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Zeittafel zur Philosophiegeschichte

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Plato, Aristoteles, Thomas von Aquin, Rene Descartes, John Locke, David Hume, Immanuel Kant, G.W.F. Hegel, Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche,(John Locke, David Hume, Søren Kierkegaard Eigenhändige Collage aus neun Bildern
Plato, Aristoteles, Thomas von Aquin, Rene Descartes, John Locke, David Hume, Immanuel Kant, G.W.F. Hegel, Arthur Schopenhauer, Søren Kierkegaard, Friedrich Nietzsche,(John Locke, David Hume, Søren Kierkegaard Eigenhändige Collage aus neun Bildern

Die nachstehende Zeittafel zur Philosophiegeschichte ist eine zeitlich geordnete Liste ausgewählter Philosophen. Sie ermöglicht eine Schnellorientierung zur Geschichte der Philosophie. Zur Einführung in philosophisches Denken ist die Zeittafel ungeeignet, da sie nur verkürzende Stichwörter enthält. Tatsächliche Inhalte und Begründungen der einzelnen Positionen kann man nur in der Auseinandersetzung mit den einzelnen Philosophen und ihrem Werk erschließen. Die notwendig in Teilen willkürliche Einteilung in wichtige Perioden und Strömungen zeigt verwandte und historisch nahestehende Denkweisen zur Erklärung des Weltgeschehens auf. Durch den Verzicht auf Doppelnennungen kann es sein, dass Philosophen in einzelnen Gruppen bzw. Strömungen nicht aufgeführt werden, obwohl sie auch dort wichtige Beiträge geleistet haben.

Am Anfang eines jeden Abschnitts steht eine kurze Einführung zur Charakterisierung der gemeinsamen Inhalte der gebildeten Gruppen. Zu den einzelnen Philosophen werden wichtige Grundaussagen ihrer Philosophie thesenartig aufgeführt. Hier findet man auch Hinweise auf andere Bereiche, in denen der jeweilige Philosoph tätig war. Diese Schlagwörter haben die Funktion, Hinweise auf mögliche Ansätze zur Vertiefung des jeweiligen Themas zu geben. Darüber hinaus ermöglichen Angaben zu zeitnahen anderen historischen Ereignissen eine Einordnung in die allgemeine Geschichte.

Naturwissenschaftler

Die dynamische Entwicklung der Naturwissenschaften seit dem 19. Jahrhundert hatte zu einer grundlegenden Veränderung des allgemeinen Weltbildes geführt, die mit der Relativitätstheorie und der neuen Atomphysik ihren Höhepunkt erreichte. Die Vorstellung allgemeingültiger Naturgesetze, die seit Isaac Newton herrschte, musste in Frage gestellt werden. Wenn auch für die Naturwissenschaftler in ihrer täglichen Arbeit die Frage der Weltanschauung im Hintergrund steht, haben sich doch eine Reihe prominenter Vertreter hierzu reflektierend geäußert.

Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Die antike europäische Philosophie (griechisch φιλοσοφία) hat in Verbindung mit anderen Hochkulturen des Altertums (der hebräischen, ägyptischen, mesopotamischen und persischen) das Weltanschauungsspektrum des Abendlandes begründet. Dass ungefähr gleichzeitig mit dem Beginn der europäischen antiken Philosophie auch die Anfänge der indischen und chinesischen Philosophie zu verzeichnen sind, wird in dem Begriff der Achsenzeit erfasst.

Vorsokratiker 600–400 v. Chr.

Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem berühmten Diktum Marcus Tullius Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die – ähnlich den modernen Kosmologen – vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der Vorlage:Polytonisch (arché; Arist. Met. I 3, 983 b8), dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden ist. Die Suche galt vor allem dem, was ungeschaffen, anfangs- und endlos und unbewegt ist.

Der griechisch besiedelte kleinasiatische Ostrand der Ägäis mit der Hauptstadt Milet wurde zum Ausgangsbereich der antiken Philosophie. Hier beginnt die ionische Naturphilosophie. Diese setzten dem mythisch geprägten Weltbild der homerischen Epen eine naturphilosophische Welterklärung entgegen. Hierbei konzentrierte sich die Suche auf einen einzelnen (monistischen) Urgrund (Hylozoismus)

um 625–545
  • Sagte Sonnenfinsternis voraus
  • Wasser als Urstoff
um 610–546
  • Erster Entwurf einer Kosmogonie
  • Urstoff ist das räumlich und zeitlich Unbeschränkte (Apeiron)
  • - bereits Anaximander verwendete also einen über die Erfahrung hinausgehenden metaphysischen Erklärungsbegriff
um 585–525
  • Der Kosmos ist in seiner Substanz von ewigem Bestand
  • Urstoff (Arché) ist die Luft
um 499–428
  • hielt ähnlich wie Anaximenes Luft für den Urstoff
  • Das Wesen der Seele ist dem Blut beigemischte Luft.
  • Nous ist die Kraft, die das Universum ordnet und beherrscht und so Denken, Seele und Leben hervorbringt
  • Angesehener Arzt

Die Eleaten stellten eine der ältesten philosophischen Schulen der griechischen Antike dar. Benannt ist sie nach der von Griechen gegründeten, an der westitalienischen Küste gelegenen Stadt Elea. Neben Fragmenten dienen vor allem Aristoteles (Metaphysik) und Simplikios als Quellen.

um 570–470
  • Die Menschen schufen die Götter, Gott aber ist ewig
  • Wissen ist Vermutung, Wahrheit nicht erkennbar
um 515–445
  • Denken und Sein sind identisch
  • Das Seiende ist unvergänglich
  • Das Nichts kann auch nicht gedacht werden.
  • Bewegung ist nur eine Illusion
  • Physisches Geschehen ist „Meinung der Sterblichen“
um 490–430
um 490–430
  • Nur Fragmente erhalten
  • Das Sein ist nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich unbegrenzt

Andere Philosophen der Vorsokratik

um 540–480
  • Das Gemeinsame der Welt ist das sich ewig wandelnde Feuer
  • Der Logos ist das Eine, das im Wandel des Werdens Bestand hat (Panta rhei)
  • Forderte für die Gesellschaft das Gesetz der Ordnung, das unter den Menschen ebenso wie in der Natur gelten soll
  • Der Streit (polemos) ist der Vater aller Dinge (Dialektik)
  • Das Wesen der Welt ist die unsichtbare Harmonie der Gegensätze
um 499–428
  • Der Weltgeist (Nous) setzt die Welt aus winzigen Elementen zusammen
  • Alle Erfahrungsdinge sind auf einfache Stoffe rückführbar.
  • Der Untergang der Dinge ist Vergeltung von Unrecht.
  • Astronom: Die Sonne ist ein rotglühender Stein.
  • Musste 434 Athen verlassen und gründete eine Schule in Lampsakos
um 494–434
  • Sein ist der Stoff und das Werden ist die Kraft
  • Liebe und Hass sind die Urkräfte der vier Elemente (Stammwurzeln aller Dinge) Erde, Wasser, Luft und Feuer.

Ausgangspunkt ist eine von Pythagoras in Kroton begründete, religionsähnliche Lebensgemeinschaft. Im weiteren Sinn sind damit alle gemeint, die seither Ideen des Pythagoras aufgegriffen und zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Weltbildes gemacht haben. Viele Angaben zu den Pytagoreern sind spekulativ. Schriftliche Berichte gibt es erst spät bei Iamblichos und Porphyrios.

um 580–500
  • Zahl als universelles Prinzip, z.B. in der Musik
  • Die Erde hat Kugelgestalt
um 500
  • Fehlende Harmonie verursacht Krankheit
  • Das Gehirn ist das Organ der Wahrnehmung
um 500
unsicher
  • Bildhauer, schrieb ein Werk über ideale Maßverhältnisse, schuf den Doryphoros
unsicher
  • Dokumentierte die Lehre des Pythagoras
  • Das Wesen der Dinge erkennt man erst, wenn man sie mathematisch beschreiben kann.
um 428–347
  • Die Zahl ist die Grundlage des Wissens
  • Begründete die mathematische Mechanik
um 400–335
  • Philosoph und Astronom
  • Die Erde rotiert um ihre Achse
unsicher
  • Skeptiker, die Erde rotiert um ihre Achse von Ost nach West

Der Atomismus bezeichnet eine kosmologische Theorie, der zufolge das Universum aus kleinsten Teilchen, den Atomen (griechisch átomos, das Unzerschneidbare, Unteilbare), zusammengesetzt ist. Diese wurden als diskret (d.h. voneinander trennbar), unendlich hart, unveränderlich und ewig gedacht. Spätere Atomisten waren Epikur und Lukrez

