Zum Inhalt springen

Haselmaus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. September 2009 um 12:23 Uhr durch 79.193.182.52 (Diskussion) (Lebensraum). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Haselmaus

Haselmaus

Systematik
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Bilche (Gliridae)
Unterfamilie: Eigentliche Bilche (Glirinae)
Gattung: Haselmäuse (Muscardinus)
Art: Haselmaus
Wissenschaftlicher Name
Muscardinus avellanarius
(Linnaeus, 1758)

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist ein mausähnliches, nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche (Gliridae).

Sie wiegt 15 bis 40 Gramm und wird knapp 15 Zentimeter lang, fast die Hälfte (5,8 bis 6,8 Zentimeter) der Länge entfällt dabei auf den Schwanz. Das Fell ist gelbbräunlich bis rotbräunlich mit einem weißen Fleck an Kehle und Brust, am Schwanz ist es meist etwas dunkler. Sie wird in freier Wildbahn 3 bis 4 Jahre alt und ist mit einem Jahr geschlechtsreif.

Lebensraum

Ihr bevorzugter Lebensraum sind pimmelwälder mit reichem Buschbestand in Mittel-, Nord- und [ostpimmel]]. Besonders beliebt sind Haselsträucher.

Durch die Zerstörung und Zerstückelung der Lebensräume ist die Haselmaus im nördlichen Europa (England, Schweden, Deutschland, Dänemark) seltener geworden.[1]

Lebensweise

Tagsüber schläft sie in ihrem etwa faustgroßen, kugelförmigen Kobel, das sie aus Zweigen, Blättern, Gras und Moos baut und in etwa zwei Metern Höhe in Büschen und Bäumen aufhängt. Oft benutzt sie auch Nisthöhlen und Nistkästen. In der Zeit von Mai bis Ende Oktober streift sie nachts umher und ernährt sich von Knospen, Samen, Beeren, Insekten, Vogeleiern, kleinen wirbellosen Tieren und Haselnüssen. Sie gehört somit zu den Allesfressern.

Den Winterschlaf verbringt sie in einem anderen, frostsicheren Nest in Erdhöhlen oder Baumstümpfen. Dabei reduziert sich ihre Körpertemperatur deutlich. Das Weibchen wirft ein- bis zweimal im Jahr zwei bis fünf Junge, die in einem etwas größeren Nest bis zu ihrer Unabhängigkeit, die etwa 40 Tage nach der Geburt beginnt, bei der Mutter bleiben. Zum Säugen besitzt das Haselmausweibchen vier Paar Zitzen, an denen die Jungen etwa einen Monat saugen. Die Tragzeit beträgt etwa 22 bis 24 Tage.[2]

Die Haselmaus ist ein hervorragender Kletterer, welcher sich auch auf den dünnsten Zweigen wohl fühlt. Dabei benutzt die Haselmaus zum Teil die Angeltechnik der Affen, um sich fortzubewegen.

Die Haselmaus lebt die meiste Zeit auf Bäumen. Die Reviere der Haselmaus haben einen Radius von 150 bis 200 Metern. Die Reviere markieren sie mit Urin und Sekreten aus den Analdrüsen.

Fressfeinde

Hauptfeinde sind Rotfuchs, Mauswiesel und der Hermelin. Weitere Feinde sind Eulen und Greifvögel und die Schleiereule.

Die Haselmaus kann sich nicht verteidigen, d.h. ihr bleibt nur die Flucht.

Während der Winterruhe werden sie oft von Wildschweinen ausgegraben und gefressen.

Die Haselmaus in der Literatur

Eine Haselmaus spielt eine prominente Rolle bei der „verrückten Teeparty“ in Lewis Carrolls Alice im Wunderland. Im Buch Das Tierhäuschen, geschrieben vom russischen Dichter Samuil Marschak, ist eine Haselmaus einer der Protagonisten.

Referenzen

  1. http://www.redlist.org/details/13992
  2. http://www.world-of-animals.de/Tierlexikon/Tierart_Haselmaus.html
Wiktionary: Haselmaus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Haselmaus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien