Zum Inhalt springen

Print-on-Demand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Juni 2005 um 18:40 Uhr durch 84.140.246.10 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Book on demand bezeichnet man ein Publikationsverfahren für Bücher, mit dem Kleinstauflagen produziert werden können. Das Verfahren stammt eher aus der Kopierer-Technik und hat insofern eine andere Geschichte als der klassische Offsetdruck.

Mit Hilfe der Book-on-demand-Maschinen kann ein Buch in der Auflage 1 hergestellt werden, wirtschaftlich sind 30-100 Exemplare. Dabei gibt es eine "unendliche" Auflage, da das Buch bei Bedarf immer nachgedruckt werden kann.

Book on Demand ist sehr interessant für Buchprojekte, bei denen die Auflage schlecht kalkulierbar ist. Zwar sind die Herstellungskosten etwas höher als beim konventionellen Auflagendruck, dafür aber werden Lager-, Vertriebs- und Finanzierungskosten gespart. Das Verfahren ist auch gut geeignet für unbekannte Autoren, die ihre Bücher im Selbstverlag veröffentlichen wollen.

Arbeitsschritte

Durch die digitale Revolution wird der Herstellungsprozeß deutlich vereinfacht. Zunächst muß der Buchsatz erfolgen, dann ein Cover layoutet werden. Dies geschieht bei ausreichend Kenntnissen selbst, anderenfalls kann man auf Dienste von Grafikern zurückgreifen. Zu empfehlen sind Komplettanbieter, also Book-on-demand-Verlage, bei denen man nur noch sein Manuskript abgibt - der Verlag kümmert sich um den Rest. Mit der Book-on-Demand-Technik ist auch eine ganz neue Form von Verlagen entstanden, die "Dienstleisterverlage". Sie bündeln die Einzelleistungen wie Buchsatz, Coverlayout, Herstellung, Lagerung, Vertrieb und Inkasso und sind dabei oftmals noch günstiger.

Die Qualität der verschiedenen Book-on-Demand-Anbieter variiert übrigens deutlich (schlechte Kaschur (Fingerabdrücke!), schiefe Seiten, abstehende Buchdeckel). Nicht jeder nutzt die modernsten Drucktechniken. Ein im Book-on-Demand-Verfahren hergestelltes Buch darf sich nicht durch ein im Offset-Verfahren gedrucktes unterscheiden.

Je nach Verlag ist das Buch dann tatsächlich wie jedes andere im Buchhandel erhältlich (Voraussetzung ist eine ISBN-Nummer, die (!) bei einigen Anbietern zusätzlich erworben werden muß). Auch auf die Lieferzeiten sollte man achten, sie variieren zwischen "sofort" und 2-6 Wochen (meist dann, wenn das Buch erst gedruckt werden muß).

Für in Deutschland erscheinende Publikationen müssen zwei kostenlose Pflichtexemplare an die Deutsche Bibliothek abgegeben werden; diese Exemplare werden dem Autoren in Rechnung gestellt, den Versand an die Deutsche Bibliothek übernimmt aber der Verlag; der Titel ist damit automatisch in der Deutschen Nationalbibliographie verzeichnet.

Buchausstattung

In der Ausstattung ist alles möglich, sowohl was Format wie auch Farbdruck angeht. Einige Anbieter beschränken ihr Angebot aber auf Standard-Formate, was den Autor in seinen Möglichkeiten eher limitiert.

Kosten

Die Kosten sind abhängig von dem, was man wünscht und was an Leistung erbracht werden muß. Wichtig: Achten Sie auf versteckte Kosten. Kostet ein Ausstieg aus dem Vertrag Geld? Bleiben die Rechte beim Autor? Erhalten Sie eine Komplettleistung oder werden Sie für jede Kleinigkeit extra zur Kasse gebeten? Realistischer weise sollten Sie mit 2.000 bis 3.000 EUR rechnen. Dann dürfen Sie Leistungen erwarten, die - wenn Sie sie einzeln einkaufen müssten - in der Gesamtheit deutlich günstiger sind. Auch eine funktionierende Autorengemeinschaft ist eine wichtige Unterstützung. Man sollte also nicht unbedingt den - scheinbar - günstigsten Anbieter wählen.

Literatur

  • Roger MacBride Allen: A Quick Guide to Book-On-Demand Printing (Revised Edition). ISBN 0-9709711-8-4


Deutsche Anbieter von Books on demand:

Book on demand-Verlage: