Königsberger Schloss
Das Königsberger Schloss war bis zum Jahr 1945 neben dem Königsberger Dom eines der Wahrzeichen der ostpreußischen Stadt Königsberg, dem heutigen russischen Kaliningrad. Es entstand an Stelle einer wichtigen Wegkreuzung nahe des Flusses Pregel als prussische Burg Tuwangste. Im Jahre 1255, nach der Eroberung des Gebietes durch den Deutschen Orden, wurde die Burg in Königsberg umbenannt. Im Laufe der Geschichte fungierte die Burg (später "Schloss") als Residenz der Hochmeister des Deutschen Ordens, als Residenz der preußischen Herrscher und bis zur Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zumindest teilweise als Museum. Berühmtheit erlangten vor Allem der Moskowitersaal und das Feinschmeckerlokal Blutgericht, welche sich beide im Schloss befanden. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand noch eine Weile die Ruine des Königsberger Schlosses, bis sie als ein (aus Sicht der sowjetischen Regierenden) Symbol des preußischen Militarismus und Faschismus im Jahre 1967 gesprengt wurde. Heute befindet sich an Stelle des Schlosses der so genannte Zentralplatz der Stadt Kaliningrad, welcher trotz seines Namens eher im Südosten des heutigen Stadtzentrums liegt. Neben dem Zentralplatz befindet sich auf dem zugeschütteten ehemaligen Burggraben das Haus der Räte, das in den 1960er Jahren als Verwaltungsbau geplant war, jedoch aus statischen Gründen nicht weitergebaut wurde und bis heute eine Bauruine mit ungewisser Zukunft geblieben ist. Die heutige Kaliningrader Stadtverwaltung erörterte eine Zeit lang Möglichkeiten, mit finanzieller Unterstützung des russischen Kulturministeriums das Schloss - ähnlich dem benachbarten Dom - wiederaufzubauen. Diese Pläne wurden jedoch vorerst fallen gelassen. Stattdessen wird der Zentralplatz neu gepflastert und renoviert. Teile der Kellergewölbe des Schlosses sollen als Freilichtmuseum zugänglich gemacht werden.