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Dornschwanzagamen

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Dornschwanz-Agamen
Dornschwanz-Agame
Dornschwanz-Agame
Südsaharischer Dornschwanz, Uromastyx dispar
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Phylum: Chordatiere (Chordata)
Vorlage:Subphylum: Wirbeltiere (Vertebrata)
Vorlage:Superclassis: Kiefermäuler (Gnatostomata)
Vorlage:Seria: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Vorlage:Classis: Reptilien (Reptilia)
Vorlage:Ordo: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Vorlage:Subordo: Echsen (Lacertilia)
Vorlage:Familia: Agamen (Agamidae)
Vorlage:Subfamilia: Leiolepinae
Vorlage:Genus: Dornschwanz-Agamen (Uromastyx)

Die Dornschwanz-Agamen (Uromastyx) sind eine Gattung der Unterfamilie Leiolepinae in der Familie der Agamen, Agamidae. Diese gedrungenen Agamen sind ausgesprochene Wüstenbewohner. Vertreter dieser Gattung finden sich in Afrika und Asien.

Merkmale

Dornschwanz-Agamen sind im Vergleich zu anderen Agamen relativ groß und plump mit einem von oben abgeplattet wirkenden Körper. Der Kopf mit senkrechtem Ohrspalt ist klein und erinnert an die Köpfe von Landschildkröten. Der kurze, dicke Schwanz ist dicht mit kräftigen, spitzen Schuppen besetzt. Der Ägyptische Dornschwanz ist mit bis zu 75 cm und einem Gewicht von 1,5 kg der mit Abstand größte Vertreter der Gattung. Alle anderen Arten sind zwischen 25 und 50 cm groß.

Lebensweise und Verbreitungsgebiet

Dornschwanz-Agamen bewohnen aride Gebiete. Sie sind ausschließlich tagaktiv und verbergen sich nachts, in der größten Mittagshitze und bei Störungen unter Steinplatten und in Höhlen, weswegen sie nicht in reinen Sandwüsten, sondern in Gebieten mit Felsen anzutreffen sind. Dornschwanz-Agamen sind reine Pflanzenfresser, allenfalls die Jungtiere ernähren sich auch von Insekten. Da Dornschwanz-Agamen kaum natürliche Feinde haben, sind sie auch dem Menschen schnell zutraulich. Verharrt man still oder bewegt sich nur langsam, kommen sie sogar in freier Wildbahn so nahe, daß man sie füttern kann.

Das Gesamtverbreitungsgebiet der Dornschwanzagamen umfaßt Nord- und Ostafrika, die arabische Halbinsel, das Zweistromland, den südlichen Teil des Iran und Afghanistans, Pakistan und den Westen Indiens. Folgende Arten sind in Afrika verbreitet: Nordafrikanischer Dornschwanz (Westsahara, Marokko, Algerien, Libyen), Südsaharischer Dornschwanz (Sudan, Tschad, Mali, südliches Algerien), Westsaharischer Dornschwanz (Westsahara), Geyrs Dornschwanz (südliches Algerien, Mali, Niger), Schmidts Dornschwanz (im südlichen Grenzgebiet Algeriens und Libyens). Der Ägyptische Dornschwanz ist in Ägypten östlich des Nils, auf der Sinai, Israel, Jordanien und auf der arabischen Halbinsel anzutreffen und ist damit die einzige Dornschwanz-Agame, die auf beiden Kontinenten verbreitet ist. Weitere Dornschwanz-Agamenarten auf der arabischen Halbinsel sind: Leptiens Dornschwanz (Vereinigte Arabische Emirate, Oman), Bunter Dornschwanz (Jemen, Saudi-Arabien, Jordanien, Israel, Sinai), der Jemen-Dornschwanz (Jemen, Oman) und der Oman-Dornschwanz (Oman). Wie der Name verrät stammt der Irakische Dornschwanz aus dem Zweistromland und ist im iranisch-irakischen Grenzgebiet verbreitet. Daran schließt sich östlich das Verbreitungsgebiet des Iranischen Dornschwanzes (Iran, westliches Afghanistan und Pakistan) und Indischen Dornschwanzes (östliches Afghanistan, Pakistan, westliches Indien) an. Der Geschmückte Dornschwanz ist in erster Linie in den sudanesischen Wüstengebieten östlich des Nils zu finden. Südlich schließt sich das Verbreitungsgebiet von Macfedyens Dornschwanz und dem Somalischen Dornschwanz an (beide Somalia).

Anpassung an die aride Umgebung

Als ausgesprochene Wüstenbewohner mit geringem Aktionsradius besitzen die Dornschwanz-Agamen besondere Anpassungen an ihre Umgebung. Auch wenn sie eine recht starke Erhitzung ihres Körpers auf bis zu 47° C erdulden können, verstecken sie sich während des Sommers doch in der größten Mittagshitze in Felsspalten oder Höhlen. Ihre veränderliche Hautfärbung, daher auch der Name "veränderlicher Dornschwanz", hilft ihnen die unterschiedlich intensive Einstrahlung zu nutzen und ihre Körpertemperatur entsprechend zu regulieren. In den kühlen Morgenstunden ist die Haut dunkel gefärbt, damit sie möglichst viel Wärme aufnehmen kann, während sie mittags orange bis grellgelb gefärbt ist, damit viel Strahlungswärme reflektiert wird und der Körper nicht zusätzlich aufheizt.

Da Dornschwänze ihren Wasserbedarf ausschließlich über ihre pflanzliche Nahrung decken, besitzen sie auch Anpassungen, die den Wasserverlust minimieren und die aufgenommene Flüssigkeit bestmöglich nutzen. Den Ausscheidungen wird in der Kloake so viel Wasser wie möglich entzogen. Die sich dadurch im Körper konzentrierenden Salze werden über Drüsen an der Nase wieder ausgeschieden. Zusätzlich können die Tiere dem unter der Haut eingelagerten Fett Wasser entziehen, indem sie es verbrennen.

Systematik

Die Gattung Uromastyx umfaßt 16 Arten: