann
- 1989 - 1996: Kurt Bartlewski
- 1996 - 1999: Dieter Rauer
- 1999 - 2004: Oliver Wittke, CDU
- 2004 - heute: Frank Baranowski, SPD
Oberstadtdirektoren
- 1946 - 1950: Emil Zimmermann
- 1950 - 1968: Hans Hülsmann
- 1968 - 1975: Dr. Hans-Georg König
- 1975 - 1983: Prof. Dr. Heinrich Meya
- 1983 - 1989: Dr. Jürgen Linde
- 1989 - 1996: Dr. Klaus Bussfeld
Gemeinderat Dem Rat der Stadt Gelsenkirchen gehören derzeit 66 Mitglieder an. Nach der Kommunalwahl 2004 ergibt sich folgende Sitzverteilung:
- SPD: 28 Sitze
- CDU: 23 Sitze
- GRÜNE: 4 Sitze
- REP: 3 Sitze
- FDP: 2 Sitze
- PDS: 2 Sitze
- AUF: 2 Sitze
- PBP: 1 Sitze
- Wir für GE: 1 Sitz
Der Rat der Stadt tagt in der Regel alle 6 Wochen.
Wappen
Blasonierung: Das Stadtwappen Gelsenkirchens ist geviert von Schwarz und Silber. Im linken Obereck eine silberne Kirche und im rechten Untereck Schlägel und Eisen. Im rechten Obereck eine bewurzelte grüne Linde und im linken Untereck ein linksgewendeter roter Löwe vor 5 blauen Querbalken.
Die Kirche stammt aus dem alten Gelsenkirchener Stadtwappen und Schlägel und Eisen steht für die große Bedeutung des Steinkohlenbau und der Eisenindustrie. Die Linde stammt aus dem Buerschen Stadtwappen und der rote Löwe stammt aus dem Familienwappen der Herren von Horst.
Das Wappen wurde der Stadt im Jahre 1928 verliehen.
Städtepartnerschaften
Gelsenkirchen unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Newcastle upon Tyne (Vereinigtes Königreich), seit 1948
- Zenica (Bosnien und Herzegowina), seit 1969
- Schachty (Russland), seit 1989
- Allenstein (Polen), seit 1992
- Cottbus (Brandenburg), seit 1995
- Büküçekmece (Türkei), seit 2004
Wirtschaft und Infrastruktur


Gelsenkirchen versucht sich vor allem als Zentrum für Solartechnologie zu profilieren. Die Firma Shell Solar Deutschland GmbH produziert in Gelsenkirchen-Rotthausen Solarzellen, die Firma Scheuten Solar Technology hat deren dortige Solarmodulproduktion übernommen. Ferner sind folgende Unternehmen zu nennen: Gelsenwasser, e.on, bp Gelsenkirchen GmbH, Shell Solar Deutschland GmbH und Pilkington.
Verkehr
Gelsenkirchen liegt an den Bundesautobahnen A 2, A 40, A 42 und A 52 sowie an den Bundesstraßen B 224, B 226 und B 227. Auf dem Wasser ist die Stadt über den Rhein-Herne-Kanal, an welchem ein Industrie- und Handelshafen liegt verbunden. Der Gelsenkirchener Hauptbahnhof liegt am Schnittpunkt der Bahnstrecken Oberhausen-Gelsenkirchen-Herne-Dortmund und Essen-Gelsenkirchen-Recklinghausen-Münster.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Straßenbahnen und Busse der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahn AG BOGESTRA, sowie im Norden Gelsenkirchens die Vestische Straßenbahnen GmbH (Das Unternehmen heißt zwar Vestische Straßenbahnen GmbH, betreibt heute aber nur noch Omnibusse). Ferner verkehren in den Randgebieten der Stadt, sowie auf einigen CE- und SB-Linien, Busse und Straßenbahnen der STOAG, EVAG sowie des HCR. Die Linien fahren alle zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr. Es verkehren 3 Straßenbahnlinien, eine Stadtbahnlinie sowie ca. 50 Buslinien in Gelsenkirchen.
Medien
Gelsenkirchen ist Sitz des 1987 gegründeten Verbands Lokaler Rundfunk in Nordrhein-Westfalen e.V. (VLR), der die Interessen der Veranstaltergemeinschaften im nordrhein-westfälischen Lokalfunk vertritt.
In Gelsenkirchen-Buer ist auf der Hochstraße der Radiosender REL Radio Emscher-Lippe beheimatet.
An Tageszeitungen erscheint die "Buersche Zeitung". Ferner berichten die "Westdeutsche Allgemeine" und die in Dortmund erscheinenden "Ruhr-Nachrichten" über das regionale Geschehen.
Weiterhin erscheint kostenlos der "Stadtspiegel Gelsenkirchen" einmal wöchentlich, sowie die monatlich bzw. unregelmäßigen lokalen Ausgaben der "Familienpost" und des "Beckhausener Kuriers".
Sonstiges
Geplant sind anlässlich der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006 ein weitläufiger Umbau des Gelsenkirchener Hauptbahnhofes, Ausbau der Straßenbahn-Haltestelle "Arena AufSchalke", bald Veltins Arena , zum Straßenbahn-Bahnhof sowie der Umbau/Ausbau der Linie 302. Der Hauptbahnhof soll beginnend ab Anfang 2005 bis Mitte 2006 großzügig umgebaut werden. So soll das DB-Reisezentrum deutlich näher zu den Bahnsteigen gelegt werden, zudem soll der Bahnhof größtenteils restauriert werden, einschließlich des U-Bahnhofs. Die Strecke der Linie 302 soll zudem so ausgebaut werden, dass sie von zwei aneinander gekoppelten Fahrzeugen befahren werden kann. Weitere Großbauprojekte sind unter anderem die Komplettsanierung der Uferstraße (wichtige Ost-West-Verbindung), die neue Anschlussstelle der A 42 (Schalke-Nord), sowie weitere Sanierungen.
Bildung
- Fachhochschule Gelsenkirchen; gegründet 1992 mit Abteilungen in Bocholt und Recklinghausen - Fachbereiche: Wirtschaft, Informatik, physikalische Technik, Elektrotechnik, Maschinenbau und Versorgungs- und Entsorgungstechnik
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW (in Gelsenkirchen befindet sich einer von insgesamt 7 Standorten dieser Fachhochschule) - Fachbereiche: Kommunaler Verwaltungsdienst, Polizeivollzugsdienst, Modellstudiengang Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Besondere kulturelle Einrichtungen sind das ZOOM (ehemals Ruhr Zoo), der Wissenschaftspark Rheinelbe, das Sport-Paradies, die "Kaue" (sozio-kulturelles Zentrum) und das Kulturzentrum "die Flora". Auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Nordstern (BUGA 97) befindet sich die Modellbahndauerausstellung Der Deutschlandexpress, diese war bis 2001 die größte digitale Dreileiter-Modellbahnanlage der Welt, heute ist nur das Miniatur-Wunderland in Hamburg größer.
Theater
- Musiktheater im Revier (kurz: MIR; Programm: Oper, Operette, Musical, Ballett, Schauspiel und Kinder- und Jugendtheater)
- Neue Philharmonie Westfalen
- Amphitheater Gelsenkirchen im Nordsternpark (Im Sommer: Freilichtkino und Musikevents)
- Consol-Theater auf dem Gelände der Zeche Consolidation in Bismarck
- Emscher-Lippe-Theater (Vorführungen in städtischen Schulen der Emscher-Lippe-Region)
- Arena AufSchalke (Musikevents und Musical)
Museen
- Städtisches Museum (Kunst des 20. Jahrhunderts: dt. Expressionismus, Kinetische Kunst, Sammlung Anton Stankowski)
- Motorradmuseum (Private Sammlung von ca. 50 Oldtimern)
- Kleines Museum in Schüngelbergsiedlung (Sammlung über Bergbau in Gelsenkirchen bzw. der Zeche Hugo)
Galerien
- Galerie Kabuth
- Galerie Patricia Ferdinand-Ude (ausgezeichnet mit der Banane)
- Labor Independent
Bauwerke






- Hans-Sachs-Haus - eines der charakteristischsten Gebäude und somit ein Wahrzeichen der Stadt(erbaut von Alfred Fischer 1926); es beherbergt das Rathaus und einen Konzertsaal mit der größten Konzertsaal-Orgel Deutschlands, einer Walcker-Orgel mit 92 Registern. Das Hans-Sachs-Haus wird zur Zeit restauriert und voraussichtlich 2007 wiedereröffnet.
- Das Musiktheater im Revier (erbaut 1956-59, Werner Ruhnau). Eines der bedeutendsten Bauwerke der deutschen Nachkriegsarchitektur.
- Wasserburg Haus Lüttinghof (aus dem Jahre 1308, liegt in einem Naturschutzgebiet)
- Schloss Berge
- Schloss Horst (erster Bau um 1282, Neubau in der Frührenaissance von 1558 - 1578, restauriert, heute Standesamt)
- Buersches Rathaus (erbaut 1911)
- Amtsgericht in Buer
- Volkshaus Rotthausen (erbaut 1920)
- Finanzamt Süd (erbaut 1925)
- Buersche Polizeiwache (erbaut 1926)
- Doppel-Malakoffanlage der Zeche Holland 1/2
- Fördergerüst der Zeche Consolidation in Bismarck, letzter westfälischer Doppelbock in Fachwerkbauweise
- Schachtanlage Oberschuir in Feldmark
- Fördergerüst, Förderturm, Schachthalle und Kaue der Zeche Nordstern im Nordsternpark
- Förderturm mit Maschinenhalle der Zeche Hugo in Buer
- Restaurierte Bergbausiedlung Schüngelberg in Buer an der Halde Rungenberg
- Heilig-Kreuz-Kirche in Ückendorf
- Städtische Bleckkirche in Bismarck
- Hallenbäder in Horst, Buer, Schalke und Erle (Sport Paradies)
- Arena AufSchalke (Heimspielstätte des FC Schalke 04 seit August 2001, 2005 umbenannt in Veltins-Arena)
- Parkstadion in Erle und Glück-auf-Kampfbahn in Schalke (ehemalige Stadien des FC Schalke 04)
- Schornsteine des Steinkohlekraftwerk Gelsenkirchen-Scholven, mit einer Höhe von 302 Metern die höchsten Schornsteine in Deutschland.
- Wissenschaftspark Gelsenkirchen
Parks
- Nordsternpark (Landschaftspark)
- Landschaftspark Heßler
- Revierpark Nienhausen
- Buerscher Stadtwald
- Parkanlage Schloss Berge
- Stadtgarten
- Bulmker Park
- Landschaftspark Emscherbruch
- Skulpturenwald Rheinelbe
Sport
- Bekannte Fußballvereine sind,
- FC Schalke 04, der 2001 sein erstes Spiel in der neuen Arena AufSchalke bestritt,
- STV Horst-Emscher (Emscherhusaren)
- SC Hassel 1919
- SSV Buer
- SUS Beckhausen 05
- und ETuS Gelsenkirchen 34.
Durch die vielen Fußballvereine hat jeder Ortsteil mindestens eine städtische Sportanlage mit einem Asche- oder Rasenfußballplatz und einer Laufbahn.
- Ferner gab es den Eishockey-Verein Schalker Haie (seit 1998 konkurs).
- Gelsenkirchen hat eine Trabrennbahn und hatte eine Galopprennbahn.
- Es existieren Freibäder in Hessler (Jahnstadion), im Sportparadies in Erle und im Revierpark Nienhausen (Feldmark).
Regelmäßige Veranstaltungen
- Sommerfest Schloss Berge (2003: 500.000 Besucher)
- Sommerfest im Revierpark Nienhausen
- Schlossparkfest am Schloss Horst
- Jazztage Gelsenkirchen
- Buersches City Fest und Buer Live
- Buersche Radnacht in GE-Beckhausen
- Buersche Musiknacht (mehrmals im Jahr)
- Emscher-Nacht-Triathlon im Nordsternpark
- Karstadt Ruhrmarathon (Regionale Veranstaltung u.a. in Gelsenkirchen)
- Ruhrolympiade (Regionale Veranstaltung u.a. in Gelsenkirchen)
- Biathlon in der Arena AufSchalke
- Gespaña - jährlich stattfindendes spanisches Kulturfest
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Gelsenkirchen hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (die Auflistung erfolgt chronologisch nach Verleihungsdatum):
- 22. Februar 1879 August Overweg
- 17. März 1880 William Thomas Mulvany
- 20. September 1900 Friedrich Wilhelm Vattmann
- 3. April 1917 Emil Kirdorf, seine Ehrenbürgerschaft wurde nach 1945 wieder aberkannt!
- 11. Februar 1926 Hermann Franken
- 20. September 1928 Carl von Wedelstaedt
- 30. November 1950 Probst Wilhelm Wenker
- 29. Dezember 1956 Josef Weiser
- 17. April 1963 Robert Geritzmann
- 27. September 1985 Ernst Kuzorra
- 29. September 1994 Kurt Neuwald
- 16. September 2004 Gerd Rehberg
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind in Gelsenkirchen geboren:
- 1883, 31. Januar im Ortsteil Hüllen, Heinrich Quiring, † 19. Juni 1964 in Berlin, Geologe und Paläontologe.
- 1884, 21. Oktober, Claire Waldoff † 22. Januar 1957 in Bad Reichenhall, Schauspielerin, Sängerin ("Hermann heeßt er")
- 1893, 20. Juni im Ortsteil Rotthausen, Wilhelm Zaisser, † 3. März 1958, Funktionär in der KPD und der KPdSU, Spanienkämpfer und Minister für Staatssicherheit in der DDR.
- 1904, 30. Januar, Fritz Duda, Maler, † 13. Juli 1991.
- 1906, 18. Juni, Anton Stankowski, † 11. Dezember 1998, Grafiker, Fotograf und Maler.
- 1906, 23. November, Kurt Neuwald, † 6. Februar 2001 in Gelsenkirchen, Gründungsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland
- 1911, 29. Juli, Eduard Claudius, † 13. Dezember 1976, Schriftsteller
- 1942, 17. Februar, Dr. Heinrich Breloer, Filmregisseur
- 1949, 24. Februar, Ulrik Remy, Sänger und Liedermacher ("Die Kneipe")
- 1952, 17. Februar, Ludger Volmer, Diplomsozialwissenschaftler und Berufspolitiker, Mitglied des Bundestages (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Literatur
- Westfälisches Städtebuch; Band III 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1954
- Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 – 1945, hrsg. von Walther Hubatsch, Band 8: Westfalen. Marburg an der Lahn, 1980
- 125 Jahre StadtGEschichten(n) Gelsenkirchen, Autor Jürgen Boebers-Süeßmann, hrsg. Buchhandlung Minerva, Gelsenkirchen, 2001, ISBN 3-921052-82-3
- Und das ist unsere Geschichte - Gelsenkirchener Lesebuch, hrsg. Hartmut Hering, Michael Klaus, Asso Verlag, 1995, ISBN 3-921541-29-8
- Chronik Buer. Die Stadtgeschichte in 20 Folgen (WAZ)
Sonstiges
- das Hygieneinstitut des Ruhrgebietes
- Bergbaubehörde
- Stadtteilarchiv Rotthausen e.V., Mozartstraße 9, 45884 Gelsenkirchen
Weblinks
- http://www.gelsenkirchen.de/
- http://www.hans-sachs-haus-ge.de/
- http://www.gelsenclan.de/
- http://www.walcker-orgel-gelsenkirchen.de/
- Fachhochschule Gelsenkirchen (Unterabteilungen: Bocholt, Recklinghausen)
- Kleines Museum / Zeche Hugo
- http://www.GE-Buer.com/
- www.gelife.de
- http://www.Gelsenkirchen-Sued.de
- Die Internetseite des Gelsenkirchener Stadtteils Rotthausen
- Fotos aus Gelsenkirchen (schuelpi.de)