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Wilhelm Liebknecht

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Wilhelm Liebknecht (1826 - 1900)

Wilhelm Liebknecht (* 29. März 1826 in Gießen; † 7. August 1900 in Berlin), Mitbegründer der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands).

Liebknecht studierte Philosophie und Theologie in Gießen, wo er sich dem Corps Rhenania anschloss, sowie in Marburg, wo er Mitglied der Corps Rhenania und Hasso-Nassovia wurde. Noch als Student schloss er sich 1849 während der letzten Phase der Märzrevolution der Badischen Volkswehr an, um bewaffnet für die Reichsverfassung, das heißt, für die Anerkennung der demokratischen Veränderungen in einigen Staaten des Deutschen Bundes zu kämpfen. Die badische Revolution war als Bestandteil der Märzrevolution diejenige, in der die am weitesten gehenden Forderungen nach Demokratie und sozialen Veränderungen zugunsten der Unterschichten vertreten worden waren.

Im englischen Exil kam er in Kontakt zu Karl Marx und Friedrich Engels. Er arbeitete als Privatlehrer, kehrte nach der Amnestie von 1862 nach Deutschland zurück und arbeitete in den so genannten "Arbeiterbildungsvereinen", aus denen 1869 die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) hervor ging.

Schon für die Vorläuferorganisationen der Partei war er Reichstagsabgeordneter. Als Chefredakteur der Parteizeitung Vorwärts und als Abgeordneter trat er als Anhänger des Marxismus auf, als Kritiker des preußischen Militarismus und des aufkommenden deutschen Kolonialismus.

Wilhelm Liebknecht war zusammen mit August Bebel und Paul Singer einer der bedeutendsten SPD-Führer und der erste Parteivorsitzende der SPD. Sein Sohn Karl Liebknecht war als SPD-Reichstagsabgeordneter 1915 einer der wenigen radikalen Gegner des Ersten Weltkriegs und zum Jahreswechsel 1918/1919 Mitbegründer der KPD.

An Wilhelm Liebknechts Beerdigung 1900 auf dem seitdem so genannten Sozialistenfriedhof nahmen über 150.000 Menschen teil.