Wechselkursparität
Parität bezeichnet in der Wirtschaft das Umtauschverhältnis zwischen zwei Währungen oder einer Währung und einem Sachwert. Dabei wird der Wert der eigenen Währung von der Regierung im Verhältnis zu einer anderen ausländischen Währung durch Vorschrift oder Gesetz festgelegt. Für diese Währung wird üblicherweise kein Devisenkurs an den Märkten festgestellt.
Eine derartige Bindung des Aussenwertes einer Währung wird meist zur Eindämmung der Inflation im Inland eingesetzt. Der Import und Export von Waren soll damit erleichtert werden, da für einen längeren Zeitraum die Handelspartner auf einen feststehenden Erlös setzen können und Währungsrisiken entfallen. Am Beispiel Argentiniens zeigt sich [1], dass der erwartete volkswirtschaftliche Nutzen nicht zwangsläufig eintreten muss.
Heutzutage haben noch einige Länder den Wert ihrer Währung fest an den Wert anderer Währungen gekoppelt. Beispiele: Volksrepublik China - 8,28 Yüan=1 US$, Namibia und weitere Länder in Afrika.
Geschichte
Ursprünglich hatten die meisten Währungen ein feststehendes Wertverhältnis zu den Münzmetallen, insbesondere zu Silber und Gold. Der Wert der Münzen entsprach dem Metallwert. Mit der zunehmenden Bedeutung des Papiergeldes wurde es notwendig ein bestimmtes Umtauschverhältnis einer Währung zum Gold festzulegen. Die Nationalbanken, als Emittenten des Papiergeldes, verpflichteten sich, bei Vorlage von Papiergeld eine bestimmte Menge Gold herauszugeben, dies war die sogenannte Golddeckung. Die Staaten verfügten über entsprechende Goldreserven.
Der US-$ war bis in die späten 1960er an eine Goldparität gebunden, eine Unze Feingold hatte die Parität von 35 US-$. Zur Aufrechterhaltung der Goldparität wurde 1961 zwischen mehreren Ländern ein Goldpool vereinbart, dabei verpflichteten sich die teilnehmenden Länder durch Marktintervention den Goldpreis in einer bestimmte Höhe zu halten.
In einer Fernsehansprache am 15. August 1971 kündigte der US-Präsident Richard M. Nixon einseitig das Abkommen von Bretton-Woods nach dreißig Jahren. Am (12. Dezember 1971) wurde die Goldparität endgültig obsolet. Als Ersatz dienten die Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF).
Die Europarität (die Umtauschkurse der Euro-Nationalwährungen zum Euro) ist ein Beispiel aus unserer jüngeren Geschichte.
weitere Bedeutungen des Begriffs Parität :
- Kaufkraftparität vergleicht die Relation zweier Währungen in Hinblick auf einen bestimmten Warenkorb mit Grundbedürfnissen und stellt damit den Innenwert von Währungen dar.
- siehe paritätische Mitbestimmung
- Frachtparität definiert den Ort, bis zu dem die Fracht bezahlt ist, dies wird international auch in den INCOTERMS festgelegt.