Tipp-Kick

Tipp-Kick ist ein Spiel für zwei Personen, das eine Fußball-Simulation darstellt. Gespielt wird in Form eines Tischfußballspiels, das aus einer Spielmatte, zwei Toren, zwei beweglichen Torhütern und zwei beliebig positionierbaren Feldspielern sowie einem zweifarbigen, zwölfeckigen Ball besteht. Im Gegensatz zum Kicker-Tischfußball mit Spielfiguren an festen Stangen werden die Spielfiguren beim Tipp-Kick auf dem Spielfeld bewegt.

Tipp-Kick ist zwar vom Grundgedanken und der Begrifflichkeit dem Fußball entlehnt, aber tatsächlich eher ein Spiel, das Geschicklichkeit und Schnelligkeit auf engstem Raum kombiniert.
Geschichte
Erfunden wurde das Tipp-Kick-Spiel von einem Stuttgarter Möbelfabrikanten namens Karl Mayer, der das Spiel 1924 zum Patent anmeldete. Der Schwenninger Exportkaufmann Edwin Mieg erwarb die Lizenz und machte sich noch im Jahre 1924 selbstständig und entwickelte das Spiel zu einem marktgerechten Artikel, das sich bis in die Jahre 1934 bis 1938 zu einem echten Verkaufsschlager entwickelte. Nach seinem Tod 1959 übernahmen die Söhne die Firma.
Aus den ursprünglichen Blechfiguren sind heute präzise Hightech-Kicker geworden. Das Grundprinzip ist aber gleich geblieben: Der Feldspieler kickt den Ball mittels des rechten, beweglichen Beins, indem der Spieler das Bein mechanisch durch einen Drücker auf dem Kopf der Spielfigur betätigt. Die Bälle, ursprünglich mit Spezialsägen aus Kork hergestellt, werden heute aus Plastik gespritzt.
Ab 1959 wurden auf eigens dafür geschaffenen Turniertischen alle zwei Jahre Deutsche Einzelmeisterschaften ausgespielt, die ab 1974 jährlich ausgetragen werden.
Tipp-Kick wird heutzutage, wie das große Vorbild Fußball, in Ligen für Mannschaften gespielt. Die höchste Liga ist in Deutschland die Bundesliga. Darunter befinden sich 2. Bundesliga, Regional- und Bezirksligen.
Grundsätzliche Spielregeln
Das Spielfeld hat eine Größe von 106 * 70 cm. Jeder Spieler darf wahlweise bis zu 4 Feldspieler einsetzen, aber es ist immer nur 1 Feldspieler pro Mannschaft zur selben Zeit erlaubt. In der Halbzeit erfolgt Farb- und Seitenwechsel, es wird nur 1 Ball pro Spiel eingesetzt. Derjenige Feldspieler darf den Ball spielen, dessen Farbe auf dem Ball oben zu liegen kommt. Der Torwart darf den Ball unabhängig von der Farbe innerhalb seines Strafraums spielen. Es gewinnt der Spieler, der in der Spieldauer von 2 * 5 Minuten die meisten Tore erzielt. Eine Verlängerung besteht aus 2 * 2 Minuten. Das Erzielen eines Tores ist von jeder Stelle des Spielfelds aus erlaubt. Der jeweilige Feldspieler kann während eines Schusses des Gegners als Abwehrspieler aufgestellt werden, darf sich jedoch maximal bis auf die eigene Strafraumbegrenzung zurückziehen.
Sonstiges
[Internationaler Tischfussball-Verband (ITIVE)]
Der Internationale Tischfussballverband (ITIVE) wurde 1962 von den Vereinen Real Madrid, Dynamo Moskau, FC Santos und Atacama Arica gegründet. 1963 wurde die ITIVE erweitert durch den Beitritt von Ferencvaros Budapest und Heja Malmö. Diese Vereine sind geistiger Urheber der ITIVE-Spielweise, die in dieser Form seit 1965 besteht. Mittlerweile sind weit über 100 Vereine in der ITIVE registriert. Regeländerungen bzw. Regelerweiterungen können nur im Einvernehmen mit allen in der ITIVE aktiven Vereinen vorgenommen werden. Der Präsident der ITIVE wird jeweils für die Dauer eines Jahres aus dem Kreis der in der ITIVE registrierten Vereine und durch diese in geheimer, freier und schriftlicher Wahl bestimmt. Er trägt für diesen Zeitraum den Titel "Präsident", nach seiner Amtszeit darf er die Ehrenbezeichnung "Altpräsident" führen, nach einer möglichen Wiederwahl nennt er sich "Amtierender Altpräsident". Es gibt in der ITIVE hingegen nur einen "Uraltpräsidenten", nämlich den Gründungspräsidenten Fernando Santos Pocos de Caldos do Brasil. Die Aufgaben des Präsidenten bestehen in der Überwachung der Regeleinhaltung und der Zulassung neuer Vereine. Durch ihren Präsidenten erteilt die ITIVE Interessenten die Lizenz zur Verwendung ihres Spielsystems unter der Voraussetzung, dass die Regeln strikt eingehalten werden und das Spiel nicht kommerzialisiert wird. Dementsprechend ist auch kommerzielle Werbung auf Trikots und im Stadion verboten; ITIVE-interne Werbung ist dagegen erlaubt.
Weitere Informationen über Selbstverständnis, Spielweise, Vereine, Meisterschaften & Pokalspiele, Presseorgan und News auf der Website
<www.itive-world.com>
Ein anderes, aus England stammendes Tischfußballspiel ist Subbuteo.