Marinesimulation
Eine Marinesimulation ist ein Computerspielgenre. Eine Marinesimulation gibt dem Spieler die Möglichkeit eine Über- oder Unterwassereinheit, mitunter auch komplette Verbände zu kommandieren.
Die ersten Marinesimulationen bezogen ihren Reiz aus einer teilweise hohen Komplexität und Spieltiefe, erst später bot auch die Grafikleistung entsprechende Anreize.
Software
Mit der Einführung der Heimcomputer stand Privatleuten erstmals genug Rechenleistung zur Verfügung um eine in Grenzen realistische Marinesimulation zu erlauben. Die ersten Simulationen konzentrierten sich mangels Grafikfähigkeiten auf eine möglichst realistische Darstellung der sehr variablen Möglichkeiten, die Seegefechte im allgemeinen erlauben.
Hardware
Die typische Hardware für Marinesimulationen, die am heimischen PC betrieben werden, besteht lediglich aus der Standardtastatur und der Maus, da fast alle Befehle über Tastaturküzel (Shortkeys) eingegeben werden.
Simulation und Wirklichkeit
Anders als bei sogenannten „Shootern“ sind die Benutzer von Marinesimulationen an der Wirklichkeitstreue der Simulationsprogramme interessiert. Das Verhalten der befehligten Schiffseinheiten spielt eine ebenso große Rolle wie eine möglichst realistisch agierende gegnerische Intelligenz (KI). Die große Realitätsnähe ist für Computerspieler oft ein wesentlicher Teil des Simulationserlebnisses.
Die überwiegende Anzahl der Marinesimulationen sind bis heute Uboot-Simulationen.
1981 erschien mit Battle for Midway die erste Marinesimulation für den PC. Man konnte Flottenverbände der USA oder Japans kontrollieren. Das Spiel war in Basic programmiert und vergleichsweise sehr einfach gehalten.
Gato, die erste U-Bootsimulation, erschien 1983. Gato war das Pong für Marinesimulationen, es bot 20 Quadranten die über den Pazifik verteilt waren und war für seine Zeit sehr realistisch. Ziel des Spiel war es soviele Missionen wie möglich zu erfüllen bevor man in seinen Heimatquadranten zu einem Versorgerboot musste.
1985 erschien für Amstrad CPC, Apple II, die Atari 8-Bit-Serie, den Commodore C64/128 und 1987 bzw. 1988 auch für den Amiga 500/600 und den Atari ST Sid Meier's Silent Service 1, eine U-Bootsimulation die wohl die meisten Spieler dieser Generation kennen werden.
Zwei der ersten Simulationen für Überwasserschiffe war das 1986 erstmals erschienene Destroyer sowie der 1990 erschienene Advanced Destroyer Simulator.
Anfang der 90er Jahre erschien Silent Service 2, bis 1994 Aces of the Deep einen lange Zeit geltenden Standard im Bereich Komplexität setzte.
2001 entwickelte Ubi Soft erstmals die Möglichkeit, zwei Marinesimulationen (Silent Hunter II und Destroyer Command) im Online-Multiplayer-Modus miteinander zu verbinden.
2005 erschien Silent Hunter III, dass seitdem die Referenz in punkto Grafik bei Marinesimulationen ist.
Gegenüber anderen Simulationsgenres wie z. B. Flug- oder Rennsimulationen sind Marinesimulationen noch immer „Nischenprodukte“ die über eine kleine, aber oft enthusiastische Fangemeinde verfügen.
Beispiele von Marinesimulationen
- Silent Service 1 - Veröffentlichung 1985
- Destroyer - Veröffentlichung 1986/1987
- Advanced Destroyer Simulator - Veröffentlichung 1990/1991
- Silent Service 2 - Veröffentlichung 1990/1992
- Aces of the Deep - Veröffentlichung 1994
- Silent Hunter 1 - Veröffentlichung 1996
- Silent Hunter 2 - Veröffentlichung 2001
- Destroyer Command - Veröffentlichung 2001
- Silent Hunter 3 - Veröffentlichung 2005
Erscheinende Titel
- PT Boats Release Q4 2005
- Battlestations Midway Release 2005
Weblinks
Informationen zu den einzelnen Simulationen: