Wer wird Millionär?
Fernsehserie |
Wer wird Millionär? ist die deutsche Ausgabe der britischen Quizshow Who Wants to Be a Millionaire? Sie wird seit dem 3. September 1999 vom Privatsender RTL ausgestrahlt und läuft damit inzwischen in der elften Staffel (2009/2010).
Die Fernsehaufnahmen für die deutsche Ausgabe entstehen im Studio 7 der nobeo GmbH in Hürth-Efferen bei Köln und werden von der endemol Deutschland GmbH aufgezeichnet. Die Sendung wird nicht live ausgestrahlt, sondern immer dienstags für den darauffolgenden Freitag und Montag aufgezeichnet. Seit 25. August 2008 wird „Wer wird Millionär?“ im Bildschirmformat 16:9 gesendet. Die Introsequenz wurde modernisiert und an das Format angepasst.
Bis Herbst 2007 wurde Wer wird Millionär? auch samstags um 20:15 Uhr und in den ersten Staffeln sporadisch auch sonntags im Vorabendprogramm ausgestrahlt. Die Prominenten-Specials finden üblicherweise montags oder donnerstags statt. Von etwa Anfang Juni bis Ende August legt die Sendung regelmäßig eine Sommerpause ein.
Moderator
Moderator der Show ist Günther Jauch. Neben der Spannung am Spiel selbst sind es seine Gespräche mit Kandidaten, Begleitern und Telefonjokern, die zum Erfolg der Sendung in Deutschland beitragen.
Regeln
Die Regeln der deutschen Ausgabe sind im Wesentlichen identisch mit den internationalen Regeln der Show. Nach der Sommerpause 2007 führte RTL neue Regeln ein, die das Spiel interessanter gestalten sollen. Der durch die Auswahlfrage bestimmte Spieler muss zunächst entscheiden, ob er nach den alten Regeln spielen will oder die neue Version („Risikovariante“) wählt.
Die neuen Regeln
Zusatzjoker
Die neuen Regeln beinhalten einen „Zusatzjoker“, den der Kandidat erhält, wenn er auf die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro verzichtet. Setzt der Kandidat den Zusatzjoker ein, bittet der Moderator diejenigen Zuschauer aufzustehen, die glauben, die Antwort der Frage zu kennen. Von diesen wählt der Kandidat einen aus, der die seiner Ansicht nach richtige Antwort nennt. Der Kandidat kann sich ihm dann anschließen, muss das aber nicht. Ist die Antwort des Zuschauers richtig, erhält dieser 500 Euro.
Erweiterter Telefonjoker
Wenn der Kandidat zwar den Telefonjoker einsetzen möchte, aber keinem seiner Bekannten zutraut, die richtige Antwort zu wissen, kann er nach den neuen Regeln einen per Zufallsgenerator ausgewählten Teilnehmer in Deutschland anrufen und um Hilfe bitten. Vorgaben wie etwa Geschlecht oder Wohnort sind möglich. Es wird so lange bei unterschiedlichen Teilnehmern angerufen, bis abgehoben wird; sobald jemand abhebt, gilt der Joker als gespielt, auch wenn der Angerufene nicht helfen will oder kann. Nach 30 Sekunden wird der Anruf unterbrochen und der Kandidat kann wählen, ob er die Antwort des Jokers nehmen möchte oder nicht. Sollte die Antwort des Angerufenen richtig sein, so erhält dieser 500 Euro. Erstmals genutzt wurde er in der Sendung vom 14. September 2007: Die zufällig ausgewählte Gesprächspartnerin aus Berlin wusste, dass die Berliner Siegessäule früher einen anderen Standort hatte.
Gewinnstufen
Bis zur Einführung des Euro im Jahre 2002 gab es die Gewinnstufe 250.000 DM (Frage 12 auf 13). Da man aber dem Titel der Sendung weiterhin gerecht werden, jedoch nicht bereits bei der 1. Frage mit 100 Euro beginnen wollte, wird der Gewinn zwischen der 13. und der 14. Frage nicht verdoppelt, sondern vervierfacht. Auch zwischen den Fragen 3 und 4, 4 und 5 sowie 12 und 13 findet keine „Verdopplung“ statt.
- Frage: 50 €
- Frage: 100 €
- Frage: 200 €
- Frage: 300 €
- Frage: 500 €; Sicherheitsstufe*
- Frage: 1.000 €
- Frage: 2.000 €
- Frage: 4.000 €
- Frage: 8.000 €
- Frage: 16.000 €; Sicherheitsstufe**
- Frage: 32.000 €
- Frage: 64.000 €
- Frage: 125.000 €
- Frage: 500.000 €
- Frage: 1.000.000 €
* Der Betrag der Sicherheitsstufe bleibt dem Kandidaten auch nach den neuen Regeln erhalten, wenn er bei einer späteren Frage falsch antwortet.
** Beim klassischen Spiel bleibt der Gewinn dieser Sicherheitsstufe erhalten, auch wenn der Kandidat bei einer späteren Frage falsch antwortet. Nach den neuen Regeln entscheidet der Kandidat vor seiner ersten Frage, ob er auf die Sicherheitsstufe bei 16.000 Euro verzichtet und dafür den neuen vierten Joker benutzen möchte.
SMS-Gewinnspiel
Im Verlauf einer Sendung werden Werbeblöcke gezeigt. Vor der Werbung gibt ein Kandidat seine Antwort auf eine Frage; die Auflösung erfolgt jedoch erst nach der Unterbrechung. Während der Werbepause haben die Fernsehzuschauer die Möglichkeit, per SMS oder telefonisch eine Antwort abzugeben und dabei Geld zu gewinnen. Die Summe beträgt regelmäßig 5.000 €, wird allerdings gelegentlich zu besonderen Anlässen erhöht. So konnte man beispielsweise in der 800. Sendung 8.000 € gewinnen; in Sendungen mit doppelter Länge beträgt der Preis 10.000 €.
