Zeitz
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 3′ N, 12° 8′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Burgenlandkreis | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Zeitzer Land | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 74,88 km2 | |
Einwohner: | 31.045 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 415 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 06712, 06724, 06727 | |
Vorwahlen: | 03441, 034423, 034426 | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 84 590 | |
LOCODE: | DE ZEZ | |
NUTS: | DEE08 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Altmarkt 1 06712, 06724, 06727 Zeitz | |
Website: | www.zeitz.de | |
Bürgermeister: | Volkmar Kunze (FDP) | |
Lage der Stadt Zeitz im Burgenlandkreis | ||
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Zeitz ist eine Stadt im Süden von Sachsen-Anhalt. Sie gehört zum Burgenlandkreis und liegt im Tal der Weißen Elster zwischen Gera im Süden und Leipzig im Norden. Von 1652 bis 1718 war Zeitz Hauptstadt des Herzogtums Sachsen-Zeitz. Als Residenz diente das Schloss Moritzburg. In der Stadt liegt das Deutsche Kinderwagenmuseum. Die Altstadt wird von heute zugänglichen Bierlager-Katakomben unterzogen.
Geographie
Geographische Lage
Zeitz liegt an der Weißen Elster, etwa 40 Kilometer südlich von Leipzig und 25 Kilometer nördlich von Gera. Die Kernstadt gliedert sich in die Unterstadt an der Elster und die Oberstadt am und auf dem Berg. Das Stadtgebiet grenzt im Südosten an die Landesgrenze nach Thüringen.
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn: Hohenmölsen, Elsteraue, Meuselwitz, Starkenberg, Bröckau, Wittgendorf, Droßdorf, Bergisdorf, Grana, Theißen und Deuben.
Stadtgliederung
Ortsteile von Zeitz sind Aue, Aylsdorf, Hainichen, Rasberg und Zangenberg. Am 1. Juli 2009 wurden die vormals eigenständigen Gemeinden Döbris, Geußnitz, Kayna, Nonnewitz und Würchwitz eingemeindet.
Klima

Die durchschnittliche Lufttemperatur in Zeitz beträgt 9,0 °C, der jährliche Niederschlag 564 Millimeter.
Geschichte


Frühmittelalter
Das Gebiet um Zeitz gehörte dem Reich der Thüringer an. Im Jahr 531 kam es bei Burgscheidungen (Unstrut) zu einer Schlacht zwischen sächsisch-fränkischen und thüringischen Heeren, in deren Folge das Thüringerreich in das Frankenreich eingegliedert wurde. In diesem nunmehr nahezu menschenleeren Siedlungsraum siedelten sich slawische Bauern an. Vermutlich befand sich das Stammeszentrum des Kleinstammbezirkes Puonzowa an der Stelle des heutigen Klosters Posa.
König Heinrich I. (* 876; † 936) ließ an der Stelle der heutigen Moritzburg eine Burg errichten, welche es ermöglichte, die slawische Bevölkerung zu kontrollieren.
Zeit der Bischöfe
Auf der Synode von Ravenna im Jahr 967 wurde Zeitz erstmalig urkundlich als Cici erwähnt (es sind aus anderen Dokumenten mehr als 30 weitere Namensvariationen bekannt), als Kaiser Otto I. (* 912; † 973) und Papst Johannes XIII., zum Zweck der Christianisierung der slawischen Bevölkerung und weiterhin zur Festigung der deutschen Herrschaft, die Gründung des Erzbistums Magdeburg sowie des Bistums Merseburg, des Bistums Meißen und des Bistums Zeitz beschlossen.
Die Vorarbeit zur Gründung des Bistums leistete seit 950 der Mönch Boso aus dem Benediktinerkloster St. Emmeram durch eine „unablässige“ Missionierung der ansässigen Slawen.
Im Dezember 968 wurde Hugo I. (968-979) als erster Zeitzer Bischof geweiht. Zeitz wurde Bischofssitz. Der Bischof erhielt 976 von Kaiser Otto II. die Stadt Zeitz als Geschenk.
1028-1032 wurde aufgrund des permanenten Bestrebens der Ekkehardinger mit päpstlicher Genehmigung der Bischofssitz von Zeitz nach Naumburg verlegt. Dies änderte sich Ende des 13. Jahrhunderts, als die Bischöfe erneut Zeitz zu ihrem Wohnsitz wählten, jedoch weiterhin in Naumburg gewählt und ernannt wurden. Mit dem Tod des Bischofs Julius von Pflug 1564 wurde das Bistum, nach circa 600 Jahren Bestand, aufgelöst. An die Zeit des Mittelalters erinnert heute vor allem die in Teilen sehr gut erhaltene städtische Befestigungsanlage mit Stadtmauer und dazugehörigen Wehranlagen sowie mehreren Stadtmauertürmen.
Dreißigjähriger Krieg
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burganlage mehrfach belagert und die Bischofsburg schließlich Ende 1644 durch schwedische Truppen zerstört.
Zeit der Herzöge
Durch das Testament Kurfürst Johann Georgs I. von Sachsen aus dem Jahr 1652 wurde die Aufteilung von Kursachsen unter seine vier Söhne festgelegt. Dadurch entstanden die Sekundogenitur-Herzogtümer Sachsen-Merseburg, Sachsen-Weißenfels und Sachsen-Zeitz. Damit entstand folgende Erbfolge: der älteste Sohn, der spätere Großvater Augusts des Starkens, übernahm die Erblande sowie die Kurwürde und verblieb damit mit seiner Residenz in Dresden. Der jüngste Sohn, Moritz, übernahm 1653 zunächst die Administration über das Stift Naumburg-Zeitz. 1656 verstarb sein Vater und er übernahm, gemäß dem Testament, die Regierung des Herzogtums Sachsen-Zeitz.
Auf den Grundmauern der zerstörten Bischofsburg wurde, unter Leitung des fürstlich-sächsischen Landbaumeisters Moritz Richter (* 1620; † 1667), später von seinem Sohn Johann Moritz Richter, die barocke Residenz Moritzburg an der Elster erbaut. Die Bauzeit betrug 21 Jahre, vom 19. März 1657 bis 1678. Weiterhin wurde in dieser Zeit viele barocke Bauwerke errichtet, die noch heute das Stadtbild prägen. Das Palais Brühl 11 wurde von Veit Ludwig von Seckendorff bewohnt, der Kanzler unter Herzog Moritz war. Er ließ das Gebäude im barocken Stil umbauen und erweitern. 1718 starb der einzige Sohn Herzog Moritz', Herzog Moritz Wilhelm. Damit fiel, nach nur 69 Jahren, gemäß den Auflagen des Testaments Johann Georgs I., das Herzogtum Sachsen-Zeitz an das Kurhaus Dresden zurück. Nach den Napoleonischen Kriegen kam auf Beschluss des Wiener Kongresses 1814/15 fast das gesamte Stiftsgebiet an Preußen. Zeitz wird Sitz eines preußischen Landkreises.
Zeit der Industrialisierung

1843 wurde die erste Dampfmaschine in Betrieb genommen, und 1855 die Zeitzer Eisengießerei und Maschinenfabrik AG (ZEMAG) gegründet, die sich mit Braunkohleveredlungsverfahren und dafür den Bau von Tellertrocknern, Brikettpressen und Verladeanlagen befasste, denn um die Stadt Zeitz herum befand sich ein Gürtel von unzähligen Braunkohlengruben im Untertage- und im Tagebaubetrieb, die die Rohkohle förderten und als Brennstoff aufbereiteten. Von 1946 bis 1953 wurde der Betrieb als Sowjetische Aktiengesellschaft (SAG) unter sowjetischer Direktion zur Erfüllung von Reparationsleistungen geführt. Ab 1954 als VEB ZEMAG Zeitz begann eine starke Entwicklung, die in der Folge auch zur Produktion von Seilbaggern und Raupendrehkranen führte. 1858 wurde die Zuckerfabrik Zeitz erbaut, um in einem modernen Verfahren aus Zuckerrüben Weißzucker zu produzieren. 1859 erhielt Zeitz Anschluss an die Eisenbahn von Weißenfels nach Gera, 1872 nach Altenburg, 1873 nach Leipzig und schließlich 1879 nach Camburg. Weitere Gießereien wie die Eisen- und Stahlgießerei Oswald Kunsch in Zeitz-Rasberg (1896) und die Eisengießerei Hoffmann wurden gegründet. 1889 wurde die Brikettfabrik Herrmannschacht gegründet, die bis 1959 arbeitete und heute noch als Industriedenkmal erhalten ist und durch einen Verein gepflegt wird. Sie ist zugleich die älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt.[2]
Ab 1904 begann in Zeitz der zügige Ausbau einer Elektroenergieversorgung auf der Basis eines zunächst 220/440Volt-Dreileiter-Gleichstromnetzes, welches eine Modernisierung der Antriebe in Industrie und Handwerk sowie viele Unternehmensneugründungen zur Folge hatte.
Die Zeitzer Klavierindustrie mit zeitweise 30 verschiedenen Fabriken hatte einen großen Bekanntheitsgrad. Die bekanntesten waren F. Geissler, Schmidt&Suppe, Gerbstädt, Morenz&Schemelli, C.Steudel, Liebig, Hoelling&Spangenberg, Krietzsch und Hupfer&Comp. Pianomechaniken dazu kamen von den Unternehmen A. Kummer, Dinger&Söhne und Pfeiffer&Bartsch. Daneben wurden bei den Unternehmen Fahr und Schneider&Heysel Tonmöbel, bei dem Unternehmen Pucklitzsch Kunstmöbel, beim Unternehmen Homberg Intarsien-und Kleinmöbel und bei Clingestein Furniere für die Klaviere und Möbel hergestellt.
Auch die Zeitzer Holzwaren- und Kinderwagenindustrie wurde über die Stadt hinaus bekannt. Bedeutend war in der Zeit der Bildung dieses Industriezweiges der Stellmachermeister Ernst Albert Naether, der das Unternehmen E. A. Naether gründete. Weitere Unternehmen dieses Industriezweiges in Zeitz waren Opel&Kühne, Haesselbarth&Storm, Saxonia (Eduard Pfeiffer), Feiner, Germania, Gärtner und Wünsch&Pretzsch (Phönix). Die Räderfertigung erfolgte durch das Unternehmen Scharre. Nach 1945 wurde nach Alliiertenrecht das Unternehmen Naether enteignet und durch Beschluss der damaligen Regierungsstellen der DDR die VVB Kinderfahrzeuge aus den Unternehmen Naether, Opel, Saxonia (Eduard Pfeiffer) und Feiner gebildet. Aus dieser ging in der weiteren Entwicklung der VEB ZEKIWA hervor, der ein bedeutender Exportbetrieb in Zeitz wurde.
