Sauna
Eine Sauna (finn. sauna, "Schwitzstube"; finnisches Bad) ist ein Raum oder eine Gruppe von Räumen, entweder als freistehendes Gebäude oder als Teil eines größeren Gebäudes, in dem oder denen ein Schwitzbad genommen wird. Eine Saunaanstalt ist häufig an eine Schwimmhalle oder ein Fitnessstudio angeschlossen und kann mit anderen Vorrichtungen wie Dampfsauna oder Biosauna kombiniert sein.
Zumindest ein Raum innerhalb der Einrichtung, die eigentliche Sauna, kann mit einem elektrischen oder Holzofen auf eine Temperatur von etwa 70 bis 120 Grad Celsius aufgeheizt werden.
In der so genannten Aufguss-Sauna herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, die meist dadurch entsteht, dass man Wasser auf Steinen, die auf dem Ofen liegen, verdampfen lässt (der so genannte Aufguss); dem Wasser werden häufig ätherische Öle oder – vor allem im russischen Raum – Spirituosen wie Wodka beigefügt.
Grössere Saunaanstalten bieten neben der Aufguss-Sauna noch eine weitere so genannte Trockensauna mit höherer Temperatur, geringerer Luftfeuchtigkeit und ohne Aufguss.
Die Saunierenden sitzen in diesem Raum auf hölzernen Bänken, die sich (meist treppenförmig auf zwei oder drei Ebenen) in einer Höhe von ein bis eineinhalb Meter an den ebenfalls hölzernen Wänden befinden. Der menschliche Körper reagiert auf die andauernde Hitzeeinwirkung mit starkem Schwitzen; es handelt sich dabei um eine Schutzreaktion des Körpers zur Abkühlung, die jedoch verschiedene positive gesundheitliche Wirkungen hat (vgl. Medizinische Wirkungen). Bei der nach einem Aufguss einsetzenden gesteigerten Feuchtigkeitsbildung handelt es sich jedoch vor allem um kondensierte Luftfeuchtigkeit und weniger um eigenen Körperschweiss.
In der Regel folgt auf den insgesamt zehn- bis zwanzigminütigen Aufenthalt in diesem heißen Raum ein kaltes Bad oder ein Guss mit kaltem Wasser: Entweder in einer Dusche, einem Tauchbecken, einem Fluss, See oder im Schnee.
Anschliessend sucht man zur Erholung einen Ruheraum auf; dabei kann ein individuell unterschiedlich starkes Nachschwitzen einsetzen.
In der Regel wiederholt man die gesamte Prozedur mit knapp einstündigen Pausen drei- bis viermal. In öffentlichen Saunabädern werden i.d.R. stündlich Aufgüsse durchgeführt.
Obwohl die Luftfeuchtigkeit in einem Saunaraum hoch ist, ist eine Sauna kein Dampfbad: In letzterem ist die Temperatur niedriger, aber der Wassergehalt noch höher: In einem Dampfbad sieht man die Feuchtigkeit, in einem Saunaraum nicht. Dieser wird deshalb auch als Trockensauna oder finnische Sauna bezeichnet – im Gegensatz zum Dampfbad, das auch Dampfsauna oder türkisches Bad genannt wird.
Die herkömmliche, beschriebene Sauna, oft angeschlossen an ein öffentliches Bad, dient der körperlichen Erbauung, Gesundheit und Wohlbefinden.
Medizinische Wirkungen
Das Saunieren dient vor allem der Abhärtung gegen Erkältungskrankheiten und kann auch bei einigen Erkrankungen als therapeutische Anwendung genutzt werden, beispielsweise bei Störungen des vegetativen Nervensystems.
Die Hitze mit dem anschließenden Kaltbad entspannt die Muskulatur und hat – neben einigen physiologischen Effekten wie der Senkung des Blutdrucks, Anregung des Kreislaufs, Stoffwechsels und der Atmung – vor allem auch eine wohltuende Auswirkung auf das subjektive Wohlbefinden.
Saunakultur
In den skandinavischen Ländern hat die Sauna eine enorme Bedeutung bei der Pflege sozialer Kontakte; unter Geschäftsleuten ist es üblich, sich in der Sauna zu treffen und dort geschäftliche Entscheidungen zu fällen.
sexuelle Aspekte spielen bei der normalen "Familiensaune" keinerlei Rolle. Es gibt jedoch vor allem in grösseren Städten spezielle Saunaangebote für homosexuelle Männer, die auch der sexuellen Kontaktanbahnung dienen.