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Rudolf I. (Vermandois)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rudolf I. genannt der Tapfere oder der Einäugige (Raoul I. le vaillant oder le borgne) (* 1085; † 14. Oktober 1152) war seit 1102 Graf von Valois und Vermandois. Er war der Sohn des Kreuzfahrers und Grafen Hugo I. (Hugues I.) von Frankreich, Graf von Vermandois und Valois, und der Adelheid, der Erbin der Grafschaften Vermandois und Valois.

Um 1120 heiratete er Eleonore von Blois, Tochter des Grafen Stephan II. und der Adele von England. Ihr gemeinsamer Sohn war Hugo II., Graf von Vermandois und Valois, der als Felix von Valois später heiliggesprochen wurde.

Er unterstützte die Könige Ludwig VI. den Dicken und Ludwig VII. den Jungen gegen die aufständischen Adligen. Bei der Einnahme von Livry (1129) verlor er ein Auge. Im darauf folgenden Jahr, bei der Belagerung von Coucy, tötete er Thomas de Marle, den Herrn von Coucy. 1131 ernannte ihn der König zum Seneschall von Frankreich, nachdem dieses Amt nach dem Sturz der Familie Garlande vier Jahre lang vakant gewesen war.

König Ludwig VII. schlug ihm vor, die Schwester seiner Frau Eleonore von Aquitanien, Petronilla (* um 1125; † 1153), zu heiraten. Um diesem Vorschlag nachzukommen, verstieß Rudolf 1142 seine bisherige Ehefrau, was zu einem Krieg mit Theobald IV. von Blois führte, der dabei aber unterlag.

Mit Petronilla hatte er zwei Kinder:

Als Ludwig VII. 1145 zum Zweiten Kreuzzug aufbrach, blieb Rudolf als Regent (gemeinsam mit Abt Suger von Saint-Denis) in Frankreich. Nach der Rückkehr des Königs verstieß dieser seine Ehefrau Eleonore, Rudolf deren Schwester, um sich 1152 ein drittes Mal zu verheiraten, jetzt mit Laurette von Flandern, der Tochter des Dietrich von Elsass, Graf von Flandern, der Schwester seiner späteren Schwiegertochter. Ihr gemeinsames Kind war wohl:

  • Eleonore (posthuma Ende 1152; † 19. Juni 1213[2]) 1183 Gräfin von Vermandois, Valois und Saint-Quentin, gründet 1205 das Kloster Parc-aux-Dames, nach ihrem kinderlosen Tod 1213 zieht König Philipp II. August von Frankreich ihr Territorium für die Krone ein;
  1. ∞ wohl Gottfried von Hennegau, Graf von Ostrevant († 7. April 1163);
  2. ∞ vor 1167 Wilhelm IV., 1161 Graf von Nevers († 25. Oktober 1168) in Palästina;
  3. ∞ um 1170 Matthäus von Elsass, 1160 Graf von Boulogne, († 25. Juli 1173 in der Normandie);
  4. ∞ um 1175 Matthieu III. Graf von Beaumont-sur-Oise († 27. November 1208/09);
  5. ∞ um 1210 Etienne II. de Blois, Herr von Châtillon-sur-Loing († 1252)

Anmerkungen

  1. Todesdatum nach E. Lalou: Eleonore 7). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3 (1986), Sp. 1809.
  2. Todesdatum nach E. Lalou: Eleonore 7). In: Lexikon des Mittelalters. Band 3 (1986), Sp. 1808.
VorgängerAmtNachfolger
Hugo I.Graf von Valois und Vermandois

1102–1152
Hugo II.