Die große Nachfrage nach Batterien zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde von der Batterieelementefabrik Uhrbach&Reinhold und von der Batterie- und Rückstrahlerfabrik Etzold&Baeßler gestillt. Metallwaren stellte die Metallwarenfabrik Bescherer her, die mit ihrer Dampfmaschine eine Drahtseilbahn am Wendischen Berg in Zeitz antrieb. Diese Drahtseilbahn transportierte ab 1877 mit den zwei gegenläufigen Wagen die Fuhrwerke und Personen den Berg mit einer Steigung von 9,6 % hinauf in die Oberstadt oder hinunter in die Unterstadt. Sie war zu ihrer Zeit eine Sensation in Deutschland, Konstruktion und Bau der ersten Standseilbahn Deutschlands wurden von dem Zeitzer Baumeister Tretrop ausgeführt. Kesselbau wurde von dem Unternehmen Dampfkesselbau Schumann betrieben, das Unternehmen Göcker stellte Werkzeugmaschinen her. Lederwarenfabrikation betrieben die Unternehmen Scholle und Moll.

Lebensmittelbetriebe waren die Unternehmen Max Emmerling (Herstellung von Nährzwieback und Nudelteigwaren), W.R.Clingestein (Essig- u. Spritfabrik) und Fröhlich&Co. (Konservierung von Gemüse und Herstellung von Essigessenz). Aus einer Vielzahl von Bierbrauereien ging die Brauerei Oettler als größte und modernste Brauerei hervor, die auch der Konkurrenz der Köstritzer Schwarzbierbrauerei und der Riebeck-Brauerei aus Leipzig im Kampf um den Zeitzer Biermarkt standhielt. Limonaden wurden in den Unternehmen Nägler und Büchner hergestellt. Süßwarenherstellung betrieben die Betriebe Oehler und Oehmig & Weidlich. Das Unternehmen Oehler wurde nach 1952 in VEB Zetti übergeführt und erreichte einen großen Bekanntheitsgrad in Europa. Das Unternehmen Thieme stellte Seifen her. Nach 1952 in VEB Zitza umbenannt, wurde der Betrieb mit Haartönungsprodukten im Ostblock bekannt. Farben und Lacke wurden von dem Unternehmen Hugo Lenssen produziert. Dessen Erzeugnisse fanden unter anderem als Anstriche der deutschen Luftschiffe Verwendung, aus diesem Grunde gab es mehrfach Zwischenlandungen eines Graf-Zeppelin-Luftschiffes auf dem Feld an der Wilhelmshöhe.
Das wahrscheinlich älteste Unternehmen in Zeitz ist die Stoff-und Kattundruckerei Scheube&Brehme, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familien war und bis 1972 privat und nach der Verstaatlichung durch die DDR als VEB Wäscheunion bis 1990 produzierte. Wäschedrucke in modernen Druckverfahren waren ein Exportartikel besonders in das westliche Ausland.
In den drei Filmtheatern Capitol, Metropol und Zentralhalle konnte die Zeitzer Bevölkerung seit Beginn des 20. Jahrhunderts die neusten Kinofilme sehen. Bis 1990 existierte noch die Zentralhalle und das Capitol bis 1996. In der Zeit von 1956 bis 1990 wurde die Zentralhalle "Theater der Freundschaft" genannt, wohl aus der Tatsache heraus, dass dieses Kino von 1947 bis 1955 Offiziersclub der sowjetischen Besatzungsarmee war und dann an die Stadt Zeitz in allerdings ruiniertem Zustand zurückgegeben wurde.
1933 – 1945
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1934/35 im Gewandhaus, in dem die Gestapo ihren Sitz hatte, politische Gegner aus den Arbeiterorganisationen sowie unliebsame Kritiker des Regimes interniert und misshandelt. In den Jahren 1937/38 wurde im Nordosten von Zeitz vom BRABAG-Konzern ein Hydrierwerk zur Herstellung von Treibstoffen in Vorbereitung des von der NS-Regierung geplanten Weltkrieges gebaut. Während der NS-Diktatur wurde in Rehmsdorf und Gleina (beide bei Zeitz) das Außenlager Wille eingerichtet, das dem Konzentrationslager Buchenwald unterstellt war. Von dort wurden allein in den vier Hydrieranlagen der Brabag von Ende Mai bis Oktober 1944 nahezu 10.000 KZ-Häftlinge eingesetzt, um die Zerstörungen der alliierten Bombenangriffe zu beseitigen und so die Produktion wieder anzufahren. Die meisten von ihnen waren ungarische Juden, unter ihnen Imre Kertész, der im Brabag-Werk in Tröglitz arbeitete. Zivile Ingenieure der Unternehmen, die so genannten „Werksbeauftragten“, koordinierten die Arbeit der Häftlinge am Ort. Eine Produktion konnte aber kaum noch durchgeführt werden, da diese kriegswichtige Produktion durch immer wieder neue Bombenangriffe der alliierten Bomberverbände unterbunden wurde. Der Literaturnobelpreisträger Imre Kertész selbst schildert seine damaligen Erfahrungen in seinem autobiographischen Werk „Roman eines Schicksallosen“. Bei den Bombenangriffen auf das Hydrierwerk durften die eingesetzten KZ-Häftlinge die Schutzanlagen (Bunker) nicht betreten (die Schutzanlagen waren nur den zivilen Beschäftigten und den Wachmannschaften vorbehalten), was immer wieder zahllose Opfer unter den Häftlingen forderte. Die Angriffe der Bomberverbände trafen viele Häuser in der Stadt Zeitz durch Bombenfehlabwürfe, wenn die Nebelschwaden der Nebelbatterien zur Tarnung des Hydrierwerkes durch den fehlenden Wind die Stadt Zeitz verhüllten und diese dadurch ebenfalls zum Ziel der Bomben machten. In der Stadt Zeitz, in den Orten Alt-Tröglitz, Rehmsdorf, Torna, Göbitz und Könderitz waren hohe Sachschäden und viele Todesopfer die Folge.