5. Jahrhundert
  • Begründer des Atomismus in der Schule von Abdera
  • Apeiron - das Unbegrenzte ist der leere Raum. Begrenzt ist nur (körperlich) Seiendes.
  • Die wahrgenommenen Eigenschaften der Dinge sind nur Schein, der durch die Kombination der Atome entsteht, die sich gegenseitig anziehen und auch abstoßen.
460–371

Datei:Demokrit.jpeg

  • Wahres Sein (Materie) besteht aus unteilbaren Atomen im leeren Raum
  • In der Wahrnehmung ist die Wirklichkeit nur Erscheinung; diese hat aber eine Entsprechung zur wahren Welt.
  • Die Atome haben nur quantitative Eigenschaften (Größe, Gewicht, Härte, Gestalt)
  • Qualitative Eigenschaften (Farbe, Ton, Geruch, Geschmack) gibt es nur in der Erscheinung
  • Auch die Seele ist atomistisch (Materialismus); sie besteht aus besonders feinen „Feueratomen“, durch die die Welt belebt ist.
  • Von den Dingen gehen kleinste Abbilder (eidola = Bildchen) aus, die die Feueratome der Seele anstoßen und so Wahrnehmung erzeugen
  • Das Denken entsteht als Zusammenstoßen der eidola als Repräsentationen der Dinge und der Feueratome der Seele.
  • Das wahre Glück entsteht durch Maß und Harmonie, wenn die Feueratome nur sanft bewegt sind.
5.-4. Jahrhundert
360–320

Als Sophisten (Vorlage:ELSalt sophistaí) bezeichnet man eine Gruppe von Philosophen, die als Lehrer der Weisheit und der schönen Rede z. T. gegen Bezahlung die Lehre der Sprechkunst, des Denkens und Prozessierens anboten. In den Hochzeiten der Sophistik haben ihre Vertreter die Menschen auf die Probleme des subjektiven Faktors im Erkennen und Werten hingewiesen, allerdings im Sinne eines Skeptizismus. In kritischer Sicht wurden Sophisten als „Wortverdreher“ betrachtet. Positiv bewertet kann man sie als Aufklärer des antiken Griechenland ansehen. Bei den Sophisten stand nicht mehr die Natur als Untersuchung im Vordergrund, sondern die Beziehungen der Menschen zueinander.

um 490–411
  • Stammte aus der Schule Leukipps
    Wahrheit gilt nur für den Wahrnehmenden (reiner Sensualismus)
  • Es gibt über jeden Gegenstand zwei sich widersprechende Aussagen.
  • „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“ (Relativismus)
  • Religion und Staat sind natürliche Bedürfnisse
  • Gerechtigkeitssinn und sittliche Scheu sind Gaben der Götter.
480–411
  • Verfasser von Gerichtsreden
um 480–380
um 480–380
  • Arbeitete an der Quadratur des Kreises
  • Gesetze sind von Menschen gemacht und deshalb nicht allgemeingültig.
um 465–399
  • Stellte die Ethik in den Mittelpunkt
5. Jahrhundert
  • es gibt keine wahren Urteile und alle Aussagen der Menschen sind falsch.
5. Jahrhundert
um 460–403
  • Athenischer Politiker, Philosoph und Dichter
  • Moralischer Relativismus
  • Der Glaube an die Götter beruht auf guter Staatskunst.
um 450
um 436–338
  • Betrieb eine Rhetorikschule
† um 375
  • Schüler des Gorgias
  • wandte sich gegen die Sklaverei
um 400-um 350
  • Soll Rechtsordung als Ausgleich von Interessen aufgefasst haben (Arist. Pol. III 9, 1280 b11)
  • Es gibt keine hoch und niedrig Geborenen.
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Griechische Klassik 450–300 v. Chr.

