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Jukagiren

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Die Angehörigen des kleinen paläosibirischen Volks der Jukagiren leben im Nordost-Asien vor allem in der zu Russland gehörenden Republik Sacha-Jakutien.

Allgemeine Informationen

1979 gab es 835 Jukagirgen. 2005 bekannten sich 1529 Menschen zur jukagirischen Identität. Siedlungsschwerpunkte der sind die Flussläufe der Kolyma, Alazeja und Indigirka. Nur ein kleinerer Teil der jukagirischen Bevölkerung spricht die Jukagirische Sprache, die somit vom Aussterben bedroht ist.

Eigenbezeichnungen

Jukagir (Yukagir) ist eine wahrscheinlich tungusische Fremdbezeichnung. Die Eigenbezeichnungen der verschieden Gruppen sind: Odul, Vadul, Dutke, Dutkil.

Geschichte

Als im 13. Jahrhundert tungusischsprachige Gruppen nach Nord- und Ost-Sibirien vordrangen, lebten dort mehrere sprachlich und kulturell mit den Vorfahren der heutigen Jukagiren verwandte Ethnien auf einem sehr großen Gebiet. Zu diesem Zeitpunkt war die Metallverarbeitung noch nicht verbreitet, so dass von spätsteinzeitlichen Jäger- und Sammler-Kulturen gesprochen werden muss. Nach der russischen Kolonisation, die schon im 17. Jahrhundert einsetzte und der weiteren Verbreitung jakutischer und ewenischer Sprache und Kultur blieben im 19. und 20. Jahrhundert nur kleinere Gruppen übrig, die sich als Jukagiren identifizierten. Einige jukagirische Gruppen nahmen als russische Hilfstuppen an der kolonialen Eroberung Nordost-Asiens teil. Kriegsverluste, sprachliche und kulturelle Assimilation und Epidemien führten dazu, dass bereits 1861 die Zahl der Jukagiren unter 1000 gesunken war. Schon im 18. Jahrhundert galten die Jukagiren als christianisiert.

Verwandte Ethnien

Die ethnischen Gruppen der Anaul und Hodyn haben sich in der russischen Kolonialzeit aufgelöst. Mit den Tschuwanen (Tschuwanzen) entstand eine Mischbevölkerung mit eigener Identität, die heute in vielen Teilen Nordost-Asiens lebt.