1945 – 1990

1950 wurde die seit 1901 kreisfreie Stadt Zeitz in den Kreis Zeitz eingegliedert, der ab 1952 dem neu gegründeten Bezirk Halle angehörte. Bis 1989/90 bildete die Stadt einen industriellen Mittelpunkt. Ab Mitte der 1950er Jahre entstanden in der Stadt zahlreiche Neubaugebiete, wie der Stadtteil Völkerfreundschaft. Im Jahr 1965 begann die Erschließung des Wohnbaugebietes Zeitz-Ost, der erste Stadtteil mit Fernheizung aus einem zentralen Heizwerk.
Parallel zu der verordneten Baupolitik der Staatsführung der DDR verfiel die Zeitzer Altstadt zunehmend in einem nicht mehr denkmalpflegerisch zu vertretenden Maß. Ein Prozess, der seit den frühen 1970er Jahren bis 1990 seinen Höhepunkt mit Flächenabbrüchen erreichte. Mittelalterlich geprägte Straßen wie der Brühl, die Rothe- und Scharrenstraße, das „Wochenbett“ zwischen Brühl und Steinstraße, die Domherrenstraße und die Besenstraße wurden fast vollständig ihrer historischen Bausubstanz beraubt und sind heute nur noch als Fragment erhalten und stellen einen massiven städtebaulichen Missstand dar.



Am 18. August 1976 verbrannte sich der evangelische Pfarrer Oskar Brüsewitz aus Protest gegen das politische System der DDR und die Politik der evangelischen Kirche in der DDR zur Staatsführung öffentlich vor der Michaeliskirche. Sein Freitod führte zu einem Umdenken der Kirchenführung, in einem Hirtenbrief wurden danach neue kritische Standpunkte der evangelischen Kirche gegenüber der DDR-Staatsführung in allen Gemeinden verlesen. Zum Gedenken an Oskar Brüsewitz steht vor der Michaeliskirche seit 1990 eine Gedenksäule.
Nachwendezeit
Die Deindustrialisierung nach der Wiedervereinigung überstand von den hier genannten Unternehmen lediglich die Zeitzer Zuckerfabrik, die von Südzucker übernommen wurde, sowie die Zeitzer Schokoladenmanufaktur Zetti. Durch diesen Strukturwandel kam es ab 1990 zu einem massiven Beschäftigungsverlust. Die Stadt verlor mehr als ein Viertel ihrer Einwohner. Die Sozialstruktur ist in Zeitz durch hohe Arbeitslosigkeit gekennzeichnet.
1994 wurde der Kreis Zeitz Teil des neuen Burgenlandkreises, wodurch die ortsansässige Kreisverwaltung aufgelöst wurde. 1996 entstand auf dem Gebiet des historischen Stadtteils Domfreiheit, der von Flächenabbrüchen der Jahre 1972 bis 1988 geprägt war, das „Brühl-Center“ mit Kino und verschiedenen Verkaufseinrichtungen.
Die Stadt Zeitz war 2004 Ausrichter der 1. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts. Deshalb wurde die gesamte Anlage und der Schlosspark um die Moritzburg neu gestaltet und die einstige ehemalige herzogliche Orangerie in der Schloßstraße saniert und rekonstruiert. Industrieruinen wie die ehemalige Brauerei Oettler und der ehemalige Zeitzer Betriebsteil des VEB Wäscheunion Mittweida (vormals Scheube & Brehme) sowie Wohngebäude innerhalb des Landesgartenschau-Areals wurden abgerissen. Das Gelände wird heute als Schlosspark Moritzburg für Veranstaltungen und Konzerte genutzt. Weitere Zeitzer Sehenswürdigkeiten, die im Vorfeld der Landesgartenschau saniert wurden, sind: das Albrechtsche Palais von 1782/83, das Badehaus, die Ölmühle sowie das barocke Gerberhaus Nikolaistraße 6, das zugleich letzter baulicher Zeuge des einstigen Altstadtviertels Klein-Venedig am Mühlgraben ist.
