Hochschule für bildende Künste Hamburg
Hochschule für bildende Künste Hamburg | |
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Gründung | 1767 |
Trägerschaft | Behörde für Wissenschaft und Forschung |
Ort | Hamburg |
Land | Deutschland |
Präsident | Martin Köttering |
Studierende | 600 |
Website | http://www.hfbk-hamburg.de |


Bildhauer Richard Luksch


Die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK Hamburg) ist eine Kunsthochschule in Hamburg. Als künstlerisch-wissenschaftliche Hochschule mit dem Ideal der freien künstlerischen Lehre gibt es kein starres Curriculum, keine rigide Abfolge aufeinander aufbauender Inhalte.
Studium
Im Wintersemester 2008/09 wurde anstelle der bisherigen Diplom-Studiengänge der konsekutive Bachelor-/Master-Studiengang Bildende Künste eingeführt. Dieser interdisziplinäre Studiengang umfasst alle an der HFBK vertretenen künstlerischen und wissenschaftlichen Fächer. Den Studierenden stehen sämtliche Studienschwerpunkte sowie zahlreiche Werkstätten und Labore offen.
Es liegt in der Entscheidung der Studierenden, verschiedene Studienschwerpunkte zu kombinieren oder sich auf einen einzelnen zu konzentrieren. Diese Offenheit gewährt ein Höchstmaß an Flexibilität und ermöglicht, ein individuelles künstlerisches und/oder wissenschaftliches Profil auszubilden.
- Studienschwerpunkte
- Bildhauerei
- Bühnenraum
- Design
- Film und Digitales Kino
- Grafik/Typografie/Fotografie
- Malerei/Zeichnen
- Theorie und Geschichte
- Zeitbezogene Medien
Die Studienzeiten belaufen sich auf 4 Studienjahre (8 Semester) für den Bachelor-Studiengang und 2 Studienjahre (4 Semester) für den darauf folgenden Master-Studiengang. In allen Fachbereichen muss die künstlerische Befähigung im Rahmen eines Auswahlverfahrens nachgewiesen werden.
Die HFBK vergibt auf dem Weg der Promotion den Titel eines Dr. phil. in art. (Doctor philosophiae in artibus).
Das Architekturstudium lief durch Zusammenlegung aller Hamburger Architekturstudiengänge (HFBK, TU, HAW) in die neu gegründete HafenCity Universität Hamburg 2006 aus.
Im Juni 2008 waren an der HFBK Hamburg etwa 680 Studierende eingeschrieben.
Dialog
Durch die öffentliche „Jahresausstellung“ der Werke der Studenten erreicht die Hochschule einen Gedankenaustausch mit dem Publikum.
Geschichte
1767 wurde die Hamburger Gewerbeschule von der Patriotischen Gesellschaft gegründet. 1896 wurde sie zur Staatlichen Kunstgewerbeschule, später zur Landeskunstschule. Das Hauptgebäude am Lerchenfeld im Hamburger Stadtteil Uhlenhorst wurde von dem Architekten Fritz Schumacher zwischen 1911 und 1913 eigens für die Kunstschule gebaut. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Lehrkräfte wie Karl Schneider, die mit dem Regime nicht konform waren, gezwungen, ihre Lehrtätigkeit aufzugeben. Während dieser Zeit wurde der Name in Hansische Hochschule für bildende Künste geändert, allerdings ohne Zuerkennung des Hochschulstatus. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm sie ab 1945 als Landeskunstschule unter dem aus Hamburg stammenden ehemaligen Professor der Kölner Werkschulen Friedrich Ahlers-Hestermann ihren Lehrbetrieb neu auf. Nach Ahlers-Hestermanns Pensionierung wurde der Architekt Gustav Hassenpflug zum Nachfolger gewählt. Hassenpflug installierte ab 1952 eine Gastdozentenklasse, deren Ergebnisse er dokumentierte. Zudem betrieb er die Umwandlung der Landeskunstschule in die "Hochschule für bildende Künste Hamburg". Seit 1970 hat sie darüber hinaus den Status einer künstlerisch-wissenschaftlichen Hochschule.
Studiengebühren-Protest 2007
Im Juli 2007 kam es zu einem Eklat, als die Hochschulleitung unter Martin Köttering auf Druck des Hamburger CDU-Senats (Jörg Dräger) hin mehr als die Hälfte der angehenden Künstler exmatrikulierte, weil diese sich an einem Boykott der neu eingeführten Studiengebühren beteiligten. Die Studierenden begründen ihren Protest mit der finanziellen Unsicherheit ihrer angestrebten Berufe: Auch mit entsprechenden Krediten könnten viele derzeit Studierende sich ein Studium nicht mehr leisten. Zudem wurde der Bologna-Prozess von vielen Studierenden kritisiert, die angestrebten Umstrukturierungen des Studiums (Verschulung) seien speziell in einer Kunsthochschule völlig fehl am Platz. Senat und Hochschulleitung verwiesen dagegen auf die Zahlungspflicht und räumten zunächst weitere Fristen ein. Der Vorgang hatte ein bundesweites Presseecho.[1][2]
Lehrende Professoren
- Raimund Bauer (Bühnenbildner), Prof. f. Bühnenraum
- Robert Bramkamp, Prof. f. Film
- Marie José Burki, Prof. f. zeitbezogene Medien
- Werner Büttner, Prof. f. für Malerei/Zeichnen
- Pepe Danquart, Prof. f. Film
- Udo Engel, Prof. f. Trickfilm
- Chup Friemert, Prof. f. Design-Theorie
- Ingo Haeb, Prof. f. Film
- Glen Oliver Löw, Prof. f. Design
- Susanne Lorenz, Prof. f. Design
- Enzo Mari, Ehrenprof. f. Design
- Ingo Offermanns, Prof. f. Grafik/Typografie
- Michaela Ott, Prof. f. Theorie und Geschichte
- Lutz Pankow, Prof. f. Design, Technisches Design
- Norbert Schwontkowski, Prof. f. Malerei/Zeichnen
- Andreas Slominski, Prof. f. Bildhauerei
- Ralph Sommer, Prof. f. Design, Mediatektur
- Pia Stadtbäumer, Prof. f. Bildhauerei
- Wim Wenders, Prof. f. Film und ditigales Kino
Bekannte ehemalige Studenten und Professoren
- Franz Ackermann Student 1989–1991
- Friedrich Ahlers-Hestermann
- Fatih Akın, Student 1994–2000, Gastprofessor 2005-2006
- Kurd Alsleben, Professor
- Dieter Asmus, Student 1960-1967
- Hans-Günther Baass
- Uwe Bahnsen, Student
- Stephan Balkenhol, Student 1976–1982
- Ute Meta Bauer, Studentin 1980–1987
- Joseph Beuys, Gastprofessor 1974
- Max Bill, Professor 1967-74
- Bernhard Blume, 1987–??
- Kilian Breier, Professor 1966- ??
- Claus Böhmler, Professor
- Bruno Bruni, Student 1960–1965
- Heinrich Gerhard Bücker, 1946-1947 Assistent von Edwin Scharff
- Herbert Freiherr von Buttlar, Präsident (um 1970 herum...)
- Bastian Clevé Student 1971-1976
- Ania Corcilius Studentin 1988-1992
- Hanne Darboven, Studentin 1962-1965, Ehrenprofessorin 2000-2009
- Jürgen von Dückerhoff, Student 1997-2004
- Reinhard Drenkhahn, 1943–1944 und 1945–1948
- Bogomir Ecker, Professor 1993–2002
- Heinz H. Engler, Professor
- Antje Eske, Professorin
- Lili Fischer
- Peter Fetthauer, Student 1963–1967
- Werner Fohrer, Student 1970-71
- Isa Genzken, Studentin 1969-1977
- Olafur Gislason, Student 1987-1992
- Thomas Goletz
- Gotthard Graubner, Professor 1969-
- Willem Grimm, Professor 1946-1969
- Erich Hartmann
- Ivo Hauptmann
- Bernd Hering, Schüler 1945-1950
- Georg Herold
- Oliver Hirschbiegel
- Rebecca Horn, Studentin 1963–??
