Ersfeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 7° 31′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Verbandsgemeinde: | Altenkirchen (Westerwald) | |
Höhe: | 250 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,4 km2 | |
Einwohner: | 70 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 57635 | |
Vorwahl: | 02686 | |
Kfz-Kennzeichen: | AK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 32 027 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 13 57610 Altenkirchen | |
Website: | www.vg-altenkirchen.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Reinhilde Lichtenthäler |
Ersfeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Altenkirchen an. Der Ortsname ist in der Bundesrepublik Deutschland einmalig.
Geographische Lage
Ersfeld liegt im Vorderwesterwald (auch: Rheinischer Westerwald oder Unterer Westerwald), 12 Kilometer westlich von Altenkirchen und 1 Kilometer östlich von Mehren, etwas abseits der Kreisstraße 24. Sein hügeliges Orts- und Landschaftsbild ist geprägt von Wiesen, landwirtschaftlichen Nutzflächen und Waldbereichen.
Geschichte
Der Ortsname Ersfeld leitet sich vermutlich von der Qualität der landwirtschaftlichen Böden und Flächen ab und bedeutet so viel wie „erstes Feld“.
Ersfeld gehörte bis 1802 zum Kirchspielgericht Mehren im saynischen Amt Altenkirchen. Hierbei fand Ersfeld urkundliche Erwähnung in den Jahren 1579, 1589, 1610 und 1787.[2] Vor dem Dreißigjährigen Krieg bestanden nachweislich 16 Feuerstellen.
Territoriale Zuordnung
Landesherrlich gehörte Ersfeld zur Grafschaft Sayn und ab 1652 zur Grafschaft Sayn-Altenkirchen. In Folge des Reichsdeputationshauptschlusses kam Sayn-Altenkirchen und damit der Ort Ersfeld 1803 an die Grafschaft Nassau-Usingen.[3] Nach dessen Beitritt zum Rheinbund gehörte Ersfeld von 1806 bis 1815 zum Herzogtum Nassau. Nach den Beschlüssen auf dem Wiener Kongress kam das Gebiet der vorherigen Grafschaft Sayn-Altenkirchen im Jahre 1815 zu Preußen, Ersfeld wurde der Bürgermeisterei Flammersfeld und 1816 dem damals neu gebildeten Kreis Altenkirchen zugeordnet. Ersfeld hatte Anfang des 19. Jahrhunderts 68 Einwohner.[4][5]
Kirche
Ersfeld gehörte schon immer zur Pfarrei Mehren. Diese gehörte bis zur Reformation zum Landkapitel Auelgau des Archidiakonates Bonn im Erzbistum Köln. Um 1560 wurde in der Grafschaft Sayn die Reformation eingeführt.[6] Seit dem gehörten auch die Einwohner von Ersfeld dem evangelischen Glauben an. Heute gehört Ersfeld und die Pfarrei Mehren zum Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen und zur Evangelischen Kirche im Rheinland. Die katholischen Christen gehören zur Pfarrei St. Josef in Weyerbusch und zum Seelsorgebereich Westerwald im Kreisdekanat des Erzbistums Köln.
Schule
Von 1860 an gehörte Ersfeld zum Schulverband Mehren der erst 1971 aufgelöst wurde. Seitdem gehen die Kinder nach Weyerbusch und Altenkirchen zur Schule.[7]
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:
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Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
Politik
Mit 94,2% erreichte Ersfeld im Jahre 2004 die höchste Wahlbeteiligung bei einer Kommunalwahl in Rheinland-Pfalz.[8]
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ersfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ihm vorsitzenden ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin.[9]
Wappen
Das Ortswappen trägt das Bild eines leopardierten Löwen als Symbol des Grafen von Sayn. Die geschwungene Diagonale repräsentiert den Peschbach, der durch den Ort fließt. Die Darstellung einer Eiche vervollständigt das Wappen mit dem Hinweis auf den ortsprägenden Baumbestand.
Sehenswürdigkeiten
Ersfeld verfügt über einige gut erhaltene alte Fachwerkbauten. Mitten durch den Ort fließt der Peschbach, der an der Kreisstraße 24 in den Mehrbach mündet. Durch die Gemarkung zieht außerdem der im Jahre 2008 eröffnete Westerwaldsteig, ein 235 Kilometer langer Premiumwanderweg, der von Herborn nach Bad Hönningen führt.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Ersfeld arbeiteten früher mehrere landwirtschaftliche Betriebe. Mittlerweile ist der Ort, abgesehen von einigen wenigen Gewerbetreibenden, eine reine Wohngemeinde. Einkaufsmöglichkeiten, Grundschule, Ärzte und Apotheken finden sich im vier Kilometer entfernten Weyerbusch.
Die drei Kilometer entfernte Bundesstraße 8 ermöglicht den Zugang zu einer verkehrsgünstigen Ost-West-Verbindung. Die Autobahnen A3 und A59 sind etwa zwanzig Kilometer entfernt.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Hellmuth Gensicke: Landesgeschichte des Westerwaldes. 3. Auflage. Historische Kommission für Nassau, Wiesbaden 1999, Seite 457, ISBN 3-922244-80-7
- ↑ Hauptschluß der außerordentlichen Reichsdeputation vom 25. Februar 1803, § 12
- ↑ Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen, 1830, Seite 700
- ↑ Karl Friedrich Wilhelm Dieterici: Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1846, Seite 27
- ↑ Gerhard Müller: Theologische Realenzyklopädie, Band 28, 1997, Seite 163, ISBN: 3-11-002218-4
- ↑ Dokumentation Ortsgemeinde Mehren, Seite 2 (PDF 8 MB)
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Kommunalwahlen 2004
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz - Kommunalwahlen 2009