Durch den fortschreitenden Einwohnerrückgang werden im Rahmen des Stadtumbaus Ost Wohnblöcke, die in Plattenbaumontage im Stadtteil Zeitz Ost errichtet wurden, aber auch Gebäude aus gründerzeitlichen Stadtvierteln verstärkt abgerissen.
Trotz zahlreicher Sanierungs- und Rekonstruktionsmaßnahmen im Altstadtbereich nach 1990 ist das Gesamtbild der Zeitzer Altstadt weiterhin von stadtbildprägenden Abrissflächen und Ruinen gekennzeichnet, die sich vor allem im Übergang zwischen Unter- und Oberstadt befinden. In ihrer Bausubstanz stark beeinträchtigte oder gefährdete Altstadtviertel sind der Brühl, die Rothe- und Scharrenstraße, die Rahnestraße mit ihren Häusern aus mehreren Jahrhunderten, aber auch die Kalkstraße und der Nikolaiplatz. Von Leerstand und Verfall sind auch gründerzeitliche Straßenviertel wie die Freiligrathstraße und Schützenstraße geprägt. Der durch Verfall und unsachgemäße Eingriffe in die Denkmalsubstanz seit Jahren stark gefährdete Barockbau Nikolaiplatz 9, ein Gebäude mittelalterlichen Ursprungs mit Kreuzgratgewölbe, das in der Zeit des Zeitzer Herzogtums um 1680 sein heutiges Aussehen erhielt, beherbergte im 19. Jahrhundert das Zeitzer Inquisitoriat, im 20. Jahrhundert das Café Weitze beziehungsweise HOG Café Brühl und stellt zugleich die städtebauliche Eingangssituation für die Auffahrt zur Zeitzer Oberstadt dar.
Ein historisches Gebäude der Altstadt Zeitz, das zwar denkmalpflegerisch umsorgt wird, aber in seiner umfassenden Sanierung und Rekonstruktion noch nicht fertig gestellt wurde, ist der aufwändige Renaissancebau Rahnestraße 16 (im Volksmund „Baenschhaus“), der einer dendrochronologischen Untersuchung zufolge um 1565 entstand und derzeit nur als notgesichert vor weiterem Verfall gilt.
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):
1831 bis 1933
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1939 bis 1995
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1997 bis 2006
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* 29. Oktober
** 31. August
Politik
Stadtrat
Stadtrat 2004[3] | ||||
Christlich Demokratische Union (CDU) | ||||
Partei des demokratischen Sozialismus (PDS) | ||||
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | ||||
WIR – Unabhängige | ||||
Freie Demokratische Partei (FDP) | ||||
Zeitzer für Zeitzer (ZfZ) | ||||
Bündnis 90/Die Grünen (GRÜNE) | ||||
Zeitzer Bürgerbewegungen | ||||
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) | ||||
Bürgermeister
Oberbürgermeister der Stadt Zeitz war von 1990 bis 2008 Dieter Kmietczyk (parteilos), geboren 1949, der 1989/90 aus der Bürgerbewegung gegen die bestehenden Verhältnisse in der DDR hervorging. Bei der Stichwahl 2008 unterlag er seinem Mitbewerber Ulf Altmann (CDU), der das Amt am 1. Juli 2008 übernahm. Am 30. Oktober 2008 erklärte Altmann seinen Rücktritt, nachdem es zu „persönlichen Angriffen“ gegen seine Person gekommen sein soll. Am 1. November übernahm die Leiterin des Wirtschaftsförderungsamtes Rainhilde Beret kommissarisch die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters.[4] Am 1. Mai 2009 übernahm der neugewählte Oberbürgermeister Volkmar Kunze die Amtsgeschäfte.
Wappen
Blasonierung: „In Blau den Erzengel Michael in silberner Rüstung auf dem Drachen stehend; mit der Rechten schwingt er das Schwert, mit der Linken hält er einen silbernen Schild, darin ein rotes Kreuz, rechts neben ihm schwebt ein Schild, darin in rot schräg gekreuzt ein mit der Spitze abwärts gelegtes Schwert und ein mit dem Bart abwärts gekehrter silberner Schlüssel.“ [5]
Flagge
Als Flagge führt die Stadt Zeitz die Farben Grün (RAL 6024), Silber (Weiß) (RAL 9016) und Rot (RAL 3020).[5]
Städtepartnerschaften
- Detmold in (Nordrhein-Westfalen, Deutschland)
- Tosu (Saga-ken, Japan)
- Darchan (Mongolei)
- Kaliningrad (Russland)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Zeitz besitzt mit dem Theater im CAPITOL ein privates Schauspielhaus in der Judenstraße. Hier finden das ganze Jahr über Theateraufführungen, Live-Konzerte, Lesungen oder Kabarettabende statt. Weiterhin finden in der Kulturvilla Kolorit diverse Kulturveranstaltungen, darunter auch Theateraufführungen statt.
2004 wurde das Theater Kürbiskern im Franziskanerkloster gegründet. Es zeigt Theaterstücke in kleiner Besetzung für Erwachsene und Kinder.
Bauwerke
Schloss Moritzburg ist die frühbarocke Residenz der Herzöge von Sachsen-Zeitz. Die Befestigungsanlagen des Vorgängerbaus, einer mittelalterlichen Bischofsburg, sind größtenteils erhalten. Schloss und Schlosspark gehören zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt
Im Zeitzer Dom ruht Georgius Agricola, der Vater der Mineralogie und bekannter Wissenschaftler, dessen Hauptwerk sich mit der Metallkunde befasst. Der Bau selbst ist frühromanischen Ursprungs (11. Jahrhundert). Vom ottonischen Vorgängerbau haben sich die Säulen der Krypta und weitere Reste im Kreuzgangbereich erhalten.
Im Untergrund der Altstadt befindet sich ein ausgedehntes und in weiten Teilen für Touristen zugängliches mittelalterliches Gangsystem, das durch den Verein "Unterirdisches Zeitz e.V." erforscht, gesichert, saniert und betreut wird. Attraktionen sind hier, neben verschiedenen ausgestellten Funden, Gänge, die teils mehrfach über- und untereinander verlaufen, unterirdische Brunnen, früher teils zum Gondeln genutzte wasserführende Stollen und eine Veranstaltungstonne. Das Zeitzer Gangsystem ist noch längst nicht vollständig erkundet und gibt bei innerstädtischen Bauarbeiten immer wieder neue Geheimnisse preis. Ein Besuch verspricht ein Erlebnis der besonderen Art.
Am Südrand der Altstadt gelegen befindet sich das etwa zur Mitte des 13. Jahrhunderts angelegte Franziskanerkloster mit einem noch weitgehend mittelalterlichen Baubestand. Die Gebäude werden seit einigen Jahren restauriert und wieder instand gesetzt. Die Instandsetzungsarbeiten werden dabei von den Bauhistorikern Yngve Jan Holland und Andreas Potthoff bauhistorisch betreut.
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Schloss Moritzburg
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Zeitzer Dom
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Innenaufnahme Dom St. Peter und Paul
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Michaeliskirche
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Brühl-Center Zeitz mit Kino in der Schloßstraße, erbaut 1996
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In der Fußgängerzone Roßmarkt - Wendische Straße
Museen
Die Museumsbibliothek „Ernst Ortlepp“ umfasst etwa 30.000 Bände Bücher aus sechs Jahrhunderten. Zu den bedeutendsten Werken gehört die Meißnische Land- und Bergchronik des Petrus Albinus, richtigerweise Peter Weiß, welche 1589 in Dresden gedruckt wurde. Diese Chronik stellt eine wichtige Quelle zum Leben Georgius Agricola dar. Weiterhin befinden sich seltene Drucke und bedeutende Handschriften des Dichters Ernst Ortlepp im Bestand.
Das Deutsche Kinderwagenmuseum ist die größte Kinderwagenausstellung Europas
Die Lutheridenbibliothek ist eine Sammlung von 300 Werken, die der Stadtbibliothek Zeitz von den Luthernachkommen übergeben wurde. Die Sammlung, welche seit 1998 in Zeitz verwahrt wird, enthält unter anderem wertvolle Schriften, Münzen, Graphiken, Fotos, Urkunden, Periodika und Archivmaterial, darunter teils einmalige Bücher.
Gedenkstätten
- Mahnmal aus dem Jahre 1950 auf dem Altmarkt (zu DDR-Zeiten Friedensplatz) für die Opfer des Faschismus, gestaltet von dem Bildhauer Robert Propf

- Gedenktafel am Gewandhaus auf dem Altmarkt zur Erinnerung an die 250 NS-Gegner, die in der Gestapozentrale misshandelt wurden
- Gedenktafel an seinem Wohnhaus in der Leipziger Straße (zu DDR-Zeiten Dr.-Flörsheim-Straße) zur Erinnerung an den sozialdemokratischen Arzt und Widerstandskämpfer Gustav Flörsheim, der von den Nazis ermordet wurde. Auch an der Schule, die zu DDR-Zeiten seinen Namen trug, an der Hauptstraße, wurde 1975 eine Gedenktafel angebracht
- Gedenkstein an der ehemaligen Paul-Wegmann-Schule am Steinsgraben zur Erinnerung an den Mitarbeiter von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, den Redakteur und Jugendpfleger Paul Wegmann, der 1945 im KZ Bergen-Belsen ums Leben kam. Auch am früheren Gebäude des Rates des Kreises am Platz der Einheit erinnert an ihn eine Tafel
- Gedenktafel vor dem Kindergarten des Zeitzer Kinderwagenwerkes in der Geschwister-Scholl-Straße zur Erinnerung an den Berliner Kommunisten Willi Graumüller, der 1945 im KZ Bergen-Belsen ermordet wurde
- Sowjetischer Ehrenfriedhof an der Gleinaer Straße für 38 Rotarmisten sowie 85 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Ehrenhain an der Schule in der Altenburger Straße (zu DDR-Zeiten Hans-Beimler-Schule) zur Erinnerung an den kommunistischen Spanienkämpfer Hans Beimler.
- Gedenksäule vor der Michaeliskirche, gewidmet dem Pfarrer Oskar Brüsewitz, der sich am 18. August 1976 aus Protest gegen den SED-Staat und die Haltung der Kirche gegenüber der Politik in der DDR durch Selbstverbrennung das Leben nahm.
