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Sigfried Held

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Siegfried Held (* 7. August 1942 in Freudental), auch Sigi oder Siggi Held genannt, ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Er spielte bei Borussia Dortmund, Kickers Offenbach und Bayer Uerdingen.

Spieler

Für Borussia Dortmund absolvierte er zwischen 1965 und 1971, sowie zwischen 1977 und 1979 insgesamt 229 Bundesligaspiele und erzielte dabei 43 Tore. Mit dem BVB gewann er 1966 den Europapokal der Pokalsieger, wurde ein mal deutscher Vizemeister und einmal Dritter der Bundesliga. Die erste Saison in Dortmund 1965/66 wurde eine Super-Saison für den jungen Stürmer Held. Mit Libuda und Emmerich zusammen bildete er einen internationalen Ansprüchen gerecht werdenden Angriff. Im Europacup der Pokalsieger kegelten sie nacheinander die Teams aus La Valetta, Sofia, Atletico Madrid und West Ham United aus dem Rennen und standen somit im Finale am 5. Mai 1966 in Glasgow gegen den klaren Favoriten FC Liverpool. Die zwei Halbfinal-Spiele gegen West Ham mit deren Stars Bobby Moore, Martin Peters und Geoff Hurst unmittelbar davor waren großartige Spiele der Borussen-Mannschaft. West Ham war der Titelverteidiger und hatte echte Klasse. Nur durch eine Klasseleistung war dieses Team auszuschalten. Den Mannen um Siggi Held gelang dies mit Offensivfußball und dann sogar noch der Sieg im Endspiel mit der legendären Bogenlampe von "Stan" Libuda. Durch die beeindruckenden Leistungen in dieser Saison in der Bundesliga und im Europapokal wurde Siggi Held auch bereits am 23. Februar 1966 im Spiel gegen England in London Nationalspieler. Er hatte eine unheimliche Saison 1965/66: Er wurde Bundesliga-Vizemeister, er wurde Nationalspieler, er gewann den Europapokal und wurde Vizeweltmeister bei der WM in England! Für die Kickers Offenbach spielte er zwischen 1972 und 1976 133 mal in der Bundesliga und erzielte dabei 25 Tore. Vor seinem Wechsel in die Bundesliga 1965 zu Borussia Dortmund spielte er das erste Mal beim OFC in der Regionalliga Süd. Der vom TV Marktheidenfeld gekommene talentierte Stürmer schoß an der Seite von Hermann Nuber und Siggi Gast in der Saison 1964/65 für die Offenbacher 15 Tore. Es kam aber nur der dritte Rang heraus und damit wurde in Folge das zweite Mal der Einzug in die Aufstiegsrunde verpasst. In der Saison 1971/72 war er maßgeblich an der Seite von Erwin Kostedde am Aufstieg der Kickers in die Bundesliga beteiligt. Zwischen 1979 und 1981 spielte er noch 59 Bundesligaspiele für den Bayer Uerdingen und erzielte dabei drei Tore.

Als Nationalspieler absolvierte er 41 Spiele von 1966 bis 1973 und traf dabei fünfmal für Deutschland. Bei der WM 1966 in England wurde er Vizeweltmeister. In Mexico 1970 wurde er Dritter und war auch an dem "Jahrhundertspiel" gegen Italien aktiv beteiligt. Bei Europameisterschaft 1972 stand er zwar nicht in der Final-Runde in Belgien im Team, bei dem unvergesslichen 3:1 Sieg am 29.April in England im EM-Viertelfinale stürmte Siggi Held aber an der Seite von Gerd Müller, Günter Netzer und Franz Beckenbauer. Warum war er nicht in Belgien dabei? In der Zeit vom 22. Mai bis 25.Juni 1972 wurde in Deutschland die Bundesliga-Aufstiegsrunde ausgetragen und die Finalspiele in Belgien fanden am 14. und 18. Juni statt. Da ging dem Musterprofi Held der Verein Kickers Offenbach in Absprache mit Helmut Schön vor, es gelang dann ja auch souverän der Aufstieg in die Bundesliga.

Trainer

Nach seiner Karriere als Spieler versuchte er sich auch als Vereinstrainer und betreute in dieser Funktion von Juli 1981 bis Januar 1983 den FC Schalke 04, mit dem er den Aufstieg in die Bundesliga schaffte, von 1993 bis 1995 Dynamo Dresden und von 1996 bis 1998 den VfB Leipzig. Zuletzt war Sigi Held Nationaltrainer von Malta, auf diesem Posten wurde er von Horst Heese am 22. Oktober 2003 abgelöst. Vom 20. September 2004 bis zum 1. März 2005 war er der Nationaltrainer von Thailand.