Die drei großen Athener

Die drei großen Athener prägten das gesamte abendländische Denken. Sokrates zeigte durch den kritischen Dialog, dass kein Wissen gesichert ist und gilt durch seine persönliche Haltung als Vorbild eines Philosophen. Platon schuf die neue Gattung des schriftlichen Dialogs und setzte in der Breite seiner Themen in der Metaphysik und in der Erkenntnistheorie, in der Ethik, der Anthropologie, der Staatstheorie, der Kosmologie, der Kunsttheorie und der Sprachphilosophie neue Maßstäbe des Denkens. Im Gegensatz zu Platon sah Aristoteles die Ideen als in den Dingen befindlich und gab der realen Welt so wieder mehr Gewicht. Hierbei hat er u. a. für Biologie und Medizin, aber auch für die politische Empirie und Theorie Enormes geleistet. In seinem enzyklopädischen Wissensdrang als Philosoph beschäftigten ihn zudem u. a. Dynamik (δύναμις), Bewegung (κίνησις), Form und Stoff. Seine Tugendethik und seine Theorie zur Gerechtigkeit reichen bis in die Gegenwart. Aristoteles begründete die klassische Logik mit ihrer Syllogistik, die Wissenschaftssystematik und die Wissenschaftstheorie.

469–399

427–347

  • Kritik des Relativismus der Sophistik, der keine wahrhaften Tugenden anerkennt (Theaetet)
  • In der Körperwelt, zu der auch das Seelische zählt, gibt es nur Wahrnehmung und Meinungen (doxa)
  • Daneben gibt es eine unkörperliche Ideenwelt, die durch Begriffe erkannt wird (Phaidros, Höhlengleichnis) und das wahrhaft Seiende ist. Sie ist einfach, veränderungslos, unentstanden und unvergänglich (Symposion 211 b)
  • Erkenntnis entsteht nicht in der Erfahrung, sondern in der Erinnerung (anamnesis) der Seele (Beispiel: Satz des Pythagoras in Menon)
  • Die Klärung der Begriffe, des Wortgebrauchs erfolgt in der Dialektik (Sophistes 253 d)
  • Die Ideen sind Urbilder (paradeigmata) in der Welt des Seienden, die in der Welt des Werdens (genesis) ihre Abbilder (eidola) haben.
  • Die Einzeldinge sind nie identische Nachahmungen (mimesis) an der Gegenwärtigkeit (parousia) der Ideen
  • Ideen sind hierarchisch geordnet mit allgemeinsten Begriffen (Sophistes), von denen die Idee des Guten die höchste ist.
  • Die unsterbliche Seele verbindet Körperwelt (Mut – tymos und Begierde – epitymia) (Timaios) mit der Ideenwelt (Vernunft – logiston) (Phaidon)
  • Den Seelenteilen entsprechen Kardinaltugenden – Weisheit (sophia), Tapferkeit (andrea) und Selbstbeherrschung (sophresyne). Das richtige Verhältnis wird durch Gerechtigkeit (dikaiosyne) als oberste Tugend hergestellt (Politeia)
  • Die Rollen im Staat entsprechen den Seelenteilen: Lehrstand der Gebildeten (philosophoi), Wehrstand der Wächter sowie Nährstand der Handwerker und Bauern
  • Gerechtigkeit herrscht, wenn jeder das Seine tut und dadurch auch das Seine erhält.
  • Die Brücke zwischen Erscheinungen und Ideen wird durch das weltbildende Göttliche (Demiurg) geschaffen. Das Prinzip des gleich Bleibenden (tauton) und des sich Verändernden (thateron) ist die Weltseele (Timaios). Das Mittel zur Verbindung sind die Prinzipien der Mathematik (siehe Platonische Körper).
um 384–322

