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Gleichstufige Stimmung

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Bei der gleichstufigen (auch gleichtemperierten, gleichschwebenden oder chromatischen) Stimmung gleicht man das Pythagoräische Komma aus und teilt die Oktave in 12 mathematisch exakt gleich große Halbtonschritte mit dem Frequenzverhältnis (zwölfte Wurzel aus 2) : 1. Ein derart gestimmtes Instrument enthält außer der Oktave zwar kein einziges "ideales", das heißt reingestimmtes Intervall mehr (die Abweichungen sind auch durchaus wahrnehmbar), in der heutigen Musikwahrnehmung wird dies jedoch allgemein als akzeptabel empfunden.

Obgleich schon lange in der Theorie bekannt, setzte sich die exakt gleichstufige Stimmung aus praktischen Gründen erst etwa zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stimmpraxis durch. Damit verlor allerdings die Tonarten-Charakteristik in neuen Kompositionen an Bedeutung, da verschiedene Tonarten nicht mehr verschieden klangen. Beim Aufführen älterer Werke auf gleichstufig gestimmten Instrumenten geht aus dem selben Grund oft ein wichtiger künstlerischer Aspekt der Komposition verloren. Trotz gegenteiliger Behauptungen kann als erwiesen erachtet werden, dass Johann Sebastian Bachs berühmtes Werk Das Wohltemperierte Klavier nicht für gleichstufig gestimmte Instrumente konzipiert wurde.

Heute werden Instrumente mit festen Tonhöhen, wie das Klavier oder die Gitarre, standardmäßig gleichstufig gestimmt. Manche Orgeln und immer öfter auch Cembali werden bewusst mit einer anderen Stimmung versehen.

Centwerte der gleichtemperierten Stimmung

Ton Centwert
c1 0
cis 100
d 200
dis 300
e 400
f 500
fis 600
g 700
gis 800
a 900
b 1000
h 1100
c2 1200

Siehe auch: Stimmung (Musik)