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FC Turin

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FC Turin
Basisdaten
Name Torino Football Club 1906 S.p.A.
Sitz Turin
Gründung 3. Dezember 1906
Farben granatrot
Präsident Vorlage:Flagicon Urbano Cairo
Website www.torinofc.it
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Vorlage:Flagicon Giancarlo Camolese
Spielstätte Olympiastadion Turin
Plätze 25.370
Liga Serie B
2008/09 18. Platz (Abstieg)
Serie A
Heim
Auswärts

Der FC Turin (offiziell: Torino Football Club 1906 S.p.A.) ist ein italienischer Fußballverein aus der piemontesischen Hauptstadt Turin in Norditalien.

Die Mannschaft wird I Granata (Die Granatroten) nach der Farbe ihrer Trikots, der Verein Il Toro (Der Stier) nach einer Abkürzung des Namens bzw. des Wappentiers genannt. Der Club hieß von 1936 bis 1977 A.C. Torino und von 1977 bis 2005 Torino Calcio.

Geschichte

Die Anfänge

1900 fusioniert die Mannschaft vom FC Torinese mit Internazionale Torino, die neue Mannschaft behielt vorerst den Namen Football Club Torinese. Sechs Jahre später schlossen sich einige frühere Juventus-Turin-Spieler dem FC Torinese an, gemeinsam gründete man am 3. Dezember 1906 den Foot Ball Club Torino.

Ihre erste nationale Meisterschaft wurde ihnen wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs aberkannt, ihre zweite Chance vergaben sie 1926/27 aufgrund einer angeblichen Regelwidrigkeit. Spieler und Trainer dieser legendären Anfangszeit des FC Turin war zwischen 1906 und 1924 der spätere Weltmeistertrainer Vittorio Pozzo, der dem Verein bis an sein Lebensende eng verbunden blieb. Er baute in seiner Zeit als Nationaltrainer von 1929 bis 1948 häufig auf die Spieler seines Heimatclubs. In einem Länderspiel stellte er in die Anfangsformation einmal elf Spieler aus Turin – zehn vom FC und einen von Juventus. In Jahr 1928 gewann der Club erstmals den italienischen Meistertitel, den Scudetto. Zur Saison 1936/37 wurde der Vereinsname in Associazione Calcio Torino geändert, da die faschistischen Machthaber keine ausländischen Wörter in Vereinsnamen duldeten.

Il Grande Torino

Seine erfolgreichste Periode erlebte der Verein zwischen 1942 und 1949. Die Mannschaft dieser Zeit, unter Führung des Mannschaftskapitäns Valentino Mazzola, ging als Grande Torino in die Fußballgeschichte ein und gilt bis heute als eine der besten, die jemals in der Serie A spielte. Der AC Turin gewann zwischen 1943 und 1949, unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, fünf Meistertitel in Folge und stellte damit den von Juventus aufgestellten Rekord der ersten Hälfte der 1930er Jahre ein. Der letzte dieser fünf Titelgewinne zählt dennoch zum traurigsten Kapitel der Vereinsgeschichte. Bereits am fünftletzten Spieltag sicherte man sich durch ein 1:1 beim Hauptverfolger Inter Mailand den Scudetto, den Ausgleich schoss Valentino Mazzola kurz vor Abpfiff. Aufgrund dessen gab es eine Reise nach Portugal, wo ein Freundschaftsspiel gegen Benfica Lissabon stattfand. Auf dem Rückflug ereignete sich dann das tragische Unglück: Am 4. Mai 1949 stürzte das Flugzeug im dichten Nebel wenige Meter unterhalb der Basilika von Superga in den gleichnamigen Hügel über Turin. Fast alle Spieler der Mannschaft kamen ums Leben, ebenso Funktionäre des Vereins und drei begleitende Journalisten. Von der ruhmreichen Mannschaft des Grande Torino überlebte einzig Sauro Tomà, der die Reise nach Lissabon wegen einer Verletzung nicht angetreten hatte. Die Saison wurde von der A-Jugend zu Ende gespielt.

Der Verein erholte sich nicht mehr von diesem Verlust. Nach einem Jahrzehnt mittelmäßiger Saisons stiegen sie 1959 in die Serie B ab, nach einem Jahr aber wieder in die Serie A auf. Von den frühen 1960ern bis in die späten 1980er erzielten die Turiner gute Ergebnisse in der Serie A, darunter eine weitere Meisterschaft in der Saison 1975/76. Zur Saison 1978/79 wurde der Verein in Torino Calcio umbenannt. Seit dem Ende der 1980er wechselte man zwischen der Serie A und Serie B hin und her, ohne weitere Erfolge zu erzielen, abgesehen vom Gewinn der Coppa Italia 1993 und dem Mitropapokal 1991.

Aber auch in ihren schlechtesten Jahren lieferten I Granata legendäre Spiele in den sogenannten Derby della Mole gegen den Lokalrivalen Juventus.

Aktuelle Entwicklungen

Dem sportlichen Aufstieg in die Serie A zur Saison 2005/06 nach drei Jahren Zweitklassigkeit folgte schnell die Ernüchterung: Am 25. Juli 2005 entschied das Sportgericht des Fußballverbandes, Torino Calcio, zusammen mit dem FC Messina, keine Serie A-Lizenz zu erteilen, weil beide Vereine enorme Schulden angehäuft hatten. Während der italienische Gerichtshof für Sportfragen in Rom die Entscheidung im Fall von Messina revidierte, bestätigte er die Lizenzverweigerung für Torino. In Summe hatte der Verein 34 Millionen Euro an Verbindlichkeiten beim Finanzamt. Nachdem eine Bürgschaft vorgelegt wurde, die rund die Hälfte dieser Schulden abdecken sollte, stellte sich heraus, dass diese Dokumente gefälscht waren. Dennoch durfte Turin in der Saison 2005/06 in der Serie B antreten, nachdem sich neue Investoren gefunden hatten. Jedoch stellte sich heraus, dass auch einige Bürgschaftspapiere gefälscht waren und der Torino einen Schuldenberg in Höhe von ca. 80 Millionen Euro hatte. Diese Last führt zu der Insolvenz des Klubs, es gab wenig Aussichten für eine Rettung des Klubs.

In der Saison 2005/06 schaffte der neu gegründete FC Turin dennoch den Erstliga-Aufstieg. Im entscheidenden Relegations-Rückspiel wurde die AC Mantova vor knapp 60.000 Zuschauern im gut gefüllten Stadio delle Alpi mit 3:1 besiegt, nachdem man das Hinspiel in Mantua mit 2:4 verloren hatte. Konnte der Klub in den Spielzeiten 2006/07 und 2007/08 noch knapp den Abstieg entrinnen, musste der Klub am Ende der Saison 2008/09 als Tabellenachtzehnter wieder den Gang in die Serie B antreten.

Stadion

Die erste wirkliche Heimat fand der FC Turin 1926 im Stadio Filadelfia, in dem man bis 1963 spielte. Bis heute hängt das Herz der Tifosi am alten Filadelfia, das die Heimstätte des Grande Torino war. Trotz immer wiederkehrender Pläne es zu restaurieren und wieder zur Spielstätte des FC Turin zu machen, verfällt es aktuell.

Von 1963 bis 1990 trug der Klub seine Heimspiele im Stadio Comunale mit Platz für ca. 65.000 Fans aus, das man sich mit dem Lokalrivalen Juve teilte. 1990 erfolgte der Umzug ins für die Weltmeisterschaft 1990 neu errichtete, ca. 69.000 Zuschauer fassende, Stadio delle Alpi, das man sich wiederum mit Juventus teilte. Jedoch war das im Norden Turins liegende Stadion wegen der schlechten Sichtbedingungen für Zuschauer bei Anhängern beider Lager äußerst unpopulär.

Seit der Saison 2006/07 tragen beide Turiner Klubs ihre Heimspiele wieder im alten Stadio Comunale aus, das ca. 27.500 Zusehern Platz bietet, anlässlich der Olympischen Winterspiele 2006 komplett modernisiert wurde und seither den Namen Olympiastadion trägt.

Kader der Saison 2008/09

Torhüter
01 Vorlage:Flagicon Matteo Sereni
31 Vorlage:Flagicon Alberto Fontana
99 Vorlage:Flagicon Alex Calderoni
Abwehrspieler
03 Vorlage:Flagicon Marco Pisano
06 Vorlage:Flagicon Angelo Ogbonna
14 Vorlage:Flagicon Cesare Natali
15 Vorlage:Flagicon Paolo Hernán Dellafiore
16 Vorlage:Flagicon Claudio Rivalta
19 Vorlage:Flagicon Aimo Diana
21 Vorlage:Flagicon Ivan Franceschini
22 Vorlage:Flagicon Marco Di Loreto
32 Vorlage:Flagicon Riccardo Colombo
33 Vorlage:Flagicon Matteo Rubin
50 Vorlage:Flagicon Francesco Pratali
Mittelfeldspieler
04 Vorlage:Flagicon Blerim Džemaili
05 Vorlage:Flagicon Eugenio Corini
08 Vorlage:Flagicon Simone Barone
10 Vorlage:Flagicon Alessandro Rosina Mannschaftskapitän
17 Vorlage:Flagicon Sergiu Suciu
23 Vorlage:Flagicon Ignazio Abate
24 Vorlage:Flagicon Jürgen Säumel
27 Vorlage:Flagicon Paolo Zanetti
28 Vorlage:Flagicon Tommaso Vailatti
29 Vorlage:Flagicon Gianluca Rolandone
77 Vorlage:Flagicon Andrea Gasbarroni
Stürmer
07 Vorlage:Flagicon Nicola Ventola
09 Vorlage:Flagicon Elvis Abbruscato
30 Vorlage:Flagicon Roberto Stellone
90 Vorlage:Flagicon Rolando Bianchi
Trainer
Vorlage:Flagicon Walter Novellino


Ehemalige Spieler

(siehe auch: Grande Torino)

Ehemalige Trainer

Erfolge

Commons: FC Turin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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