Helene von Nostitz
Helene von Nostitz (Nostitz-Wallwitz), geborene von Beneckendorff und Hindenburg (*18. November 1878 Berlin; † 17. Juli 1944 Bassenheim), Nichte des späteren Reichspräsidenten Paul von Hindenburg, war eine Schriftstellerin und "Saloniere" (Gastgeberin eines Salons).
Sie wuchs in Berlin und Florenz auf und nahm als Enkelin eines Diplomaten schon früh am kulturellen Leben der europäischen Hauptstädte teil. 1904 heiratete sie den sächsischen Juristen und Diplomaten Alfred von Nostitz. Sie lebte mit ihm zunächst in Dresden, ab den 1920er Jahren in Berlin. In ihrem Salon in der Maaßenstraße (Schöneberg), später in der Goethestraße in Zehlendorf, begegneten sich ausländische Diplomaten und deutsche Schriftsteller. Ihr Mann war Präsident der Deutsch-Französischen Gesellschaft und konnte daher leicht die Kontakte anbahnen.
Die Autorin war mit zahlreichen Künstlern und Schriftstellern befreundet, unter anderem mit Auguste Rodin und Hugo von Hofmannsthal. Hofmannsthal setzte Helene von Nostitz, der "anmutigsten und schönsten jungen Frau", die er in Deutschland kannte, im 'Gespräch über den 'Tasso' von Goethe' und im 'Schwierigen' literarische Denkmale. Rainer Maria Rilke wurde von ihr beim gemeinsamen Aufenthalt an der Ostsee 1913 zu zwei Gedichten inspiriert.
Ihre von Rodin gefertigte Büste stand 1999 im Mittelpunkt einer ihr gewidmeten Ausstellung in München.
Werke
- Aus dem alten Europa (1924)
- Rodin in Gesprächen und Briefen (1927)
- Berlin (1929)
- Potsdam (1930)
- Hindenburg at home (1931)
- Festliches Dresden (1941), Neuauflage 2001 ISBN 3768446425
Literatur
Nostitz, Oswalt von: Muse und Weltkind. Das Leben der Helene von Nostitz. München : Piper, 1991 ISBN 3-492-03399-7 (nicht eingesehen)