Erdbeerkonfitüre
Begründung:Schon der Einleitungssatz ist falsch. Man kann die Früchte auch mit Gelierzucker einkochen. Warum Erdbeeren angeblich "seit jeher" (das nenn ich präzise) gesammelt werden, weil ihre Zuchformen auf die europäische Walderdbeere zurückgehen ist nicht nachvollziehbar. Und belegt ist nix. --WB 09:39, 24. Sep. 2009 (CEST)
Erdbeerkonfitüre (auch Erdbeermarmelade) ist ein Brotaufstrich, der aus mit Zucker oder Gelierzucker eingekochten Erdbeeren hergestellt wird. Der Begriff Marmelade darf im Warenhandel nur noch für Brotaufstrich aus Zitrusfrüchten verwendet werden.
Historischer Hintergrund
Erdbeeren sind – im Gegensatz zu Zitrusfrüchten – ein auch in Mitteleuropa heimisches Gewächs. Die meisten heutigen Zuchtformen gehen aus der europäischen Walderdbeere hervor. Die Tatsache, dass Erdbeeren im Mitteleuropäischen Raum schon seit langem bekannt sind ist unter anderem dadurch belegt, dass Erdbeeren schon seit je her von Einheimischen dieser Region gesammelt wurden. Da reife Früchte nur im Sommer zu finden waren und sich nach dem Pflücken nur schwer lagern ließen, war man darum bemüht, die wohlschmeckende Frucht zu konservieren. Das Einkochen mit Zucker bot sich hier an: Die Hitze tötet schädliche Erreger ab, die hohe Konzentration an Zucker schafft ein osmotisches Gefälle, das eine weitere Vermehrung von Einzellern weitestgehend verhindert. So konnte die kostbare Frucht haltbar gemacht werden.
Eigenschaften
Erdbeerkonfitüre ist, im Gegensatz zu anderen Marmeladen und Konfitüren, meist recht dünnflüssig. Das liegt einerseits am recht hohen Wassergehalt der Frucht, andererseits daran, dass sie im Vergleich zu anderen Früchten wenig Pektin enthält. Dies ist ein zur Gelierung wichtiger, natürlicher Stoff, der das Eindicken des Fruchtbreis unter Zugabe von Hitze und Zucker fördert.
Verbrauch/Sonstiges
Der Gesamtumsatz an Konfitüre betrug im Jahr 2008 etwa 541,6 Mio. Euro, was einem Absatz von 151.737 Tonnen entspricht. Der Verbrauch von Erdbeerkonfitüre stieg im Jahr 2008 um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr[1]. Erdbeerkonfitüre ist bei den Konfitüresorten nach wie vor die beliebteste[2]. Die Produkte des Herstellers Zentis hatten im Jahr 2004 einen Marktanteil von 20 Prozent[3]
Der Europäische Gerichtshof entschied im Jahr 2000, daß Erdbeerkonfitüre auch dann noch als "naturrein" bezeichnet werden darf, wenn sie mit Pektin als Geliermittel hergestellt wurde und geringe Spuren von Blei, Cadmium- und Pestizidrückständen enthält (Aktenzeichen RS C -465/98). Die Etikettierungsrichtlinie 79/112/EWG der EU steht dem nicht entgegen[4].
Erdbeerkonfitüre gehört zu den Produkten, bei denen die Preisschere zwischen Marken- und Handelsmarken besonders weit auseinandergeht. Im Schnitt wird für ein 400-Gramm Glas Erdbeerkonfitüre eines Markenproduktes 1, 67 Euro gezahlt, bei einer Handelsmarke hingegen lediglich 0, 79 Euro. Der Mehrpreis für das Markenprodukt beträgt demnach 111 Prozent[5]
Einzelnachweise
- ↑ Lebensmittel Zeitung Ausg. 7/2009, S. 38
- ↑ Lebensmittel Zeitung Ausg. 7/2009, S. 38
- ↑ Lebensmittel Zeitung Ausg. 43/2004, S. 58
- ↑ Lebensmittel Zeitung Ausg. 14/2000, S. 28
- ↑ Lebensmittel Zeitung Ausg. 5/2006, S. 46