Ernst-Reuter-Schule (Frankfurt am Main)
Geschichte
Von den Anfängen als Nordweststadtschule
Kurz nach dem Bau des Nordwestzentrums wurde im Hammarsköldring mit dem Bau eines Schulkomplexes in unmittelbarer Nachbarschaft begonnen, der das Bildungsangebot für die Kinder des neu entstehenden Stadtteils sichern sollte. Zunächst entstand das Projekt unter dem Namen Nordweststadtschule und sollte alle Jahrgangsstufen von Klasse 1 bis 13 umfassen. 1963 entstand im Praunheimer Weg die zugehörige Grundschule, die nach ihrer Ablösung von der Nordweststadtschule 1969 den Namen Grundschule II, später Erich-Kästner-Schule trug. Bis zur Fertigstellung der Schulgebäude im Jahre 1965 (incl. vier Sporthallen, einem Schwimmbad und einem Sportplatz) wurden die Schüler in Holzpavillions unterrichtet. Die Zahl der Schüler wuchs in dieser Zeit rapide an von 98 Schülern (1963), über 800 Schüler (1965) auf mehr als 2000 Schüler (1968).
Ab 1969 werden in der Nordweststadt aufgrund der hohen Schülerzahlen zwei weitere Grundschulen eröffnet: Die Grundschule I (heute Heinrich-Kromer-Schule) in der Niederurseler Landstr., die Grundschule III (heute Albert-Griesinger-Schule) im Gerhart-Hauptmann-Ring und die Römerstadtschule in der Ernst-Kahn-Str.
Die Nordweststadtschule wird bald ein Sammelbecken für progressive Leherer, die neue pädagogische Wege beschreiten wollen und dabei insbesondere die Integration von verschiedenen Schulformen anstreben. Bereits ab 1966 findet schulformübergreifender Unterricht in den Fächern Sport, Zeichnen, Werken und Musik für Haupt-, Real- und Gymnasialschüler statt.
Ab 1967 werden auch die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik nicht mehr nach Schulformen getrennt unterrichtet, sondern es wird je Fach nach Schülerleistungen differenziert. Zusätzlich werden die klassischen Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde zum neuen Fach Gesellschaftslehre verschmolzen und schulformübergreifend in gemeinsamen Klassen unterrichtet. Schon früh findet dort projektorientierter Unterricht statt zu damals hoch innovativen Themen, wie ,"Kommunalpolitik", " Auto", " Energiequellen" und "Probleme der Dritten Welt".
Die Nordweststadtschule erhält den Namen Ernst-Reuter-Schule
Am 30. September 1968 erhält die Schule den heutigen Namen Ernst-Reuter-Schule. Sie wird ausdrücklich als Modellschule angesehen, die den neuen gesellschaftspolitischen Bedingungen dadurch gerecht werden soll, daß sie kritische Bürger einer neuen Gesellschaft erzieht. Als Modellschule sollte sie zum Ausstrahlungspunkt für weitere Schulen im gesamten Bundesgebiet werden. Die Schülerzahlen waren zu diesem Zeitpunkt mit über 2600 Schülern weiter rapide angestiegen, so daß trotz des großen Gebäudekomplexes noch immer Platzmangel herrschte.
Mit dem Grundsatzbeschluß des Lehrerkollegiums führt die Schule ab 1. September eine integrierte Sekundarstufe (Klassen 7-10) ein, womit faktisch der Weg zur integrierten Gesamtschule vorgezeichnet ist. Wenig später kommt es zur Einrichtung von Förderstufen in den Klassen 5 und 6.
Im Jahre 1970 wird der Versuch gestartet, die Schüler statt mit Noten von 1-6 durch Diagnosebögen zu bewerten. Dieses Experiment wird jedoch schon bald wieder eingestellt, da es im damaligen gesellschaftlichen Umfeld auf scharfen Widerstand stößt.
