Franz Sigel
Franz Sigel ( *18. November 1824 in Sinsheim; † 22. August 1902 in New York City) war Offizier im Großherzogtum Baden, Kriegsminister der badischen Revolutionäre in der Märzrevolution von 1848/1949, später im Sezessionskrieg General der Nordstaaten und schließlich Zeitungsverleger.

Anfänge
Aufgewachsen seit 1829 in Bruchsal besuchte Franz Sigel seit 1843 die Kadettenschule in Karlsruhe. 1844 zum Leutnant befördert, musste Franz Sigel 1848 aufgrund eines Duells mit dem Bataillonsadjutanten, seinen Dienst quittieren.
Badische Revolution
Anfang März 1848 begann nach der Februarrevolution in Frankreich die bürgerlich-liberale Märzrevolution in den Staaten des Deutschen Bundes zuerst im Großherzogtum Baden. Sie hatte die nationale Einigung der deutschen Fürstentümer und die Einrichtung liberaler, demokratischer Verfassungen zum Ziel. Franz Sigel, von der badischen Revolution erfasst, stellte 1848 zunächst ein Freikorps mit 500 Mann auf, nahm an der Offenburger Versammlung teil, und beteiligte sich am letztlich erfolglosen Heckerzug ebenfalls 1848. Nach seinem kurzzeitigen Exil in der Schweiz wurde er von den badischen Revolutionären 1849 nach dem erneuten Aufflammen der Revolution zurückberufen. Nach der Flucht des Großherzogs Leopold von Baden wurde Sigel Kriegsminister in der provisorischen republikanischen Regierung unter Lorenz Brentano. Als Oberbefehlshaber der Revolutionstruppen wurde Sigel berühmt durch das erfolgreiche Gefecht bei Waghäusel gegen die konterrevolutionären Truppen des Deutschen Bundes unter preußischer Führung. Nach der Übergabe des Oberbefehls an den polnischen Revolutionsgeneral Ludwik Mieroslawski war Sigel dessen Stellvertreter und Generaladjutant. Die aussichtslose Lage der Revolutionäre vor Augen, zog er sich mit den unter seiner Führung verbliebenen Einheiten im Juli 1849 in die Schweiz zurück.
Amerika
Nach seiner Ausweisung aus der Schweiz im Jahre 1851, hielt sich Sigel zunächst in London auf, um wie viele andere exilierte Revolutionäre aus den Staaten des Deutschen Bundes vor ihm im Mai 1852 mit dem Schiff nach Amerika zu reisen. 1856 nahm Sigel in St. Louis die Stelle eines Geschichts- und Mathematiklehrers an. Nach dem Ausbruch des amerikanischen Bürgerkrieges übernahm Sigel die Leitung eines Freiwilligenregiments aus Deutschen auf der Seite der Union bzw. der Nordstaaten. Durch seine umfassende Vorbildung und sein taktisches Geschick gelang es Sigel, mit seinen Truppen mehrere Gefechte zu gewinnen. Insbesondere die gewonnene Schlacht von Pea Ridge im März 1862 begründete seinen legendären Ruf, der schließlich zur Beförderung zum General der Nordstaatenarmee führte.
Nach mehreren unglücklich verlaufenen Schlachten wurde ihm wiederum nur das Kommando über eine relativ kleine Einheit anvertraut. 1865 quittierte Sigel seinen Dienst in der Armee, um als Privatmann in Baltimore eine Zeitung für Deutsche herauszugeben. 1867 zog er schließlich nach New York, um wiederum als erfolgreicher Zeitungsverleger tätig zu werden. Seine folgende politische Karriere führte ihn bis zum Posten des Finanzministers, den er 1874 antrat. Nachfolgend u.a. für die Demokraten tätig, gründete Sigel einen bedeutenden Verlag und war bis zu seinem Tode Herausgeber des New York Monthly.
Neben diversen "Franz-Sigel-Straßen" in seiner alten Heimat, erinnert neben einem Reiterstandbild in St. Louis ein Denkmal auf dem Riverside-Drive in New York an Franz Sigel.
Siehe auch
Personendaten | |
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NAME | Sigel, Franz |
KURZBESCHREIBUNG | Offizier im Großherzogtum Baden, Kriegsminister der badischen Revolutionäre, Reneral im Amerikanischen Bürgerkrieg |
GEBURTSDATUM | 18. November 1824 |
GEBURTSORT | Sinsheim |
STERBEDATUM | 22. August 1902 |
STERBEORT | New York City |