Zum Inhalt springen

Kia Motors

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. September 2009 um 21:53 Uhr durch 94.220.239.242 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Koreanische Schreibweise
Koreanisches Alphabet: 기아 자동차
Hanja: 起亞 自動車
Revidierte Romanisierung: Gia Jadongcha
McCune-Reischauer: Kia Chadongch'a
Datei:KIA Sorento Limited-Automarken-Logo.jpg
Kia-Logo von einem Sorento Limited

Kia Motors ist ein koreanischer Kraftfahrzeughersteller, der seit 1998 zur Hyundai Kia Automotive Group gehört. Der Name Kia basiert auf Hanja: „ki“ steht für aufsteigen und „a“ für Asien.

Geschichte des Unternehmens

Europazentrale in Frankfurt am Main
Am Messegelände

Im Jahre 1944 wurde die „Kyongseong Precision Industry“ gegründet, die ab 1952 in Türkei unter dem neuen Namen „Kia Industry Company“ Fahrräder herstellte. 1961/62 begründete Kia die koreanische Fahrzeugindustrie mit dem Bau eines Motorrads und eines dreirädrigen Minilasters. Knapp zehn Jahre später wurde dann der erste vierrädrige Lkw, der Kia Titan, produziert, der in Korea noch heute als Synonym des Lasters gilt. Zwei Jahre später, 1973, ging das Unternehmen an die Börse. Im selben Jahre baute Kia den ersten Ottomotor Koreas. Wiederum ein Jahr später lief dann der erste Kia-Pkw, der Kia Brisa, vom Band, dessen Pick-Up-Version das erste koreanische Exportauto war.

1976 übernahm Kia den Konkurrenten Asia Motors. Zwei Jahre später baute Kia auch den ersten koreanischen Dieselmotor. Von 1979 bis 1981 wurden in Lizenz die Modelle Peugeot 604 und Fiat 132 für den koreanischen Markt gebaut.

Im Jahr 1981 wurde mit einem neuen Management der Grundstein für ein weiteres Wachstum zu einem globalen Automobilhersteller gemacht. Der Fokus wurde zunächst auf die Nutzfahrzeuge gelegt - speziell auf den Kia Bongo. Investitionen und ein Lizenzvertrag mit Mazda im Jahr 1983 ermöglichte auch wieder die Produktion von PKW. Zusammen mit Mazda und Ford wurde ab 1986 der Topseller hergestellt: Der Kia Pride, welcher über zwei Millionen Mal verkauft wurde. 1992 folgt die Expansion nach Amerika, ein Jahr später auch nach Deutschland. Für Europa wurde der Kia Sportage zwischen 1995 und 1998 von Karmann in Osnabrück gebaut.

1998 gerät Kia wegen der asiatischen Finanzkrise unter Insolvenzverwaltung und wird wenig später von der Hyundai Group übernommen. 2000 entwickelte sich daraus die Hyundai Motor Group, die seit 2003 den Namen Hyundai Kia Automotive Group trägt. Seit 1999 schreibt Kia wieder schwarze Zahlen. Gemeinsam mit Hyundai stieg man 2004 zum siebtgrößten Automobilhersteller der Welt auf.

Seit September 2007 befindet sich die Europazentrale des Unternehmens an der Theodor-Heuss-Allee in Frankfurt am Main in unmittelbarer Nähe zum Messegelände. Produziert werden Kia-Fahrzeuge in Ursprungsland des Herstellers Korea (mehr als 24.600 Angestellte), in China (über 3.300 Arbeiter) und seit 2006 auch im hochautomatisierten Werk in der Slovakei (ca. 2.700 Angestellte).[1] In Georgia (USA) wurde ein weiteres Werk gebaut, in dem ab Ende 2009 bis zu 300.000 Einheiten pro Jahr produziert werden sollen.[2]

Marktstellung

Kia Motors verkauft ungefähr je ein Drittel aller seiner Fahrzeuge in Korea und in den USA. Drittgrößter Abnahmemarkt für Kia-Fahrzeuge ist Europa, in dem im Jahr 2008 insgesamt 12,3 % aller Verkäufe vonstatten gingen.[1]

Zeitleiste

Zeitleiste der Kia- und Asia-Modelle seit 1970
Kia „Kia Industry Company“ ab 1974 mit PKW-Bau „Kia Motors“ ab 1998 Teil von Hyundai
Asia Asia Motors Teil von Kia Industry Company bzw. Kia Motors 1999 komplett in Kia integriert
Typ 70er 80er 90er 2000er 2010er 2020er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5
Kleinstwagen Pride [2]
Visto [6] Picanto I / Morning [8] Picanto II / Morning [8] Picanto III
Kleinwagen Avella/Delta [4] Rio I Rio II / New Pride [6] Rio III / Pride / K2 [6] Rio IV
Pegas
Kompaktklasse Brisa [2] Shuma Cerato [6] Forte / Cerato / K3 [6] Forte / Cerato / K3 [6] Forte / Cerato / K3 
K4 EV4
cee’d I [6] cee’d II [6] Ceed III
Untere Mittelklasse K303 [2] Capital [2] Sephia/Mentor [2]
Mittelklasse Asia-FIAT 124 [1] Fiat 132 [1] Concord [2] Clarus/Credos [2] Magentis/ Optima I [6] Magentis/ Optima II [6] Optima III / K5 [6] Optima IV / K5  K5 
Obere Mittelklasse Peugeot 604 [3] Enterprise [2] Opirus [6] Cadenza / K7 Cadenza / K7 K8
Stinger
Oberklasse Potentia [2] K9 / Quoris / K900 K9 / K900
Roadster Elan [5]
Geländewagen Rocsta Rocsta Retona
SUV Syros
Sonet
Stonic / KX1
EV3
KX3 Seltos
Carens V
Niro I Niro II
XCeed
Sportage Sportage II Sportage III Sportage IV / KX5 Sportage V
EV5
EV6
Sorento I Sorento II Sorento III / KX7 Sorento IV
Borrego / Mohave
EV9
Telluride
Pick-up Tasman
Minivan Venga
Soul I Soul II Soul III
Ray
Van Carens I Carens II Carens III / Rondo Carens IV
Joice [7]
Carnival / Sedona I Carnival / Sedona II Carnival / Sedona III Carnival IV
Kleintransporter Towner [8] Towner [8] PV5
Besta [2] Besta Besta
Bongo [2] Bongo Frontier / Pregio Bongo III/ Pregio/ K-Serie

[1] für Fiat unter Lizenz produziert
[2] baugleich oder basierend auf Mazda
[3] für Peugeot unter Lizenz produziert
[4] in den USA, Japan und Australien als Ford verkauft
[5] baugleich mit Lotus Elan
[6] baugleich oder basierend auf Hyundai
[7] in Zusammenarbeit mit Mitsubishi
[8] basiert auf Suzuki bzw. Daihatsu