- Alfred Hrdlicka, Professor 1973–1975
- Friedensreich Hundertwasser, Professor 1959
- Paul Schneider-Esleben, 1960-70
- Hermine Huntgeburth, Studentin 1977–??
- Alfonso Hüppi
- Horst Janssen, Student 1946–1951
- Martin Kippenberger, Student 1972–1976
- Jürgen Klauke, Professor 1980–1981
- Karl Kluth
- Ulrich Köhler, Student
- Kurt Kranz
- Vlado Kristl
- Michael Kress, Student 1986–1993
- Wolfgang Lauenstein, Student
- Loriot, Student 1947–1949
- Alfred Mahlau
- Gerhard Marcks, 1945–1950
- Francesco Mariotti (1965-1969)
- Almir Mavignier, Prof. f. für Malerei (1965-1990)
- Jonathan Meese, Student 1993–1998
- Holger Meins, RAF-Mitglied und Student 1962–1966
- Hans Michel, Professor (1963-1985)
- Peter Nagel, Student 1960-1965
- Werner Nekes
- Rüdiger Neumann, Professor für Experimentalfilm 1944–2007
- Werner Nöfer, Student 1959-1963
- Albert Oehlen, Student 1981–??
- Anna Oppermann, Studentin 1962-1968
- Nana Petzet, Studentin 1987-1991
- Peter Piller, Student
- Astrid Proll, Ex-RAF-Mitglied und Studentin 1982–1987
- Dieter Rams, Professor für Industriedesign 1981−1997
- Gerda Maria Raschke, freie Künstlerin Hamburg
- Daniel Richter
- Otto Rohse, Illustrator, Typograf und Buchgestalter
- Gerd Roscher, Prof. f. Dokumentarfilm 19??–2008
- Gerhard Rühm, Professor
- Hans Martin Ruwoldt
- Helke Sander, Prof. f. Spielfilm 1981–2003
- Edwin Scharff
- Thomas Scheibitz
- Fridtjof Schliephacke, Professor
- Nicolaus Schmidt, Student
- Gustav Berthold Schröter
- Richard von Sichowsky, Professor 1946–1974
- Santiago Sierra, Student 1989–1991
- Cornelia Sollfrank, Studentin 1990–1994
- Kai Sudeck, Professor 1962–1993
- Hans Thiemann, Professor 1960–1976
- Joe Tilson, Gastprofessor 1971-1972
- Carl Vogel, Professor 1962–1989, Präsident 1976-1989
- Otto Waalkes, Student 1970–??
- Franz Erhard Walther, Professor 1971–2005
- Paul Wendt, Student 1933-1935
- Carl Heinz Wienert, Professor 1959-1963
- Henner Winckler, Student
- Uli Winters, Student ??–1999
- Franz Winzentsen, Prof. f. Animationsfilm 1987–2001
- Paul Wunderlich, Professor 1963–1968
- Yüksel Yavuz, Student
Durch NS verfolgte Lehrkräfte
Zwei Stolpersteine im Bürgersteig vor der Haupttreppe der Hochschule für bildende Künste erinnern an die während der NS-Zeit verfolgten Lehrkräfte. Friedrich Adler (Künstler), der an der damaligen Kunstgewerbeschule von 1907 bis zu seiner Zwangspensionierung 1933 unterrichtete, wurde in Auschwitz 1942 ermordet. Hugo Meier-Thur unterrichtete von 1910 bis 1943 und wurde 1943 im KZ Fuhlsbüttel ermordet. [3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Fotostrecke zu den Protesten 2007 in Die Zeit
- ↑ Präsident Köttering: "Wir stehen vor dem Aus" in Hamburger Abendblatt
- ↑ Stolpersteine vor der Kunsthochschule. Gedenkfeier am Lerchenfeld. In: Hohenfelder und Uhlenhorster Rundschau, Nr. 3/2009, S. 14
Weblinks
- Internetpräsenz der HFBK
- Allgemeiner Studierendenausschuss der HFBK
- HFBK in societyofcontrol.com
- Trimester an der HfbK Hamburg - vs. Studiengebühren
Koordinaten: 53° 34′ 3,3″ N, 10° 1′ 52,8″ O