Seekadett

Der Seekadett bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im niedrigsten Unteroffizierdienstgrad bei der Bundeswehr innerhalb der Laufbahngruppe der Offiziere der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Fahnenjunker.

Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der durch die Vorgesetztenverordnung (VorgV) gesetzten Grenzen Mannschaften Befehle erteilen.

In der deutschen Kaiserlichen Marine rangierte der Seekadett bis 1899 über dem Obermaat. Dem Seekadett in der Laufbahn der Seeoffiziersanwärter nachgeordnet war der Kadett. Dieser stand rangmäßig zwischen dem Maat und Obermaat. Dann wurden die Dienstgrade der Seeoffiziersanwärter umbenannt in Seekadett und Fähnrich zur See. Im Kaiserlichen Heer entsprachen diese Dienstgrade dem Fähnrich und Portepee-Fähnrich.

Die Seeoffiziersanwärter trugen die Matrosenjacke mit Litze in den Reichsfarben Schwarz-Weiß-Rot an den Ärmeln. Dazu wurden die Hosen der Seeoffiziere und ein Dolch angelegt, beim Ranghöheren mit Portepee. Beim Rangniederen hatte die dem Offiziersmodell ähnelnde Mütze nur die Kokarde.

Die Seeoffiziersanwärter-Dienstgrade Kadett und Seekadett fanden sich auch in der österreichischen K.K. Marine.

Im Unterschied zur Kaiserlichen Marine kannte die British Navy, die sonst bis in Uniformdetails zum Vorbild diente, nur einen Seeoffiziersanwärter-Dienstgrad: den Midshipman. Dieser genoss diverse Privilegien der Seeoffiziere, wie etwa das Tragen einer eleganten Uniform oder den Aufenthalt auf dem Achterdeck. Nach Bestehen des Offiziersexamens erfolgte die Ernennung zum Lieutenant (etwa Oberleutnant zur See).

Siehe auch: Unteroffiziere bei der Bundeswehr; Dienstgrade im Heer des Deutschen Kaiserreichs