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Benutzer:Bauer Karl/Spielwiese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2009 um 10:26 Uhr durch Bauer Karl (Diskussion | Beiträge) (KRANKHEITEN DER REBE). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Trauben der Weißweinrebsorte Riesling
Traube und Blatt der Rotweinrebsorte Cabernet Sauvignon

Weinbau, Weinanbau oder Rebbau (Schweiz) werden in den Weinbaugebieten synonym verwendet. Die Begriffe bezeichnen die Kultivierung (auch die Wissenschaft) von Reben zum Zwecke der Gewinnung von Trauben, um damit Wein herzustellen. Der Weinbau wird vom Winzer (auch als Weinhauer,Weinbauer oder Weingärtner bezeichnet) betrieben. Die Herstellung des Weines erfolgt im Keller (Weinkellereien, Winzereien). Alle Arbeiten und Einrichtungen die für die Herstellung des Weines werden in der Kellerwirtschaft behandelt. Sie wird auch als Önologie bezeichnet.

Hauptartikel: Önologie

Der Weinbau beinhaltet die Geschichte, die Verbreitung der Rebe, die Organe des Rebstockes, die Rebsorten und Rebenzüchtung, Rebenvermehrung, Neuanlage, Pflanzung, Pflegemaßnahmen (Rebschnitt, Erziehung, Bodenpflege und Düngung) und den Pflanzenschutz (Nützlinge, Krankheiten, Schädlingen, Sonstige Schädigungen), Produktionsmethoden im Weinbau, Ausbildungsmöglichkeiten.

GESCHICHTE

Weinbau im alten Ägypten, dargestellt in einer Grabmalerei
Wein und Götter: Athene füllt aus einer Oinochoe Wein in den Kantharos des Herakles; Tondo einer attisch-rotfigurigen Trinkschale des Python und des Duris, um 480/70 v. Chr.

Die weiten Gebiete südlich des Kaspischen Meeres und des Zwischenstromlandes (Euphrat, Tigris) bis zum Persischen Golf gelten als Entstehungszentren der Weinrebe (Kulturrebe - Vitis vinifera) bzw. des Weinbaues. Schon 5000 v. Chr. lässt sich im Südkaukasus (heute Georgien), sowie in der vorderasiatischen Landschaft Sumer (heute südlicher Irak) erstmals der Anbau von Weinreben durch Menschenhand nachweisen. Der Weinbau breitete sich von dort im gesamten Nahen Osten aus, und etwa 1700 v. Chr. kultivierten auf Kreta die Minoer Edelreben. Griechische Kolonisten dürften im 7./6. Jhd. v.Chr. erstmals Rebstöcke nach Gallien (Massalia --> Marseille) gebracht haben.

Hauptartikel: Geschichte des Weinbaues

VERBREITUNG UND BEDEUTUNG

Die Rebe stellt bestimmte Klimaansprüche und gedeiht in der gemäßigten Klimazone. Auf der nördlichen Halbkugel liegt die Anbauzone etwa zwischen dem 30. und 50. Breitengrad. Auf der südlichen Halbkugel der Erde liegt die Anbauzone zwischen dem 30. und 40. Breitengrad. Reben gedeihen von sehr heißen (Südkalifornien) bis zu kühlen (England, Luxemburg), von sehr feuchten bis zu sehr trockenen Anbaugebieten (Central Valley in Kalifornien). Reben werden auf steilen Hängen (Moseltal, Wachau, Douro-Tal) und auf ebenen Flächen kultiviert. Die Kultivierung ist in den verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich (Handarbeit, Maschineneinsatz). Auch die Bepflanzungsdichte variiert von 10000 Reben/ha (Bordeaux, Champagne) bis 600 Reben/ha (Vinho-Verde-Region in Portugal).

Der Weinbau ist eine der ältesten Spezialkulturen. Der Anbau der Rebe prägt die Landschaft und die Wirtschaft ganzer Gebiete. Heute besinnt man sich auf die Natur und die natürlichen Lebensgrundlagen, aber auch auf Tradition und so kommt den Weinbaugebieten als Erholungsraum und dem Betrieb als Arbeitsstätte steigende Bedeutung zu.

In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die weltweite Weinbaufläche maßgeblich verändert. Eine massive Ausweitung erfolgte in den "neuen Ländern" und Rückgänge in den klassischen Weinbauländern.

Weltweinbauflächenentwicklung

In der Einleitung des OIV Berichtes steht: .... Nach einer starken Zunahme bis Ende der 70er Jahre haben die weltweiten Rebflächen aufgrund der Anreize für die Rodung von Rebflächen in der Europäischen Union (EU) und massiver Rodungen in der ehemaligen UdSSR einen Rückgang erlitten. Dieser setzte sich, wenn auch in geringerem Umfang, bis 1998 fort. So erreichten die weltweiten Rebflächen zu diesem Zeitpunkt mit 7,7 Mha ihren niedrigsten Stand seit 1950. Von 1998-2002 folgte dann ein rascher Aufschwung, insbesondere bis 2000 (jährliches Wachstum von über 1%) und die Rebflächen stiegen auf 7,95 Mha an. Seit 2002 haben sie sich, abgesehen von einigen Schwankungen, beinahe stabilisiert. Verantwortlich für diese neue Entwicklung sind:

ein deutlich positiver Saldo der Bepflanzungen und Rodungen in den Ländern der Südhemisphäre und den USA, insbesondere zwischen 1995 und 2000. Dieser Entwicklung wurde zwischen 2002 und 2004 zwar Einhalt geboten, zwischen 2004 und 2005 war jedoch ein erneuter Anstieg zu verzeichnen.

Die Einschränkung des Anwendungsbereichs der EG-Regelung zur Finanzierung der endgültigen Aufgabe der Rebflächen (seit dem Erntejahr 1996/97) sowie die Wiedereinführung der Neubepflanzungsrechte ab 1999 führen in der EU 15 bis 2000 zu einem vorübergehenden Anstieg. Danach setzte für die gesamteuropäischen Rebflächen (einschl. MOEL und ehemalige UdSSR) wieder eine Phase des Rückschritts ein.

Das Wachstum der chinesischen Rebflächen, das sich insbesondere von 1998 bis 2003/2004 abzeichnete, scheint sich, wenn auch langsamer, fortzusetzen. Das Wachstum in Asien beruht auf dem Anstieg der iranischen Rebflächen, es wird durch den Rückgang der türkischen Rebflächen allerdings teilweise aufgehoben. 2005 betragen die weltweiten Rebflächen insgesamt 7929 mha, d.h. ungefähr soviel wie 2001 (7925 mha). Die Größenschwankung der weltweiten Rebflächen entspricht dem 5-Jahres-Durchschnitt, der mit 7930 mha sehr nahe am Ergebnis 2005 liegt. Nach einem Rückgang zwischen 2003 und 2004 um 0,5% lässt sich zwischen 2004 und 2005 eine positive Schwankung von 0,3% ablesen. .... [1]


Umfangreiche Statistiken über die Entwicklung der Weinbaufläche bzw. der Weltweinwirtschaft gibt der OIV Bericht

  • Weinbauflächen der Länder der Welt 2005, OIV Paris. Situation und Statistik des Weinbaues weltweit [[1]]
  • Bericht des Generaldirektors der OIV über die weltweite Lage des Weinbaues [[2]]


Weinanbaufläche und -produktionsmenge und deren weltweiter Anteil im Jahr 2004
Angaben der Organisation ONIVINS, Seitenaufruf am 4. Februar 2008, Anbaufläche inklusive Tafeltrauben

Erzeugerland Anbaufläche in ha Anteil Produktion in 1000 hl Anteil
Frankreich 889.000 11,22 % 57.386 19,24 %
Italien 849.000 10,71 % 53.000 17,77 %
Spanien 1.200.000 15,15 % 42.988 14,42 %
USA 398.000 5,02 % 20.109 6,74 %
Argentinien 213.000 2,69 % 15.464 5,18 %
Australien 164.000 2,07 % 13.811 4,63 %
China 471.000 5,94 % 11.700 3,92 %
Deutschland 102.000 1,28 % 10.047 3,37 %
Südafrika 133.000 1,68 % 9.279 3,11 %
Chile 189.000 2,39 % 6.301 2,11 %
Portugal 247.000 3,12 % 7.481 2,51 %
Rumänien 222.000 2,80 % 6.166 2,07 %
Griechenland 130.000 1,64 % 4.295 1,44 %
Ungarn 83.000 1,05 % 4.340 1,46 %
Moldawien 146.000 1,84 % 3.026 1,01 %
Brasilien 74.000 0,93 % 3.925 1,31 %
Österreich 48.500 0,61 % 2.734 0,91 %
Bulgarien 94.000 1,18 % 1.949 0,65 %
Georgien 61.000 0,77 % 1.136 0,65 %
Kroatien 60.000 0,76 % ??? ??? %
Schweiz 15.150 0,19 % 1.000 0,33 %
Kanada 9.580 0,11 % 990 0,33 %
Gesamt 7.923.000 100 % 298.170 100 %

Wirtschaftliche Bedeutung

Die jahrtausendealte Tradition des Weinbaues hat es mit sich gebracht, dass der Weinbau und der Wein für die Bevölkerung eines Gebietes ein Teil der Lebensart ist und dazugehört. Weinkultur ist zu allen Zeiten Ausdruck der Lebensfreude und Lebenskultur gewesen. Beziehungen zwischen Reben und Wein einerseits, Landschaft und Kultur des Menschen andererseits sind vielfältig und haben einander beeinflusst. Bildende Kunst, Dichtung, Brauchtum und Religion haben Rebe und Wein zu allen Zeiten geehrt und gepriesen. Wein verkörpert ein Stück abendländischer Kulturgeschichte. Der Weinbau ist eine der ältesten Kulturen. Die Weingärten prägen die Landschaft und die Wirtschaft ganzer Länder und geben die Voraussetzung für touristische Nutzung.

In den letzten 2000 Jahren ist auch der Weinbau durch die sehr wechselvolle wirtschaftliche Entwicklung geprägt. Schon sehr früh versuchten die Römer die Produktion zu beeinflussen. Domitian gab den Befehl, die Hälfte der Weingärten im Römischen Reich außerhalb Italiens zu roden, um den Verfall des italienischen Weinpreises entgegen zu wirken. Mit Beginn des Industriezeitalters wurde dem Weinbau in Europa durch die Einschleppung der Reblaus und der Pilzkrankheiten Peronospora (Falscher Mehltau) und Oidium (Echter Mehltau), gewaltiger wirtschaftlichen Schaden zugefügt. Erst nach Ende des zweiten Weltkrieges erholte sich die gesamte Weltwirtschaft und damit der Weinbau.

Die Mechanisierung der Traubenproduktion erleichterte und verbilligte die Traubenproduktion und viele wissenschaftliche Erkenntnisse führten zum Einsatz von verschiedenen Agrochemikalien. Das führte nicht nur einer Qualitätsanhebung, sondern sie sicherten die Produktion. Der weltweit höchste Weinverbrauch lag in den Jahren 1976 - 1980 in der Zeit einer großen weltweiten wirtschaftlichen Expansion. Bis 1990 sank die Produktion und stieg anschließend wieder an. Besonders in Europa stieg aber der Überschuss an Wein deutlich an. der Hauptgrund für den Rückgang des Konsums und des zunehmenden Überschusses war der Rückgang des Pro-Kopf-Verbrauches in den wichtigsten Weinerzeugerländern von Frankreich und Italien. Sehr hohe Weinernte in den Jahren 1982 und 1983 taten ihres noch dazu.

Europa verfügt über ungefähr 2/3 der Weltweinbaufläche. Asiatische und nordafrikanische Staaten verfügen auch über beachtliche Rebflächen, aber aus religiösen und kulturellen Gründe hat dort die Weinerzeugung deutlich geringe Bedeutung. Dort steht die Erzeugung von Rosinen und Tafeltrauben im Vordergrund. Die Konsumation von Wein in den Ländern der Erde ist sehr unterschiedlich. Wein ist vorwiegend in den Ländern des christlich-europäischen Kulturkreises von Bedeutung. Der Pro-Kopf-Verbrauch hängt stark vom Einkommen der Bevölkerung ab. Besonders in den Mittelmeerländer zählt Wein traditionell zum täglichen Leben. Ab den 60-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts ist ein Rückgang des Weinkonsums festzustellen. Trotz Verbrauchszunahme in anderen Industriestaaten von Nord- und Westeuropa sowie Nordamerika, Japan und anderen asiatischen Ländern konnte der weltweite Konsumrückgang nicht ausgeglichen werden, sodass es zu einem Rückgang der weltweiten Anbaufläche mit Reben gekommen ist.

Veränderung des pro-Kopf-Verbrauches an Wein in einigen Ländern 1992 - 2004, Quelle OIV 2004

Weinbaugebiete

Ein Weinbaugebiet (Weinbauflur (AT), Rebbauzone (CH)) ist eine geografische Region, in der Wein mit der Bezeichnung des Weinbaugebietes angebaut werden darf. In der Regel sind Weinbaugebiete historisch gewachsen, weil in bestimmten Regionen eines Landes Reben gedeihen und gute Traubenqualität regelmäßig erzeugt werden kann und in anderen nicht (ungenügende Traubenreife, häufige Winter- oder Spätfrostgefahr u. a.). Sie sind heute in den meisten Ländern gesetzlich festgelegte Gebiete (mit genau geregelter Bezeichnung). Diese Gebiete und deren Lagen sind vom Klima, der Lage und der Bodenbeschaffenheit geeignet der Rebe eine gute Entwicklung zu ermöglichen. Alle mit Reben bepflanzten Flächen sind in einem Weinbaukataster zu führen. Die Regelung für die Führung eines Weinbaukatasters besteht nicht in allen weinbaubetreibenden Ländern der Welt.

Hauptartikel: Weinbaugebiet

REBE

Triebspitze einer europäischen Rebe
Nahaufnahme einzelner Rebblüten. Die Blütenorgane von Käppchen, Staubgefäßen und Fruchtknoten mit Narbe sind deutlich zu erkennen

Die Rebe ist eine der ältesten Kulturpflanzen. Mit zunehmender systematischen Nutzung sind durch die menschliche Nutzung bzw. durch natürliche Kreuzungen (Zufallskreuzung) aus den Wildreben Kulturreben entstanden. Kulturreben sind ausgesuchte (Mutation, natürliche Kreuzung) Abkömmlinge der Wildrebe die beginnend im 18. Jh. gezielt weitergezüchtete wurden. Schätzungen besagen das es heute weltweit ca. 10 - 25000 Rebsorten geben soll. Davon hat aber nur ein geringen Anteil wirtschaftliche Bedeutung.

Die Weinrebe gehört botanisch zur Ordnung der Kreuzdorngewächse (Rhamnales). Eine Familie davon sind die Rebengewächse (Vitaceae). Die Gattung ‘‘Vitis‘‘ ist in verschiedenen Wildformen über die ganze Welt verbreitet. Davon gibt es zwei Untergattungen, wovon die Untergattung ‚‘Euvitis‘‘ das Rebmaterial für den Ertragsweinbau liefert. Nordamerika hat die meisten derzeit bekannten, natürlich vorkommenden Arten.

Hauptartikel: Weinrebengewächse

Hauptartikel: Weinreben Systematik

Hauptartikel: Edle Weinrebe

Hauptartikel: Wilde Weinrebe Vitis vinifera subsp. sylvestris

ORGANE DES REBSTOCKES

Für die praktische Durchführung von Pflegemaßnahmen ist die Funktion und der Aufbau der Organe der Rebe Voraussetzung für eine richtige Pflege.

Biologie der Rebe von © Dr. Rolf Blaich (2000) Morphologie der Rebe[3]

Datei:Rebblüte 1965 - 2009 GV Krems.jpg
Verlauf der Rebblüte bei der Rebsorte Grüner Veltliner (Weinbauschule Krems, Sandgrube) ab 1965. Besonders in den letzten 15 Jahren hat sich die Rebblüte von früher durchschnittlich Mitte bis Ende Juni zum Monatsbeginn Juni verschoben.

REBSORTEN

In der "European Vitis Database[[4]]" sind derzeit rund 16 800 Sorten eingetragen (12 431 Vitis vinifera L., 3 949 Vitis Interspecific Crossing, 529 andere Vitis Species). Es ist anzunehmen, das noch einige Tausend Sorten weltweit vorhanden sind, aber noch nicht in die Datenbank eingegeben wurden.

Die hohe Zahl an Rebsorten ist durch Mutation, natürliche Selektion und Kreuzung entstanden. So lange der Mensch Reben kultiviert, hat er selektiert und bereits über 150 Jahre gezielt Kreuzungen vorgenommen. Die Eigenschaften von Rebsorten sind langfristig nicht stabil (auch bei vegetativer Vermehrung) - sie unterliegen natürlichen Einflüssen (Strahlung, Standorteinflüssen, Abbaukrankheiten), wodurch sich langsam positive und negative Eigenschaften ändern.

