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Erzabtei Sankt Ottilien

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Erzabtei St. Ottilien

Die Erzabtei St. Ottilien ist ein Kloster der Benediktiner in Emming, Oberbayern (nahe Eresing und dem Ammersee). Herausragendstes Merkmal der Anlage ist der achteckige Turm der Klosterkirche.

Im Lauf der Zeit sind in St. Ottilien viele neue Bereiche hinzugekommen: ein Gymnasium, Exerzitien- und Gästehäusern, ein Verlag, Werkstätten, Landwirtschaft und Gartenbau


Gebäude

Die Klosterkirche (Herz-Jesu-Kirche), wurde von 1897-99 erbaut. Ihr Turm (Höhe 75 m) ist bereits aus großer Entfernung zu sehen. Das dreischiffige Gebäude wurde im Stil der Gotik errichtet und 1903 geweiht. In einem Jugendstilbau, südlich der Klosterkirche, liegt das 1911 eingerichtete Missionsmuseum.


Gründung

Im 16. Jahrhundert wurde Emming zu einem Herrensitz/Schloß ausgebaut. Es entstand die Ottilienkapelle (gewidmet der Heiligen Ottilia) und ein kleines Schloß. Im 17. Jahrhundert wurden Schloß und Kapelle barockisiert. Das Gut wechselte im Laufe der Zeit mehrmals seinen Besitzer. Bis es 1886 von Andreas Amrhein einem Benediktiner der Erzabtei Beuron erworben wurde. 1887 gründete dieser St. Ottilien. Das Schloß wurde aber bereits im Jahr 1884 abgerissen. Seine Idee, das benediktinische Leben mit einem Einsatz in der Mission zu verbinden, hatte er innerhalb der Beuroner Kongregation nicht verwirklichen können; daher begann er unabhängig von Beuron eine eigene Gründung. Nach einer ersten Gründung in Reichenbach 1884 wurde die Gemeinschaft nach Emming verlegt; den Namen gab dem Kloster eine Kapelle der heiligen Odilia. Ebenfalls 1887 konnte eine erste Gruppe von Mönchen als Missionare nach Afrika entsandt werden.

Klosterkirche (Herz-Jesu-Kirche)


Entwicklung des Klosters

1902 wurde St. Ottilien zur Abtei erhoben. Nach Gründung dreier weiterer Abteien wurde St. Ottilien 1914 zur Erzabtei der Missionsbenediktiner; bis heute ist der Erzabt von St. Ottilien Präses der Benediktinerkongregation von St. Ottilien.

Bis 1930 wuchs das Kloster stark (weitere Missionsgebiete Südafrika, Korea, China). St. Ottilien wurde in dieser Zeit ausgebaut, um die auf 396 Personen angewachsene Klostergemeinschaft aufzunehmen. 1941 wurde das Kloster von der Gestapo aufgehoben; die Mönche konnten erst nach Kriegsende 1945 zurückkehren. Bis 1948 wurden in St. Ottlilen befreite KZ-Häftlinge versorgt.

Äbte

  • Norbert Weber (1902-1930)
  • Chrysostomus Schmid (1930-1957)
  • Suso Brechter (1957-1974)
  • Viktor Dammertz (1975-77)
  • Notker Wolf (1977-2000)
  • Jeremias Schröder (2000- )

Siehe auch


Erzabtei St. Ottilien