Nicolas Sarkozy
Nicolas Sarkozy (* 28. Januar 1955 in Paris), Sohn eines adligen ungarischen Immigranten und einer griechisch-jüdischen Mutter, ist ein französischer Politiker und seit 2. Juni 2005 (erneut) Innenminister in der Regierung Villepin.

Er gehört der bürgerlichen UMP an. Seit dem 28. November 2004 führt er die von Jacques Chirac im Jahr 1976 unter dem Namen RPR gegründete Partei als Vorsitzender an.
Sarkozy hat Diplome in Politikwissenschaft und Öffentlichem Recht und ist von Beruf Anwalt.
Öffentliche Ämter
Bereits 1977 wurde er Gemeinderat von Neuilly-sur-Seine. 1983 wählte man ihn dort zum Bürgermeister. Als solcher blieb er der Kleinstadt bis 2002 erhalten.
Zwischen 1983 und 1988 war Sarkozy Regionalrat der Ile-de-France. Als Vizepräsident des Generalrats von Hauts-de-Seine zeichnete er für die Kulturpolitik des Départements verantwortlich.
1987 leitete er im Innenministerium die "Delegation zur Bekämpfung der chemischen und radioaktiven Risiken" (La mission pour la lutte contre les risques chimiques et radiologiques).
Vom 30. März 1993 bis zum 11. Mai 1995 war Sarkozy Haushaltsminister der Regierung Balladur, der er auch als Regierungssprecher diente. Vom 7. Mai 2002 bis zum 30. März 2004 war er französischer Innenminister in der Regierung Raffarin. Ab dem 31. März 2004 war er der „Superminister“ für Wirtschaft, Finanzen und Industrie, allerdings nur bis Ende November, zu welchem Zeitpunkt er das Ministerium auf Anregung von Präsident Jacques Chirac aufgrund seiner Wahl zum Parteichef aufgeben musste.
Er ist seit diesem Zeitpunkt Parteivorsitzender der grossen bürgerlichen und gaullistischen "Chirac-Partei", der UMP. Seit 2. Juni 2005 ist er daneben erneut Innenminister in der Regierung Villepin.
Seit Anfang 2004 hatte er zudem noch den Posten des Generalrats des Landkreises Neuilly sur Seine Nord übernommen, und ist Präsident des Generalrats Hauts-de-Seine.
Parteikarriere
Im RPR arbeite er sich schnell nach oben. Im Alter von 21 Jahren arbeitet er ab 1977 im Zentralkommitée des Rassemblement pour la République (RPR) mit.
Drei Tage nach der Niederlage der Konservativen bei den Regionalwahlen hat Staatspräsident Jacques Chirac am 31. März 2004 eine neue Kabinettsliste gebilligt. In der alten Regierung war er Innenminister, bis er das Ministerium für Wirtschaft, Finanzen und Industrie und damit auch die Verantwortung für die geplanten Wirtschaftsreformen in Frankreich übernahm.
Der 49-jährige Sarkozy war gemäß Umfragen im März 2004 der populärste Politiker in Frankreich. Er gilt als ehrgeizig und energisch. Allerdings hatte sein offenkundiger Wunsch, Chirac im Jahr 2007 als Präsident nachzufolgen, das Verhältnis der beiden belastet.
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NAME | Sarkozy, Nicolas |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker und Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie unter der Regierung Jean-Pierre Raffarins |
GEBURTSDATUM | 28. Januar 1955 |
GEBURTSORT | Paris |
Nicolas Sarkozy
Wikipedia-Artikel
Nicolas Sarközy de Nagy-Bocsa, genannt Nicolas Sarkozy, geboren am 28. Januar 1955 im XVII. Arrondissement von Paris, ist französischer Politiker, zur Zeit im Amt des Vorsitzenden des UMP und Ministers für Innere Angelegenheiten und Raumplanung.
Inhaltsverzeichnis (1 Herkunft und Kindheit) 2 Werdegang 3 Regionale Mandate 4 Politische Laufbahn 5 Parlamentarische Laufbahn 6 Ministerielle Laufbahn 8 Werke 9 Auszeichnungen 10 Externe Links
(Herkunft und Kindheit Sohn des ungarischen Aristokraten Pal Nagy-Bocsa y Sarközy geboren in Budapest im Jahre 1928. Bei Ankunft der Russen 1944 zieht sich die Familie ins Exil zurück. Nach zahlreichen Abenteuern beim Durchqueren von Österreich und Deutschland trifft sein Vater schließlich in Baden-Baden auf einen Werber für die Fremdenlegion und verpflichtet sich für 5 Jahre. Nach seiner Ausbildung in Algerien wird er allerdings für einen Einsatz in Indochina als untauglich erklärt. Sein Name wird sprachlich angepasst und damit zu Paul Sarkozy de Nagy-Bocsa. Nachdem er sich schließlich für eine Laufbahn in der Werbebranche entscheidet, begegnet er 1949 Andrée Mallah, Tochter eines Arztes aus dem XVII. Arrondissement von Paris, aus Saloniki eingewanderte Jüdin und zu diesem Zeitpunkt Jura-Studentin.
Nicolas Sarkozy erblickt 1955 das Licht der Welt. Er hat zwei Brüder: Guillaume, geboren 1952, in leitenden Positionen in der Textilindustrie, und Francois, geboren 1957, zunächst Kinderarzt, darauf Naturwissenschaftler.
Als Sarkozys Vater die Familie im Jahre 1959 verlässt, nimmt seine Mutter ihr Studium wieder auf und wird als Rechtsanwältin in Nanterre zugelassen. Ihr wird das Plädoyer im Fall Villarceaux anvertraut, einem der bedeutendsten Skandale um politische Immobilien der 70er Jahre.
Seine Kindheit verbringt Nicolas Sarkozy im XVII. Arrondissement, anschließend in Neuilly-sur-Seine und besucht weitestgehend Privatschulen.)
Werdegang 1974 tritt er der Partei UDR bei und markiert damit den Beginn einer steilen Karriere, zunächst als Delegierter der Parteijugend des Départements Hauts-de-Seine 1975, dann als Verantwortlicher für die Ortsgruppe von Neuilly 1976, als Sekretär des Wahlbezirkes von Neuilly-Puteaux 1977 und seiner Wahl in den Gemeinderat von Neuilly im gleichen Jahr. Nach einem Studium an der Juristischen Fakultät der Universität von Paris besucht er das Institut für politische Studien von Paris. Ab 1981 arbeitet er zunächst als Rechtsanwalt in der Kanzlei von Guy Danet. Mit 28 Jahren setzt er sich 1983 gegen Charles Pasqua als Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine durch. Ab 1987 übernimmt er innerhalb des Innenministeriums die Verantwortung für die Vorsorge gegen chemische und strahlungsbedingte Risiken. Mit 34 Jahren erhält er ein Abgeordnetenmandat und mit 38 Jahren wird er Budgetverantwortlicher. Bei der Geiselnahme im Kindergarten von Neuilly 1993 übernimmt er die Verhandlungen mit dem Geiselnehmer. Zur Präsidentschaftskampagne 1995 stellt er sich an die Seite von Édouard Balladur und verliert deshalb unter den Anhängern Chiracs an Popularität. Für kurze Zeit wird er 1999 Vorsitzender des RPR und führt bei den Europawahlen dessen Liste an. An der Wiederwahl Chiracs 2002 ist er aktiv beteiligt. Dieser bevorzugt jedoch Jean-Pierre Raffarin als Premierminister, beruft ihn aber auf den Posten des Innenministers.
Mit diesem Posten nimmt er den zweiten Platz in der Regierung ein und die Frage der Sicherheit wird zu seinem Hauptthema. Dank der großen Popularität, die er genießt, in den Medien allgegenwärtig, erklärt er seinen Willen sich durch Handlungen zu profilieren. In diesem Rahmen sind ihm Verhandlungen und die Einsetzung eines islamischen Rates für Frankreich zu verdanken und die Mitarbeit an den Reformvorhaben um Bildung und Renten. Bei einem regionalen Referendum in Korsika am 6. Juli 2003 wird sein Vorschlag einer Neuorganisation der lokalen Verwaltung abgelehnt. Während der dritten Amtszeit Jean-Pierre Raffarins 2004 wird er zum Staatsminister und Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie. Seine Politik zielt auf die Reduzierung des Staatsdefizites ab, mit dem Erfolg, dass Frankreich 2005 den Stabilitätspakt einhalten wird. Nachdem Nicolas Sarkozy der Öffentlichkeit seine Absicht kund tat 2007 für das Amt des Präsidenten zu kandidieren und zu verstehen gab, dass er nach dem Ausscheiden Alain Juppés auch am Vorsitz des UMP interessiert wäre, setzt ihn Chirac während seiner Ansprache und Diskussion zum 14. Juli 2004 vor die Wahl zwischen dem Parteivorsitz und dem Amt im Ministerium. Beim Parteitag am 28. und 29. November 2004 wird er mit 85,1% der Delegierten zum Vorsitzenden gewählt. Am folgenden Tag reicht er seinen Rücktritt vom Ministerialamt ein und wird von Hervé Gaymard ersetzt. Nach der Ablehnung der Europäischen Verfassung beim Referendum vom 29. Mai 2005, tritt die Regierung von Jean-Pierre Raffarin zurück. Zwar wird Nicolas Sarkozy nicht das Amt des Premiers anvertraut, dafür aber die Ämter des Staatsministers und Ministers für Innere Angelegenheiten und Raumplanung.
Regionale Mandate 1977 – 1983: Mitglied im Gemeinderat von Neuilly-sur-Seine 1983 – 2002: Bürgermeister von Neuilly-sur-Seine (60.364 Einwohner) 1983 – 1988: Mitglied im Regionalrat der Ile-de-France 1986 – 1988: Stellvertretender Vorsitzender des Regionalrates des Départements Hauts-de-Seine, verantwortlich für Bildung und Kultur Seit 2004: Mitglied des Kantonalrates von Neuilly-sur-Seine Nord, Vorsitzender des Regionalrates des Départements Hauts-de-Seine
Politische Laufbahn 1977: Mitglied des Zentralkomitees des RPR 1978 – 1979: Nationaler Abgeordneter der Jugend des RPR 1979 – 1981: Vorsitzender des nationalen Jugendkomitees zur Unterstützung der Kandidatur von Jacques Chirac bei den Präsidentschaftswahlen 1981 1988: Nationaler Sekretär des RPR, verantwortlich für Jugend und Bildung 1989: Nationaler Sekretär des RPR, verantwortlich für Jugend und Bildung Stellvertretender Leiter der Liste für die Europawahlen 1992 – 1993: Stellvertretender Generalsekretär des RPR, verantwortlich für Verbandsarbeit Seit 1993: Mitglied des Politbüros 1995 – 1997: Pressesprecher des RPR 1998 – 1999: Generalsekretär des RPR 1999: Vorläufiger Vorsitz des RPR 1999: Listenkopf von RPR-DL für die Europawahlen Mai 2000: Wahl zum Vorsitzenden des Regionalkomitees des RPR für das Département Hauts-de-Seine November 2004: Mit 85,1% zum Vorsitzenden des UMP gewählt
Parlamentarische Laufbahn 1988, 1993, 1995, 1997 und 2002: Wahl und Wiederwahl zum Abgeordneten für den sechsten Wahlbezirk des Départements Hauts-de-Seine 1988 – 1991: Mitglied der Kommission über Verfassung, Gesetzgebung und Verwaltung der Republik 1991 – 1993: Mitglied der Kommission für kulturelle Angelegenheiten, Familie und Soziales 1995 – 2002: Mitglied der Kommission für Finanzen, Wirtschaft und Finanzplanung 1999: Wahl zum Abgeordneten für das Europaparlament, Überlassen des Mandats an Brice Hortefeux, Vorsitzender des Ausschusses des Départements Hauts-de-Seine 2005: Wiederwahl zum Abgeordneten des 6. Wahlbezirks des Départements Hauts-de-Seine bei einer Ersatzwahl
Ministerielle Laufbahn 1993 – 1995: Budgetverantwortlicher Minister, Pressesprecher der Regierung, übergangsweise Minister für Kommunikation (in der Regierung von Balladur) 1995: Budgetverantwortlicher Minister, übergangsweise Minister für Kommunikation 2002 – 2004: Minister für innere Angelegenheiten, Sicherheit und regionale Freiheiten in den beiden Kabinetten von Raffarin 2004: Staatsminister, Minister für Wirtschaft, Finanzen und Industrie Seit 31. Mai 2005: Staatsminister, Minister für innere Angelegenheiten und Raumplanung in der Regierung Dominique de Villepins
Werke 1994 – Georges Mandel, Mönch der Politik; 1995 – Am Ende der Leidenschaft der Ausgleich – Gespräch mit Michel Denisot; 2001 – Frei; 2004 – Republik, Religionen, Hoffnung – Gespräche mit Thibaud Collin und Philippe Verdin;
Auszeichnungen Kavalier der Ehrenlegion
Externe Links Biographie auf der Web-Seite des UMP (http://www.u-m-p.org/site/EquipeNationaleAffiche.php?IdEquipeNational=1)
Vergleiche auch Französische Regierungen / Geschichte der Französischen Regierungen
Übernommen von http://fr.wikipedia.org/wiki/Nicolas_Sarkozy
Kategorien: Minister der Regierung Villepin / V. Republik / Rechtsanwalt / Persönlichkeit der französischen Politik / Jahrgang 1955 / Absolvent der Sciences Po