Sport
Der Fußballverein 1. FC Zeitz stand 1963 in der DDR unter der Bezeichnung BSG Chemie Zeitz im Finale des FDGB-Pokal. Heute spielt der Verein in der Landesklasse.
Bekannte Zeitzer Fußballspieler, die in der DDR-Nationalmannschaft spielten, waren Manfred Kaiser (in den 1950er Jahren) und Bernd Bauchspieß (in den 1960er Jahren). Der bekannteste Fußballer der Stadt ist Jörg Böhme, der beim FC Schalke 04 zum Nationalspieler wurde und mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft 2002 Vizeweltmeister wurde.
Des Weiteren ist Zeitz Heimat von vielen Vereinen und bietet ein vielfältiges Breitensportangebot. Neben Tennisanlagen, verschiedenen Sportstadien und Schwimmmöglichkeiten gibt es Turn- und Fitnesseinrichtungen sowie Reit- und Schießanlagen.
Wirtschaft und Infrastruktur

Bekannt ist die Stadt für die Schokoladenfabrik Zetti (unter anderem Knusperflocken und Bambina) und die Kinderwagen des Herstellers Zekiwa, die heute nicht mehr in Zeitz produziert werden.
Die Zuckerverarbeitung der Südzucker AG, die 1993 anstelle der seit 1858 bestehenden Zuckerfabrik Zeitz neu gebaut wurde, zählt zu den modernsten Zuckerverarbeitungsanlagen Europas. Die Kraft-und Wärmeerzeugung in diesem Unternehmen erfolgt auf der Basis einer Rohbraunkohlenfeuerung in einem modernen Wirbelschicht-Dampferzeuger. Die Rohbraunkohle wird aus den nahe gelegenen Tagebauen der MIBRAG angeliefert.
Die Südzucker Bioethanol GmbH hat im April 2005 am Standort Zeitz die größte Bioethanolanlage Europas in Betrieb genommen. Jährlich werden dort aus 700.000 Tonnen Weizen 260.000 Kubikmeter Bioethanol produziert. Darüber hinaus werden rund 260.000 Tonnen des Eiweißfuttermittels DDGS produziert, das vorwiegend an die Mischfutterindustrie abgesetzt wird. Zusätzlich werden jährlich rund 30.000 Megawattstunden Strom in das öffentliche Netz eingespeist.
Verkehr
Zeitz liegt am Kreuzungspunkt der Bundesstraße 2 (Leipzig–Gera) mit den Bundesstraßen 91 (Zeitz−Weißenfels) und 180 (Naumburg−Altenburg). Weitere Straßen verbinden Zeitz mit Droyßig, Crossen, Breitenbach, Tröglitz und Könderitz.
Zeitz liegt an der Bahnstrecke Leipzig–Gera–Saalfeld. Weitere Bahnstrecken führen nach Weißenfels, Naumburg, Altenburg (Reisezugbedienung eingestellt) und Camburg (stillgelegt).
Persönlichkeiten
Ehrenbürger

- Otto Baensch (1825–1898), Wasserbauingenieur, leitete den Bau der Aue-Brücke in Zeitz vom Entwurf bis zur Fertigstellung, die Mainkanalisierung von Frankfurt bis Mainz sowie den Bau des Nord-Ostsee-Kanals von 1887 bis zur Fertigstellung 1895[6]
- Peter Merseburger (*1928 in Zeitz), Journalist, Autor und Auslandskorrespondent, langjähriger Leiter des NDR-Politikmagazins „Panorama“ [7]
Söhne und Töchter der Stadt
- David Herlitz (1557–1636), Mathematiker, Mediziner, Historiker und Dichter
- Hieronymus Kromayer (1610–um 1670), lutherischer Theologe
- Christian August von Sachsen-Zeitz (1666–1725), Erzbischof von Gran
- Johann Wilhelm Grötzsch (1688–1752), evangelisch-lutherischer Theologe und Kirchenliederdichter
- Johann Christian Feige (genannt der Ältere; 1689–1751), Bildhauer und Bildschnitzer
- Anna Magdalena Bach (1701–1760), zweite Frau des Komponisten Johann Sebastian Bach
- Johann Christian Schubart, Edler von Kleefeld (1734–1787), Landwirt und Agrarreformer
- Ernst Albert Naether (1825–1894), Begründer der Kinderwagenindustrie
- Gustav Deckwitz (1837-1921), deutscher Politiker
- Paul Werner (1848–1927), Politiker
- Clemens Denhardt (1852–1929), Afrikaforscher
- Karl Pallas (1860–1933), Archidiakon, Theologe, Volkskundler und Heimatforscher
- Friedrich Michael Schiele (1867–1913), evangelischer Theologe
- Kurt Floericke (1869–1934), Naturwissenschaftler, Naturfreund und Verfasser zahlreicher populärwissenschaftlicher Darstellungen
- Theodor Albin Findeisen (1881–1936), Kontrabassist und Pädagoge
- Ewald André Dupont (1891–1956), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Gerhard Degenkolb (1892–1954), Schlüsselfigur der Rüstungsindustrie des Großdeutschen Reiches
- Horst Dreßler-Andreß (1899–1979), Präsident der Reichsrundfunkkammer
