Károly Tóth
Károly Tóth (* 3. April 1931 in Györszemere beim westungarischen Györ) ist ein ungarischer reformierter Bischof, ehemaliger Vizepräsident des Reformierten Weltbunds (RWB) und ehemaliger Präsident der Christlichen Friedenskonferenz (CFK)
Leben und Wirken
Tóth studierte evangelische Theologie an der Reformiertenn Theologischenn Akademie in Budapest und wurde 1956 Pastor der Reformierten Kirche in Ungarn. Ende der 1950-er Jahre fand er Anschluss an die Christliche Friedenskonferenz, an der er 1960 erstmals teilnahm. Auf der I. Allchristlichen Friedensversammlung 1961 in Prag vertrat er als Sekretär des Regionalausschusses die ungarischen protestantischen Kirchen. Im Jahre 1966 wurde er zum Doktor der Theologie und 1968 zum Doktor der Philosophie promoviert. Im Jahr 1971 wurde er auf der IV. ACFV zum Generalsekretär der CFK gewählt, ein Amt, das er bis 1978 ausübte. Seit 1977 war er auch der Bischof des Donau-Distrikts seiner Kirche, bis er sein Kirchenamt 1990 aufgegeben hat. Etwa gleichzeitig (1977-1988) war er Vizepräsident des Reformierten Weltbunds (RWB). In den 1980-er Jahren gehörte er auch dem Zentral- und dem Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen sowie der Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten (CCIA) in Genf an. 1978 wurde er Präsident der internationalen CFK und vertrat diese Organisation bis zu seinem Rücktritt 1989.
Nach der "Wende" distanzierte sich die neue Kirchenführung von ihren Vorgängern - und auch Károly Tóth wurde in der ungarischen Kirche gewissermaßen zu einer Unperson. Allerdings hatte er sich auf internationaler Ebene ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und Anerkennung erworben, so dass er mit privaten und kirchlichen Mitteln aus dem Ausland das Ökumenische Studienzentrum in Budapest aufbauen konnte, das er bis heute als Direktor leitet. Die Arbeit dieses Zentrums sowie die Wertschätzung Tóths im Ausland führten schließlich auch zu einer "Rehabilitierung" in Ungarn. Die Festschrift zum 75. Geburtstag von Károly Tóth (mit 28 Beiträgen in vier Sprachen aus verschiedenen Ländern) wurde vom Außenamt der Ungarischen Reformierten Kirche herausgegeben, das er selbst 30 Jahre davor geleitet hatte.
Der Geistliche mit ausgezeichneten ökumenischen Verbindungen und internationalen Erfahrungen suchte nach den politischen Veränderungen in Europa nach 1990 neue Wirkungsmöglichkeiten. So arbeitet er an der protestantischen Zeitschrift "Berliner Dialog" mit, in deren Wissenschaftlichen Beirat er berufen wurde.[1] Als Publizist trat er wieder vermehrt in Erscheinung. So unterstützte er die Verleihung des Leipziger Menschenrechtspreises 2002 (begründet als "Alternativer Karlspreis 2000") für den US-Minister Alain Vivien.
Werke
- Károly Tóth: T.P. emlékezete [Das Vermächtnis des TÖRÖK, Pál (Paul)], (in: Confessio VIII (1984, 1-38-46)
- Tóth, Károly (Hg.): Seven Years of the Christian Peace Conference, Christliche Friedenskonferenz, Budapest, 1979
- Tóth, Károly (Hg.): Frieden und Gerechtigkeit. Ein ökumenisches Gebot für Christen und Kirchen. Beitrag der CFK für die Fünfte Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Nairobi 1975, Budapest o.J., ISBN 9637030115
- Die Botschaft. Und wir leben trotzdem, Dorog (Ungarn), Novoprint AG, 1995
Einzelnachweise
Weblinks
- [1] Tóth über die Rolle der Kirchen seit den weltpolitischen Umwälzungen 1990
Personendaten | |
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NAME | Tóth, Károly |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer reformierter Bischof |
GEBURTSDATUM | 3. April 1931 |