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Celle

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Wappen Deutschlandkarte
Celle
Deutschlandkarte, Position der Stadt Celle hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 38′ N, 10° 5′ OKoordinaten: 52° 38′ N, 10° 5′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Celle
Höhe: 40 m ü. NHN
Fläche: 176,02 km2
Einwohner: 66.926 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 380 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 29221–29229
Vorwahlen: 05141, 05145, 05086
Kfz-Kennzeichen: CE
Gemeindeschlüssel: 03 3 51 006
Stadtgliederung: 17 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Helmuth-Hörstmann-Weg 1
29221 Celle
Website: www.celle.de
Bürgermeister: Dirk-Ulrich Mende (SPD)
Lage der Stadt Celle im Landkreis Celle
KarteLandkreis CelleNiedersachsenLandkreis HeidekreisLandkreis UelzenLandkreis GifhornRegion HannoverFaßbergSüdheideEschedegemeindefreies Gebiet LohheideBergenWinsenWietzeHambührenCelleAdelheidsdorfHagenWathlingenBröckelEicklingenWienhausenLanglingenHohneLanglingenEldingenAhnsbeckBeedenbostelLachendorf
Karte
Großes Wappen Celle
Schloss
Altstadt

Celle [ˈtsɛlə] an der Aller ist eine große selbständige Stadt und Kreisstadt des Landkreises Celle in Niedersachsen, Deutschland mit ca. 71.000 Einwohnern. Celle gilt als südliches Tor zur Lüneburger Heide, hat eine pittoreske Altstadt mit über 400 Fachwerkhäusern und ein Schloss im Stil der Renaissance und des Barock.

Geografie

Die Stadt Celle liegt am Fluss Aller in deren Urstromtal. Die Stadt befindet sich etwa 40 km nordöstlich von Hannover, 60 km nordwestlich von Braunschweig und 120 km südlich von Hamburg. Mit 71.000 Einwohnern ist sie neben Lüneburg die größte niedersächsische Stadt zwischen Hannover und Hamburg.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 176,05 km². Innerhalb des Stadtgebiets münden, von Nordosten kommend, der Fluss Lachte, und weiter stromabwärts von Südosten kommend, der Fluss Fuhse in den Fluss Aller. Die Aller fließt nach Westen in Richtung Verden, wo sie in die Weser mündet.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 692 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 39% der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im August. Im August fallen 1,5 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An nur 1% der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Stadtgliederung

Die Stadt gliedert sich in folgende Stadtteile (Einwohnerzahlen vom 1. Januar 2005) auf: Altencelle (4.998), Altenhagen (922), Blumlage/Altstadt (8.526), Bostel (602), Boye (832), Garßen (2.978), Groß Hehlen (2.773), Hehlentor (7.974), Hustedt (736), Klein Hehlen (5.782), Lachtehausen (639), Neuenhäusen (8.082), Neustadt/Heese (10.887), Scheuen (1.165), Vorwerk (2.842), Westercelle (7.183) und Wietzenbruch (4.805).

Geschichte

Mittelalter

Als Kiellu [2] („Fischbucht“ [3]) wurde Celle 985 erstmals urkundlich erwähnt. Im 11. Jahrhundert verfügte die Stadt über das Münzrecht. Einige Münzen sind im Münzfund von Sandur auf den Färöern enthalten. 1292 gab Herzog Otto II. der Strenge Altencelle auf, wo sich bereits im 10. Jahrhundert eine Wehranlage in Form des Ringwalls von Burg befand. Er gründete 4 km nordwestlich eine rechteckige Siedlung an der bereits bestehenden Burg. 1301 wurde das Stadtrecht gewährt[4], und 1308 begann der Bau der Stadtkirche.

Im Jahre 1378 wurde Celle Residenz der Herzöge von Sachsen-Wittenberg. Ab 1433 residierten die Fürsten von Lüneburg im Schloss. 1452 gründete Herzog Friedrich der Fromme ein Franziskaner-Kloster. Im Jahre 1464 ermöglichte das Kornschifffahrtsmonopol einen wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt.

Frühe Neuzeit

Teich im Französischen Garten
Historisches Oberlandesgerichtsgebäude

1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt. Im Jahre 1570 erbaute Herzog Wilhelm die Schlosskapelle, welche 1585 eingeweiht wurde. 1660 errichtete Herzog Christian Ludwig von Celle in Altenhagen einen Reiherpfahl mit Inschrift, der an die Reiherbeize mit Edelfalken erinnert. Von 1665 bis 1705 erlebte Celle eine kulturelle Blüte als Residenz unter Herzog Georg Wilhelm. Dies ist besonders auf seine französische Gattin, Eleonore d'Olbreuse zurückzuführen, die hugenottische Glaubensgenossen und italienische Baumeister nach Celle holte. In dieser Zeit wurden der Französische und der Italienische Garten angelegt und das barocke Schlosstheater errichtet.

Im Jahre 1705 verstarb der letzte Celler Herzog und vererbte damit das Fürstentum Lüneburg an die hannoverschen Welfen. Celle erhielt als Ersatz für den Verlust des Status als Residenzstadt zahlreiche Verwaltungseinrichtungen wie das Oberappellationsgericht, das Zuchthaus und das Landgestüt. Damit begann die Entwicklung zur Beamten- und Juristenstadt. Noch heute sind unter anderem das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen und das für den größten Teil Niedersachsens zuständige Oberlandesgericht in Celle ansässig. Zugleich findet sich in Celle eine Justizvollzugsanstalt (kurz JVA Celle) mit ihrer Außenstelle Salinenmoor ca. 12 km nördlich der Innenstadt. Dass die Celler Bürger einst − vor die Wahl gestellt − eher das Zuchthaus nach Celle geholt haben als eine angebotene Universität, um die Unschuld ihrer Töchter zu schützen, ist nicht belegbar, hält sich aber hartnäckig als Anekdote im Volksmund.