Studiopublikum
Wer als Zuschauer bei Wer wird Millionär? im Studio dabei sein will, muss Eintritt zahlen. Die Aufzeichnung findet in der Regel dienstags statt. Das Studio fasst insgesamt 215 Zuschauer.
Derzeit werden die Eintrittskarten nur über eine Warteliste vergeben. Durch die große Menge der Voranmeldungen beträgt die momentane Wartezeit etwa 20 bis 22 Monate (Stand: Juni 2009).
Kandidatur
Um als Kandidat an der Sendung teilzunehmen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder man schickt eine Postkarte mit Namen, Adresse und Telefonnummer an die zuständige Stelle bei RTL oder man bewirbt sich auf der Internetseite des Senders. Ebenso ist eine Bewerbung telefonisch oder per SMS möglich; alle Bewerbungsvarianten sind kostenpflichtig.
Die Kandidatenauswahl erfolgt nach Aussagen von Günther Jauch nach dem Zufallsprinzip, so dass es Kandidaten gibt, die sich lediglich einmal beworben haben und gleich eingeladen wurden und andere Kandidaten, die sich über mehrere Jahre hinweg immer wieder um einen Platz als Kandidat bemühten.
Bisherige Hauptgewinner
Achtmal lösten Kandidaten die Millionenfrage, davon zwei Prominente in den Prominenten-Specials. Zweimal wurde der Hauptgewinn dabei in Deutscher Mark, sechsmal in Euro erreicht:
1.000.000 DM
- 2. Dezember 2000: Eckhard Freise (Geschichtsprofessor an der Bergischen Universität Wuppertal)
- Millionenfrage: Mit wem stand Edmund Hillary 1953 auf dem Gipfel des Mount Everest?
- A: Nasreddin Hodscha
- B: Nursay Pimsorn
- C: Tenzing Norgay
- D: Abrindranath Singh
- 20. Mai 2001: Marlene Grabherr (Bürokauffrau)
- Millionenfrage: Welche beiden Gibb-Brüder der Popband The Bee Gees sind Zwillinge?
- A: Robin und Barry
- B: Maurice und Robin
- C: Barry und Maurice
- D: Andy und Robin
1.000.000 EUR
- 18. Oktober 2002: Gerhard Krammer (Student der Musik und Philosophie)
- Millionenfrage: Welcher berühmte Schriftsteller erbaute als diplomierter Architekt ein Freibad in Zürich?
- A: Joseph Roth
- B: Martin Walser
- C: Max Frisch
- D: Friedrich Dürrenmatt
- 29. März 2004: Dr. Maria Wienströer (Ärztin)
- Millionenfrage: Wer bekam 1954 den Chemie- und 1962 den Friedensnobelpreis?
- A: Linus Pauling
- B: Otto Hahn (Nobelpreisträger für Chemie 1944)
- C: Pearl S. Buck (Literaturnobelpreis 1938)
- D: Albert Schweitzer (Friedensnobelpreis 1952)
- 9. Oktober 2006: Stefan Lang (Aufzugmonteur)
- Millionenfrage: Welches chemische Element macht mehr als die Hälfte der Masse eines menschlichen Körpers aus?
- A: Kohlenstoff (Element mit dem zweitgrößten Massenanteil im Körper)
- B: Kalzium
- C: Sauerstoff (Element mit dem größten Massenanteil im Körper, da es 89% der Masse des im Körper enthaltenen Wassers ausmacht)
- D: Eisen (nur Spurenelement)
- 8. Januar 2007: Timur Hahn (Student der Anglistik, Medienwissenschaft und Informatik an der Philipps-Universität Marburg)
- Millionenfrage: Welches Meer ist nach einem mythologischen König benannt, der sich dort hineingestürzt haben soll?
- A: Ionisches Meer
- B: Ägäisches Meer (König Aigeus)
- C: Adriatisches Meer
- D: Kaspisches Meer
- 30. Mai 2008 (Prominenten-Special): Oliver Pocher (Comedian) mit Hilfe des Publikumsjokers
- Millionenfrage: Das Nagel-Schreckenberg-Modell liefert eine Erklärung für die Entstehung von …?
- A: Sandwüsten
- B: Verkehrsstaus
- C: Grippewellen
- D: Börsencrashs
- 20. November 2008 (Prominenten-Special): Thomas Gottschalk (Fernsehmoderator) mit Hilfe von Marcel Reich-Ranicki als Telefonjoker
- Millionenfrage: Wie hieß Franz Kafkas letzte Lebensgefährtin, die er 1923, ein Jahr vor seinem Tod, kennenlernte?
- A: Dora Diamant
- B: Sarah Saphir
- C: Rita Rubin
- D: Olga Opal
Besondere Sendungen
Prominenten-Specials
Alle sechs Monate findet eine „Wer wird Millionär?“-Sendung mit Prominenten statt, die mit über zwei Stunden länger als die normalen Sendungen dauert. Die prominenten Gewinner spenden dabei ihren Gewinn an wohltätige Einrichtungen oder Stiftungen, die Novemberausgabe findet während des RTL-Spendenmarathons statt. Aus diesem Grund gelten in diesem Spiel nicht ganz so strenge Regeln wie bei den normalen Ausgaben. Vor allem in den unteren Gewinn-Regionen sprechen sich die Kandidaten mitunter ab um einen Joker zu sparen, ohne dass Günther Jauch eingreift. Die Reihenfolge der Prominenten wird genauso wie in den normalen Sendungen durch Auswahlfragen bestimmt. Im Unterschied zu diesen kommen hier aber immer alle Kandidaten an die Reihe. Harald Schmidt war im November 2005 der erste Kandidat, der zum zweiten Mal an der Show teilnahm. In einem Prominenten-Special zur Fußball-WM 2006, in dem sich sämtliche Fragen um Fußball drehten, nahm Günther Jauch selbst an der Show teil. Hape Kerkeling (als Horst Schlämmer) war als Kandidat eingeladen, welcher nach der 8.000-Euro-Frage mit Günther Jauch die Plätze tauschte. Jauch gewann stellvertretend für Kerkeling 500.000 Euro, welche wie alle erspielten Beträge an die Deutsche AIDS-Stiftung gespendet wurden. Die Sendung gewann später den Deutschen Fernsehpreis 2006. Diese Ausgabe war auch die erste, an der nur noch vier Prominente teilgenommen hatten. Zuvor waren es stets fünf.
