St. Vincent und die Grenadinen
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Wahlspruch: Pax et Justitia. Latein, "Frieden und Gerechtigkeit" | |
Amtssprache | Englisch |
Hauptstadt | Kingstown |
Staatsform | Konstitutionelle Monarchie |
Staatsoberhaupt | Königin Elizabeth II. |
Generalgouverneur | Frederick Ballantyne |
Regierungschef | Ralph Gonsalves |
Fläche | 388 km² |
Einwohnerzahl | 117.193 (Stand Juli 2004) |
Bevölkerungsdichte | 302 Einwohner pro km² |
Unabhängigkeit | Autonomie 1969, Unabhängigkeit 27. Oktober 1979 |
Währung | Ostkaribischer Dollar |
Zeitzone | EST (UTC -4) |
Nationalhymne | St. Vincent Land So Beautiful |
Kfz-Kennzeichen | WV |
Internet-TLD | .vc |
Vorwahl | +1 784 |
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St. Vincent und die Grenadinen ist ein unabhängiger Inselstaat im Commonwealth of Nations. Er liegt in der Karibik im Bereich der westindischen Inseln und umfasst die Insel St. Vincent und die 32 Inseln der nördlichen Grenadinen, die zu den Kleinen Antillen gehören. Grenada selbst gehört aber nicht dazu.
Geschichte
Schon Jahrhunderte bevor Christoph Kolumbus im Jahr 1498 St. Vincent erreichte, war die Insel von Indios, den so genannten Arawak, bewohnt. Die Arawak siedelten ab etwa 700 v. Chr. hier, wurden aber um 800 n. Chr. von den Kariben vertrieben. Kolumbus fand die Insel von Kariben beherrscht vor, die sie Hairoun, die "Heimat der Gesegneten" nannten.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Insel sowohl von Großbritannien als auch von Frankreich beansprucht. Die Herrschaft über die Insel wechselte in den folgende Jahrzehnte immer wieder zwischen den beiden Königreichen und den Kariben. Im Jahr 1783 trat Frankreich St. Vincent dann an Großbritannien ab.
Europäische Kolonisten begannen bald, überall in der Karibik mit dem Anbau von Zuckerrohr, wobei der größte Teil der Arbeit von afrikanischen Sklaven geleistet wurde. 1675 lief ein Sklavenschiff vor St. Vincent auf Grund. Aus den Nachfahren der Überlebenden und der einheimischen "gelben" Kariben bildeten sich die "schwarzen" Kariben.
Mit der Zeit wurden immer mehr Afrikaner zur Arbeit in den Plantagen auf die Insel gebracht. Bald stellten die Afrikaner und nicht mehr die Europäer oder Kariben die Bevölkerungsmehrheit. Um die stark anwachsende Bevölkerung zur ernähren, wurden neue Pflanzen auf der Insel eingeführt, wie etwa die Brotfrucht, die von William Bligh, vorher Kommandant der berühmten Bounty, auf seiner zweiten Brotfruchtreise 1793 auf die Insel gebracht wurde.
Im Jahr 1838 wurde die Sklaverei auf St. Vincent abgeschafft und es entwickelte sich eine neue Gesellschaft, in der die nun freien Nachkommen der Sklaven die überwiegende Bevölkerungsmehrheit bildeten. Die Großgrundbesitzer holten indische Vertragsarbeiter auf die Insel, Mitte des 19. Jahrhunderts wanderte ein Anzahl Portugiesen ein. Durch die Vermischung der vielen Kulturen bildeten sich die heutigen "Vincentianer".
St. Vincent blieb bis 1969 britische Kolonie, bevor es weitreichende Autonomie erhielt. Von 1958 bis 1962 war die Insel Mitglied der Westindischen Föderation. Sie wurde am 27. Oktober 1979 unabhängig, verblieb aber im Commonwealth.
Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich zu 65,5 % aus Schwarzen, zu 19 % aus Mulatten zusammen. Außerdem gibt es 5,5 % Inder und 3,5 % Weiße. Ca. 110.000 Einwohner (2004).
Religion
Ca. 80 % der Bewohner bekennen sich zum Protestantismus (davon etwa 40 % Anglikaner und 30 % Methodisten), etwa 11 % zur Römisch-Katholischen Kirche; 0,5 % sind Zeugen Jehovas.
Wirtschaft
- Bruttosozialprodukt 2002: 339 Mio. Dollar
- Bruttosozialprodukt 2002 / Einwohner: 2.900 Dollar
- Bruttosozialprodukt 2002 / km²: 871.465 Dollar
- Flughafen: Saint Vincent (IATA-Flughafencode: SVD)