Phan Thi Kim Phuc
Kim Phuc Phan Thi (* 1963) wohnte in dem Dorf Trang Bang, Vietnam. Am 8. Juni 1972, warf die südvietnamesische Luftwaffe eine Napalmbombe auf Trang Bang, wo die US-Armee eine Festung der Vietcong vermutete. Bei dem Angriff erlitt Thi schwere Verbrennungen und floh nackt aus ihrem Dorf. Ihre Flucht wurde von dem Fotografen Nick Ut aufgenommen. Dieses Bild wurde zu einem der Vietnamkriegsfotos, die am stärksten im Erinnerung geblieben sind. Ut erhielt dafür einen Pulitzerpreis.
Nachdem Ut das Foto gemacht hatte, brachte er Thi sofort in ein Krankenhaus in Saigon. Dort wurde festgestellt, daß die Verbrennungen so schwer seien, daß sie nicht überleben würde. Sie erholte sich aber und konnte aber nach 14 Monaten nachhause zurückkehren.
Wegen des ständigen Drucks, als Antikriegssymbol benutzt zu werden, bat sie, als sie erwachsen war, die vietnamesische Regierung, nach Kuba gehen zu können, um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. Inzwischen war sie vom Caodaismus, der Religion ihrer Familie, zum Christentum konvertiert. Pham Van Dong, damals Premierminister von Vietnam, setzte sich für sie ein.
Nachdem sie die Erlaubnis erhalten hatte, ging sie nach Kuba und lernte dort Bui Huy Tuan kennen. Sie heirateten und machten 1992 eine Hochzeitsreise. Während des Zwischentankens in Gander in Neufundland verließen sie das Flugzeug und liefen nach Kanada über. Sie leben heute in Toronto und haben zwei Kinder.
1996 traf sie den amerikanischen Offizier, der den Luftschlag angeordnet hatte und drückte ihm ihre Vergebung aus. Außerdem traf sie die Chirurgen, die ihr Leben gerettet hatten.
Am 10. November 1997 wurde Thi zur UNESCO-Botschafterin des Guten Willens ernannt.
Am 22. Oktober 2004 erhielt Thi die Ehrendoktorwürde in Rechtswissenschaften von der York University in Toronto für ihren weltweiten Einsatz für die Kinder unter den Kriegsopfern.