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Telefonkarte

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Datei:Telephone card (Euro) (Deutsche Telekom) (back).jpg
Telefonkarte in Euro der Deutschen Telekom (Rückseite)

Eine Telefonkarte ist eine Karte (Chipkarte oder Magnetkarte), mit der man an dafür geeigneten öffentlichen Telefonen telefonieren kann. Sie muss dazu so in den Kartenschlitz des Telefons geschoben werden, dass die Pfeilmarkierungen auf Karte und Telefon übereinstimmen.

Deutschland

Telefonkarten kann man in Deutschland bei der Post oder bei der Telekom kaufen. Es gibt Karten mit verschiedenem Wert. In der Regel entspricht der Kaufpreis dem Guthaben. Telefoniert man an einem öffentlichen Telefon, wird der auf der Karte gespeicherte Betrag gelesen und das verbrauchte Guthaben abgezogen. Wenn die Karte leer ist, kann man nicht mehr telefonieren. Erste Versionen konnten manipuliert werden um kostenlos zu telefonieren (siehe auch Phreaking).

Im Juni 1983 fanden die ersten Feldversuche mit vorausbezahlten Telefonkarten für öffentliche Telefone statt. Getestet wurden Hologrammkarten, Chipkarten, Magnetkarten und Lochkarten. Die Entscheidung fiel 1986: Das im Gebiet Bonn und Aachen getestete Chipkartensystem wurde bundesweit eingeführt. Grund war dessen überlegene Fälschungssicherheit.

Der Siegeszug der Telefonkarte begann. Nach 1,5 Millionen verkauften Karten im Jahr 1986 wurden im zweiten Jahr schon sechs Millionen der 46,2 Quadratzentimeter großen und 4,5 Gramm leichten Plastikkarten verkauft. Im November 1998 wurde denn die 500-millionste Telefonkarte verkauft.

Schnell entdeckten auch Sammler die Telefonkarte. Neben verschiedensten Motiven gab es auch Exemplare der Collectors-Serie aus Papier, Metall, Glas oder Holz. All diese Karten sind voll funktionsfähig und unter Sammlern sehr begehrt. Der eigentliche Sammlermarkt ist aber schon seit den 1990er Jahren zusammengebrochen.

Österreich

In Österreich kann man Telefonkarten ebenfalls bei der Post oder der Telekom Austria erwerben. Im Unterschied zu Deutschland werden hier aber Magnetkarten verwendet und offiziell als Telefonwertkarten bezeichnet.

Schweiz

Die schweizerische Bezeichnung für Telefonkarte ist Taxcard.

Für die Kunden hat die Telefonkarte den Vorteil, dass man kein passendes Kleingeld benötigt. Weil ein Kartentelefon keinen Münzbehälter benötigt, ist dieses für den Betreiber günstiger, da zum einen dieser nicht mehr geleert werden muss und zum anderen auch diese nicht mehr entwendet oder aufgebrochen werden können.

Nachteilig ist jedoch, dass für das Telefonieren eine Karte mit Guthaben erworben werden muss, wohingegen fast jeder Mensch über Münzen verfügt.

Inzwischen nimmt die Zahl der öffentlichen Kartentelefone in Deutschland schnell ab, da die Mobiltelefone zunehmende Verbreitung finden und so die Telefonzellen im Grunde überflüssig machen, die wartungsintensiv sind und häufig beschädigt werden. Aufgrund ihres Versorgungsauftrages sind marktbeherrschende Netzbetreiber jedoch weiterhin verpflichtet, öffentliche Telefone bereitzustellen. Seit April 2004 findet deshalb ein Feldversuch statt, in dem die Telekom an wenig genutzten Standorten die Telefonzellen durch so genannte Basistelefone austauscht. Der Feldversuch wird bis Ende 2005 dauern.