Beim 12. Prominenten-Special nahm Barbara Schöneberger zum zweiten mal teil, beim 13. Peter Kloeppel und Maria Furtwängler und beim 15. Special Anke Engelke. Seit dem 17. Special gehört auch Thomas Gottschalk zu den zweimal dagewesenen Prominenten.
Beim 16. Prominenten-Special am 30. Mai 2008 beantwortete Oliver Pocher als erster Prominenter erfolgreich die Eine-Million-Euro-Frage.[1][2] Zuvor hatte er angeboten, im Falle einer falschen Antwort 100.000 Euro aus eigener Tasche zu spenden. Thomas Gottschalk war beim 17. Prominenten-Special der zweite Prominente, der den Höchstgewinn erspielen konnte.
1. Special Datum: Donnerstag, 30. November 2000 Gesamtgewinn: 1.596.000 DM (816.021,84 €) |
Harald Schmidt (32.000 DM) Peter Kloeppel (500.000 DM) Hella von Sinnen (500.000 DM) Ottfried Fischer (500.000 DM) Katy Karrenbauer (64.000 DM) |
2. Special Datum: Montag, 28. Mai 2001 Gesamtgewinn: 1.375.000 DM (703.026,34 €) |
Petra Gerster (250.000 DM) Dirk Bach (250.000 DM) Norbert Blüm (250.000 DM) Thomas Gottschalk (500.000 DM) Heidi Klum (125.000 DM) |
3. Special Datum: Donnerstag, 29. November 2001 Gesamtgewinn: 1.157.000 DM (591.564,71 €) |
Michael Mittermeier (32.000 DM) Lilo Wanders (500.000 DM) Mike Krüger (125.000 DM) Kim Fisher (250.000 DM) Rezzo Schlauch (250.000 DM) |
4. Special Datum: Montag, 20. Mai 2002 Gesamtgewinn: 830.000 € |
Gabi Bauer (125.000 €) Sonja Zietlow (64.000 €) Jasmin Tabatabai (16.000 €) Alfred Biolek (125.000 €) Hape Kerkeling (500.000 €) |
5. Special Datum: Donnerstag, 28. November 2002 Gesamtgewinn: 564.000 € |
Bastian Pastewka (125.000 €) Maria Furtwängler (125.000 €) Hannes Jaenicke (125.000 €) Jochen Busse (125.000 €) Joy Fleming (64.000 €) |
6. Special Datum: Montag, 26. Mai 2003 Gesamtgewinn: 878.000 € |
Rudi Carrell (500.000 €) Thomas Anders (125.000 €) Johannes B. Kerner (125.000 €) Claudia Roth (64.000 €) Barbara Schöneberger (64.000 €) |
7. Special Datum: Donnerstag, 27. November 2003 Gesamtgewinn: 782.000 € |
Elke Heidenreich (16.000 €) Ulla Kock am Brink (125.000 €) Bernd Stelter (500.000 €) Til Schweiger (16.000 €) Sandra Maischberger (125.000 €) |
8. Special Datum: Montag, 24. Mai 2004 Gesamtgewinn: 455.000 € |
Oliver Kalkofe (125.000 €) Steffen Seibert (125.000 €) Henry Maske (16.000 €) Yvonne Catterfeld (64.000 €) Alice Schwarzer (125.000 €) |
9. Special Datum: Donnerstag, 25. November 2004 Gesamtgewinn: 1.641.000 € |
Reiner Calmund (125.000 €) Bernhard Hoëcker (500.000 €) Heide Simonis (500.000 €) André Rieu (16.000 €) Nina Hagen (500.000 €) |
10. Special Datum: Montag, 30. Mai 2005 Gesamtgewinn: 364.000 € |
Mario Barth (16.000 €) Walter Sittler (64.000 €) Katharina Saalfrank (16.000 €) Reinhold Messner (125.000 €) Verona Pooth (125.000 €) |
11. Special Datum: Donnerstag, 24. November 2005 Gesamtgewinn: 1.000.000 € |
Harald Schmidt (500.000 €) Tine Wittler (125.000 €) Jürgen Rüttgers (125.000 €) Eva Padberg (125.000 €) Martin Schneider (125.000 €) |
12. Special Datum: Sonntag, 28. Mai 2006 WM 2006 Special Gesamtgewinn: 1.250.000 € |
Barbara Schöneberger (125.000 €) Tim Mälzer (500.000 €) Rudi Völler (125.000 €) Horst Schlämmer & Günther Jauch (500.000 €) |
13. Special Datum: Donnerstag, 23. November 2006 Gesamtgewinn: 1.141.000 € |
Anke Engelke (500.000 €) Maria Furtwängler (16.000 €) Ralf Schumacher (125.000 €) Peter Kloeppel (500.000 €) |
14. Special Datum: Pfingstmontag, 28. Mai 2007 Gesamtgewinn: 500.000 € |
Silvana Koch-Mehrin (125.000 €) Jürgen von der Lippe (125.000 €) Cordula Stratmann (125.000 €) Dieter Bohlen (125.000 €) |
15. Special Datum: Donnerstag, 22. November 2007 Gesamtgewinn: 721.000 € |
Kaya Yanar (32.000 €) Frank Plasberg (64.000 €) Anke Engelke (500.000 €) Christian Rach (125.000 €) |
16. Special Datum: Freitag, 30. Mai 2008 Gesamtgewinn: 1.253.000 € |
Andrea Ypsilanti (64.000 €) Oliver Pocher (1.000.000 €) Michaela Schaffrath (125.000 €) Reinhold Beckmann (64.000 €) |
17. Special Datum: Donnerstag, 20. November 2008 Gesamtgewinn: 1.314.000 € |
Inka Bause (125.000 €) Jacob Sisters (64.000 €) Franziska van Almsick (125.000 €) Thomas Gottschalk (1.000.000 €) |
18. Special Datum: Freitag, 29. Mai 2009 Gesamtgewinn: 1.189.000 € |
Daniel Schuhmacher und Sarah Kreuz (64.000 €) Peter Zwegat (500.000 €) Cindy aus Marzahn (500.000 €) Matthias Steiner (125.000 €) |
Insgesamt sammelten die jeweiligen Prominenten 14.928.613 € (Umrechnung früherer DM-Beträge in Euro inbegriffen).
Sendungen mit doppelter Länge
Gelegentlich gibt es Folgen in doppelter Länge, beispielsweise nach einer Sommerpause. Früher wurden bei derartigen Sendungen nach einer Stunde die Kandidaten gewechselt, um ihnen keinen Vorteil gegenüber den Kandidaten aus Sendungen normaler Länge zu geben. Inzwischen wurde dies jedoch abgeschafft, so dass die Kandidaten eine höhere Chance haben, auf den Stuhl zu kommen.
500. Folge
Am 10. September 2005 wurde die 500. Folge der Quizshow ausgestrahlt. Dazu stand für die Kandidaten zusätzlich ein vierter Joker zur Verfügung, der sogenannte „Kompetenzteam-Joker“. Die vier bisherigen Millionäre Prof. Eckhard Freise, Marlene Grabherr, Gerhard Krammer und Dr. Maria Wienströer wurden noch einmal in die lange Sondersendung eingeladen, um sich in einem Team zusammenzusetzen und sich bei einer schwierigen Frage zu beraten. Dieser Joker konnte vom Kandidaten allerdings erst ab einer Gewinnsumme von 1.000 Euro eingesetzt werden. Das Kompetenzteam hatte – wie der Anrufende beim Telefonjoker – 30 Sekunden Zeit, um eine richtige Antwort abzugeben. Die Millionäre wurden aus einem anderen Studio per Bildschirm zugeschaltet.
Normalerweise wird der Rest der zehn verbleibenden Kandidaten am Ende der Sendung ausgetauscht. In der 500. Folge durfte aber jeder einzelne bis zum Schluss der Sendung in der Mitte auf dem „heißen Stuhl“ Platz nehmen und die Chance erhalten, als Millionär das Studio zu verlassen.
Familien-Special
Am 10. November 2006 wurde erstmalig ein „Wer wird Millionär?“-Familien-Special ausgestrahlt. Dabei stellten sich ganze Familien den Fragen Jauchs. Drei Familien gewannen Beträge zwischen 4.000 und 125.000 Euro. Alle drei Familien traten mit ihren Töchtern an, die sich allesamt durch den Gewinn ein eigenes Pferd erhofften. In der Familie, die letztlich 125.000 Euro gewann, gab die Tochter, nachdem die Familie entschieden hatte, auszusteigen, sogar die richtige Antwort zur 500.000-Euro-Frage.
Am 27. und 30. April 2007 wurde das zweite Familien-Special ausgestrahlt bei dem drei Familien zwischen 16.000 Euro und 64.000 Euro gewannen. Das dritte Familien-Special fand am 22. Dezember 2007 statt. Die drei Familien erspielten nacheinander 32.000 Euro, 64.000 Euro und 32.000 Euro.
Die zweite Chance
Am 23. Dezember 2006 strahlte RTL erstmals ein „Wer wird Millionär?“-Special mit dem Namen „Die Zweite Chance“ aus. In dieser Sendung konnten zehn ehemalige Kandidaten, die das Studio ganz ohne Gewinn verlassen mussten, noch einmal antreten. Dabei stand jedem Kandidaten zusätzlich ein Berater zur Seite, mit dem er sich absprechen konnte. Jedoch musste der mitgebrachte Gast die Antworten freigeben.
Davor waren 15 Kandidaten ohne Gewinn ausgeschieden, doch verzichteten, wie Jauch in der Sendung erklärte, fünf der Kandidaten darauf, noch einmal an der Sendung teilzunehmen.
Blind-Date-Special
Am 11. Februar 2008 sowie am 23. März 2009 wurden Sendungen mit Paaren ausgestrahlt, die sich im Studio zum ersten Mal begegneten.
Für die erste Sendung konnten sich Singles ab Ende 2007 über die RTL-Seite anmelden: Ein Single wählte nach vier aufeinanderfolgenden Chats mit Singles seiner Zielgruppe im geheimen einen Partner. Wurde er umgekehrt auch vom ausgewähltem Partner favorisiert, durften sich beide zusammen für die Sendung bewerben. 2009 gab es ein anderes Vorgehen: Singles hatten einzeln einen online-Fragebogen zu beantworten und mit einem Photo von sich an den Sender zu übermitteln. RTL stellte diesmal selbst Kandidatenpaare zusammen.
Die Sendungen begannen mit der üblichen Auswahlrunde von zehn Kandidaten. Auf die Kandidaten, die es auf den Stuhl schafften, wartete hinter einer Studiotür der ausgewählte Partner, der sich, wie bei den Familien-Specials, dazusetzte. Während der Sendung wurden die Paare von Günther Jauch nach ihren Erwartungen an den Partner gefragt, und ob sich ihre Vorstellungen vom Gegenüber erfüllt zeigen. Die Gewinnsummen wurden zur Hälfte auf beide Partner aufgeteilt. Am Ende der ersten Sendung wurden auch den restlichen acht Kandidaten ihre Partner vorgestellt, bei der zweiten Sendung fand Derartiges nicht vor laufender Kamera statt.
Während RTL den bislang fünf "Blind-Date"-Paaren Gewinnsummen von 32.000 und 64.000 Euro bescherte, blieb eine Meldung über ein zustandegekommenes Liebesglück bislang aus.
Statistiken
- Am 11. September 2009 gab es eine Jubiläumssendung (10 Jahre).
- Die 700. Sendung wurde am 12. November 2007 ausgestrahlt.
- Mehr als 1700 Kandidaten waren seit der ersten Show am 3. September 1999 dabei. (Stand 3. September 2009)
- Sie erspielten insgesamt rund 60,5 Millionen Euro. (Stand 3. September 2009)
- Durchschnittlich gewann jeder Kandidat 34.000 Euro.
- Pro Sendung werden durchschnittlich Gewinne in Höhe von 75.000 Euro ausgeschüttet.
- Bisher gab es acht Millionäre. (Stand: 20. November 2008)
- Die Millionen-Frage wurde insgesamt 49-mal gestellt. (Stand: 20. November 2008)
- Bisher gab es 20 Kandidaten, die das Spiel gänzlich ohne Gewinn beendeten. (Stand: 14. Oktober 2008)
- Am 7. März 2008 wurde die 20.000. Frage gestellt
- Am 20. März 2009 wurde die 800. Folge ausgestrahlt. Daher betrug die Gewinnsumme beim Telefongewinnspiel an diesem Tag 8000 €.
Strittige Fragen
Die Fragen für die Sendung werden von einem zehnköpfigen externen Redaktionsteam erarbeitet, für die deutschen Fragen ist die Firma Mind the Company verantwortlich. Mitunter wurde behauptet, die Fragen seien im Laufe der Jahre kniffliger geworden. In einem Interview gab Günter Schröder von Mind the Company an, dass es in der Tat immer aufwendiger geworden sei, Fragen für die unteren Gewinnstufen zu entwickeln. Auch seien die Fragen teilweise spezieller gestellt, aber dafür die Antwortalternativen leichter konzipiert. [3] In einem Onlineartikel von bild.de wird der Entstehungsprozess der Fragen beschrieben.[4] Demnach recherchiere das Team zunächst Antworten und formuliere daraufhin die passenden Fragen. Falls die Frage wirklich neu ist, geht sie in einen Pool von 80 Fragen je Sendung ein, von denen im Durchschnitt 22 Fragen tatsächlich ausgespielt werden. In einer Konferenz ordnen die Mitarbeiter jede Frage je nach Schwierigkeitsgrad einer Gewinnstufe zu.
Die Antworten werden durch das Studium mindestens zweier unabhängiger Quellen auf ihre Richtigkeit geprüft, zu denen etwa die Brockhaus-Enzyklopädie, der Pschyrembel für die Medizin, Chroniken wie „100 Jahre Olympische Spiele“ und Internetquellen wie Wissen.de gehören. Auch Wikipedia gehörte dazu, wie der Moderator im Oktober 2005 in einer Sendung verriet. Nach der „Niels-Bohr-Frage“ (siehe unten) wird die Wikipedia von der WWM-Redaktion jedoch nicht mehr als Quelle zugelassen. Trotz intensiver Überprüfungen können in seltenen Fällen dennoch Fehler auftreten, zumeist aufgrund sich widersprechender Quellen. In zwei Fällen durfte der betreffende Kandidat später neu einsteigen.
Fragen mit Folgen:
- Jedes Rechteck ist ein …? Antwortmöglichkeiten: Rhombus, Quadrat, Trapez und Parallelogramm. Richtig sind zwei Antworten: Parallelogramm und Trapez, denn ein Rechteck ist sowohl Spezialfall des Trapezes als auch des Parallelogramms. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die große Brockhaus-Enzyklopädie (1996, Band 22) das Trapez ausdrücklich mit zwei unterschiedlich langen parallelen Seiten definiert und dann tatsächlich nur das gesuchte Parallelogramm richtig gewesen wäre. Die Kandidatin, die bei dieser Frage ausgestiegen war, wurde erneut eingeladen.
- Welcher Nobelpreisträger für Physik war mehrfacher Fußballnationalspieler seines Landes? Laut WWM soll es Niels Bohr gewesen sein. Belegbar ist aber nur, dass der Bruder Harald Bohr Fußball-Nationalspieler für Dänemark war. Beide Brüder waren erfolgreiche Vereinsfußballer. Der dänische Verband erklärte, für die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts keine Aufzeichnungen mehr zu haben. Möglicherweise beruht die Information, dass auch Niels Bohr Nationalspieler war, auf der Meldung einer dänischen Tageszeitung anlässlich der Nobelpreis-Verleihung an Niels Bohr. Eine der Quellen für die WWM-Redaktion war (neben der Brockhaus-CD-ROM) Wikipedia. Im Anschluss an die strittige Frage wurde dort der Eintrag zu Niels Bohr geändert. Der Kandidat wurde erneut eingeladen.
- Worauf weist das zu den Richtzeichen gehörende Verkehrszeichen 317 hin? Antwortmöglichkeiten dieser 4.000-Euro-Frage waren Wanderdüne, Wanderzirkus, Wanderparkplatz und Wanderratten. Nach der Straßenverkehrsordnung wäre die richtige Antwort Wandererparkplatz. Daraufhin erhielt die Kandidatin in der folgenden Sendung den bei der Wanderparkplatz-Frage verwendeten 50:50-Joker zurück. Jedoch ist der Ausdruck „Wanderparkplatz“ weitaus gebräuchlicher als das amtliche „Wandererparkplatz“. Eine Google-Suche etwa ergibt so ein Treffer-Verhältnis von rund 30 zu 1.
- Wobei handelt es sich um ein „farbenfrohes” Palindrom? Die Antwortmöglichkeiten waren Ball, Schuss, Tor und Netz. Bei einem Palindrom handelt es sich um eine Zeichenkette, die vorwärts wie rückwärts gelesen exakt gleich lautet. Die richtige Antwort „Tor” ergibt zwar als einzige der Möglichkeiten auch rückwärts gelesen ein sinnvolles Wort, nämlich „rot”, ist aber per Definition kein Palindrom. Der Kandidat setzte bei dieser Frage den Publikumsjoker ein, und auch die Zuschauer votierten mit nur 51% für die Antwort „Tor”. Weitere 34% entfielen alleine auf die Antwort „Netz”. Trotzdem vertraute der Kandidat dem Publikum und beantwortete die Frage vermeintlich korrekt.
Weitere Beispiele:
- Wie nennt der Mathematiker die senkrechte Achse im Koordinatensystem? Antwortmöglichkeiten: s-, x-, y-, z-Achse. In der Sendung galt die y-Achse als richtige Antwort, wobei ein zweidimensionales Koordinatensystem vorausgesetzt wurde. In der dreidimensionalen Darstellung eines Koordinatensystems wird jedoch die z-Achse optisch senkrecht dargestellt.
- Wer unterzeichnete die deutsche Kapitulation am Ende des Zweiten Weltkriegs? Antwortmöglichkeiten: Konrad Adenauer, Hermann Göring, Adolf Hitler und Karl Dönitz. Die Redaktion wertete Dönitz als richtige Antwort. Unterzeichner der Urkunde waren jedoch Alfred Jodl in Reims und Wilhelm Keitel in Berlin-Karlshorst. Dönitz hatte als Staatsoberhaupt die Vollmacht zur Unterzeichnung gegeben. Daher wird die Kapitulation häufig Dönitz zugeschrieben, wie zum Beispiel in Schwanitz, Bildung (Frankfurt 1999, S. 202): „Und am 8. Mai unterzeichnete Admiral Dönitz die bedingungslose Kapitulation“.
- Was gehört nicht zu den drei Grundfarben? Antwortmöglichkeiten: rot, gelb, grün und blau. Tatsache ist, dass die richtige Antwort davon abhängt, ob an die subtraktive Farbmischung (in diesem Fall ist die richtige Antwort grün) oder an die additive Farbmischung (in diesem Fall ist gelb die richtige Antwort) gedacht wurde. Bei der subtraktiven Farbmischung hätten allerdings korrekterweise die Farben cyan, magenta, gelb, grün als Antworten vorgegeben werden müssen. So gesehen war die vom Kandidaten gegebene und von der Redaktion als richtig gewertete Antwort gelb richtig.
- Glaubt man der Wortherkunft, so teilte man mit seinen Kumpanen ursprünglich … Antwortmöglichkeiten: das Brot, den Beruf, die Beute und die Geliebte. Anke Engelke entschied sich im Prominenten-Special für „das Brot“, was als richtige Antwort gesucht war (vom Lateinischen „cum“ = mit und „panis“ = Brot). Kumpan kann aber laut dem etymologischem Wörterbuch Kluge (2002, S. 546) von lat. compaginare (= sich vereinigen, sich zusammenschließen) abstammen. Andere Quellen (Duden Wortherkunft, dtv-etymolog. Wörterbuch, Petit Larousse) bestätigen jedoch die Lösung der WWM-Redaktion.
- Wobei handelt es sich um ein chemisches Element? Antwortmöglichkeiten waren Einsteinium, Heisenbergium, Planckium, Röntgenium. Die Kandidatin wählte Einsteinium aus, was als richtig gewertet wurde. Es handelt sich um das Element Es mit der Ordnungszahl 99. Aber auch die Antwort Roentgenium wäre korrekt gewesen, denn seit dem 8. November 2004 steht das Element mit der Ordnungszahl 111, von deutschen Forschern bereits 1994 von der damaligen Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt synthetisiert, als „Roentgenium“ Rg im Periodensystem. Da die betreffende Frage bereits im Februar 2004 erstellt wurde[5], aber erst Mitte November (also eine Woche, nachdem Roentgenium ins Periodensystem aufgenommen wurde) gespielt wurde, wurde der Inhalt der Frage in diesem Fall von einer aktuellen Entwicklung teilweise überholt. (Die Kandidatin hat die Frage trotzdem problemlos beantwortet und bekam deshalb keine „Entschädigung“.)
- Wer erfand einen Dampfkochtopf und eine Schnellschreibmaschine mit 16 Tasten? Antwortmöglichkeiten: Henry Bessemer, Karl Friedrich Drais, Peter Henlein und George Stephenson. Die von der Redaktion als richtig gesuchte Antwort war Karl Friedrich Drais. Die Kandidatin stieg mit 500.000 Euro aus. „Drais hat keinen Dampfkochtopf erfunden“, sagt der Biograph des Erfinders, Hans-Erhard Lessing.
- Die Summe der Innenwinkel eines Dreiecks ist immer...? Antwortmöglichkeiten: gleich Pi, null, abhängig vom Radius und 180 Grad. Die hier von der Redaktion als richtig gewertete Antwort ist 180 Grad. Die Antwort „gleich Pi“ ist zwar ebenfalls richtig, allerdings nur als umgerechnetes Bogenmaß. Die Redaktion ist der Meinung, dass bei einer Frage auf diesem Niveau nur mathematisches Grundwissen abgefragt werde. Dies erfordert eine Winkelangabe, gemessen in Grad. Pi als Kreiszahl wäre dagegen nicht korrekt.
Nachträgliche Disqualifikation
Jeder Kandidat, der es in der Sendung einmal in die Mitte geschafft hat, ist von weiteren Teilnahmen an der Sendung ausgeschlossen. Diese Regel umging am 10. April 2006 ein Kandidat, der auf dem Stuhl in der Mitte als Reinhold Schlager 64.000 Euro erspielte, obwohl er bereits drei Jahre zuvor am 16. Mai 2003 unter dem Namen Luis Meyer 500 Euro als Kandidat gewonnen hatte. Er soll auf der Bewerbung zur erneuten Teilnahme auch falsche Angaben zu seinem Wohnsitz gemacht haben. Die Sendungsverantwortlichen haben den Spieler, der zufällig von einem Zuschauer wiedererkannt wurde, nachträglich disqualifiziert und zahlten den Betrag von 64.000 Euro nicht aus. Die verbliebenen Kandidaten der Show vom 10. April 2006 bekamen am 8. Mai 2006 eine zweite Chance.
Verdacht auf Schleichwerbung
In der Sendung vom 8. Dezember 2006 fragte Jauch nach einem körpereigenen Wirkstoff, der als Anti-Falten-Mittel Verwendung findet. In der folgenden Werbepause zeigte RTL einen Spot für eine Creme mit genau dieser Substanz. RTL bestritt einen Zusammenhang zwischen Frage und Werbespot; die für RTL zuständige niedersächsische Landesmedienanstalt sah darin ebenfalls keine Schleichwerbung und wertete das Vorkommnis als Zufall.
Kuriositäten
- Bis ungefähr zur 500-Euro-Frage werden immer wieder kuriose Doppeldeutigkeiten thematisiert. Beispielsweise wurde am 11. Januar 2008 gefragt: „Bei welcher Gartenarbeit sollte ein Pyrotechniker auf seine gelernte Arbeitsweise verzichten?“ Antwortmöglichkeiten: Rasen sprengen, Unkraut jäten, Hecken schneiden, Beete anlegen. Richtige Antwort: Rasen sprengen. Es wird auf die Doppeldeutigkeit des Wortes sprengen („zur Explosion bringen“ und „beregnen“) angespielt. Es werden auch Fragen gestellt, in denen einzelne Wortteile für sich genommen werden müssen. Eine Frage zielte z. B. darauf ab, dass in „Gastronomie“ Sternenkunde steckt (gemeint war Astronomie).
- Der Moderator hat für jede Auswahlrunde drei Fragen bei sich. Es ist schon vorgekommen, dass keine der Fragen beantwortet wurde und eine vierte ins Studio gebracht werden musste. (Zitat von Günther Jauch: „Ich sag’s, wie’s is’, ich hab’ keine Fragen mehr! Was wollen Sie für Fragen? ‚Ordnen Sie nach dem Alphabet: A, B, C, D?‘ “)
- Vergisst ein Kandidat bei der Auswahlfrage, die „OK-Taste“ zu drücken, gibt aber ansonsten eine richtige Antwort ein, so wird er mit der Maximalzeit von 20 Sekunden gewertet. Es ist bereits mehrmals vorgekommen, dass ein Kandidat auf diese Weise auf den Stuhl kam, weil niemand anderes die richtige Antwort gegeben hatte.
- In einer Folge schieden nacheinander drei Kandidatinnen bei der zweiten Frage aus, die vom Schwierigkeitsgrad eigentlich nur zum Aufwärmen gedacht ist. Jauch nannte dieses Ereignis „Blondinenkegeln“.
- Diverse Male gab es Fehler beim Anrufen des Telefonkandidaten. Häufig entwickelte sich daraus ein nettes Gespräch zwischen Jauch und der überraschten Person am anderen Ende der Leitung. Manchmal ist am Ende der Leitung auch ein Anrufbeantworter zu hören.
- Im Februar 2005 konnten zwei Kandidaten eine Auswahlfrage auf die hundertstel Sekunde genau gleich schnell richtig beantworten. Es folgte ein Stechen zwischen diesen beiden Kandidaten. Da sie die folgende Auswahlfrage nicht gleich beantworten konnten, musste eine weitere Auswahlfrage herhalten. Dadurch dauerte es einige Zeit, bis endlich der nächste Kandidat bestimmt werden konnte. Dieser gewann in der Folge 32.000 Euro.
- Beim Prominenten-Special vom 22. November 2007 wurde eine Eine-Million-Euro-Frage gestellt („Was kreierte der Belgier Luc Luycx? A: Oscar-Statue B: Schlümpfe C: Euro-Münzen D: Atomium“) und das Publikum per Abstimmung mit dem Publikumsjoker befragt. Es wurde hier von Günther Jauch behauptet, das geschähe zum ersten Mal. Tatsächlich wurde aber am 14. Dezember 2001 in einer regulären Sendung bereits das Publikum für eine Eine-Million-Mark-Frage bemüht („Für was steht das „D“ in D-Zug? A: Direkt B: Drehstrom C: Durchgang D: Durchfahrt“). Bei beiden Fragen war die Antwortmöglichkeit C richtig.
- Am 1. Februar 2008 schaffte es keiner der zehn Kandidaten in die Mitte, da die Überhangkandidatin die ganze Sendung benötigte. Die Kandidaten bekamen eine neue Chance.
- Am 3. März 2008 verwechselte eine Kandidatin die Stühle und setzte sich auf den Platz von Günther Jauch. Um sie auf den Fehler aufmerksam zu machen, sprach er sie in Anspielung auf das Prominenten-Special mit Frau Schlämmer an. Als sie die Situation verstanden hatte, weigerte sich Jauch, vom Kandidatenstuhl aufzustehen. Er spielte daraufhin bis zur 500-Euro-Frage und ließ die Kandidatin moderieren. Danach tauschten sie die Plätze, die Kandidatin setzte fort und gewann schließlich 8000 Euro.
- Am 26. Mai 2008 gewann eine Kandidatin die Auswahlrunde, die für die Antwort nur 1,33 Sekunden gebraucht hat. So schnell war bisher noch keiner. Allerdings gab sie selbst an, nur geraten zu haben.
- In einer Folge gab es einen Computerfehler woraufhin die Anzeige von Frage und Antworten auf einmal die vorherige (bereits gelöste) Frage anzeigte.
- Am 20. November 2008 nahm Thomas Gottschalk am 17. Prominenten-Special teil. Dabei gab er an, Marcel Reich-Ranicki als Telefonjoker zu haben. Reich-Ranicki hatte erst kurze Zeit zuvor breite mediale Aufmerksamkeit erregt, als er den Deutschen Fernsehpreis 2008 in einer von Gottschalk moderierten Sendung nicht angenommen hatte und das Bildungsniveau im deutschen Fernsehen scharf kritisierte. Schließlich setzte Gottschalk den Joker ein, als es sich bei der Millionenfrage um Franz Kafka handelte. Reich-Ranicki konnte sie problemlos beantworten.
- Am 16. März 2009 schied erstmals eine Kandidatin mit vier ungenutzten Jokern aus dem Spiel aus.
- Das 18. Prominenten-Special vom 29. Mai 2009 musste zweimal aufgezeichnet werden. Einen Tag nach der ersten Aufzeichnung vom 19. Mai wurden in einem Konferenzraum Fragenausdrucke gefunden, die dort nach einer Beratung der Redaktion am 13. Mai vergessen wurden, statt sie unmittelbar danach zu vernichten. Um Beeinflussungen gänzlich auszuschließen, entschied man sich, die Sendung am 26. Mai erneut aufzuzeichnen. Dabei wurde den Prominenten versichert, mindestens ihre in der ersten Aufzeichnung erspielte Summe zu erhalten.[6] In der Sendung kam es dann zu weiteren Neuheiten: Erstmals stand beim Zusatzjoker niemand aus dem Publikum auf. Außerdem durfte Cindy aus Marzahn ihren Zusatzjoker zwei Mal benutzen.
- In der 2. Jubiläumsfolge am 18. September 2009 wurde bei dem zweiten Kandidaten die 2000-Euro-Frage ausgelassen. Der Kandidat beantwortete die 1000-Euro-Frage, bei der es um einen Ochsenfrosch ging, richtig. Danach wurde plötzlich die 4000-Euro-Frage gestellt. Günther Jauch, dem Kandidaten oder den Menschen aus dem Publikum schien dies gar nicht aufzufallen.
DVD-Spiel
Abgestimmt zur Fernsehsendung gibt es ein gleichnamiges DVD-Spiel, wovon zwei Editionen erhältlich sind. Hier soll der Spieler sich einmal unter Fast-Live-Bedingungen erproben, wie viel virtuelles Geld er erspielen kann, wann er welchen Joker einsetzt und wann er das Spiel besser beendet, also taktisch klüger wird, so Günther Jauch. In der 1. Edition kann man nach erreichen der Millionenfrage eine Reise gewinnen.
Gesellschaftlicher Einfluss
Wie auch andere Sendungen mit hohen Einschaltquoten im deutschen Fernsehen hat WWM einen gesamtgesellschaftlichen Einfluss. So haben inzwischen die Begriffe „Telefonjoker“, „Publikumsjoker“ und „Fifty-fifty-Joker“ einen so hohen Bekanntheitsgrad erreicht, dass sie in der 24. Auflage des Duden-Rechtschreibwörterbuchs zu finden sind. Diese Tatsache wurde sogar in einer 125.000-Euro-Frage im Prominentenspecial vom 22. November 2007 thematisiert: „Welcher Begriff schaffte es nicht in die aktuelle, 24. Auflage des Rechtschreibdudens? A: Millionenfrage B: Fifty-fifty-Joker C: Telefonjoker D: Publikumsjoker“ – Anke Engelke war die Kandidatin und beantwortete sie richtig, indem sie Antwort A wählte.
Auszeichnungen
- 2000: Deutscher Fernsehpreis – Beste Unterhaltungssendung
- 2001: Bambi für Günther Jauch
- 2006: Deutscher Fernsehpreis – Beste Unterhaltungssendung/Beste Moderation Unterhaltung für das Prominenten Special WWM 2006
Software
- Wer Wird Millionär?
- Wer Wird Millionär? 2
- Wer Wird Millionär? 3
- Wer Wird Millionär? 4. Edition
- Wer Wird Millionär? Sport Edition
- Wer Wird Millionär? Party Edition
- Wer Wird Millionär? Junior
- Wer Wird Millionär? Mega Pack (beinhaltet WWM 3, 4. Edition und die Sport Edition)
Siehe auch
- Wer wird Millionär? (Schweiz)
- Die Millionenshow (Österreich)
- Milionerzy (Polen)
Weblinks
- RTL-Seite zur Sendung
- Produktionsort des deutschen Wer wird Millionär?
- Webpräsenz der deutschen Fragen-Redaktion
Quellen
- ↑ http://www.presseportal.ch/de/pm/100003673/100562924/rtl
- ↑ Spiegel-Online.de: Wie Pocher bei Jauch die erste Promi-Million holte
- ↑ Jauchs Millionen-Mastermind packt aus
- ↑ Artikel auf Bild.de vom 28. Mai 2009: Woher kommen eigentlich die Quizfragen von Günther Jauch?
- ↑ Laut einem Schreiben der WWM-Redaktion, s. http://www.jack-steinberger-gymnasium.de/typo3/index.php?id=45, ganz unten
- ↑ RTL muss Prominenten-„Wer wird Millionär?“ zweimal aufzeichnen. Auf: FAZ.NET