William Cookworthy

William Cookworthy (* 12. April 1705 in Kingsbridge, Devon, England; † 17. Oktober 1780 in Plymouth) war ein englischer Apotheker, Chemiker und Erfinder. Er gilt als Pionier sowohl der Kaolin-Industrie in Cornwall und Devon als auch der Porzellanherstellung in England.
Jugend
William Cookworthy war der Sohn des Webers William Cookworthy aus Kingsbridge. Seine Mutter Edith, geborene Debell, stammte aus St Martin-by-Looe in Cornwall. Er wurde geboren als ältestes von sieben Kindern. Seine Geschwister hießen Sarah (*1706), Jacob (*1709), Susannah (*1711), Mary (*1714), Philip (*1716) und Benjamin (*1717).
Cookworthys Vater starb 1718. Die Familie verlor ihren bescheidenen Wohlstand durch das Platzen der Südseeblase 1720. Cookworthy mußte seine Schulausbildung abbrechen. Er bekam aber die Möglichkeit, kostenfrei eine Lehre in der Apotheke der Gebrüder Timothy und Silvanus Bevan in London zu absolvieren. Die Bevans waren Quäker, ebenso wie Cookworthy und seine Familie. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel mußte Cookworthy den Weg von Kingsbridge nach London zu Fuß zurücklegen. Im Rahmen seiner Lehre erwarb er neben pharmazeutischem und chemischem Wissen auch Kenntnisse in Metallurgie, Latein, Französisch und Griechisch.
Apotheker in Plymouth
Nach Abschluß seiner Lehre 1726 eröffneten ihm seine Lehrherren das Angebot, in Plymouth, einer Hafenstadt an der Südküste Devons und unmittelbar an der Grenze zu Cornwall gelegen, in ihrer Großhandelsapotheke zu arbeiten. Cookworty nahm diese Offerte an und war mit seiner Arbeit so erfolgreich, daß er 1735 als Teilhaber aufgenommen wurde. Der Großhandel hieß ab da Bevan and Cookworthy. 1746 konnten die Bevans ausbezahlt werden. Cookworthy nahm stattdessen seine Brüder Phlip und Benjamin mit auf, die Firma firmierte neu unter dem Namen Messrs William Cookworthy and Company.
1735 heiratete Cookworthy Sarah Berry aus Wellington. Mit ihr hatte er fünf Töchter: Lydia (*1736), Sarah (*1738), * Mary (*1740) sowie die Zwillinge Elizabeth und Susannah (*1743). Sarah Cookworthy starb 1746.
Kaolin und Porzellan
Nachdem über Jahrhunderte erfolglos in Europa versucht worden war, chinesisches Porzellan nachzuahmen, gelang es erstmals im Dezember 1707 Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walther von Tschirnhaus in Dresden, einen Tiegel aus Hartporzellan herzustellen. Der Herstellungsprozeß konnte aber noch über Jahre hinweg geheimhalten werden. Zwischenzeitlich hatte der französische Jesuitenpater Francois Xavier d'Entrecolles, der seit 1698 in China lebte, in zwei Briefen aus den Jahren 1712 und 1722 Details aus der von ihm in Jingdezhen beobachteten Porzellanherstellung beschrieben, darunter die Verwendung zweier Arten von Ton: Kao-lin und Pe-tun-se, einem glimmerhaltigen Gestein.
Die Erkenntnisse des französischen Paters waren Cookworthy bekannt, als er Anfang der 1740er Jahre begann, sich mit der Herstellung von Porzellan zu beschäftigen. Bei einer seiner Geschäftsreisen nach Cornwall entdeckte Cookworthy im Juni 1746 bei einem Besuch der westlich von Helston gelegenen Great Work Mine der Familie Godolphin, daß dortige Minenarbeiter ihre Öfen mit einem weißen, feinen Ton flickten. Er nahm vom Herkunftsort des Materials, dem nahegelegen Tregonning Hill, Proben, da er vermutete, daß das Material zur Herstellung von Porzellan geeignet sei. In den folgenden Jahren verbrachte Cookworthy viel Zeit damit, auch an anderen Standorten in Cornwall und Devon nach weiteren Vorkommen dieser Art zu suchen, und mit den dort gefundenen Materialen zu experimentieren. Die Versuche mit dem gefundenen Materialen, die lokal als Moorstone, Growan, Growan Clay oder Growan Stone bezeichnet wurden, waren erfolgreich: Cookworthy gelang es als Erstem in England, ein Porzellan herzustellen, das es an Erscheinungsbild und Qualität mit chinesischem Porzellan aufnehmen konnte. Am 17. März 1768 wurde ihm ein Patent erteilt für "eine Art von Porzellan, neu erfunden von ihm, bestehend aus Moorstone und Growan oder Growan-Clay."[1]
Spätestens im gleichen Jahr gründete Cookworthy mit mehreren Teilhaber eine Porzellanfabrik in Plymouth, die Plymouth China Works. Einer der Teilhaber, Richard Champion aus Bristol wurde Geschäftsführer. Die Firma produzierte hauptsächlich Teegeschirr, Krüge und Vasen. Finanziell beteiligt war auch Thomas Pitt, späterer Lord Camelford, ein Neffe von William Pitt. Auf Land in XXX nordwestlich von St Austell, das Pitt gehörte, hatte Cookworthy ein Kaolinvorkommen, das sehr wenig schwarzen Glimmer enthielt und deshalb für besonders feines Porzellan geeignet war.
XXX wurde die Porzellanfabrik nach Bristol verlegt und mit einer dortigen Töpferei vereinigt.
Weitere Aktivitäten
John Smeaton entwickelte gemeinsam mit Cookworthy einen wasserfesten Mörtel, hydraulic lime genannt. Diese Erfindung ermöglichte es Smeaton, zwischen 1756 und 1759 den auf einem kleinen Felsen im Meer südlich von Portsmouth stehenden Eddystone-Leuchtturm neu zu errichten.
Als Apotheker in einer Hafenstadt hatte Cookworthy regelmäßig mit Matrosen zu tun. Als der britische Schiffsarzt James Lind in einer Studie zeigen konnte, daß die gefürchtete Schiffskrankheit Skorbut durch Aufnahme von Vitamin C bekämpft werden konnte setzte er sich für die Verbreitung dieser Erkenntnis unter den Schiffsoffizieren ein und sorgte dafür, daß auf den Schiffen Vitamin C-haltige Nahrungsmittel wie Zitronen oder Sauerkraut mitgeführt wurden.
Gemeinsam mit dem Pfarrer Thomas Hartley übersetzte Cookworthy mehere theologische Werke von Emanuel Swedenborg aus der lateinischen in die englische Sprache.
Späte Jahre
1774 verkaufte Cookworthy seine Anteile an der Porzellanfabrik sowie das Patent an Champion. Er erhielt darüber hinaus eine Lizenzgebühr für jedes verkaufte Stück.
Cookworthy verstarb am 17. Oktober 1780. Er wurde in der Familiengruft
Nachwirkungen
Die Apotheke in Plymouth ging nach Cookworthys Ableben an seinen Bruder Benjamin und nach dessen Tod XXX an Francis Fox, den Sohn seiner Tochter Sarah über. Nach mehreren Eigentümer- und Namenswechseln bestand sie bis 1974, zuletzt unter dem Namen Messrs Balkwill & Company (Chemists) Ltd.
Richard Champion versuchte XXX, eine Verlängerung des Patentes zu erreichen, erzielte aber nur einen Teilerfolg, der es anderen Herstellern ermöglichte, die Rohmaterial aus Cornwall und Devon für eigene keramische Produkte zu verwenden. Die Kosten der Lizenzstreitigkeiten sowie der Verlust der Monopolstellung brachten Champions Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten. XXX verkaufte er Firma und Lizenz an die New Hall Porcelain Company aus Staffordshire. Dort war er selbst ebenfalls noch einige Jahre in der Porzellanherstellung tätig. Später wanderte Champion nach Carolina aus, wo er auch verstarb.
Cookworthys Erkenntnisse über die Verwendbarkeit der Kaolinvorkommen in Cornwall und Devon löste einen Boom
and in 1768 he founded a works at Plymouth for the production of a porcelain similar to the Chinese from these native materials.
The factory was removed to Bristol in 1770 and was shortly afterwards transferred to Richard Champion, a Bristol merchant, who had already been dabbling in the fashionable pursuit of porcelain making. Champion's Bristol factory lasted from 1773 to 1781, when the business had to be sold to a number of Staffordshire potters owing to the serious losses it had entailed.
Einzelnachweise
- ↑ Samuel Smiles: Josiah Wedgwood - His Personal History. S. 177
Weblinks
- Portrait von William Cockworthy in der Encyclopaedia of Plymouth History
- Portrait von William Cookworthy auf der Seite der Royal Pharmaceutical Society of Great Britain.
- Die Trevithick-Society: Tregonning Hill, Cookworthys erste Kaolingrube
- Inhalt der Briefe von Pater d'Entrecolles
- Firmengeschichte der von Cookworthy und Bevan gegründeten Apotheke
Literatur
William Cookworthy, 1705-80: A Study of the Pioneer of True Porcelain Manufacture in England
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