Keltertraubensorten

Tafeltraubensorten

Unterlagensorten siehe auch Informationsportal der Rebveredlung Antes [www.Traubenshow.de]

REBENZÜCHTUNG

Durch Auslese/Selektion (Selektionszüchtung Auslesezüchtung) werden Rebstöcke nach bestimmten Kriterien bewertet und nur jene Stöcke weitervermehrt die den Anforderungen entsprechen. Mit der Kreuzungszüchtung entstehen neue Sorten mit neuen Eigenschaften (Neuzüchtung). Da die Züchtungsarbeit viele Jahre benötigt, um eine Sorten mit ihren Eigenschaften zu kontrollieren, wird diese Arbeit meist in Weibauinstituten gemacht. Das Ergebnis wird als Neuzüchtung bezeichnet und versteht man einen neue gewonnene Rebenpflanze, welche mit einer bestimmten Zuchtmethode hervorgebracht wurde. Die Anerkennungen von neu gezüchteten Sorten (bei der Pflanzenzüchtung) sind im Sortenschutzgesetz sind gesetzlich geregelt und werden vom Bundessortenamt (für Deutschland) verwaltet.

Hauptartikel: Rebenzüchtung

Hybridrebe Direktträger darauf noch hinweisen!

Mit der Rebenzüchtung befassen sich

Staatliche Züchtungs- und Forschungsinstitute

in Deutschland

Denkmal "Eduard von Lade" (v. l.) und Hauptgebäude der Forschungsanstalt Geisenheim (h. r.)

in Österreich

Hauptgebäude der Höheren Bundeslehranstalt

in Schweiz

  • Forschungsanstalt Agroscope Changins-Wädenswil ACW [7]

In allen Ländern gibt es auch private Rebenzüchter.

Sortenschutz

Hauptartikel: Sortenschutz

REBENVERMEHRUNG

moderne Mulchfolien-Rebschule mit frisch eingeschulten Pfropfreben

Die Vermehrung der Reben kann auf zwei Arten erfolgen und zwar Geschlechtlich (generativ) mit Samen. Bedeutung hat aber diese Vermehrung nur bei der Kreuzungszüchtung. Für den praktischen Weinbau hat nur die ungeschlechtliche (vegetative) Vermehrung Bedeutung. Das geschieht in Form von Stecklingen, Ablegern und besonders Bedeutung hat die Veredlung (Verbindung von Unterlage und Edelreis mit nachfolgender Triebbildung und Wurzelentwicklung wie bei einem Steckling)

Hauptartikel: Rebenvermehrung

ANLAGE eines WEINGARTENS

Die Errichtung einer erfolgreichen und rentablen Anlage, die dem Standort angepasste Erträge bei hoher Qualität mit einer Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren gewährleistet, wird nur durch Zusammenwirkung einer Reihe von Faktoren erreicht.

Blick in eine Junganlage. Der Boden ist begrünt und die jungen Triebe sind mit einem Pflanzrohr gegen Wildschaden geschützt.

Standortsansprüche der Rebe

  • geeignete klimatische Verhältnisse - Klima, (Temperatur, Niederschlag), Sonnenenergie und -einstrahlung
  • eine Lage, die über eine optimale Sonneneinstrahlung verfügt und dabei eine wirtschaftliche Bearbeitung mit Geräteeinsatz zulässt Bodenrelief (Topographie)
  • geeignete Bodenverhältnisse bzw. einer fachgerechten Bodenvorbereitung, die je nach Sorte und Unterlage eine ausreichende Entwicklung ermöglichen Geologie (physikalische und chemische Zusammensetzung des Bodens),Hydrologie (Bodenfeuchtigkeit)
  • richtige Wahl von Sorte und Unterlage, wobei gebietsbewährte Qualitätssorten berücksichtigt werden sollen
  • Verwendung von erstklassigem, anerkanntem Pflanzmaterial (Selektion, Klonen, zertifiziertes Pflanzgut)
  • rechtzeitige und umfassende Planung

Fehler bei der Erstellung einer Neuanlage sind kaum mehr zu beheben!

Die Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau sollen besonders bei der Sorten- und Unterlagenwahl, dem geplanten Erziehungssystem und der Bodenpflege (Bewässerung) berücksichtigt werden.

Hauptartikel: Auswirkungen der Klimaveränderung auf den Weinbau

Durch die Klimawandel verschieben sich die weinbaulichen Anbaugrenzen.

siehe auch Weinberg und Terroir

Klimadiagramme geben einen Überblick über die durchschnittlichen Klimaparameter eines Gebietes.

http://www.klimadiagramme.de/

siehe auch Weinbauwürdigkeit auch Boden (Bodenkunde)

http://www.bodeninfo.net/ Beschreibung verschiedener Böden, Bodenprofile

aus Düngerempf. WB:

Bodeneigenschaften sind Schlüsselfaktoren im Ökosystem Weingarten Der Boden beeinflusst durch Wasserhaushalt, Temperaturverhältnisse, Bodenstruktur, Bodenleben, Lufthaushalt und Angebot an Nährstoffen Charakter und Qualität des Weines. Der Einfluss des Bodens auf die Weinqualität erfolgt über die Versorgung mit Nährstoffen. Ausreichend und regelmäßig gedüngte Böden erbringen gehaltvollere Weine. Weiters wird die Qualität und Quantität durch die anderen Standortfaktoren mit beeinflusst. Die Standortfaktoren und alle Pflegemaßnahmen sind immer als Gesamtsystem mit seinen Wechselwirkungen zu sehen. In Frankreich wird dafür der Begriff Terroir verwendet. Terroir heißt wörtlich übersetzt soviel wie Boden, Herkunft, Heimat. Im Weinbau ist das komplexe Zusammenspiel von geologischem Ausgangsmaterial, von Topographie (Lage), Klima und Boden gemeint.

PFLEGEMAßNAHMEN

Ein Weingarten bedarf einer Reihe von Pflegemaßnahmen wie Rebschnitt, Erziehung, Laubarbeiten, Traubenausdünnung, Bodenpflege und einer der Rebe (und Boden) angepasste organische (Humusdünger) und mineralische Düngung (mineralische Handelsdünger).

Rebschnitt

Ist der jährlichen Rückschnitt des einjährigen Holzes bzw. Korrekturen des alten Holzes. Die notwendigen Arbeiten werden während der Vegetationsruhe (Winterschnitt) durchgeführt.

Hauptartikel: Rebschnitt

Prinzipiell ist der jährliche Rückschnitt von der Pflanzenphysiologie nicht notwendig. Die meisten Erziehungssysteme erfordern aber einen Rückschnitt. Der jährliche Schnitt verändert die Trieb-, Laub- und Traubenentwicklung. Auch die Wurzelbildung wird verringert bzw. verkleinert, umso weniger Triebe der Rebstock entwickelt. Die Meinung das durch das Nichtschneiden die Reben absterben bzw. verwildern ist nicht richtig. Durch Vernachlässigung der gesamten Pflege werden die Rebstöcke absterben, wenn ihre wichtigsten Organe, die Blätter, durch Krankheitsbefall (Peronospora, Oidium u. a.) zerstört werden.

Beim Schnitt des einjährigen Holzes unterscheidet man nach der Länges des einjährigen Holzes den:

  • Zapfenschnitt (kurzer Zapfen mit 1 - 2 Augen, langer Zapfen mit 3 - 4 Augen) [2] - wird gut dargestellt ist aber eine Homepage für Hausreben - noch klären was besser ist.
  • Streckerschnitt (auch Flachbogen genannt) - ein kurzer Strecker hat 5 - 6 Augen und ein langer Strecker 7 - 8 Augen

und nach der Form des einjährigen Holzes:

  • Bogenschnitt (Halbbogen, Pendelbogen, Rundbogen)

siehe auch noch bei [[8]] zum Hauptartikel Rebschnitt zuordnen.

Erziehung der Rebe

Die Rebe ist eine rankende Pflanze und benötigt eine ständige Unterstützung. Unter der Erziehung verstehen wir den Aufbau und die Formgebung eines Rebstockes. Dabei gibt der Weinhauer (Winzer) dem Rebstock je nach Erziehungsart ein charakteristisches Stockgerüst (altes Holz). Aufgabe der Erziehung ist die Sicherung von Qualität und Quantität und die Schaffung von arbeitswirtschaftlichen Vorteilen (Maschineneinsatz)[3].

Einteilung:

Stammhöhe Bezeichnung
Niedere Erziehungssysteme (Stamm bis 50 cm)
Mittelhohe Erziehungssysteme (Stamm von 50 bis ca. 100 cm)
Hohe Erziehungssysteme (Stamm > 100 cm)

Man kann auch die Erziehungsarten in intensive und extensive Erziehungssysteme einteilen. Die zuerst genannten Erziehungen sind mehr oder weniger intensive und der Minimalschnitt ein extensives System. Die Stammhöhe kann auch variieren da z. B. eine Dachlaubenerziehung am Hang natürlich keine so hohen Stämme benötigt, als in der Tabelle angegeben Die Bezeichnung der Erziehung kann in den Weinbaugebieten unterschiedlich sein.

Hauptartikel: Reberziehung Der Beitrag Rebenerziehung gehört überarbeitet.

Interstützungmaterialien

Anforderungen: (noch nicht ausgearbeitet)

Für eine Unterstützung werden benötigt: (noch nicht ausgearbeitet)

  • Stecken (Pflanzpfähle, Stickel) aus Holz, Metall oder Kunststoff
  • Steher (Säulen, Bagstall) aus Holz, Metall, Beton
  • Draht aus Metall, Kunststoff
  • Befestigungsmaterial
  • Anker

Stickel (Beitrag gehört gründlich überarbeitet)

Drahthaken, Drahtrahmenerziehung, Stabanker auch diese gehören überarbeitet!

Laubarbeit

Laubarbeiten ergänzen während der Vegetationsperiode den Rebschnitt bzw. die Erziehung, um die Leistungsfähigkeit der Laubfläche, d. h. die Fotosynthese (= Produktion von Assimilaten) voll zu nutzen. Laubarbeiten sind [9]

  • Jäten (Ausbrechen von Trieben)
  • Auslichten der Traubenzone
  • Einstricken (Einschlaufen der Triebe)
  • Entspitzen der Triebe - Gipfeln (Wipfeln)
  • Ausgeizen (Entfernung von Geiztrieben).

Hauptartikel: Laubarbeit

Traubenausdünnung

Darunter versteht man ein teilweises oder vollständiges Entfernen von Trauben, um den Ertrag so zu reduzieren damit eine ausreichende Einlagerung von Zucker in die Beeren zu gewährleisten. Damit können genügend Inhaltsstoffen in den Beeren gebildet werden. Durch Traubenteilung (2-4 Wochen nach der Blüte durchgeführt) wird neben der Ertragsreduzierung zusätzlich eine Auflockerung der Traube erreicht (wird auch durch Abstreifen der ganz jungen Trauben erreicht). Das hat den Vorteil, dass Infektionen von Botrytis, insbesondere bei kompakten Trauben, erschwert werden.

Hauptartikel: Traubenausdünnung

Bodenpflege im Weinbau

Begrünte Fahrgasse eines Weingartens

Ist die Anwendung verschiedener Bodenpflegesysteme, welche die biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften des Bodens beeinflussen. Je nach Maßnahme kann sich eine positive oder negative Wirkung ergeben. Pflegemaßnahmen, die sich langfristig negativ auswirken, sind zu vermeiden.

Hauptartikel: Bodenpflege (Weinbau) siehe auch Boden (Bodenkunde)

Ernährung und Düngung der Rebe

Mit den Bodenpflegemaßnahmen gemeinsam ist die Ernährung und Düngung zusehen, da viele Wechselwirkungen bestehen. Düngung bedeutet nicht nur eine Nährstoffzufuhr, sondern auch die Mobilisierung der im Boden gebundenen Nährstoffe.

Das Nährstoffangebot des Bodens aus der natürlichen Nachlieferung (Mineralteilchen, Humusgehalt) ist durch den regelmäßigen Nährstoffentzug nicht auf Dauer ausreichend. Durch die Düngung mit organischen und mineralischen Düngern werden den Reben über dem Boden organisch gebundene und mineralische (anorganische) Nährstoffe zugeführt.

Hauptartikel: Ernährung und Düngung der Rebe

Die Rebenernährung, die Bodenuntersuchung, Interpretation der Bodenanalyse, Düngung und Düngewirkung, Düngemittel und eine Information über Blattanalysen sind in der österreichischen Broschüre Richtlinien für die Sachgerechte Düngung im Weinbau, 1. Auflage 2003, AGES Institut für Bodenwirtschaft, Wien enthalten..

Bewässerung im Weinbau

Mittels Tropferleitungen bewässerte Weingärten in der Wachau. Geringe Bodenmächtigkeit und Böden mit geringer Wasserspeicherkapazität führen bald zu Wasserstress und damit zu negativen Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Reben

Wie jede Pflanze benötigt auch Rebe Wasser als Lösungsmittel, Transportmittel für Nährstoffe und Assimilate, Quellungsmittel, Nährstoff und Temperaturregulator. In niederschlagsarmen Weinbaugebieten und auf Standorten mit skelettreichen Böden dient eine zusätzliche Wasserversorgung der Absicherung der Qualität, der Holzreife und des Mengenertrages.

Hauptartikel: Bewässerung (Weinbau) Bewässerung Tröpfchenbewässerung Beregnung Wasserpotenzial

PFLANZENSCHUTZ im WEINBAU

Der Pflanzenschutz umfasst die Gesamtheit der Bemühungen, Schäden und Leistungsminderungen von Nutzpflanzen durch Ausnutzung aller einschlägigen wissenschaftlich Erkenntnisse in einer ökologisch und ökonomisch angemessenen Weise zu verhindern oder zu mildern.[10]

Mit verschiedene Bekämpfungs- und Begrenzungsmethoden wird der Rebstock, unter Berücksichtigung der Umweltverträglichkeit und der Wirtschaftlichkeit sowie sonstiger Auswirkungen, vor Schädigungen geschützt.. Es wird das Aufkommen von Schadorganismen infolge von Störungen des ökologischen Gleichgewichtes und einer ungenügenden Widerstandsfähigkeit der Rebe verhindert.

Pflanzenschutzmaßnahmen im Weinbau

Zu den Pflanzenschutzmaßnahmen zählen

  • Kulturmaßnahmen (Bodenpflege, Düngung, Rebschnitt und Erziehung, Laubarbeiten, Traubenausdünnung)
  • Mechanisch-physikalische Maßnahmen (Verwendung von Schutzhüllen gegen Wildverbiss, Frostabwehr)
  • Biologische Verfahren - Biologischer Pflanzenschutz (Einsatz von nützlichen Organismen zur Regulierung von Pflanzenkrankheiten und von Schädlingen, z. B. Einsatz insektenpathogener (insektentötender) Bakterien (Bacillus thuringiensis) und die Nutzung natürlicher Regulationsmechanismen durch Schonung, Förderung bzw. Einbürgerung von Nützlingen (besondere Bedeutung hat die Raubmilbe Typhlodromus pyri zur Regulation der Schadmilben). → Hauptartikel: Biologischer Pflanzenschutz siehe auch Ökologische Landwirtschaft
  • Biotechnische Verfahren (Warnschrei, Lärm, Repellents, Pheromonen, Unterlagsreben zum Schutz gegen die Schäden der Reblaus, Verwendung von resistenten Rebsorten)
  • Chemische Verfahren (gezielter Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln)
  • Pflanzenquarantäne (Importkontrolle)


nach der Vorgehensweise unterscheidet zwischen den:

Integrierten Pflanzenschutz

Hier handelt es sich um eine Vorgangsweise, bei dem alle wirtschaftlich, ökologisch und toxikologisch tragbaren Methoden dazu benutzt werden, das Schadensausmaß unter der wirtschaftlichen Schadensschwelle zu halten. Es ist eine Kombination aller Pflanzenschutzmaßnahmen. Damit wird hohe Qualität mit ausreichendem Ertrag gesichert, das Agro-Ökosystem und die Umwelt werden möglichst wenig beeinträchtigt[11].

Hauptartikel: Integrierter Pflanzenschutz

Konventionellen Pflanzenschutz

Darunter versteht man eine Vorgehensweise beim Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmittel wo nur mit regelmäßigen vorbeugenden Spritzungen, ohne der Kontrolle der Entwicklung von Krankheiten und Schädlingen und ohne Berücksichtigung der negativen Wirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf das Ökosystem, Pflanzenschutzmaßnahmen gemacht werden (starres kalendarisches Routinespritzprogramm). Diese fast blinde Vorgehensweise, mit dem Ziel eine möglichst totale Vernichtungder Schaderreger zu erreichen, wird heute nicht mehr praktiziert. Heute stehen fast nur mehr Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, die für den Integrierten Pflanzenschutz geeignet sind bzw. die den zusätzlichen Zulassungsauflagen entsprechen. In den letzten Jahren wurde eine hohe Anzahl von Pflanzenschutzmitteln entregistriert und alle neu auf den Markt kommenden Pflanzenschutzmitteln erfüllen meist die Auflagen des Integrierten Pflanzenschutzes.


Bei allen weinbaulichen Produktionsmethoden werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Besonders im Bioweinbau haben Pflanzenstärkungsmittel Bedeutung. Diese können auch bei allen weinbaulichen Produktionsmethoden eingesetzt werden.

Pflanzenschutzmittel

Pflanzenschutzmittel enthalten chemische oder biologische Wirkstoffe und Zubereitungen (Formulierungen), die dazu bestimmt sind:

  • Pflanzen und Pflanzenerzeugnisse vor Schadorganismen zu schützen oder ihrer Einwirkung vorzubeugen,
  • unerwünschte Pflanzen (Unkräuter) oder Pflanzenteile (z. B. Stammaustriebe) zu vernichten.


Pflanzenschutzmittel werden bei allen weinbaulichen Produktionsmethoden eingesetzt: Integrierter Weinbau, Organisch-biologischer Weinbau, Biologisch-dynamischer Weinbau

Hauptartikel: Pflanzenschutzmittel

Pflanzenstärkungsmittel

Hauptartikel: Pflanzenstärkungsmittel

Applikationstechnik (Weinbau)

Mit Hilfe verschiedener Applikationsverfahren werden Pflanzenschutzmittel und/oder Pflanzenstärkungsmittel gezielt auf die zu schützenden Pflanzenteile aufgebracht. Dazu werden heute hauptsächlich Gebläsespritzen verschiedener Bauart und Gebläsetechnik, verwendet.

KRANKHEITEN DER REBE

Unter Krankheit sind im weitesten Sinne alle schädlichen Abweichungen vom normalen Verlauf des Lebensprozesses des Rebstockes zu verstehen[12]. Krankheitsverursacher können Pilze, Bakterien, Viren, Phytoplasmen, Nährstoffe oder Umweltfaktoren sein. Also eine große Zahl von Krankheitsverursachern, zum Teil aus Amerika eingeschleppt (Reblaus, Peronospora, Oidium, Schwarzfäule??)oder durch die Klimaveränderung von südlichen Ländern nördlich gewandert (Winden-Glasflügelzikade, Vergilbungskrankheiten, Zikaden, Esca, Eutypiose) sind, müssen mit geeigneten Gegenmaßnahmen reduziert bzw. verhindert werden. Dazu gibt es eine Reihe von verschieden Bekämpfungsverfahren.


Krankheiten, Schädlinge und sonstige Schädigungen der Rebe

Pilzkrankheiten

Bakterienkrankheiten

Viruserkrankungen der Rebe

  • Reisigkrankheit
  • Blattrollkrankheit
  • Marmorierung
  • Chrommosaik
  • Viroide
  • Gelbsprenkelung
  • Virusähnliche Erkrankungen
  • Adernmosaik
  • Adernnekrose

Phytoplasmen

Nährstoffmangelkrankheiten der Rebe Besonders ein Mangel von Nährstoffen kann zu Störungen in verschiedenem Ausmaß bei der Entwicklung der Rebe führen. Ertrags- und Qualitätseinbußen sind die Folge. Eine ausführliche Beschreibung der Bedeutung der einzelnen Nährstoffe und deren Mangel- und Überschusssymptome finden sie in der Fachbroschüre

  • Richtlinie für die sachgerechte Düngung im Weinbau, 1. Auflage 2003, AGES Institut für Bodenwirtschaft, Wien [9]

Pilzkrankheiten

Echter Mehltau der Rebe. Mehlig weißer Überzug der Beeren durch das Pilzmycel

Bakterienkrankheiten

Viruserkrankungen der Rebe

  • Reisigkrankheit
  • Blattrollkrankheit
  • Marmorierung
  • Chrommosaik
  • Viroide
  • Gelbsprenkelung
  • Virusähnliche Erkrankungen
  • Adernmosaik
  • Adernnekrose

Phytoplasmen

Nährstoffmangelkrankheiten der Rebe

Besonders ein Mangel von Nährstoffen kann zu Störungen in verschiedenem Ausmaß bei der Entwicklung der Rebe führen. Ertrags- und Qualitätseinbußen sind die Folge. Eine ausführliche Beschreibung der Bedeutung der einzelnen Nährstoffe und deren Mangel- und Überschusssymptome finden sie in der Fachbroschüre

  • Richtlinie für die sachgerechte Düngung im Weinbau, 1. Auflage 2003, AGES Institut für Bodenwirtschaft, Wien [10]

SCHÄDLINGE DER REBE

Reblaus
Einbindiger Traubenwickler

SONSTIGE SCHÄDIGUNGEN

Traubenwelke bei der Sorte Zweigelt.
Durch Extremtemperatur geschädigte (verbrannte oder verbrühte) Traube der Sorte Zweigelt. Juli 2007
  • Stress bei Reben

PRODUKTIONMETHODEN IM WEINBAU

Der Marienkäfer, ein Säuberungsräuber, ernährt sich von Blattläusen, Schildläusen Thripse und Eilarven von Insekten. Auch das Mycel des Echten Mehltaupilzes wird als Nahrung aufgenommen. Eine ausreichende Reduzierung des Pilzes schafft des Marienkäfer nicht.

Integrierter Weinbau

Integrierter Weinbau“ ist eine Produktionsmethode für die wirtschaftliche Erzeugung von qualitativ hochwertigen Trauben, Wein und anderen Traubenprodukten. Der Schutz der menschlichen Gesundheit, die Schonung der Produktionsgrundlagen und der Umwelt stehen im Vordergrund. Entstanden ist die „Integrierte Produktion“ aus dem „Integrierten Pflanzenschutz“. Der damals zunehmende Einsatz von Pflanzenschutzmitteln brachte in den 80-iger Jahren des vorigen Jahrhunderts zunehmend Probleme. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen wurden die Nebenwirkungen von Pflanzenschutzmitteln auf das Ökosystem untersucht und in der Folge nach ihrer Nützlingsschädigung bewertet. Durch die Gesamtbetrachtung des Agro-Ökosystems Weingarten wurden alle Pflegemaßnahmen mit einbezogen zu der sogenannten „Integrierten Produktion“. [13]

Hauptartikel: Integrierter Weinbau siehe auch Integrierte Produktion

Organisch-biologischer Weinbau

Wichtigstes Charakteristikum der biologischen Landwirtschaft ist die ganzheitliche Betrachtung des landwirtschaftlichen Betriebes. Die biologische Bewirtschaftung soll durch die Pflege der Bodenfruchtbarkeit ein intaktes Ökosystem Boden zur Folge haben, aus dem die Pflanzen ihre Nährstoffe beziehen können. Natürliche Lebensprozesse sollen gefördert und Stoffkreisläufe weitgehend geschlossen werden. Er wird auch als Biologischer Weinbau oder Bioweinbau bezeichnet. Das Produkt dieser Anbaumethoden bezeichnet man als Wein aus Trauben aus biologischem bzw. ökologischem Anbau, da sich die Anbauregelung nur auf die Traubenproduktion bezieht. Die Begriffe Biowein oder Ökowein sind zwar allgemein gebräuchlich, jedoch nicht ganz korrekt. Regelungen für die Weinherstellung werden erarbeitet.

Hauptartikel: Organisch-biologischer Weinbau

Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 über den ökologischen Landbau, Anbauverband, Bio Ernte Austria

Biologisch-dynamischer Weinbau

Beruht auf den Grundlagen von Rudolf Steiner. Neben einem geschlossenen Betriebskreislauf mit artenreicher Fruchtfolge und Viehhaltung baut Steiner auf spezifisch wirkende Präparate, wie Hornkiesel- und Hornmistpräparate und verschiedene Pflanzenauszüge. Die ganzheitliche Betrachtung schließt kosmische Einwirkungen auf die Organismen ein.

Hauptartikel: Biologisch-dynamischer Weinbau

Richtlinien: → Demeterbund [[11]]; Verordnung (EWG) Nr. 2092/91 über den ökologischen Landbau; Anbauverband; Bio Ernte Austria


Bei allen Produktionsmethoden sind Cross Compliance Vorschriften zu beachten. Die Vorschriften der Cross Compliance (übersetzt so viel wie „Überkreuzeinhaltung von Verpflichtungen“) werden im deutschsprachigen Raum auch als „anderweitige Verpflichtungen“ bezeichnet und bedeuten die Verknüpfung von Prämienzahlungen mit der Einhaltung von Umweltstandards (im weiteren Sinne). Cross Compliance wird seit Mitte der 1980er Jahre in der agrarpolitischen Praxis vieler Industrieländer zunehmend eingesetzt, wobei die Einhaltung der Standards eine Voraussetzung für den Erhalt der Prämienzahlungen darstellt (jedoch nicht den eigentlichen Förderungsinhalt für die Zahlungen). ..... weiter siehe

Hauptartikel: Cross Compliance

AUSBILDUNGSMÖGLICHKEITEN für Weinbau und der Kellerwirtschaft

Die Ausbildungsmöglichkeiten im Weinbau und der Kellerwirtschaft kann in den angeführten deutschsprachigen Ländern in Landwirtschaftlichen Fachschulen, Fachmittelschulen bzw. Fachhochschulen und an Universitäten erfolgen.

Deutschland

Denkmal "Eduard von Lade" (v. l.) und Hauptgebäude der Forschungsanstalt Geisenheim (h. r.)

Schweiz

Österreich

Wien

Das Mendel-Haus 2005

Niederösterreich

Weinbauschule Krems

Burgenland

Master of Wine

Steiermark

Italien – Südtirol

Auswahl wichtiger Fachbücher für den Weinbau

Weinbau

Krankheiten, Schädlinge, Nützlinge

  • Horst Diedrich Mohr, Farbatlas Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge an der Weinrebe, Verlag Eugen Ulmer, 2005,ISBN 3-8001-4148-5
  • Helga Reisenzein, Friedrich Polesny, Erhard Höbaus, Krankheiten, Schädlinge und Nützlinge im Weinbau, Österr. agrarverlag, Wien, 5. Auflage 2008, ISBN 978-3-7040-2319-3
  • Blümel, Fischer-Colbrie, Höbaus, Nützlinge, Österr. Agrarverlag, Wien, 2006, ISBN 3-7040-2182-2, ISBN 978-3-7040-2182-3

Biologischer Weinbau

  • Ilse Maier, Praxixbuch Bioweinbau, Österr. Agrarverlag, Wien, 2005, ISBN 3-7040-2090-7
  • Uwe Hofmann, Paulin Köpfer, Arndt Werner, Ökologischer Weinbau, 1995, Verlag E. Ulmer, ISBN 3-8001-5712-8

Weinbaulexika

Quellen

  1. Lage des weltweiten Weinsektors im Jahre 2005 IM JAHR 2005, OIV Bericht
  2. Zapfenschnitt, Abbildung
  3. Karl Bauer u. Mitarbeiter: Weinbau, 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-370402284-4, Seite 161
  4. Abb. Pfahlerziehung
  5. Halbbogenerziehung, Abbildung
  6. Flachbogenerziehung, Abbildung
  7. Offene Lyraerziehung, Abbildung
  8. Umkehrerziehung, Abbildung
  9. Karl Bauer u. Mitarbeiter: Weinbau, 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-370402284-4, Seite 187
  10. Rudolf Heitefuß: Pflanzenschutz. Grundlagen der praktischen Phytomedizin. Thieme-Verlag, Stuttgart 2000, 3. Auflage, ISBN 978-313513303-4
  11. Karl Bauer u. Mitarbeiter: Weinbau, 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-370402284-4, Seite 285
  12. Karl Bauer u. Mitarbeiter: Weinbau, 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-370402284-4, Seite 315
  13. Karl Bauer u. Mitarbeiter: Weinbau, 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-370402284-4, Seite 407
  • ÖWM: Dokumentation Österreichischer Wein 2007

Siehe auch


Weblinks

Commons: Bauer Karl/Spielwiese – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Kategorie:Weinbau --Bauer Karl 15:36, 13. Apr. 2009 (CEST)