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Konzeptkunst

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Konzeptkunst (engl. Concept Art, Concept Design oder Conceptual Art) ist eine in den 60er Jahren durch den amerikanischen Künstler Sol LeWitt geprägte Bezeichnung für einen Kunststil. Ursprünglich aus der Minimal Art kommend, steht Concept Art letztlich als Sammelbegriff für unterschiedliche Kunstrichtungen wie Objektkunst oder Happening, die den Gedanken, die die Bedeutung des Kunstwerks für vorrangig erachten. Ein künstlerisches Vorbild dieser Bewegung war Marcel Duchamp.

Die Ausführung des Kunstwerks ist von untergeordneter Bedeutung, und muss nicht vom Künstler selbst erfolgen. Im Vordergrund stehen das zugrunde liegende Konzept und die Idee dazu, die als gleichwertig zur Ausführung betrachtet wird. An Stelle von fertig gearbeiteten Bildern und Skulpturen gelten in diesem Sinne Skizzen, Schriftstücke oder Anleitungstexte als Werke. Ein Ziel ist die Entmaterialisierung des Kunstwerks und Einbeziehung des Betrachters selbst. Gewohnte Sichtweisen Begriffe und Zusammenhänge der Welt werden hinterfragt, neue Regeln werden erfunden. Es wird mit Kontexten, Bedeutungen und Assoziationen gearbeitet.

Duchamp grenzte sich dabei von retinaler Kunst ab, also Kunst, die überwiegend (z.B. effekthascherisch) auf das Auge einwirkt, statt als Idee, Vorstellung oder Verknüpfung von Bedeutung im Gehirn zu funktionieren (Denken), was er entschieden favorisierte. Dieser Ansatz ist es allerdings, der Konzeptkunst für den Laien oftmals elitär, spröde, und schwer zugänglich erscheinen lässt. Um das Konzept-Kunstwerk lesen zu können, ist eine Auseinandersetzung mit dem Künstler, und seinem Denken erforderlich.

Theoretiker der Konzeptkunst sind neben Vorbild Rene Magritte etwa Marcel Broodthaers oder Sol Le Witt.

Populäre Vertreter sind z.B. das Ehepaar Christo.

Im Zeiten von Bilderfluten der Massenmedien (Iconic Turn) und Rückkehr zu konservativen Formen wie der klassischen Malerei gewinnt die Konzeptkunst mit ihrer immanenten Institutionskritik des White Cube und dem Infragestellen eines traditionelleren Kunstbegriffs als Gegenbewegung wieder an Bedeutung.

Künstler

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Musiker

Auch im Bereich des Films und der Computerspiele ist Concept Art oder Concept Design als Fachbegriff geprägt. Bekannte Vertreter in diesem Bereich sind Kevin Cheng, Alan Lee, John Howe oder auch Ron Lemen.

Literatur

  • Sol Le Witt, Paragraphs on Conceptual Art (1967)
  • Klaus Honnef, Concept Art, Köln 1971
  • Lucy Lippard, Six Years. The Dematerialisation of the Art Object, New York 1973
  • Gregory Battcock (Hg.), Idea Art, New York 1973
  • Documenta 6, Ausst.-Kat. Kassel 1977

Zitat

  • Lawrence Weiner, Statement (1969): 1. Der Künstler kann die Arbeit machen. 2. Die Arbeit kann von einer anderen Person hergestellt werden. 3. Die Arbeit muß nicht realisiert werden. Jede dieser Möglichkeiten ist gleichwertig und entspricht der Intention des Künstlers die Entscheidung über den Zustand liegt beim Empfänger nach der Übernahme.

Siehe auch: Kunst, Bildende Kunst, Kunstbegriff, Metaebene, Wesen