1786 gründete Albrecht Thaer die erste deutsche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt in den Dammasch-Wiesen (heute Thaers Garten). Die Albrecht-Thaer-Schule ist heute Teil eines Berufsbildungszentrums im Celler Stadtteil Altenhagen.

Neues Rathaus

Moderne

Im Jahre 1842 wurde die Cambridge-Dragoner-Kaserne für das gleichnamige nach Adolphus Frederick, 1. Duke of Cambridge benannte hannoversche Regiment errichtet. Nach Erweiterung 1913 und Wiederaufbau nach partiellem Brandschaden 1936 wurde die Kaserne 1945 in Goodwood Baracks umbenannt und war von 1976 bis 1996 Sitz der Panzerbrigade 33 der Bundeswehr; die abermalige Umbenennung in Cambridge-Dragoner-Kaserne erfolgte 1980. Seit 1996 ist das Gelände insbesondere Sitz eines der größten Jugendzentren Niedersachsens (CD-Kaserne).

Von 1869 bis 1872 erfolgte der Bau einer Infanteriekaserne für das Infanterieregiment Nr. 77. 1938 wurde die Kaserne in Heidekaserne umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kaserne durch britische Truppen genutzt, welche 1993 das Gelände verließen. Heute befindet sich im restaurierten Backstein-Gebäude das Neue Rathaus mit der Celler Stadtverwaltung, auf den umliegenden Freiflächen wurden Wohngebäude errichtet und der Stadtpark angelegt.

Stahlstich vom Marktplatz um 1845

1892 wurde − mit zahlreichen Bürgerspenden − das heutige Bomann-Museum mit wichtigen volkskundlichen und stadtgeschichtlichen Sammlungen gegründet. 1913 wurde der 74 Meter hohe Glockenturm der Stadtkirche errichtet, dessen Glockenwerk 2008 umfassend erneuert wurde. In den 1920er Jahren entstand eine Seidenspinnerei, die mit der von Peine 1932 zur Seidenwerk Spinnhütte AG fusionierten. Dieser Betrieb weitete sich in der NS-Zeit zu einem Rüstungszentrum aus unter dem Namen „Seidenwerk Spinnhütte AG“ und einem 1936 gegründeten Tochterunternehmen „Mitteldeutsche Spinnhütte AG“, die zur Kriegsvorbereitung ihre Filialwerke in den mitteldeutschen Städten Apolda, Plauen, Osterode, Pirna und Wanfried führten. Ihr einziges Erzeugnis war Fallschirmseide, die für die Luftlandetruppe der Wehrmacht benötigt wurde.[5]

Im September 1929 eröffnete Rudolph Karstadt ein Karstadt-Warenhaus in der Celler Innenstadt, welches in seiner Fassadengestaltung baugleich war mit dem Karstadt-Warenhaus am Berliner Hermannplatz. Die Celler Filiale wurde Mitte der 1960er Jahre abgerissen und durch einen umstrittenen Neubau ersetzt, der mit seinen Alu-Verstrebungen das Celler Fachwerk andeuten soll.

Zeit des Nationalsozialismus

Während der Reichspogromnacht vom 9. November auf den 10. November 1938 sah man nur deswegen von einer kompletten Zerstörung der Synagoge ab, da Gefahr für eine angrenzende Lederfabrik sowie weitere Teile der historischen Altstadt bestanden hätte.

Am 1. April 1939 erfolgte die Eingemeindung von Altenhäusen, Klein Hehlen, Neuenhäusen, Vorwerk und Wietzenbruch.

Am 8. April 1945 kam es zum einzigen alliierten Bombenangriff auf Celle während des Zweiten Weltkriegs, bei dem die Bahnhofsanlagen das Ziel waren. Mehrere wartende Züge, in denen sich auch etwa 4.000 KZ-Häftlinge befanden, wurden schwer getroffen, hunderte Menschen kamen ums Leben. Einem Teil der KZ-Insassen gelang die Flucht ins nahe Neustädter Holz, jedoch erschossen SS-Wachmannschaften und Celler Bürger in den darauffolgenden zwei Tagen einen Großteil der Flüchtlinge. Die genaue Opferzahl wurde nicht ermittelt. Unter der sarkastischen Bezeichnung Celler Hasenjagd stellt dieses Ereignis das dunkelste Kapitel der Celler Stadtgeschichte dar.[6]

Insgesamt wurde Celle im Zweiten Weltkrieg zu 5 % zerstört. Eine weitere Zerstörung der Stadt konnte verhindert werden, indem am 12. April 1945 die Stadt kampflos den vorgerückten alliierten Truppen übergeben wurde.

Militär

Die lange Tradition Celles als Standort militärischer Einrichtungen begann bereits Mitte des 19. Jahrhunderts mit Errichtung der Cambridge-Dragoner-Kaserne sowie der Infanteriekaserne.

In der Zeit des Dritten Reiches hatten Teile der Infanterie-Regimenter 17 und 73 sowie des Artillerie-Regiments 19 in Celle ihre Garnison. Celle war Sitz eines Wehrbezirkskommandos und eines Wehrmeldeamtes. Darüber hinaus war Celle einer der wichtigsten Standorte der Nebelwerfer- und Entgiftungstruppe der Wehrmacht.

Der Status als Garnisonsstadt blieb Celle auch nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. So dienten mehrere Kasernen (u. a. die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne in Scheuen und die Cambridge-Dragoner-Kaserne in der Innenstadt) bis in die 1990er Jahre als Standorte für die Panzerbrigade 33 „Celle“ der Bundeswehr. Der Heeresflugplatz Celle (Immelmann-Kaserne) im Stadtteil Wietzenbruch ist heute Standort des Ausbildungszentrums der Heeresfliegerwaffenschule.

In einige Kasernen zogen britische Truppen ein, von denen eine bis heute als britische Garnison dient (ehemalige von-Seeckt-Kaserne, derzeit Trenchard Barracks). Die weiteren Kasernen wurden im Zuge der Konversion in zivile Nutzungen überführt. So beherbergt die ehemalige Heidekaserne das Neue Rathaus, die ehemalige Cambridge-Dragoner-Kaserne das Jugend- und Kulturzentrum CD-Kaserne. Insgesamt hat Celle seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 einen Großteil seiner Funktion als Garnisonsstadt eingebüßt. Die verbleibenden militärischen Einrichtungen deutscher und britischer Truppen stellen aber nach wie vor einen nicht unbedeutenden Wirtschaftsfaktor für Celle dar.

Nachkriegszeit

Celle bewarb sich nach dem Zweiten Weltkrieg neben Bonn und Frankfurt/Main sowie einigen anderen Städten als Sitz für den Parlamentarischen Rat. Allerdings fiel die Wahl am Ende auf Bonn und nicht auf Celle.

Am 1. Januar 1973 verlor die Stadt den Status einer kreisfreien Stadt und wurde damit die größte Gemeinde im Landkreis Celle. Ebenso bildete es die größte Stadt des neu geschaffenen Regierungsbezirks Lüneburg. Die Ortschaften Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn wurden an den Landkreis Gifhorn angegliedert. Seitdem betreut das Kirchspiel Hohne sechs Dörfer (Hohne, Helmerkamp, Spechtshorn, Ummern, Pollhöfen und Hahnenhorn) in zwei Landkreisen. In die Stadt Celle wurde zugleich eine Reihe von Dörfern der näheren Umgebung eingemeindet.

Am 25. Juli 1978 wurde vom niedersächsischen Verfassungsschutz ein fingierter Sprengstoffanschlag an der Außenmauer der Justizvollzugsanstalt verübt. Dieses Ereignis wurde als Celler Loch bekannt. Im Jahre 2004 wurde der Regierungsbezirk Lüneburg mit allen weiteren niedersächsischen Regierungsbezirken wieder aufgelöst. Celle ist momentan die zwölftgrößte Stadt Niedersachsens.

Eingemeindungen

Einwohnerentwicklung

Celle hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1818 erst 8.800 Menschen in der Stadt, so waren es 1900 bereits 20.000. Durch Eingemeindungen am 1. April 1939 kam es zu einem weiteren Anstieg auf 38.000 Einwohner.

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg führten die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten innerhalb weniger Monate zu einem Anstieg der Einwohnerzahl um 17.000 Personen auf 55.000 im Dezember 1945. Eingemeindungen am 1. Januar 1973 brachten einen Zuwachs von 18.691 Personen auf 75.178 Einwohner − historischer Höchststand. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Celle nach Fortschreibung des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik 71.402 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei 1818 handelt es sich um eine Schätzung, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1818 8.800
3. Dezember 1855 ¹ 13.117
3. Dezember 1861 ¹ 14.100
3. Dezember 1864 ¹ 14.900
3. Dezember 1867 ¹ 16.200
1. Dezember 1871 ¹ 16.147
1. Dezember 1875 ¹ 18.200
1. Dezember 1880 ¹ 18.800
1. Dezember 1885 ¹ 18.800
1. Dezember 1890 ¹ 18.901
2. Dezember 1895 ¹ 19.438
Jahr Einwohner
1. Dezember 1900 ¹ 19.883
1. Dezember 1905 ¹ 21.390
1. Dezember 1910 ¹ 23.263
1. Dezember 1916 ¹ 20.521
5. Dezember 1917 ¹ 19.997
8. Oktober 1919 ¹ 23.589
16. Juni 1925 ¹ 25.456
16. Juni 1933 ¹ 27.734
17. Mai 1939 ¹ 37.799
31. Dezember 1945 55.059
29. Oktober 1946 ¹ 52.281
Jahr Einwohner
13. September 1950 ¹ 59.667
25. September 1956 ¹ 57.239
6. Juni 1961 ¹ 58.506
31. Dezember 1965 58.766
27. Mai 1970 ¹ 57.155
31. Dezember 1975 74.347
31. Dezember 1980 72.820
31. Dezember 1985 70.482
25. Mai 1987 ¹ 71.222
31. Dezember 1990 72.260
31. Dezember 1995 73.936
Jahr Einwohner
31. Dezember 2000 72.127
30. Juni 2005 71.402
1. Januar 2006 71.371
1. Januar 2008 70.850

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

Bei Bundestagswahlen gehört die Stadt Celle zum Wahlkreis Celle-Uelzen. 1983, 1987, 1990 und 1994 konnte Klaus-Jürgen Hedrich (CDU) die Direktwahl für sich bestreiten. 1998, 2002 und 2005 konnte Peter Struck (SPD) die Mehrheit erzielen.

Bei Landtagswahlen bildet Celle mit einzelnen Umlandgemeinden den Wahlkreis Celle-Stadt. 2003 lag hier die Stimmenmehrheit bei der CDU.

Stadtrat

Der Stadtrat hat 42 gewählte Mitglieder, sowie den direkt gewählten Oberbürgermeister, ihm gehören seit der Kommunalwahl am 10. September 2006 sieben Parteien bzw. Wählergemeinschaften an.

Oberbürgermeister

  • 1877-1895: Otto Hattendorf (1822-1905)
  • 1895-1924: Wilhelm Denicke
  • 1924-1945: Ernst Meyer (1887-1948)
  • 1945: Max Vogel
  • 1945-1946: Walther Hörstmann (1898-1977)
  • 1946-1948: Richard Schäfer
  • 1948-1952: Franz-Georg Guizetti
  • 1952-1964: Wilhelm Heinichen (1883-1967)
  • 1964-1973: Dr. Kurt Blanke (1900-1997)
  • 1973-1985: Dr. Helmuth Hörstmann (1909-1993)
  • 1986-2001: Dr. Herbert Severin
  • 2001-2008: Dr. h. c. Martin Biermann (CDU)
  • seit 2009: Dirk-Ulrich Mende (SPD)

Wappen

Blasonierung: „In Blau eine mit Zinnen versehene silberne Mauer, auf der drei Türme mit roten Dächern stehen. In der schwarzen Toröffnung ist ein schräggelehntes goldenes Schildchen angeordnet, darin ein aufrechter, von sieben roten Herzen umgebener blauer Löwe.“[7]

Der Helm auf dem großen Stadtwappen wird wie folgt beschrieben: „Auf dem Schild befindet sich ein blau-weiß bewulsteter Helm mit außen blauer und innen silberner Helmdecke. Auf ihm stehen zwei mit der Spitze aufgerichtete, mit der Schneide einwärts gekehrte und am Rücken mit grünen Pfauenspiegeln besteckte, auswärts geneigte silberne Sicheln mit roten Griffen.“

Flagge

Die Stadtflagge ist geteilt in zwei gleich großen Bahnen in den Stadtfarben Blau und Weiß. Sie kann zusätzlich das Stadtwappen enthalten.[8]

Dienstsiegel

Die Stadt Celle führt ein Dienstsiegel, welches das Siegelbild des ältesten Stadtsiegels von 1288 mit der Umschrift „Stadt Celle“ zeigt. Es stellt ein zwischen zwei Mauertürmen liegendes Torgebäude dar, in dessen offenem Torbogen unter einer Helmzier auf einem nach links schräg gelehnten Schild der herzoglich-lüneburgische Löwe angebracht ist.[9]

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Celler Schloss
Altstadthäuser
Datei:Celle1.jpg
Fußgängerzone in Celle
Hoppener Haus, das bekannteste und schönste Fachwerkhaus der Altstadt von Celle
Abbild von Ernst dem Bekenner am Hoppener Haus in Celle
Datei:St. Ludwigs-Kirche Celle.jpg
kath. Kirche St.Ludwig in Celle
Blick auf das Zentrum der Celler Altstadt

Das Bomann-Museum gegenüber dem Schloss besitzt Werke des Künstlers Eberhard Schlotter und zeigt eine volkskundliche sowie eine stadtgeschichtliche Ausstellung. Gezeigt wird auch die Sammlung Tansey, eine der größeren bekannten deutschen Sammlungen von Miniaturen. An das Bomann-Museum ist zudem das Kunstmuseum Celle mit der Sammlung Robert Simon angegliedert; hier ist auch das erste 24-Stunden-Kunstmuseum der Welt zu finden.

Im Schloss selbst ist das Residenzmuseum beherbergt, welches anhand der Räumlichkeiten und einer Ausstellung das Fürstenhaus der Welfen dokumentiert. Mit der Geschichte der Garnison Celle von 1866 bis heute befasst sich das Garnison-Museum, während das Schützenmuseum im „Haus der Stadtmauer“ dem Celler Schützenwesen gewidmet ist. Das Deutsche Stickmuster-Museum im Rokoko-Palais im Prinzengarten dokumentiert vier Jahrhunderte Frauengeschichte am Beispiel der Stickmusterkultur. Das Wirken des Celler „Neues Bauen“-Architekten Otto Haesler zeigt das Haesler-Museum. Im 1607 erbauten Treppenspeicher sowie in der 1677 erbauten Orangerie des Instituts für Bienenkunde ist eine Ausstellung zum Imkereiwesen zu sehen.

Theater

Das Schlosstheater Celle wurde 1674 gegründet und gilt damit als das älteste noch bespielte Theater Deutschlands sowie als das älteste Barocktheater Europas. Es verfügt über eine Hauptbühne und einen Malersaal.

Am Rande der Altstadt befindet sich das städtisch geförderte Kleinkunsttheater Kunst & Bühne, dessen Programm von Comedy über Chanson, Jazz und Kabarett bis hin zu Filmvorführungen reicht.

Veranstaltungen

Die Congress Union Celle ist ein Veranstaltungszentrum für Tagungen und Messen sowie für Bühnen-, Musik und Festveranstaltungen.

Das Bunte Haus ist ein gemeinnütziges Kulturzentrum. Schwerpunkt sind Projekte und Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Fragen mit den Aspekten Kultur, soziale Arbeit und politische Bildung. Die Mitarbeiter leisten ihre Arbeit ehrenamtlich.

Die CD-Kaserne als städtisches Jugend-Kulturzentrum bietet Raum für Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Film, Kunst und Gesellschaft.

Bauwerke

Die Fachwerk-Altstadt ist die Hauptattraktion der Stadt Celle. Im Zweiten Weltkrieg unbeschadet geblieben, sind hier zahlreiche Fachwerkhäuser aus den letzten Jahrhunderten zu finden, die - vor allem in der Zöllnerstraße und der Neuen Straße − teils aufwändig originalgetreu restauriert wurden. Hierzu zählen auch die Celler Synagoge und das wohl bekannteste Fachwerkhaus, das „Hoppener Haus“. An dessen Seite sind auch die Sprechenden Laternen zu finden.

Das Celler Schloss geht auf eine Wasserburg des frühen 14. Jahrhunderts zurück, die sich oberhalb einer Furt durch die Aller befand. In der darauffolgenden aktiven Zeit als Regierungssitz hat das Schloss jedoch zahlreiche Erweiterung- und Umbauten erfahren, der überwiegende Teil der Bausubstanz stammt aus der Renaissance. Im Schloss befinden sich das seit 1671 bestehende Schlosstheater sowie das Residenzmuseum.

Die Stadtkirche St. Marien ist zwar ebenfalls mittelalterlichen Ursprungs und besitzt eine sehenswerte Gruft sowie Fürstengrabmäler, der Kirchturm jedoch wurde erst 1913 errichtet. Als bedeutendes Bauwerk des Klassizismus in Celle gilt die katholische Ludwigskirche von 1838.

Parks

Der malerische Französische Garten liegt unmittelbar südlich der Altstadt, hier befindet sich auch das Niedersächsische Bieneninstitut. Am ehemaligen Standort der Befestigungsanlagen des Herzogschlosses befindet sich heute der von Wassergräben durchzogene Schlosspark. Entlang der Bahnhofstraße verlaufen als öffentlicher Park mit Spielplatz die Triftanlagen. Rechts der Aller liegen die gern als Ausflugsziel genutzten Dammaschwiesen, unmittelbar schließen sich der Heilpflanzengarten sowie Thaers Garten mit einem Schlösschen an. Am Neuen Rathaus befindet sich der neu angelegte Stadtpark. Bedeutende Grünflächen stellen auch die verschiedenen Friedhöfe der Stadt dar, z. B. der malerische Waldfriedhof mit Naturgarten.

Sport

Von 1968 bis Mitte der 1970er Jahre spielte der Fußballverein TuS Celle FC in der zweithöchsten deutschen Liga (damals Regionalliga). Nach zwei Insolvenzen und Abstieg gelang für die Spielzeit 2004/2005 der Aufstieg in die Niedersachsenliga, seit 2005 in die Oberliga Niedersachsen Nordost, die fünfthöchste Spielklasse.

Der SV Garßen-Celle spielte seit Mitte der 1990er Jahre Handball in der Zweiten Frauen-Bundesliga Nord. 2009 schaffte der SV Garßen-Celle den Aufstieg in die Erste Bundesliga der Frauen.

Seit 1983 findet in der Celler Innenstadt jährlich am zweiten Sonntag im März der „Celler Wasa-Lauf“ statt. Dieser ist inzwischen eine der größten Laufveranstaltungen Deutschlands unterhalb der Marathondistanz und ist in mehrere Distanzen (Kinderlauf von 2,5 km, Läufe von 5, 10, 15 und 20 km) aufgeteilt. Seit einigen Jahren existieren auch die Disziplinen „Wandern“ mit einer Streckenlänge von 11 km u. a. entlang der Aller und „Walking“ bzw. „Nordic Walking“. 2004 wurde mit 11.232 Sportlerinnen und Sportlern ein Teilnehmerrekord aufgestellt.

Für den Landesruderverband Niedersachsen ist Celle einer von fünf Stützpunkten für den Leistungssport. Die Celler Sprint-Regatta findet jährlich im Oktober auf der Oberaller an der Ziegeninsel statt und wird von den Vereinen Hermann Billung Celle, Celler Ruderverein und Ruderclub Ernestinum-Hölty Celle ausgerichtet.

Immer am letzten Wochenende im August findet der „Celler Triathlon“ statt. Dieser wurde anfänglich von der Sektion Celle des Deutschen Alpenvereins und seit mehreren Jahren nun vom SV Altencelle organisiert.

Seit 2001 richtet die Stadt Celle den „Inliner- und Handbiker-Marathon“ von Hannover nach Celle aus. Dabei handelt es sich um eines der größten Rennen seiner Art in Deutschland. Im Jahr 2007 wurde im Rahmen dieser Veranstaltung die „Speedskating-Europameisterschaft der Masters“ ausgetragen.

Celle war Gastgeber der Nationalmannschaft von Angola während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

In Celle sind industrielle Betriebe des Maschinenbaus, der Bohr- und Erdöltechnik (Bohrmeisterschule), der Elektronik, der Nahrungsmittelherstellung und der Metall-, Holz- und Kunststoffverarbeitung beheimatet. Hinzu kommen Druckfarbenherstellung (Hostmann-Steinberg GmbH), Papierverarbeitung (Werner Achilles Glanzfolien-Kaschieranstalt GmbH) sowie der Musikinstrumentenbau (u. a. Moeck). Bedeutender Wirtschaftszweig ist auch der Fremdenverkehr. Im Dienstleistungssektor sind vor allem Verwaltungs- und Justizeinrichtungen von Bedeutung. Auch Land- und Forstwirtschaft spielen noch eine Rolle.

Nahrungsmittel

Celle ist Standort der Knäckebrotfabrik der Barilla Wasa Deutschland GmbH in Deutschland . Regional und teilweise auch weiter überregional sind alkoholische hochprozentige Getränke der Marken „Ratzeputz“ und „Alter Provisor“. Ursprünglich direkt in der Celler Altstadt hergestellt, werden die Kräuterliköre nun im Industriegebiet Westercelle gebrannt. Hier entsteht auch das „Celler Bier“ mit inzwischen sechs Sorten. Eine weitere Celler Spezialität ist die Rohe Roulade, die zunächst im Gasthaus Krohne im Stadtteil Blumlage bekannt wurde und inzwischen in zahlreichen Celler Gaststätten angeboten wird.

Transport und Logistik

Die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE) als Güter- und Personenverkehrsunternehmen im norddeutschen Streckenraum hat ihren Firmensitz in Celle. In Celle ansässig sind zudem das Postverteilzentrum der Deutsche Post AG für das Postleitzahlengebiet 29

Verkehr

Schienenverkehr

Der Bahnhof Celle Pbf liegt an der Bahnstrecke Hannover – Celle – Uelzen – Lüneburg – Hamburg. Am Bahnhof halten stündlich Intercity (IC)-Züge nach Hannover und Hamburg sowie vereinzelt ICE-Züge zur Tagesrandzeit. Im Regionalverkehr verbinden die metronom-Züge Celle mit Uelzen bzw. Hannover und Göttingen. Celle ist Endpunkt der Linien S 6 und S 7 der S-Bahn Hannover.

Der Streckenabschnitt zwischen Celle und Großburgwedel wurde als Schnellfahrstrecke zum Testen und für Rekordfahrten bereits in den 1920er Jahren quer durch das moorähnliche sogenannte Wietzenbruch erbaut. Er trägt aufgrund der menschenleeren Umgebung und der in den Anfangstagen reihenweise erlegten Hasen den Spitznamen „Hasenbahn“. Im Jahre 1965 wurde diese Strecke über Langenhagen für den TEE- / IC-Verkehr Hamburg-Hannover elektrifiziert, um den Umweg über Lehrte und ein Kopfmachen in Hannover zu ersparen. Später wurde sie für den regelmäßigen Verkehr mit 200 km/h ertüchtigt. Früher existierende Bahnverbindungen von Celle über Schwarmstedt nach Bremen („Allertalbahn“) und über Plockhorst nach Braunschweig wurden in den 1970er Jahren aufgegeben und inzwischen weitgehend rückgebaut. 2004 wurde auch die letzte verbliebene Nebenstrecke von Gifhorn nach Celle über Wienhausen, die auf Teilstücken noch für Güterverkehr genutzt wurde, endgültig stillgelegt und mit dem Rückbau im Stadtgebiet begonnen.

Die Osthannoversche Eisenbahnen (OHE) betreibt im Güterverkehr mehrere Nebenstrecken im Raum Celle, u. a. nach Wittingen, Soltau und Munster. Hier fahren zudem vereinzelt Museums- und Sonderzüge.

Die Bahnstrecke Lehrte–Celle stellt eine wichtige Strecke für den Güterverkehr dar und wurde darüber hinaus ab 1998 zu einer modernen S-Bahn-Strecke umgebaut.

Ein seit 1907 durch die Celler Straßenbahn GmbH betriebenes Straßenbahnnetz aus zwei Linien wurde zwischen 1954 und 1956 aufgegeben und rückgebaut.

Straßenverkehr

Wichtige Anbindungen sind:

Luftverkehr und Luftsport

Luftbrückendenkmal beim Heeresflugplatz Celle

In etwa 35 km Entfernung befindet sich der Flughafen Hannover-Langenhagen mit internationalen Verbindungen.

Der Heeresflugplatz Celle befindet sich 4,5 Kilometer südwestlich der Stadtmitte am Rand des Stadtteils Wietzenbruch. Von hier wurden 1948/49 im Rahmen der Berliner Luftbrücke Versorgungsflüge nach West-Berlin durchgeführt. Heute wird der Fliegerhorst überwiegend von der Heeresfliegerwaffenschule als Ausbildungsflugplatz für Hubschrauberpiloten genutzt.

Der Flugplatz Celle-Arloh nahe dem Stadtteil Scheuen dient dem Sportflug. Zusätzlich werden Rundflüge über die Stadt Celle und in die Lüneburger Heide angeboten. Ebenfalls bei Scheuen befindet sich ein Segelfluggelände.

Schifffahrt

Der Celler Hafen wird heute nur noch touristisch genutzt. Die Aller ist ab Celle flussabwärts als Bundesschifffahrtsstraße klassifiziert, flussaufwärts verhindert ein Wehr eine durchgängige Befahrbarkeit der Aller. In früheren Jahrhunderten war Celle ein bedeutender Umschlagplatz für den Schiffsverkehr zwischen Braunschweig und den Häfen in Bremen über Oker, Aller und (Unter-) Weser. Bremer und Braunschweiger Kaufleute hatten mit den Celler Herzögen und später der Stadt Celle detaillierte Verträge, um den Transport sicherzustellen, da die Stromschnellen der Aller im Celler Stadtgebiet ein Umladen im Hafen erforderlich machten.

Ab 1900 ging das Transportaufkommen im Celler Hafen zunehmend zurück und verlagerte sich auf Straße und Schiene. Wesentlich blieben bis 1970 noch der Getreidetransport zur Celler Rathsmühle und der Transport von Kalisalzen.

Stadtverkehr (öffentliche Verkehrsmittel)

Die Firma CeBus betreibt acht Buslinien im Stadtgebiet. Im Regional-Busverkehr gibt es ca. 15 Buslinien, mit denen die Gemeinden im Landkreis Celle erreicht werden können. Teilweise werden Stadt- und Regionalbuslinien miteinander kombiniert.

