Degenfeld (Adelsgeschlecht)
Degenfeld ist der Name einer adeligen Familie, die - ursprünglich aus der Schweiz kommend - seit dem 13. Jahrhundert als begütert in Schwaben nachgewiesen ist (erste urkundliche Erwähnung: Hermann von Degenfeld, 1281).
Ihr Stammsitz war das Schloss Degenfeld im (seit 1809) Oberamt Gmünd, das 1597 für 17.500 Taler an Herzog Friedrich von Württemberg verkauft wurde. Seit 1971 ist Degenfeld ein Stadtteil von Schwäbisch Gmünd.
1625 wurde Christoph Martin von Degenfeld in den Freiherrenstand. Sein Sohn Maximilian, Freiherr und Pannier-Herr auf Hohen-Eybach, Pfälzischer geheimer Rat, (1645-1697) starb als einziger eines natürlichen Todes und hinterließ zwei Söhne: Phillipp August und Christoph Martin II. (1689-1762).
Von den dreizehn Kindern der Raugräfin überlebten sie nur acht, fünf Söhne, die kinderlos starben, und drei Töchter, von denen nur die älteste, Karoline, heiratete und Nachkommen hatte. Sie heiratete 1683 Meinhardt von Schomberg, 3. Herzog von Schomberg und 2. Duke of Leinster (1641-1719), Sohn des in Irland gefallenen Marschalls Friedrich von Schomberg. Der einzige Sohn Charles Louis starb 1713 und die jüngste Tochter Maria heiratete 1717 ihren Onkel 2. Grades Christoph Martin II., der 1716 (oder schon 1710) von Kaiser Karl IV. in den Reichsgrafenstand erhoben worden war.
Da der Herzog von Schomburg und Leinster keinen männlichen Erben hatte, erwarb Graf Christoph Martin II. von Degenfeld durch die Heirat Namen, Wappen und diesen Teil des Besitzes des Hauses Schomburg, allerdings ohne die herzogliche Würde zu erhalten.
Seit dieser Zeit nennt sich die Familie von Degenfeld-Schomburg bzw. von Degenfeld-Schonburg.
Bedeutende Vertreter
- Christoph Martin von Degenfeld (1599-1653), Freiherr auf Dümau, Eybach und Neuhaus, Heerführer zunächst unter Wallenstein und Tilly, dann Gustav Adolf, zuletzt in venezianischen Diensten
- Hannibal von Degenfeld (1648-1691), ebenfalls Heerführer gegen die Türken in venezianischen Diensten
- Marie Luise von Degenfeld (1634-1677), die Raugräfin, morganatisch angetraute Ehefrau des Kurfürsten Karl Ludwig von der Pfalz
Verwandschaftsverhältnisse
- A1 Christoph Martin von Degenfeld (1599-1653) oo Anna Maria Adelmann von Adelmannsfelden (†1651)
- B1 Ferdinand, (†1710)
- B2 Marie Luise von Degenfeld (1634-1677), die Raugräfin zur Pfalz, oo 1658 Karl I. Ludwig von der Pfalz
- C1 Karl Ludwig zu Pfalz (1658-1688), gefallen bei Negroponte
- C2 Karoline Elisabeth (1659-1696) oo 1683 Meinhard Graf von Schomberg, 2. Duke of Leinster (1641-1719)
- Charles Louis von Schomberg, Marquess of Harwich (1683-1713)
- Lady Caroline von Schomberg (1686/87-1710)
- Lady Frederica Susanna von Schomberg (1687/88-1751)
- Lady Maria von Schomberg (1692-1762) oo 1717 Christoph Martin II. Graf von Degenfeld, Nachkommen siehe dort
- C3 Luise zu Pfalz (1661-1733), Briefpartnerin ihrer Halbschwester Lieselotte von der Pfalz
- C4 Ludwig (1662-1662)
- C5 Amalie Elisabeth (1663-1709)
- C6 Georg Ludwig (1664-1665)
- C7 Frederike (1665-1674)
- C8 Friedrich Wilhelm (1666-1667)
- C9 Karl Eduard (1668-1690)
- C10 Sofie (1669-1669)
- C11 Karl Moritz (1671-1702)
- C12 Karl August (1672-1691)
- C13 Karl Kasimir (1675-1691), gestorben im Duell in Wolfenbüttel "an übermäßigem Trunke"
- B3 Maximilian (1645-1697) oo 1686 Helene von Canstein (1665-1746)
- C1 Philipp August
- C2 Christoph Martin II. Graf von Degenfeld-Schonburg
- D1 August Christoph Graf von Degenfeld-Schonburg (1730-1814)
- B4 Gustav (†1659)
- B5 Adolf
- B6 Christoph
- B7 Hannibal von Degenfeld (1648-1691)