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Stride-Piano

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Vorlage:Stub Stride Piano ist ein Solo-Klavierstil mit großem Drive aus der Frühzeit des Jazz. Er geht auf den Ragtime zurück, ist im Gegensatz zu diesem aber nicht notenbasiert, sondern größtenteils improvisiert. Er wurde um 1920 als "Harlem Stride piano" von Pionieren wie James P. Johnson und Willie „The Lion“ Smith in Harlem kreiert und von Fats Waller zum vorherrschenden Stil des Swing weiterentwickelt.

Bei der virtuos-raffinierten, aber von heutigen Pianisten eher selten angewandten Jazz-Technik übernimmt die linke Hand die Funktion von Bass und Harmonie. Sie spielt sehr große und schnelle Sprünge, wobei die bekannteste Akkordfolge vom Typus C - Am - Dm - G7 in raschen 4/4 Folgen ist.

Die Spielart eignet sich gut zum Erstellen einer attraktiven Begleitung, ist aber der am schwersten zu lernende Jazz-Pianostil. Die rechtshändig dazugespielte Melodie enthält meist viele Synkopen.
Die großen Sprünge der linken Hand (bis zu 2 Oktaven) nutzen die volle Dynamik des Pianos, was große Möglichkeiten für polyrhythmische Spannung und Entspannung bringt. Mit geringeren Sprüngen fand sie auch als Ostinato-Bass (Walking Bass) im Boogie Woogie Eingang.

Weil der Pianist bei "Stride"-Begleitung stark dominiert, treten Schlagzeug und Kontrabass als Rhythmus-Instrumente zurück. Die Gruppen sind meist nicht größer als 5-6 Musiker. Nur selten wurde der Stil mit größeren Bands gespielt, z.B. von Teddy Wilson.

Der Terminus "Stride Piano" (engl. etwa: Klavierspiel mit großen Schritten) wurde erst später von Kritikern geprägt, wurde aber zur Grundlage für alle folgenden Jazz-Piano-Stile. Ralph Sutton bezeichnete die Spielart als "Harlem Rhythm".

Siehe auch