Zum Inhalt springen

Weichsel-Oder-Operation

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2009 um 13:13 Uhr durch Akribes (Diskussion | Beiträge) (Folgen: Präzisierung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Linkbox Krieg gegen die Sowjetunion Die Weichsel-Oder-Operation (russisch Висло-Одерская операция) ist die Bezeichnung einer Offensive an der Ostfront des Zweiten Weltkrieges. Die Rote Armee begann am 12. Januar 1945 eine neue strategische Offensive auf der 1.200 Kilometer breiten Front zwischen der Ostsee und den Karpaten. Sie endete am 3. Februar 1945. Im Laufe dieser Operation führte die Rote Armee zwei Unteroperationen durch: Warschau - Posener und die Sandomierz - Schlesische Angriffsoperation. [1]

Truppenstärken

Die sowjetischen Truppen zählten 1.5 Mio. Soldaten, 37.000 Geschütze, 7.000 Panzer und Selbstfahrlafetten und 5.000 Flugzeuge. Die deutsche Heeresgruppe A unter Josef Harpe (am 17. Januar durch Ferdinand Schörner ersetzt) [2] konnte dem nur 400.000 Soldaten, 4.100 Geschütze, 1.100 Panzer und 270 Flugzeuge entgegensetzen. Sie bestand aus drei Armeen: der 9. Armee, der 17. Armee und aus der 4. Panzerarmee. [3]

Verlauf

Am 12. Januar 1945 griff die 1. Ukrainische Front aus dem Sandomierz-Brückenkopf heraus an, gefolgt von der 1. Weißrussischen Front zwei Tage später. Bis zum 18. Januar waren die sowjetischen Truppen auf 500 km Breite bis zu 150 km tief in eingebrochen und hatten die Hauptkräfte der Heeresgruppe A zerschlagen. Warschau wurde am 17. und Krakau am 19. Januar 1945 erreicht, und ebenfalls am 19. Januar überquerten die ersten sowjetischen Truppen die Grenzen des Deutschen Reichs.

Die Zerstörung Krakaus durch die zurückweichenden deutschen Truppen konnte durch sowjetische Diversanten verhindert werden[4].

Der Vormarsch erfolgte in der Hälfte der vom sowjetischen Oberkommando veranschlagten Zeit. Die deutsche Führung zog 40 Divisionen von anderen Fronten ab, konnte aber den sowjetischen Vormarsch nicht stoppen.

Am 23. Januar 1945 wurden 63.000 Mann in Posen eingeschlossen. Vom 26. Januar - 3. Februar durchbrach die 1. Weißrussische Front an der ehemaligen deutsch-polnischen Grenze in der Neumark die deutschen Verteidigungslinien und eroberte die ersten Brückenköpfe bei Küstrin an der Oder. Gleichzeitig stieß die 1. Ukrainische Front nach Schlesien vor, während die 4. Ukrainische Front Südpolen und die Nordtschechoslowakei (die heutige nördliche Slowakei) eroberte.

Folgen

Die Kämpfe waren für beide Kriegsparteien sehr verlustreich. Die Rote Armee verlor nach eigenen Angaben 193.125 Soldaten (davon 43.251 Tote und 149.874 Verwundete), 1.267 Panzer, 374 Geschütze und 343 Flugzeuge. Die Verluste der deutschen Wehrmacht lassen sich aufgrund der allgemeinen chaotischen Lage im Jahr 1945 kaum noch aus deutschen Quellen rekonstruieren; nach sowjetischen Angaben, die mit Vorsicht zu betrachten sind, betrugen sie 300.000 Tote und Verwundete und 150.000 Gefangene, 1.400 Panzer und 14.000 Geschütze. 35 deutsche Divisionen sollen vollständig vernichtet worden sein und weitere 25 verloren 50-70 Prozent ihrer Truppenstärke.

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://wwii-soldat.narod.ru/OPER/ARTICLES/034-visla.htm
  2. http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Heeresgruppen/HeeresgruppeA.htm
  3. http://www.rustrana.ru/article.php?nid=21942
  4. Wiktor Korbut: Alexei Botjan. "Superdiversant Sudoplatows". in: Sowetskaja Belorussija 2. März 2007. Abgerufen am 10. November 2007, 13:55h (russisch)