- Heinrich Troeger (1901–1975), Jurist, Finanzfachmann und SPD-Politiker
- Ernst Kreuder (1903–1972), Schriftsteller
- Wilhelm Kreuder (1904–1974), Maler und Kunstpädagoge
- Ewald Riebschläger (1904–1993), Wasserspringer (Europameister 1927 und 1931)
- Fritz Gödicke (1919–2009), Trainer der Fußballnationalmannschaft der DDR
- Heinz Joerk (* 1919), Fußballtrainer
- Horst Wende (1919–1996), Orchesterleiter, Arrangeur und Akkordeonist
- Heinz-Günther Lehmann (1923–2006), Schwimmer und Europameister
- Günter Wöhe (1924–2007), Ökonom
- Otfried Wagenbreth (* 1927), Geologe und Montanhistoriker
- Peter Merseburger (* 1928), Journalist und Autor
- Joachim Knappe (1929–1994), Schriftsteller
- Manfred Kaiser (* 1929), Fußballspieler
- Rudolf Drößler (* 1934), Sachbuchautor und Wissenschaftsjournalist, von 1991 bis 1997 Stadtschreiber und Stadtchronist
- Monika Peitsch (* 1936), Schauspielerin
- Hartwig Henze (* 1938), von 1986 bis 2003 Richter am Bundesgerichtshof
- Bernd Bauchspieß (* 1939), Fußballspieler
- Hans Zierold (* 1938), Schwimmer
- Ulrike Piechota (* 1942), Schriftstellerin und Kirchenmusikerin
- Rolf-Dietrich Ratzmann (1944–1992), Maler, Grafiker und Bildhauer
- Margit Weihnert (* 1953), sächsische Politikerin (SPD)
- Manfred Grund (* 1955), deutscher Politiker (CDU)
- Günter Heinz (* 1957), Mathematiker, Komponist und Musiker
- Jens Koeppen (* 1962), deutscher Politiker (CDU)
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Julius von Pflug (1499–1564), letzter katholischer Bischof der Diözese Naumburg (Saale), starb in Zeitz
- Maximilian Mörlin (1516–1584), evangelischer Theologe und Reformator
- Johann Habermann (1516–1590), lutherischer Theologe, Erbauungsschriftsteller und Hebraist
- Heinrich Schütz (1585–1672), Komponist
- David Pohle (1624–1695), Komponist
- Hans Georg von Schleinitz (1599–1666), Verwaltungsbeamter und Gelegenheitsdichter, starb in Zeitz
- Johann Sebastian Mitternacht (1613–1679), Theologe, Rhetoriker, Pädagoge, Dramatiker und Barockdichter, starb in Zeitz
- Johann Christian Ernesti (1695-1769), Theologe, Pfarrer in Zeitz
- Johann Samuel Agner (1701–1769), Pfarrer und Schriftsteller, ab 1750 in Zeitz tätig
- Friedrich Senfft von Pilsach (1741–1822), königlich-sächsischer Generalmajor, starb in Zeitz nach seiner Pensionierung
- Karl Ludwig Nitzsch (1751–1831), Theologe
- Gottfried Fähse (1764–1831), klassischer Philologe und Pädagoge, besuchte in Zeitz das Gymnasium
- Friedrich Delbrück (1768–1839), Theologe und Erzieher der preußischen Könige Friedrich Wilhelm IV. und Wilhelm I., wirkte ab 1817 als Stiftssuperintendent in Zeitz und starb hier
- Waldemar Scheithauer (1864-1942), Industrieller bei der Waldauer Braunkohlen-Industrie AG in Zeitz
- Max Sidow (1897-1955), Schriftsteller, lebte in Zeitz
- Rudolf Agricola (1900–1985), Wirtschaftswissenschaftler, von 1926 bis 1933 Diplom-Handelslehrer und SPD-Stadtverordneter
- Oskar Brüsewitz, (1929–1976), Pfarrer, nahm sich 1976 aus Protest gegen die SED-geführte Regierung und die Haltung der Kirche gegenüber der Politik in der DDR durch Selbstverbrennung das Leben
Literatur
- Führer durch Zeitz und Umgebung, Reprint, Dingsda-Verlag, Querfurt 1992, ISBN 3-928498-09-6
- Otto Pappe: 1000 Jahre Stadt und Kirche Zeitz
- Rudolf Drößler, Hans Föppel: Zeitz wie es früher war, Wartberg Verlag, 1993
Einzelnachweise
- ↑ Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990
- ↑ Homepage des Mitteldeutschen Umwelt- & Technikparks e.V. Zeitz über den Herrmanschacht
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
- ↑ Oberbürgermeister erklärt Rücktritt. Abgerufen Format invalid.
- ↑ a b Hauptsatzung der Stadt Zeitz. (PDF) Stadt Zeitz, 14. August 2008, S. 10, abgerufen Format invalid (deutsch).
- ↑ Otto Baensch (1825 - 1898). Abgerufen Format invalid (deutsch).
- ↑ NDR Norddeutscher Rundfunk: Peter Merseburger wird Ehrenbürger der Stadt Zeitz NDR Intendant Lutz Marmor gratuliert. 6. November 2008, abgerufen Format invalid (deutsch).
Weblinks
- Commons: Zeitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Offizielle Webseite der Stadt
- Linkkatalog zum Thema Zeitz bei odp.org (ehemals DMOZ)