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Ludwig Turek

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ludwig Turek 1952 im Gespräch mit der Zeichnerin Elizabeth Shaw

Ludwig Turek (* 28. August 1898 in Stendal; † 9. November 1975 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Ludwig Turek 1960 bei einer Schachpartie auf einer Ostseerundfahrt

Turek wurde als Sohn eines Schlossers in ärmlichen Verhältnissen geboren. Nach dem Schulbesuch übte er verschiedene Tätigkeiten aus (Kleinknecht, Buchdrucker, Schriftsetzer). Im Ersten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, desertierte aber. Daraufhin wurde er zu Haft verurteilt und kam in die Festung Spandau. Die Umbrüche der Novemberrevolution brachten Turek 1918 vorzeitig die Freiheit. Durch die gemachten Erfahrungen kam er zur kommunistischen Bewegung; zuerst war er aktiv im Spartakusbund, dann trat er in die KPD ein und betätigte sich politisch. 1920 kämpfte er in der Rote Ruhrarmee.

Einer Einladung folgend, lebte er 1930 bis 1932 in der Sowjetunion. Die Entwicklung in Deutschland hin zum Nationalsozialismus veranlasste ihn 1933 zur Emigration nach Frankreich. Hier war er u. a. auch Kapitän auf einem Segelschiff. Bereits 1940 kehrte Turek nach Deutschland zurück und lebte und arbeitete in der Illegalität. Seine Lebenserfahrungen und Abenteuer verarbeitete er in verschiedenen Romanen, dessen erster 1929 veröffentlicht wurde.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Turek in Ost-Berlin als freier Autor, schrieb zahlreiche Romane und Drehbücher für Filme. In der DDR galt Turek als Arbeiterschriftsteller, er verfasste auch Jugendbücher. Turek wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt.

Werke: Romane, Erzählungen, Drehbücher

Ludwig Turek signiert Bücher, Berlin 1968
  • Ein Prolet erzählt 1929: autobiografischer Roman, in der DDR verfilmt unter dem Titel Gejagt bis zum Morgen
  • Die Freunde 1947
  • Klar zur Wende 1949: Reisebericht über Tureks Abenteuer in Frankreich
  • Die goldene Kugel 1949
  • Die letzte Heuer 1950: Roman über den Kampf von Seeleuten gegen den Nationalsozialismus in Deutschland
  • Unser täglich Brot 1950, später verfilmt von Slatan Dudow
  • Anna Lubitzke 1952: Roman über die aufopferungsvolle Arbeit der Berliner Trümmerfrauen, 1960 von der DEFA verfilmt unter dem Titel Steinzeitballade
  • Herbert Bachmanns große Reise 1952
  • Mittelstürmer Werner Schwing 1954
  • Palermo auf richtigem Kurs 1955
  • Ich war kein Duckmäuser 1967
  • Die Liebesfalle, 1970
  • Ahoi, dufte Wanne, 1974
  • Mein Freund Bruno, 1975


Ehrungen

  • im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Köpenick, trägt eine Bibliothek den Namen Ludwig Turek
  • in Berlin trug eine Schule den Namen Ludwig Turek
  • in Berlin-Kaulsdorf (Teil des Bezirks Marzahn-Hellersdorf) gibt es seit Januar 2004 einen Ludwig-Turek-Platz, im März 2005 umbenannt in Ludwig-Turek-Straße
Commons: Ludwig Turek – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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