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Schubabschaltung

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Schubabschaltung ist eine gesteuerte Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr zu einem Verbrennungsmotor, wenn dieser keine Leistung abgeben soll, sondern durch seine Schwungmasse weiter angetrieben wird, der Motor also angeschoben wird.

Instrumentenanzeige eines 3er BMW E46 während einer Schubabschaltung

Eine Schubabschaltung wurde zuerst bei Dieselmotoren eingesetzt, wobei die Einspritzpumpe die Kraftstoffförderung abschaltet, wenn der Drehzahlregler aktiv und die Motordrehzahl zu groß war. Das trat in der Regel dann ein, wenn man das Gaspedal nicht betätigt hatte und der Motor vom Fahrzeug geschoben wurde. Beim Ottomotor wird die Schubabschaltung seit 1980 in elektronischen Einspritzanlagen verwendet. Dabei wird die Kraftstoffzufuhr über die Einspritzventile abhängig von den Parametern Motortemperatur, Drehzahl, Drosselklappen- bzw. Gaspedalstellung abgeschaltet.

Im Wesentlichen dient die Schubabschaltung der Kraftstoffeinsparung. Sie kommt zum Tragen, wenn man die Geschwindigkeit verringert und den Motor dadurch als Bremse nutzen kann (Motorbremse). Die Entsprechung nennt man Schubbetrieb. Dabei darf man nicht die Kupplung betätigen, da dann der Motor vom Antriebsstrang getrennt wird und wieder Kraftstoff verbraucht. Es ist dann zwar relativ wenig, aber immer noch deutlich mehr als bei der Nutzung der Schubabschaltung. Eine Kraftstoffeinsparung erreicht man daher durch vorausschauende Fahrweise, indem das Gas rechtzeitig komplett zurückgenommen wird und man möglichst spät bremst. So nutzt man die Bewegungsenergie des Fahrzeugs optimal aus.

Bei modernen Fahrzeugen mit einer Anzeige des momentanen Kraftstoffverbrauches kann man den Unterschied zwischen Leerlauf und Schubabschaltung sehr gut beobachten. Bei der Schubabschaltung sollte die Anzeige 0,0 l / 100 km anzeigen. In einigen Ausnahmefällen (wie beispielsweise bei Automobilen der Hersteller Fiat und Daihatsu) ist die Anzeige trotz Schubabschaltung immer noch bei 1,0 bis 2,0 l / 100 km.

Allerdings kann es beim Bergabfahren nichtsdestotrotz spritsparender sein, den Gang herauszunehmen und den Motor ohne Gang im Leerlauf rollen zu lassen, was ein wenig Sprit verbraucht, als mit hohem Gang zu fahren, denn die Motorbremse hat eine so starke Bremswirkung, dass letztlich doch Gas gegeben werden muß, was dann wieder deutlich mehr Sprit verbraucht als der Leerlauf. Beim Rollen ohne Gang ist der mechanische Widerstand wesentlich geringer und der Wagen kann wesentlich weiter allein mit dem Schwung fahren.

Literatur

  • Jürgen Kasedorf: Kfz-Motorentest Ottomotoren. 7. überarbeitete Auflage, Vogel Buchverlag, 1997, ISBN 3-8023-0461-6
  • Richard van Basshuysen, Fred Schäfer: Handbuch Verbrennungsmotor Grundlagen, Komponenten, Systeme, Perspektiven. 3. Auflage, Friedrich Vieweg & Sohn Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden, 2005, ISBN 3-528-23933-6