Messbildkamera
Die Messbildkamera ist eine Kamera mit geringen Abbildungsfehlern oder mit Fehlern, die sich durch Kalibrieren genau bestimmen lassen.
Sie wird hauptsächlich in der Photogrammetrie eingesetzt, um
- die Form von Objekten zu rekonstruieren - z.B. für Medizin, Archäologie oder Denkmalschutz
- Architekturfassaden, Gebäude oder Steinbrüche einzumessen und die Koordinaten ihrer wichtigsten Punkte zu bestimmen
- Aus vom Flugzeug aufgenommenen Reihenfotos Landkarten herzustellen
- In der Raumfahrt Details von Planeten zu vermessen.
Für analoge Messbildkameras sind Formate um 20 cm und die Rahmenmarken typisch, die auf jedes Bild des Filmes belichtet werden. Sie helfen, die innere Orientierung der Kamera zu bestimmen (Hauptpunkt des Bildes und Brennweite). Letztere liegt je nach Objektiv zwischen 10 und 30 cm und wird jedesmal auf 0.01 mm berechnet, weil sie u.a. von der Temperatur abhängt.
Mit terrestrisch eingemessenen Passpunkten wird die äußere Orientierung hergestellt - die Parameter für die Transformation von den Bild- zu den Gauß-Krüger-Koordinaten.
Bei Digitalkameras wird statt fotografischen Filmen ein CCD-Sensor verwendet, doch sind die Bildformate kleiner. Weil die Bildverarbeitungs-Software bis zu 3% der Pixelgröße erbringt, ist die Genauigkeit der digitalen Fotogrammetrie mit analogen Kameras vergleichbar.
Die bekanntesten Hersteller von Messbildkameras sind die Firmen Leica (früher Wild und Kern, Schweiz), Zeiss (Deutschland) und Kodak.