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Dachrinne

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Als Dachrinne (oder, Volksmund: Dachkalle) bezeichnet man eine U-förmige Sammelrinne, die so unter der Dachtraufe montiert wird, dass sie das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser sammelt und über ein Fallrohr vom Haus und seiner näheren Umgebung wegleitet. Dachrinnen werden meist aus Zink, Kupfer, Edelstahl oder PVC hergestellt. Zink glänzt schön, ist auch wesentlich temperatur- und auch witterungsstabiler als PVC, aber auch viel teurer. PVC kann sich bei starker Sonneneinstrahlung verziehen oder sogar verfärben. Zink ist zwar nicht säurebeständig, aber die schwache Schwefelsäure im Regen kann eine damit hergestellte Rinne auf lange Sicht allmählich ausdünnen und dadurch zerstören. Kupfer kann bei mangelnder (oder nachlassender) Imprägnierung Patina ansetzen. Die technisch günstigste Lösung wäre sicher Edelstahl, aber dieser Werkstoff ist sehr teuer.

Eine Dachrinne wird so mit Gefälle montiert (mindestens 0,5 %), dass das darin gesammelte Regenwasser in Richtung des Ablaufrohres fließt. Die Größe einer Dachrinne wird meistens nach der Dachfläche und dem Dachgefälle eines Spitzdaches berechnet.

Dachrinnen und Regenfallrohre sind genormt. Die entsprechenden DIN sind 18460, 18461, 18469. Die Normen beschreiben die Begriffe, die Maße und die Eigenschaften.

In den Normen werden unterschieden:

  1. Die Lage der Dachrinne
    1. Eine außenliegende Dachrinne an der Außenseite eines Gebäudes
    2. Eine innenliegende Dachrinne z. B. bei Traufseitig aneinanderliegenden Satteldächern.
  2. Die Art der Befestigung
    1. Als hängende Dachrinne mit Dachrinnenhalter befestigt.
    2. Als stehende Dachrinne auf einer Unterkonstruktion stehend.
    3. Als liegende Dachrinne z. B. bei Scheiferdächern oder Schindeldächern.
  3. Die Form der Dachrinne
    1. halbrunde Dachrinne
    2. kastenförmige Dachrinne
    3. Dachrinne in Sonderform nach individuellen Erfordernissen gefertigt.

Regenrohre haben die Durchmesser RG50, RG70, RG100, RG125 oder RG150. In der Regel sind damit Durchmesser in Millimetern gemeint, aber dennoch kann es gelegentlich zu Kollisionen mit Abwasserrohren kommen, falls man versucht, Regen- mit Abwasserrohren (DN anstatt RG) zu verbinden.

In Normalfall besitzen 50'er Regenrinnen auch ein 50'er Fallrohr. 70'er Rinnen können ein 50'er oder 70'er Fallrohr haben, 100'er Rinnen haben ein 70'er Fallrohr, oder über ein Reduzierstück, beziehungsweise, einen Sammeltrichter, auch ein 100'er Fallrohr. Das kann man so ausweiten, je nach Anwendungsfall. Bei einer extrem steilen Dachschrägung genügt es vielleicht, sich für eine 100'er Dachrinne zu entscheiden, aber wenn das Dach eine große Fläche hat, ist auch ein 100'er Fallrohr entsprechend ratsam.

Gelegentlich (umweltbedingt) sollte eine Dachrinne mit einem Laubschutz versehen werden. Dabei handelt es sich um eine Art Netz, das man über die Dachrinne spannt und damit verhindert, dass zum Beispiel Laub eindringen und den Fluss des Regenwassers hemmen oder sogar total zum Erliegen bringen kann. Die Dachrinne würde dann überlaufen und möglicherweise die Hausfassade beeinträchtigen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass Filter, die in die Mündungen der Ablaufrohre gesteckt werden, mehr Schaden als Nutzen bringen, weil sie diese letztendlich nur verstopfen.

Kleinere Dächer können ohne Dachrinne betrieben werden, aber dabei ist zu beachten, dass das abfließende Regenwasser den Untergrund durch Erosion beeinträchtigen kann.