Carlos Castaneda
Carlos Castaneda (* um 1925 in der peruanischen Provinz Cajamarca; † 27. April 1998 in Los Angeles) war ein amerikanischer Anthropologe und Schriftsteller.
Castaneda studierte Anthropologie an der Universität von Kalifornien. Er behauptete, er hätte im Rahmen seiner Dissertation und anschließenden Studien über die Indianer Mexikos Don Juan Matus, einen Medizinmann und Zauberer der Yaqui-Indianer kennen gelernt und in den folgenden Jahren die Kunst Don Juans als Wissender erlernt. Inwieweit die Schilderungen authentisch sind oder die Grenze zur Fiktion überschreiten, ist strittig. Was aber im Grunde genommen nicht relevant ist, denn die Aussage die hinter den "Lehren des Don Juans" (Also hinter "Castanedas Werken") steht, lautet: Der Mensch und die Welt die ihn umgibt ist das größte Mysterium und nur wer den Weg des Herzens geht (also immer seinem Herzen folgt) kann den Weg der KriegerInnen beschreiten und ist damit Gott und sich selbst am nächsten um ein Glückliches und Zufriedenes Leben zu führen. Und eine solche Aussage ist in der heutigen Zeit vielleicht wichtiger als je zuvor. Laut der Schamanischen/Zauberer aus dem Prekolumbianischem Mexiko und deren Weisheiten und Wissen um das menschliche Bewusstsein und dem Bewusstsein im allgemeinen, erfährt der Mensch nur Veränderung und "Erlösung von all seinem Leid und seinem Schmerz" wenn er eine Lebensweise zu leben versucht, die als "Weg des Herzens" oder "Weg der KriegerIn" bezeichnet wird. Wobei diese Lebensweise ähnliche Ziele und Resultate erzielt und erzielen möchte wie der Zen-Buddhismus (Eine Dualität zu den weltlichen Religionen wäre ebenfalls zu erkennen, wenn man die Grundgedanken aller Religionen zusammenfassen würde, nur um herauszufinden, dass die Suche nach Gott im Prinzip immer die Suche nach uns selbst ist, und umgekehrt). Der Weg der KriegerIn ist eine Suche nach sich selbst und verfolgt den stetigen Kampf/Krieg (daher die Bezeichnung:KriegerIn) gegen sich selbst, ohne damit in einem Gegensatz zu stehen. Denn man leidet nur weil man sich die Taten, Handlungen, Worte usw. seiner Mitmenschen zu Herzen nimmt und denn darauf folgenden Gefühlen wie Schmerz, Trauer, Wut und Hass eine falsche Beachtung schenkt nur um zum Beispiel, seine eigene Wichtigkeit zu wahren und um seinen Mitmenschen oder seinen "Widersachern" ebenfalls mit Hass, Wut, Trauer und Schmerz zu begegnen. Ein Ständiger, gefährlicher, scheinbar unbeachteter aber auch notwendiger Kreislauf aus dem es zu lernen gilt und in dem sich die ganze Menschheit und oft ein jeder seit Ewigkeiten (mit kleinen, größeren, sehr schweren aber vorallem harten und gravierenden Folgen) befindet und für diesen Kreislauf das Kriegertum, genau wie der Zen-Buddhismus, genau wie alle anderen anerkannten Religionen (Würde man diese ausreichend studieren und befolgen) einen Ausweg oder besser gesagt eine Alternative zum "Kreislauf des Leidens" darstellt. Dieses Kriegertum ist eine Kunst (Die Kunst der KriegerIn) die ursprünglich von den Tolteken (Aus dem Nahuatl bed. Künstler, Kunsthandwerker) stammt, mit den Jahrhunderten reifte und sich immer den neuen Lebensbedingungen der Menschen anpasst. Im Laufe Castanedas Lehrjahre entstanden dabei mehrere Bücher, welche vor allem (leider fast nur) von der New Age-Bewegung begeistert aufgenommen wurden. In diesen Kreisen hat Castaneda auch heute noch Kultstatus und wird als Guru verehrt. Der Inhalt beschreibt die Versuche Castanedas, das Wissen Don Juans zu erlernen und seinen eigenen Weg dieses Wissens zu erlangen. Castaneda wird mit jedem Buch weiser und reifer. Der ‚Weg des Kriegers‘ sollte ihm durch sokratische Gespräche, Zauberei und gelegentlichem Konsum der Drogen Peyotl, Jimson Weed (Datura stramonium) und "der kleine Rauch" (humito - einer in einer speziellen Pfeife zu rauchenden Mischung aus psylocibinhaltingen Pilzen und schimmeliger Blüten) vermittelt werden, wobei letzteres und das Beschreiben einer magischen Welt der Zauberer wahrscheinlich zu seiner Popularität beitrug, da über die Drogen und ihre Auswirkungen sowie Zusammenhänge geistiger Welten sehr detailgetreu berichtet wird. Die Drogen spielen dabei nur anfangs eine Rolle, um das Bewusstsein von Castaneda für einen größeren Raum zu öffnen. Durch unglaubliche Klarheit und Präzision zwingen Don Juan Matus und Don Genaro Castaneda immer wieder dazu, alte Muster aufzugeben.
Es wäre falsch, Castanedas Werke ausschließlich mit Drogen zu verknüpfen. In der "Reise nach Ixtlan" beispielsweise thematisiert er Bewusstseinserweiterung und Erfahrung zusätzlicher Welten ohne dass eine Droge als Hilfsmittel nötig wäre.
Das Wissen Don Juans lässt sich als antike Welterklärung südamerikanischen Ursprungs mit eigenen Erkenntnismethoden – beispielsweise die Energie direkt wahrzunehmen, wie sie im Universum fließt – und dem Nutzgewinn der Freiheit beschreiben. Es ist dem Schamanismus zuzuordnen.
Castaneda entwickelte auch ein System von körperbezogenen ‚Energieübungen‘, „Tensegrity“ genannt, worüber in vielen Ländern kommerzielle Workshops angeboten werden.
Castaneda verfasste zahlreiche Bücher über den Nagualismus, eine in Mexiko verbreitete Religion. Dass seine Werke zu neuen oder wissenschaftlich verwertbaren Erkenntnissen führten, wird vielfach angezweifelt. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, zum Beispiel über das Klarträumen, werden von Castanedas Anhängern als Untermauerung seiner Lehre angesehen. Zu Castanedas Verteidigung führen seine Anhänger oft an, dass eine wissenschaftliche Annäherung schon aus erkenntnistheoretischen Gründen unmöglich sei, da eine Subjekt-Objekt-Trennung bei der Erforschung subjektiver Erfahrungen mit wissenschaftlichen Mitteln letztendlich nicht zu leisten sei. Und so würden die Lehren des Don Juans nur von jedem Einzelnen subjektiv in Form von persönlicher Erfahrung ‚überprüft‘ werden können, aber niemals wissenschaftlich.
Florinda Donner Grau und Taisha Abelar veröffentlichten ebenfalls Romane/Erlebnisberichte, in denen sie ihre eigene Lehrzeit bei Don Juan und seinen MitzauberInnen darstellen und Begegnungen mit Carlos Catsaneda dort schildern.
Kritische Werke über Castaneda
- Richard de Mille, The Don Juan Papers: Further Castaneda Controversies (Ross Erickson Publishers, Santa Barbara CA 1980, ISBN 0-915520-24-9)
Werke
- Die Lehren des Don Juan. Ein Yaqui- Weg des Wissens, 1968, ISBN 3596214572
- Eine andere Wirklichkeit. Neue Gespräche mit Don Juan, 1971, ISBN 3596216168
- Reise nach Ixtlan. Die Lehre des Don Juan, 1972, ISBN 3596218098
- Der Ring der Kraft. Don Juan in den Städten, 1975, ISBN 3596233704
- Der zweite Ring der Kraft, 1977, ISBN 3596230357
- Die Kunst des Pirschens, 1981, ISBN 3596233909
- Das Feuer von innen, 1984, ISBN 359625082X
- Die Kraft der Stille. Neue Lehren des Don Juan, 1987, ISBN 3596109264
- Die Kunst des Träumens, 1993, ISBN 3596141664
- Tensegrity - Die magischen Bewegungen der Zauberer, 1999, ISBN 3100102142
- Das Wirken der Unendlichkeit, 1999, ISBN 3596147409
- Das Rad der Zeit. Das Vermächtnis des Don Juan, 2000, ISBN 3596145902
Weblinks
- http://www.carlos-castaneda.de/ (kommerzielle Homepage seiner Anhänger)
- http://www.matices.de/25/25kcastaneda.htm (kritische Website über den Wahrheitsanteil seiner Bücher)
- http://p197.ezboard.com/fsustainedreaction98489deutschesdiskussionsforum.html (Deutschsprachige Diskussionen über seine Bücher)
- http://www.prismagems.com/castaneda/ (Englischsprachige Zusammenfassungen der Bücher Castanedas)
- Leuchtende Wesen Einführung in das Weltbild des Carlos Castaneda
Personendaten | |
---|---|
NAME | Castaneda, Carlos |
KURZBESCHREIBUNG | amerikanischer Anthropologe und Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | um 1925 |
GEBURTSORT | der peruanischen Provinz Cajamarca |
STERBEDATUM | 27. April 1998 |
STERBEORT | Los Angeles |