Die Entstehung der Ernst-Reuter-Schule II
Bis 1972 ist die Zahl der Schüler an der Ernst-Reuter-Schule auf fast 3000, die Zahl der Lehrer auf fast 150 angewachsen. So entsteht die Idee auf der neben der Schule befindlichen Bautrasse für die Ortsumgehungsstraße des Stadtteils Praunheim eine Behelfsschule in Fertigbauweise zu errichten, die eine Anzahl Schüler der sog. geburtenstarken Jahrgänge behelfsmäßig beherbergen sollte. Die neue Schule wurde im September 1972 unter dem Namen Ernst-Reuter-Schule II eröffnet.
Ebenfalls im Jahre 1972 wurde den Ernst-Reuter-Schulen vom hessischen Kultusministerium das Recht gewährt, eine eigene Schulverfassung zu beschließen, die vorsah, daß das Direktorium künftig auf Zeit vom Lehrerkollegium gewählt wurde, anstelle des bisherigen Modells von Schulleitern auf Lebenszeit. Während dieses Modell der KoSchu (Kollegiale Schulleitung) an der Ernst-Reuter-Schule I in den 80er Jahren aufgrund innerer und äußerer Konflikte scheiterte und für öffentlichen Unmut sorgte, bestand die Kollegiale Schulleitung an der Ernst-Reuter-Schule II bis in die jüngste Vergangenheit.
Konflikte um die Zukunft der Ernst-Reuter-Schulen
Aufgrund eines zunehmenden politischen Drucks, der ein Ende vieler von konservativer Seite als kritisch betrachteter Experimente an den Ernst-Reuter-Schulen forderte, und wegen dem zunehmenden Ruf der Lehrer und Schüler der Ernst-Reuter-Schulen nach pädagogischem Freiraum kam es mehrmals zu heftigen Konflikten über deren Weiterbestehen.
Zunächst wurde die gescheiterte Kollegiale Schulleitung der Ernst-Reuter-Schule I ab 1984 durch eine vom Kultusministerium eingesetzte Schulleitung ersetzt. Schließlich wurde beschlossen, aufgrund sinkender Schülerzahlen keine weiteren Schüler mehr an die Ernst-Reuter-Schule I aufzunehmen und diese stattdessen an die Ernst-Reuter-Schule II zu verweisen. Die Ernst-Reuter-Schule I sollte mit diesem Beschluß bis auf die zum Weiterverbleib bestimmte Oberstufe sukzessive auslaufen. Diese Diskussion viel in eine heftige schulpolitische Debatte in Hessen, aufgrund derer von Seiten der CDU die "Abschaffung der Zwangsförderstufe" und des "sozialistischen Gesellschaftslehreunterrichts" gefordert wurde.
Einen vorläufigen Höhepunkt erreichten die Diskussionen, nachdem von der Stadt Frankfurt beschlossen wurde, den Raummangel Frankfurter beruflicher Schulen durch Einlagerung in aufgrund sinkender Schülerzahlen freiwerdene Räume der Ernst-Reuter-Schule I zu lösen. Die attraktive Immobilie auf dem Gelände der ERS I bot hierfür hervorragende Voraussetzungen. Da gleichzeitig nicht entschieden wurde, die Ernst-Reuter-Schule II aus ihrem nur als Provisorium gedachten und inzwischen baufällig gewordenen Fertigbau umziehen zu lassen, wurde die Befürchtung laut, daß das "Experiment Ernst-Reuter-Schule" hiermit insgesamt beendet werden sollte.
Nach heftigen Protesten von Schülern, Eltern und Lehrern der Nordweststadt im Jahre 1986 kam es ab 1987 doch zum allmählichen Wiedereinzug von Teilen der Ernst-Reuter-Schule II in die Räume der Ernst-Reuter-Schule I und zum Stopp des weiteren Einzugs beruflicher Schulen.
Heute erfolgt mit der Abschaffung der Kollegialen Schulleitung an der ERS II eine Fortsetzung der 1984 an der ERS I begonnenen Politik.
Pädagogischer Neuanfang der Ernst-Reuter-Schule II
Mit dem beginnenden Umzug wurde außerdem beschlossen die Neuaufnahmekapazität der Ernst-Reuter-Schule auf II sechs Parallelklassen zu beschränken, um so eine sinnvolle pädagogische Arbeit zu ermöglichen. Durch die veränderte Raumsituation konnte nun auch die Ernst-Reuter-Schule II das nie gekannte Prinzip der Überschaubarkeit gestalten. Schüler wurden nach Altersgruppen getrennt in verschiedenen Gebäudeteilen unterrichtet, die für sie zum persönlichen Bezugspunkt werden. Die Zahl der Fachlehrer pro Klasse wird auf eine überschaubare Größe vermindert. Das Lehrerzimmer für einen Jahrgang befindet sich in unmittelbarer Nähe der Unterrichtsräume.
