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Eisenberg (Pfalz)

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Wappen Deutschlandkarte
Eisenberg (Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Eisenberg (Pfalz) hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 34′ N, 8° 4′ OKoordinaten: 49° 34′ N, 8° 4′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Eisenberg (Pfalz)
Höhe: 183 m ü. NHN
Fläche: 18,75 km2
Einwohner: 9305 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 496 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67304
Vorwahl: 06351
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 019
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstraße 86
67304 Eisenberg (Pfalz)
Website: www.eisenberg.de
Stadtbürgermeister: Adolf Kauth (FWG)

Eisenberg ist eine Stadt im Donnersbergkreis in der Pfalz. Sie ist Sitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde. Diese Verbandsgemeinde besteht aus den Orten Ramsen, Kerzenheim und Eisenberg.

Geschichte

Eisenberg wurde 763 erstmals urkundlich erwähnt. Doch schon die Römer hatten Eisenberg besiedelt, im sogenannten vicus, dort sind ein Teil der noch nicht abgeschlossenen Ausgrabungen rekonstruiert, zum Teil in einem Schutzbau. Dieser befindet sich an der Straße in den Ortsteil Seltenbach die von der heutigen Römer- bzw. Umgehungsstraße abzweigt. Eisenberg wurde schon früh durch den Abbau von Ton dominiert. Auch heute noch können stillgelegte Tongruben besichtigt werden. Im Bereich der "Erdekaut" wurde ein Erlebnispark "Bergbaufolgelandschaft Erdekaut" eröffnet bei dem der Besucher die ökologischen Folgen des Bergbaus anschauen kann. Dies ist sehr anschaulich und lehrreich gelungen.

Am 1. April 1962 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Stauf nach Eisenberg (Pfalz) eingemeindet. Im Zuge der Verwaltungsreform 1972 wurde das heutige Verwaltungsgebiet mit der Verbandsgemeinde Eisenberg (Pfalz) geschaffen.

Industriegeschichte

Der Eisenberger Klebsand (ein bindefähiges Lockersediment mit besonders gutem Haftvermögen) gilt als reinster Klebsand der Welt. Der Eisenberger Klebsand besteht aus 14,5 % Ton, 6,5 % Silt, 76 % Sand und 3 % Kies. Mineralogisch sind mehr als 85 % des Gesamtsediments reiner Quarz.

In Eisenberg befand sich ein Besucherbergwerk das vor einigen Jahren geschlossen wurde, da an dieser Stelle heutzutage Ton im Tagebau gewonnen wird.

"Die unverwesliche Hand"

Die unverwesliche Hand

In einem Schaukasten im Eingangsbereich der protestantischen Kirche wird die so genannte unverwesliche Hand gezeigt. Es handelt sich dabei um die Überreste einer menschlichen Hand, die mit der Sage um einen Meineid verbunden ist.

In Schillers Volkskalender Der Sickinger Bote für das Jahr 1853 heißt es dort, dass zwei Waldbesitzer über die Grenzen in Streit gerieten und vor das Gericht zogen. Aus Mangel an deutlichen Kennzeichen musste das Gericht auf die Aussage eines Försters hin entscheiden, der jedoch von einem der beiden Kontrahenten bestochen war. Als der Förster beerdigt wurde, zerbrach sein Sarg und die Hand des Toten ragte aus dem Grab. Man versuchte sie wieder mit Erde zu bedecken, aber da sie sich zu einem falschen Schwur erhoben hatte, fand sie im Grab keine Ruhe.

In dem Volkskalender heißt es abschließend:

Da erkannte man das Gericht Gottes an dem Meineidigen und löste die Hand zum ewigen Andenken ab. Unverweslich, wie sie ist, wird sie wohl noch heute in der Kirche zu Eisenberg gezeigt. Der Erzähler wenigstens hat sie mit eigenen Augen gesehen.

(Zitiert nach gutenberg.spiegel.de)

Geographie

Neben Eisenberg selbst gehören noch die Stadtteile Steinborn und Stauf zum Stadtgebiet.

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Eisenberg besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[2]

SPD CDU LINKE FWG Gesamt
2009 9 4 1 10 24 Sitze
2004 9 6 - 9 24 Sitze

Wappen

Wappen der Verbandsgemeinde Eisenberg

Das Wappen der Stadt Eisenberg zeigt drei nach unten geöffnete Hufeisen. Der Ursprung dieses Wappens ist unbekannt. Ungewöhnlich ist auch, dass die Hufeisen nach unten geöffnet sind. Ein Hufeisen war bereits im 15. Jahrhundert das Symbol des Dorfes Eisenberg und erscheint auch auf dem ältesten erhaltenen Siegel, das bis zum Jahr 1622 verwendet wurde. Erst im 17. Jahrhundert wurde die Anzahl der Hufeisen auf drei erhöht.

Das aktuelle Wappen wurde der Kommune im Jahr 1844 vom bayerischen König Ludwig I. in den Farben des Deutschen Ordens (Silber-Schwarz) gewährt, welcher in Eisenberg Besitztümer hatte.

Im Wappen der Verbandsgemeinde Eisenberg stehen die Hufeisen unten, die Kirche von Kerzenheim sowie der Krummstab und der Speer von Ramsen oben.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Im Haus Isenburg (Isenburg ist der alte Name für Eisenberg), dem Heimatmuseum der Stadt, sind zahlreiche Fundstücke der Ausgrabungen aus dem römischen Vicus zu sehen, darunter auch eine Kopie des in Eisenberg gefundenen Eisenberger Brotstempels. Das Original sowie eine Anzahl weiterer Fundstücke befindet sich im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wartehäuschen am Bahnhof

Verkehr

Der Bahnhof Eisenberg liegt an der „Eistalbahn“ (GrünstadtRamsen, an Sonn- und Feiertagen bis Eiswoog) und wird im Taktverkehr von Regionalbahnen bedient. Der öffentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) integriert, es gelten dessen Gemeinschaftstarife. In Richtung Kirchheimbolanden und Kaiserslautern ist eine Verbindung durch den Westpfalz-Verkehrsverbund gegeben.

Durch die Autobahnen A6 und A63 ist Eisenberg über die B 47 ebenfalls erreichbar, hat aber keinen eigenen Autobahnanschluss.

Bildung

Neben mehreren Kindergärten sowie der Pestalozzischule (Grundschule), gibt es eine Realschule, eine Berufsbildende Schule, ein Wirtschaftsgymnasium und eine Duale Oberschule. Insgesamt findet man in Eisenberg fünf Kindergärten.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Eisenberg. Die Verbandsgemeinde im Zeitgeschehen. Eisenberg: DruckWerbStatt 2004
  • Die unverwesliche Hand in Rainer Schlundt: Sagen aus Rheinland-Pfalz. Eugen Diderichs Verlag, München, 1983, S.81f

Quellen und Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat [1]
Commons: Eisenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien