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Motörhead

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Motörhead
Gründung: 1975
Genre: Heavy Metal
Website: http://www.imotorhead.com/
Gründungsmitglieder
Gesang / Bass: Ian „Lemmy“ Kilmister
Gitarre: Larry Wallis
Schlagzeug: Lucas Fox
Aktuelle Besetzung
Gesang / Bass: Ian „Lemmy“ Kilmister
Gitarre: Phillip Campbell
Schlagzeug: Mikkey Dee
ehemalige Mitglieder
Schlagzeug: Phil "Philthy Animal" Taylor (1977-1984 und 1987-1991)
Schlagzeug: Pete Gill (1984-1987)
Gitarre: "Fast" Eddie Clarke (1977-1982)
Gitarre: Brian Robertson (1982-1983)
Gitarre: Mick "Wurzel" Burston (1983-1995)

Die 1975 gegründete britische Band Motörhead gehört zu den einflussreichsten Rockbands der Welt.

Der Name ist Programm: Motörhead zelebrieren einen schnellen, dreckigen Rockstil, der Assoziationen mit Motorrädern, Leder, Nieten, staubigen Straßen und viel Whiskey hervorruft. Auch wenn gewisse Ähnlichkeiten zum Punk vorhanden sind (schnell und simpel) grenzen sich Motörhead von dieser Bewegung - trotz Reminiszenzen an die Ramones ("R.A.M.O.N.E.S." auf dem Album "1916") - klar ab. Die Wurzeln liegen eindeutig im Rock'n'Roll ("Going To Brazil"), in den auf dem "ersten Ohr" simplen Werken von Motörhead sind zudem nicht selten (aber auch auf keinen Fall immer) rhythmisch wie melodisch versteckte Finessen zu finden.

Geschichte

Ihre Geschichte ist unzertrennlich mit Songschreiber Ian „Lemmy“ Kilmister verbunden. Der am 24. Dezember 1945 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, England, Großbritannien geborene Ian Kilmister spielte bis zur Gründung von Motörhead seit 1971 Bass in der Band Hawkwind.

Auf Grund von Drogenproblemen feuerte ihn 1975 die Band und er gründete noch im selben Jahr mit Gitarrist Larry Wallis und Drummer Lucas Fox Motörhead. Den Gesang übernahm ebenfalls Lemmy, dessen raue Reibeisenstimme nicht mehr aus dem Sound wegzudenken ist. Der Bandname ist ursprünglich ein Slangwort, das ungefähr soviel wie "Raser" bedeutet - auch eine andere Bedeutung von "Speed" soll eine Rolle spielen. Motörhead war außerdem der Name des letzten Songs, den Lemmy für Hawkwind schrieb.

Der Umlaut in Motörhead war eine Schöpfung des Grafikers, der das Cover für das erste Album anfertigte: "Weil es einfach böse aussieht." Am Gebrauch hielt man fest. Dieser Heavy-Metal-Umlaut wurde zuerst von Blue Öyster Cult eingeführt und später von vielen Bands kopiert. (so z.B. Mötley Crüe).

Noch während der Aufnahmen zum ersten Album verlässt Lucas Fox die Band und wird durch Phil "Philthy Animal" Taylor ersetzt. Taylor soll der Legende nach den trampenden Lemmy von London nach Rockfield mitgenommen und sich bis zum Ende der Fahrt in den Job geredet haben. Neben Lemmy war Phil Taylor das langjährigste Bandmitglied, erst 1991 verließ er Motörhead. Es war auch auf Taylors Vorschlag hin, dass die Band um einen Gitarristen erweitert werden sollte - seinen Kumpel "Fast" Eddie Clarke. Nur Larry Wallis hielt zwei Gitarristen für überflüssig und überließ Clarke die Stelle - das lange bestehende klassische Motörhead-Lineup war komplett. In dieser Besetzung gelang der Band 1980 auch ihr größter Singleerfolg: "Ace Of Spades", aus dem gleichnamigen Album. 1982 verließ Clarke die Band und wurde durch Brian Robertson (ehemals bei Thin Lizzy) ersetzt. Die Zusammenarbeit währte nur bis Ende 1983, da Robertson musikalisch nicht in das typische Motörhead-Gefüge passte. Immerhin entstand 1983 das für die Band musikalisch ungewöhnlichste Album, "Another Perfect Day". Nach dem Rauswurf Robertsons setzten Lemmy und Taylor den alten Plan um, mit zwei Gitarristen zu spielen - es sollten Phillip Campbell und Würzel (mit bürgerlichem Namen Mick Burston) werden.

Das Line-Up der Band unterlag bis auf die Konstante Lemmy einigen Wechseln. Die aktuelle Besetzung (Phillip Campbell - Gitarre, Mikkey Dee - Drums) besteht in der Form seit Mick "Wurzel" Burston die Band 1995 nach dem "Sacrifice" Album verlassen hat. Kommerziell erfolgreich ist diese Band (zumindest für ihre Mitglieder) nie gewesen, was neben ihres Nischencharakters auch auf schlecht bis chaotisch zu bezeichnende Vertragsabschlüsse zurückzuführen ist. Erst in den letzten Jahren schlägt sich die langjährig erarbeitete Credibility auch wieder in den Verkäufen nieder - so stieg das Album "Inferno" 2004 z.B. hoch in den deutschen Album-Charts ein. Auch die Konzerte sind wieder sehr gut besucht. Bandleader Lemmy sieht demnach trotz biblischem Rock-Alters keinen Grund, die Bandgeschichte zu beenden.

Der Einfluss auf und die Achtung durch andere Musiker ist im Vergleich zum kommerziellen Erfolg mehr als nennenswert - beim Konzert zum 25jährigen Jubiläum trat unter anderem auch Brian May von Queen auf.

Diskografie

  • Motörhead, 1977
  • Overkill, 1979
  • Bomber, 1979
  • On Parole, 1979 (Veröffentlichung der ersten Studioaufnahmen von 1976)
  • Ace of Spades, 1980
  • No Sleep ´til Hammersmith, 1981 (Live)
  • Iron Fist, 1982
  • Another Perfect Day, 1983
  • No Remorse, 1984
  • Orgasmatron, 1986
  • Rock 'N' Roll, 1987
  • No Sleep At All, 1988 (Live)
  • 1916, 1991
  • March or Die, 1992
  • Bastards, 1993
  • Sacrifice, 1995
  • Overnight Sensation, 1996
  • Snake Bite Love, 1998
  • Everything Louder Than Everyone Else, 1999 (Live at the Docks, Hamburg)
  • We are Motörhead, 2000
  • Best of Motörhead, 2000 (Best-of-Album)
  • Boneshaker "25&Alive" (DVD)
  • Hammered, 2002
  • Stone Deaf Forever, 2004 (Best-of-Album)
  • Inferno, 2004

Derzeit arbeitet die Band an einem neuen Album, das Anfang 2006 veröffentlicht werden soll.

Neben diesen "offiziellen" Alben gibt es noch diverse Live-Alben (z.B. "Iron Horse","Too Loud To Be Proud","King Biscuit Presents Motörhead") und Best-Of-Alben von verschiedenen Labels ("Hellraiser - Best Of The Epic Years" etc).

2002 erschien in Großbritannien "White Line Fever", Lemmys Autobiographie.