Integrative Schule
An 1989 wird das pädagogische Konzept der Integration um das Element integrativen Unterrichts erweitert, bei dem körperbehinderte und nichtbehinderte Schüler in einer Schule gemeinsam unterrichtet werden. Hierfür werden die Räume der Schule bautechnisch entsprechend umgestaltet.
Das Konzept findet im Stadtteil großen Zuspruch und führt zur Einrichtung zweier neuer integrativer Kindergärten im Einzugsbereich der Schule.
Im Jahr 1995 wird schließlich wird von der Gesamtkonferenz der Schule eine verbindliche Konzeption des Gemeinsamen Unterrichts beschlossen. Hierdurch werden die sechs parallelen Klassen in je drei gemischte Klassen und drei Regeklassen (d.h. ohne behinderte Schüler) geteilt, wobei jeweils eine gemischte und eine Regelklasse Partnerklassen bilden, die räumlich nebeneinander liegen und vom selben Lehrerteam unterrichtet werden, so daß eine optimale Betreuung jederzeit gewährleistet ist.
Für die Schüler mit Behinderungen wird im Zusamenarbeit mit Sonder- und Berufsschulen ein spezielles Konzept von berufsorientientierenden Maßnahmen erstellt. Außerdem wird ihnen ermöglicht über die Regelschulzeit von 10 Jahren hinaus an der Schule bleiben zu können.
Brand im alten Gebude der ERS II
Im Jahre 1994 kommt es zu Brandstiftung in einem Werkstattraum der Ernst-Reuter-Schule II. Durch die Folgen des Brands treten die Baumängel des ursprünglich als Provisorium gedachten, aber weit länger als vorgesehen für die Jahrgansstufen 9 und 10 genutzen Behelfsbaus drastisch zutage: Im Gebäude wurde wie zur damaligen Zeit üblich zur Brandsicherung Asbest und andere giftige Stoffe eingesetzt, die nun nach dem Brand über die Lüftung in den gesamten Trakt des Schulgebäudes transportiert worden waren und eine potentielle Gefährdung darstellten. Dies führte zur sofortigen Sperrung des alten Gebäudes und zur notdürftigen Unterbringung der Schüler in der ehemaligen ERS I.
Nach dem Rückzug der Klassen im Sommer 1995 werden jedoch im August 1995 noch immer erhöhte Asbestwerte in den Klassenräumen festgestellt, so daß die Klassen erneut in dei ERS I umziehen müssen. 1996 ziehen die Schüler dann in zu Klassenräumen umgebaute Baucontainer auf dem Schulhof der ehemaligen ERS I.
Ausbau der Ernst-Reuter-Schule
Seit 1999 nimmt die Ernst-Reuter-Schule erstmals wieder acht Parallelklassen auf. Im Jahre 2000 werden die Lehrräume für Naturwissenschaften von grundauf saniert und modernisiert.
Jüngste Entwicklung
Mit Erlaß aus dem Jahre 2004 wurde von der Hessischen Landesregierung die Kollegiale Schulleitung abgschafft und ab August 2005 durch eine feste Schulleitung ersetzt.
Pädagogische Modellversuche an den Ernst-Reuter-Schulen
In den 70er und 80er Jahren finden an beiden Schulen unterschiedlichste pädagogische Modellversuche zum ersten Mal statt, die für den heutigen Schulalltag teilweise gang und gäbe geworden sind, damals aber hohes Aufsehen und teilweise massive Empörung erregten.
Praxismodelle (PraMods)
In Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Leuschner-Schule in Wiesbaden und und der Integrierten Gesamtschule Buseckertal werden für den Deutschunterricht die sog. PraMods (Praxismodelle) für den Deutschunterricht, später auch für das Fach Gesellschaftslehre entwickelt, die in der Reihe Material Gesamtschule erscheinen.
Für das Fach Mathematik wird der Versuch unternommen, bereits in den Klassen 5 und 6, die Schüler statt in Klassen in leistungsdifferenzierten Kursen zu unterrichten.
Wahlmöglichkeit zwischen Polytechnik und Fremdsprachen
Um die Integration von Haupt-, Real- und Gymnasialschülern in einer Klasse zu erreichen, wurde die Möglichkeit geschaffen, zwischen einem Angebot and Fremdsprachen und praktischen Fächern zu wählen. In den Jahrgangsstufen 7 und 9 gab es somit für jeden Schüler die Möglichkeit je ein weiteres Fach hinzuzuwählen. In den Fremdsprachen gab es die Wahlmöglichkeiten Französisch, Latein, Griechisch, Spanisch, Russisch und Italienisch (das volle Angebot jedoch teilweise erst ab Klasse 9). In Polytechnik die Auswahl zwischen Holzwerkstatt, Metallwerkstatt, Lederwerkstatt, Chemotechnik und Kochen. Eine weitere Möglichkeit zur zusätzlichen Sprachenwahl gab es für die Schüler, die ab Klasse 11 die Oberstufe besuchten. Um das Polytechnikangebot zu ermöglichen wurden in den Gebäuden der Schule spezielle hochwerige Werkstatträume eingerichtet.
Ab Mitte der neunziger Jahre wird im Rahmen des Polytechnikunterrichts auch Informatik angeboten. Davor gab es ein wechselndes Angebot in diesem Fach beginnend mit der Computer AG Mitte der 80er Jahre. Seit 1997 ist die Schule komplett vernetzt und verfügt über die Internetdomain name@ers.schule.stadt-frankfurt.de.
"Schüler gestalten ihre Schule"
1974 startet ein Projekt "Schüler gestalten ihre Schule", bei dem es darum geht die Wandflächen der Schule durch die Schüler selbst gestalten zu lassen, um so ein größeres Identifikationsgefühl mit der Schule herzustellen.
Hierarchiefreier Umgang zwischen Schülern und Lehrern
Schüler der Jahrgangsstufen 7-10 waren in den 70er und 80er Jahren mit ihren Lehrern häufig per du und pflegten ein eher freundschaftiches als hierarchisches Umgangsverhalten miteinander. Hierbei existierte eine großes Spektrum an pädagogischen Ansätzen von Antiautoritärer Erziehung bis zu Ansätzen, die eher Vorstellungen modernen kollegialen Managements oder der Entwicklung zu Teamfähigkeit ähnelten. Aufgrund der Zwänge des Schulalltags (Disziplinierung, Notengebung), wurde dieses lockere Verhältnis oft auf harte Proben gestellt, die teilweise exzellent gemeistert werden konnten aber auch teilweise dramatisch mißlangen.
Sexualkundeunterricht
Zu heftiger öffentlicher Empörung führte der in den 70er Jahre in der Schule eingeführte Sexualkundeunterricht, der im Zusammenhang mit dem bekannten hierarchiefreien Umgang zwischen Schülern und Lehrern wüste Phantasien beflügelte.
Fahrrad-AG
Der stadtbekannte alternative Projektkünstler Lui Tratter leitete im Rahmen des Faches Polytechnik in den 70er und 80er Jahren die sog Fahrrad-AG, wo von den Schülern aus alten Fahrradteilen neue, teilweise verrückte Fahrradkonstruktionen und Installationsobjekte zusammengeschweißt werden. Eine Disziplinarmaßnahme gegen Tratter und die damit verbundene Versetzung führt nach einem mit Schulstreik verbundenen Protest der Schüler zu einer tiefen Krise der KoSchu an der Ernst-Reuter-Schule I infolge eines Kompetenzkonflikts mit dem Hessischen Kultusministerium.
Ballett und Theater AG
Ab Mitte der 70er Jahre gibt es ein von der Musiklehrerin Cornelia Hasper geleitetes Angebot an schulinternem Ballettunterricht, der mit jährlichen Inszenierungen von selbstchoreographierten Aufführungen für großes Aufsehen sorgt. Nach dem Ausscheiden von "Conny" Hasper treten regelmäßge Theaterinszenierungen an diese Stelle.