Modelle

Bauzeit Baureihe Anmerkung Bild
seit 2004 Kia Picanto/Morning Der Picanto hat laut Herstellerangabe den größten Innenraum seiner Klasse.
1994–1998 Kia Avella Baugleich mit dem Ford Aspire in Nordamerika
1986–2000 Kia Pride Baugleich mit dem Mazda 121/Ford Festiva
seit 2000 Kia Rio Die erste Generation gehört zum Segment der Kompaktklasse und wurde 2005 vom neuen Modell abgelöst. Dieser wurde jedoch durch Downsizing zum Kleinwagen umplatziert.
1974–1981 Kia Brisa Basiert auf dem Mazda 1000, ab 1976 als Brisa II bzw. K303 basierend auf Mazda 818.
1993–2000 Kia Sephia/Mentor Erstes Modell von Kia auf dem deutschem Markt. Anfangs nur als Stufenheck, später auch als Schrägheck erhältlich.
1997–2004 Kia Shuma/Cerato/Sephia Es gab ihn sowohl in einer Schrägheck- wie auch in einer Stufenheckversion und in zwei Versionen: Shuma I (1997-2001) und Shuma II (2001-2004). Beide Generationen waren in unterschiedlichen Ausstattungs- und Motorisierungsvarianten erhältlich, jedoch gab es kaum technische Unterschiede. Optische Unterschiede bestanden in der Scheinwerferform und am Heck.
seit 2004 Kia Cerato/Spectra/Shuma Der Cerato wurde 2004 vorgestellt und wurde schon drei Jahre nach Produktionsbeginn vom moderneren Kia cee'd in Europa abgelöst. Außerhalb Europas wird das Modell, jedoch als Faceliftvariante, unter der Modellbezeichnung Kia Shuma/Spectra, weiterverkauft.
seit 2007 Kia cee'd Seit dem 20. Januar 2007 ist der Nachfolger des nur mäßig erfolgreichen Cerato auf dem deutschen Markt erhältlich. Entwickelt, gebaut für und in Europa, stehen am Anfang 5 Motoren (2 Diesel, 3 Benziner) und vier Ausstattungsversionen zur Verfügung. Es sind zurzeit drei Karosserieversionen erhältlich: cee´d (Fünftürer), procee´d (Dreitürer, Foto) und Sporty Wagon (Kombi).
1987–1995 Kia Concord Basiert auf dem Mazda 626  
1989–1996 Kia Capital Basierte auf dem Mazda 626  
1996–2001 Kia Clarus/Credos Er stellte 1996 den Einstieg des Konzerns in die Mittelklasse dar. Vorbild dieses Modells war der Mazda 626, mit dem er sich optische und technische Merkmale teilte. Nachfolger wurde der Magentis. Datei:WIKI Clarus.jpg
seit 2001 Kia Magentis/Optima/ Optima-Regal/Lotze Er basiert auf der gleichen Plattform wie der Hyundai Sonata, hat jedoch ein anderes Blechkleid als dieser.
1992–1996 Kia Potentia Basiert auf dem Mazda 929  
1997–2002 Kia Enterprise Basiert auf dem Mazda 929  
seit 2003 Kia Opirus/Amanti Der Kia Opirus ist eine Limousine, die der gehobenen Mittelklasse zugerechnet werden kann. Der Modellname leitet sich von der mesopotamischen Stadt Ophir ab und soll laut Kia Assoziationen zu Luxus und Stil vermitteln. In Nordamerika wird er jedoch unter dem Namen Amanti verkauft.
seit 1994 Kia Sportage Mit diesem Modell stieg Kia ab 1994 in den boomenden Geländewagenmarkt ein. Der Produktionsort lag zunächst nicht in Südkorea, sondern beim deutschen Fahrzeughersteller Karmann in Osnabrück. Jedoch entschieden sich die Koreaner aufgrund von Verarbeitungsmängeln für die Verlegung des Herstellungsortes. So wird der Sportage seit August 2007 für Europa im neuen Kia-Werk im slowakischen Zilina gefertigt.
seit 2002 Kia Sorento Der Kia Sorento wurde Mitte 2002 auf den Markt gebracht. Vom Äußeren her vermittelt er den Eindruck eines klassischen Sports Utility Vehicle (SUV), baut aber auf einem Leiterrahmen mit einer aufgeschraubten Karosserie mit hinterer Starrachse auf und entspricht von der Konstruktion her eher einem Geländewagen.
seit 2008 Kia Borrego/Mohave
1990–1997 Asia Rocsta Zivile Version des Militärjeeps
1997–1999 Asia Rocsta R2
1999–2001 Kia Retona Es handelt sich beim Retona (= Return to nature) um die Zivilversion des koreanischen Militärfahrzeugs, der auf dem gleichen Chassis wie der Kia Sportage aufbaut.
1996–1997 Kia Elan/Vigato/Roadster Lizenzbau des Lotus Elan
seit 1999 Kia Visto Baugleich mit dem Hyundai Atos
seit 2000 Kia Carens/Rondo/X-Trek Dieser Kompaktvan wird in Deutschland seit Ende 2000 angeboten und mittlerweile in dritter Generation gefertigt.
seit 1999 Kia Carnival/Sedona Der Großraum-Van zählt zu den größten in Deutschland erhältlichen Vans und ist mit sieben Sitzen ausgestattet.In Großbritannien und Nordamerika wird er unter dem Namen Kia Sedona verkauft.
2000–2002 Kia Joice/Carstar  
1986–1999 Kia/Asia Besta  
1981 Kia/Asia Bongo/K-Serie Basiert auf dem Mazda Bongo
seit 1997 Kia Pregio Basiert auf dem Mazda Bongo
1983 Kia/Asia Seres Allrad-Nutzfahrzeug  
1971 Kia/Asia Titan Ab 1971 Modell Titan E-2000  
1993–1999 Kia/Asia Topic/Hi-Topic Basiert auf dem Mazda Bongo  
1993–1999 Kia/Asia Towner Basiert auf dem Daihatsu Hijet bzw. Suzuki Carry

Studien

  • Kia KEV-4 (1995)
  • Kia KMS-2 (1996)
  • Kia Elan.eks (1999)
  • Kia KMS-4 (1999)
  • Kia Genesis (1999)
  • Kia KCV-1 (2001)
  • Kia KCD-1 Slice (2003)
  • Kia KCV-III (2003)
  • Kia KCV-IV Mojave (2004)
  • Kia KCD-II Mesa (2005)
  • Kia Multi S (2005)
  • Kia Soul (2006)
  • Kia Kue (2007)
  • Kia ex_cee'd (2007)
  • Kia N° 3 (2009)

Sponsoring

Seit 2003 trägt Kia die Amateur Australian Open aus, außerdem ist Kia Hauptsponsor der Australian Open(Tennis). Kia ist zudem noch Sponsor der Fußballklubs Girondins Bordeaux und Atlético Madrid. Ab der Saison 2007/2008 wird Kia Hauptsponsor und Namensgeber aller Kreisligen des hessischen Fussballverbandes. 2007 war Kia Hauptsponsor der Handball WM in Deutschland, Kia ist ein Sponsor der UEFA EURO 2008.

Commons: Kia Motors – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b MOVE - Kia Motors Sustainability Magazine 2009, S. 12f
  2. MOVE - Kia Motors Sustainability Magazine 2009, S. 23