Medien

Als Tageszeitung erscheint die „Cellesche Zeitung“ mit einer IVW-Auflage von 34.977 Exemplaren (Stand: 2.Quartal 2005). Daneben erscheinen zweimal pro Woche der „Celler Kurier“ und wöchentlich der „Celler Blitz“ sowie einmal monatlich das „Stadt-Magazin Celler Scene“. Ebenfalls monatlich erscheint der „Celler Blickpunkt“. Etwa alle zwei Monate erscheint mit der „revista“ eine dem linken Spektrum zuzurechnende Zeitschrift für Politik und Kultur.

Bildung

Allgemeinbildende Schulen

In Celle bestehen als Gymnasien das Hermann-Billung-Gymnasium mit den Schwerpunkten Mathematik-Naturwissenschaften, Spanisch und bilingualer Unterricht (Geschichte ab Stufe 7 auf Englisch), das Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium mit den Schwerpunkten Musik und europäischer Austausch, das bereits 1328 als Lateinschule gegründete Ernestinum mit Latein und Altgriechisch sowie das Hölty-Gymnasium mit einem Angebot für Russisch und einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig.

Weitere allgemeinbildende Schulen sind drei Realschulen (Westercelle, Auf der Heese, Burgstraße), sechs Grund- und Hauptschulen (Altstadt, Blumlage, Groß Hehlen, Heese-Süd, Neustadt, Wietzenbruch) sowie neun reine Grundschulen. Hinzu kommen noch als Grundschule die „Katholische Schule“ sowie als Grund- und Realschule die „Freie Aktive Schule Celle“ des Montessori-Aktiv e.V..

Berufsbildende Schulen

In Celle gibt es vier Berufsbildende Schulen (BBS): die BBS I − Wirtschaft und Verwaltung −, die BBS II (Axel-Bruns-Schule) − Technik, Gestaltung, Informatik −, die BBS III − Gesundheit und Soziales − sowie die BBS IV (Albrecht-Thaer-Schule) − Agrarwirtschaft, Hauswirtschaft, Ernährung. An allen vier Schulen existieren Einrichtungen der ein- und zweijährigen Fachoberschule, die zur Fachhochschulreife führen. Alle Schulen, mit Ausnahme der BBS III, bieten auch entsprechende Fachgymnasien an, die mit der allgemeinen Hochschulreife abschließen. Ergänzend zur BBS III besteht in Celle eine anerkannte Ersatzschule für Soziales, die „Schule der Lobetalarbeit“ in Trägerschaft der evangelischen Kirche. An dieser Schule besteht die Möglichkeit, soziale Berufe zu erlernen sowie das Fachabitur zu absolvieren. Damit gibt es in Celle neben den allgemeinbildenden Gymnasien auch Fachgymnasien für Wirtschaft, Technik, Ernährung und Soziales.

Weitere Bildungseinrichtungen

Seit 2003 ist Celle Standort der privaten Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW), die hier die Studiengänge Mechatronik und Bachelor of Business Administration anbietet. Eine weitere wichtige Bildungseinrichtung in Celle ist die Bohrmeisterschule als Fachschule für Bohr-, Förder- und Rohrleitungstechnik.

In Celle befinden sich auch eine der beiden niedersächsischen Landesfeuerwehrschulen sowie die Celler Schule, ein von der Gema-Stiftung getragenes Förderseminar für Nachwuchs-Liedtexter (1996-2008, ab 2009 in Springe).

Darüber hinaus gibt es in Celle eine Volkshochschule, zu der mehrere Außenstellen in umliegenden Gemeinden gehören.

Persönlichkeiten

Albrecht-Thaer-Denkmal

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Celle gewirkt haben

Ehrenbürger

  • Simon Hoppener (Amtsmeister und herzogliche Rentmeister, † 1566), seit 1547 (Ältester 'registrierter' Ehrenbürger Deutschlands, Celle noch ohne Stadtrechte)
  • Medizinalrat Ludwig Andreas Koeler (Hofmedikus, Lehrer am Chirurgischen Institut Celle, Direktor des Kollegs der Vereinigten Armenanstalten, * 1773 - † 1836), seit 1832 (Hingabe zum Mitmenschen, 1. 'offizieller' Ehrenbürger der Stadt)
  • Ferdinand Hartzer (Bildhauer, * 1838 - † 1906), seit 1891 (Hohe und dauerhafte Verdienste im künstlerischen Bereich, z.B. Thaer- und ehem. Germania-Denkmal)
  • Gerhard Lucas Meyer (Geheimer Kommerzienrat, * 1830 - † 1916), seit 1905 (Stifter des Neubaus des Celler Kinderhospitals)
  • Wilhelm Bomann (Fabrikant, Gründer des 'Vaterländischen Museums' - 1923 umbenannt in 'Bomann-Museum', * 1848 - † 1926), seit 1907 (Für grundlegende Arbeiten über bäuerliche Sitten und Brauchtum)
  • Wilhelm Denicke (Jurist, Oberbürgermeister, * 1852 - † 1924), seit 1924 (besonderes Engagement für die Jugend und die industrielle Stadtentwicklung)
  • Harry Trüller (Keks- und Zwiebackfabrikant, Bürgervorsteher, Senator, * 1868 - † 1934), seit 1930 (u.a. Initiator der Celler Strassenbahn)
  • Otto Telschow (* 1876 – † 1945), seit 1936 (Aberkennung 12. Juli 2007)
  • Wilhelm Heinichen (Mitglied der Landessynode der ev.-luth. Landeskirche, Landrat, Ratsherr, Oberbürgermeister, * 1883 - † 1967), postmortem 1969
  • Generalkonsul Hermann von Rautenkranz (* 1883 - † 1973), seit 1973 (vom Bohrarbeiter zum Pionier der heimischen Erdölwirtschaft)
  • Carla Meyer-Rasch (Heimatforscherin, Schriftstellerin und Journalistin, * 1885 - † 1977), seit 1973
  • Dr. Herbert Severin (Jurist, Ratsherr, Bürgermeister und 1986-2001 Oberbürgermeister), seit 25. Januar 2002 (für hervorragende und beispiellose Verdienste)
  • Lieselotte Tansey, (Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt und des Niedersächsischen Verdienstordens), seit 19. August 2009 (für soziales und kulturelles Engagement und hervorragende Verdienste)

Besonderheit: Hermann v. Rautenkranz (1973) und Lieselotte Tansey-von-Rautenkranz (2009) gehören der selben Familie an. Sie sind Vater und Tochter

Literatur

  • Bernd Polster, Reinhard W. L. E. Möller: Das feste Haus − Geschichte einer Straffabrik. Transit, Berlin 1984, ISBN 3-88747-019-2.
  • Reinhard W. L. E. Möller: Celle-Lexikon. Von Abben bis Zwische. Lax, Hildesheim 1987, ISBN 3-7848-4039-6.
  • Celle. Stadt Celle 1991, ISBN 3-925902-12-0.
  • Hilde Hudemann, Christel Hudemann-Schwartz, Hans-Heinrich Waack: Celle − die alte Herzogstadt. Christians, Hamburg 1992, ISBN 3-7672-1145-9.
  • Mijndert Bertram: Celle − Eine deutsche Stadt vom Kaiserreich zur Bundesrepublik. 1. Band: Das Zeitalter der Weltkriege. Stadt Celle 1992, ISBN 3-925902-15-5.
  • Hans-Friedrich Stumpf: Kernenergieforschung in Celle 1944/45. Band 25 aus der Reihe Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Stadt Celle 1995, ISBN 3-925902-20-1.
  • Brigitte Streich (Hrsg.): Stadt, Land, Schloss: Celle als Residenz. Band 29 aus der Reihe Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Bielefeld 2000, ISBN 3-89534-379-X.
  • Matthias Kothe: Erlebnispfad Celler Land − Ein Reisebegleiter rund um Celle. Landbuch, Hannover 2000, ISBN 3-7842-06069.
  • Gernot Fischer: Celler Baudenkmale. Band 28 aus der Reihe Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Stadtarchiv Celle, Celle 2000.
  • Hans-Günther Bigalke: Fachwerkhäuser. Verzierungen an niederdeutschen Fachwerkbauten und ihre Entwicklung in Celle. Schlütersche Verlag, Hannover 2000, ISBN 3-87706-588-0.
  • Michael Ende, Peter Müller: Celle – Mittelalterliche Herzogstadt am Heiderand. Schubert, Hamburg 2000.
  • Harald Müller: Lexikon Celler Musiker. Ströher, Celle 2003, ISBN 3-925902-50-3.
  • Sabine Maehnert, Kathrin Panne: Ein Rundgang durch das alte Celle. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2003, ISBN 3-8313-1139-0.
  • Reinhard W. L. E. Möller, Bernd Polster: Celle – das Stadtbuch. Edition Stadtbuch, Bonn 2003, ISBN 3-00-012605-8.
  • Rolf-Dieter Diehl: Um fünf an der Pfennigbrücke. Geschichten und Anekdoten aus dem alten Celle. Wartberg, Gudensberg 2006, ISBN 3-8313-1648-1.
  • Florian Friedrich: Celler Kulturlandschaft. Rundgänge durch die Geschichte. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 3-86680-054-1.
  • Rudolf Beyse: Bäume aus aller Welt in den Parks der Stadt Celle. Baumkundlicher Verlag, Celle 2006, ISBN 3-00-018526-7.
  • Reinhard Rohde, Tim Wegener: Celle im Nationalsozialismus. Ein topographischer Überblick. Celle 2007.
  • Dietrich Klatt: Kunstwege − Zu Plastiken, Skulpturen und Denkmälern im öffentlichen Raum der Stadt Celle. Band 36 aus der Reihe Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte. Stadt Celle 2007, ISBN 3-925902-61-9.
  • Mathias Marsh, Matthias Blazek: Celle − neu entdeckt. Schadinsky, Celle 2007, ISBN 978-3-9812133-0-0.
  • Michael Ende, Peter Müller, Urs Müller: Celle – Stadt und Landkreis. Schubert, Hamburg 2007, ISBN 978-3-937843-11-7.
  • Michael Ende, Urs Müller: Die Celler Hengstparade – über 100 Jahre Tradition. Schubert, Hamburg 2008, ISBN 978-3937843162.

Referenzen

  1. Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
  2. Adolf Bach: Deutsche Namenkunde. Band II, 1: Die deutschen Ortsnamen. Heidelberg 1953, S. 36
  3. Heinrich Wesche: Unsere niedersächsischen Ortsnamen. o. O. 1957, S. 38
  4. Heinrich Gottfried Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 479-482; siehe auch S. 982-983.
  5. Hubertus Feußner, Die Spinnhütte, = Apoldaer Heimat. Beiträge zur Natur und Heimatgeschichte der Stadt Apolda und ihrer Umgebung 2008, S. 29ff.
  6. celle-im-nationalsozialismus.de: Wilfried Köppen: Amtshilfe – Bis Celle ohne Juden war, (1982) In: Werner Holtfort, Norbert Kandel, Wilfried Köppen, Ulrich Vultejus: Hinter den Fassaden. Geschichten aus einer Deutschen Stadt Göttingen, S. 97–102.
  7. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 2
  8. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 3
  9. Hauptsatzung der Stadt Celle in der Fassung der 16. Änderungssatzung vom 12. Juli 2007 § 1 Abs. 4
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