Skifreizeit
Alle Schulklassen einer bestimmten Jahrgangsstufe fahren einmal während ihrer Schulzeit gemeinsam in eine Skifreizeit. Das dazu benötigte Sportmaterial wird den Schülern von der Schule leihweise zur Verfügung gestellt und während des Jahres von einer Arbeitsgruppe im sog. Skikeller gepflegt. Das Inventar des Skikellers bestand im wesentlichen aus von Eltern gespendeten und von Schülern der Ski-AG restaurierten gebrauchten Skiern, sowie aus Einnahem, die während des jährlich veranstalteten Skibasars erzielt wurden.
Schulkantine
Im parkähnlich gestalteten Außenbereich des Schulhofs wird eine Schulkantine eröffnet, die Pausenspeisen und zunächst nur warme Imbißmahlzeiten verkauft (Pommes, Bratwürste, Kartoffelpfannekuchen). Später wird das Angebot zu einem regelmäßigen Mittagsmenü ausgeweitet. Im Schülerjargon hieß dieser offiziell als Tagesheim bezeichnete, in den 70er und 80er Jahren noch leicht verruchte Treffpunkt einfach "Die Kantine" oder "Die Kante". Heute hat die Schulkantine eher den Charakter eines gepflegten Gastronomiebetriebs.
Schulsozialarbeit
Ab 1976 gibt es das unter Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt stehende Projekt SiS (Sozialarbeit in der Schule), in Rahmen dessen neben dem üblichen Lehrpersonal auch Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und ein schulpsychologischer Dienst eingerichtet wird. In jedem Gebäudeteil wurde für die Schuler ein sog. Pausentreff geschaffen. Dabei handelte es sich um eine gemütlich ausgestattete Räumlichkeit (meist mit Spieletischen, Getränkeausschank und Kuschelmatratze, im Schülerjargon Knutschecke) in der Art eines Jugendzentrums, in dem sich die Schüler während der Pausen und in Freistunden aufhalten konnten und von Sozialarbeitern betreut wurden. Es gab insgesamt drei jahrgangsspezifische Pausentreffs (je einen für die Jahrgangsstufen 5+6, 7+8 und 9+10), sowie eine zentrale größere Anlaufstelle für die Schüler der Oberstufe im Obergeschoß der "Kantine". Die SiS wurde zunächst aus rein praktischen Gründen ins Leben gerufen, um konkrete pädagogische Problem (Aggressives Verhalten, Vandalismus, Schulschwänzen, Verweigerungshaltung) zu bewältigen. Später gehörte zur Aufgabe der Schulsozialarbeit auch die Entwicklung von Konzepten des sozialen Lernens, der Integration verschiedener sozialer Schichten, sowie der Förderung von Chancengleichheit. Neben dem Angebot der Pausentreffs bietet die SiS verschiedene Freizeitgruppen an (Flugzeugbau, Zaubern, Jonglieren, Sport) und sie organisiert in den Sommer- und Winterferien Schülerfreizeiten. Zusätzlich bietet sie für die Schüler der Abgangsklassen Berufsberatung an.
Internationaler Schüler- und Lehreraustausch
Zwischen 1979 und 1987 findet zwischen der Ernst-Reuter-Schule II und einer Schule in York (England) ein regelmäßiger Schüler- und Lehreraustausch statt. Im Fach Englisch wird ein Modellversuch unter dem Namen "Learn and Do" gestartet.
Projektwochen
Ab Mitte der 80er Jahre findet das Konzept der Projektwoche Einzug in das Unterrichtsgeschehen. Dabei wird das gesamte Unterrichtsgeschehen thematisch in allen Fächern auf ein überdachendes Großthema beschränkt. Den Abschluß der Projektwoche bildet eine öffentliche Ausstellung, in der die Arbeitsergebnisse vorgestellt werden. Zusätzlich zu den offiziellen Projektwochen, die das Lehrerkollegium beschloß und ausrichtete, erhielt die Schülervertretung das Recht, einmal pro Schuljahr eine eigene Projektwoche zu einem selbstgewählten Thema durchzuführen und dabei die Ressourcen der Schule zu nutzen.