  • Philosophie als erste Wissenschaft untersucht das Seiende als Seiendes
  • Lehrer Alexander des Großen
  • die kritische Auseinandersetzung mit der Philosophiegeschichte liefert eine Synthese bisheriger Theorien
  • kritisiert vor allem die Verdopplung der Welt durch Platon
  • Axiomatische Methode zur Bestimmung oberster Prinzipien. (Organon)
  • Lehre von der Substanz und den Kategorien
  • semantische Theorie der Sprache als symbolische Abbildung (De Interpretatione
  • systematische Einteilung der Wissenschaften
  • Begründung der formalen Logik als wissenschaftliche Methode gegen die Sophistik
  • Syllogistik als Schluss aus einer Prämisse und einem Mittelsatz auf ein Besonderes (Deduktion
  • Besonderes entsteht aus Allgemeinem, aber in der Erkenntnis muss empirisch von den einzelnen Dingen (phainomena) ausgegangen werden, die das Allgemeine bereits enthalten (Induktion bzw. epagoge)
  • Grundprinzip der Natur ist Bewegung, in dem die Materie die Form verändert (Werden und Vergehen – Hylemorphismus)
  • Jedes Werden ist Verwirklichung einer Möglichkeit (Akt und Potenz)
  • Vier Wirkursachen: causa materialis (Stoff), causa formalis (Form), causa efficiens (Bewirkendes), causa finalis (Ziel)
  • Kontinuum ist immer wieder Teilbares (Länge, Bewegung, Zeit)
  • Es gibt kleinste Teilchen (minima naturalia), die (anders als Demokrits Atome) in verschiedenen Situationen ihre Form verändern
  • Ursprung aller Bewegung und allen Seins ist ein (göttlicher) unbewegter Beweger
  • einzig die Gegenstände der Mathematik sind unveränderlich
  • Weil in der Praxis (Ethik, Poietik, Rhetorik) Prämissen nicht allgemeingültig sind, sondern vom Gesprächspartner anerkannt werden müssen, sind Syllogismen in diesem Bereich dialektische Argumente (Topik)
  • In der Praxis geht es nicht um Wissen (episteme), sondern um Einsicht (phronesis)
  • Oberstes Ziel ist das Gute als Glückseligkeit (Eudaimonismus), die man durch Ausbildung der Tugend erreicht.
  • Tugend ist ein Mittleres zwischen zwei Extremen (Mesotes-Lehre in der Tugendethik)
  • Der Mensch ist nicht nur ein Vernunftwesen (zoon logon echon), sondern auch ein Gemeinschaftswesen (zoon politikon)
  • Eine ideale Staatsverfassung ist ohne Extreme (Tyrannis), allerdings auch nicht die Demokratie, sondern die Politie, in der die Einsichtigen und Tugendhaften regieren.

Sokratiker und Megariker

Megariker heißen die Anhänger des Sokrates-Schülers Euklid von Megara, welcher das Seiende als das Gute bestimmte. Wegen ihrer logischen Streitigkeiten und dialektischen Spitzfindigkeiten heißen sie auch Eristiker.

um 465–395
  • Freund und Zeitgenosse von Sokrates
um 426–366
um 450–380
  • Sokratesschüler
  • Begründer der Megarischen Schule
  • Entwickelte eine Theorie des Widerlegens
  • Tugend bzw. Das Gute ist das einzige unveränderliche Sein. |
um 400 v. Chr.
um 400 v. Chr.
um 360–280
um 350–278
um 300 v. Chr
um 300 v. Chr.

Kernpunkt der Lehre des Kynismus [kyˈnɪsmʊs] (griech. κυνισμός, kynismós wörtlich „die Hundigkeit“ im Sinne von „Bissigkeit“) ist eine philosophische Haltung, die die Bedürfnislosigkeit betont. Scham vor als natürlich empfundenen Gegebenheiten (z. B. Nacktheit) wird verworfen. Oft lebten Kyniker von Almosen.

440–365
  • Kyniker, der für eine ursprüngliche Lebensweise eintrat
399–323
  • Sagte zu Alexander: „Nimm deinen Schatten von mir.“
  • Lebte vermutlich nicht in einer Tonne.
um 368–285
  • Stammte aus reichem Hause, lebte mit Hipparchia auf Wanderschaft und hatte Einfluss auf die Stoa.
unsicher
  • Skeptiker, „Die Wirklichkeit ist ein Bühnenbild“
um 335–245
  • Schrieb Über die Sklaverei, Über den Zorn
um 330–260
  • Satiriker

Neben einem Subjektivismus wurde in dieser Schule eine frühe Form des Hedonismus, bei der es um das Bewusstsein der Selbstbeherrschung in der Lust geht, gelehrt. Hauptquelle ist Diogenes Laertius.

um 435–355
  • Schüler des Sokrates
  • Begründer der kyrenaischen Philosophenschule
  • Genussfähigkeit ist eine Tugend; Lust ist eine sanfte Bewegung
  • Zum wirklichen Genuss bedarf es Bildung und Wissen.
  • folgte in der Erkenntnistheorie dem Sensualismus von Protagoras
um 400–330
  • Tochter von Aristippos dem Älteren und Mutter von Aritippos des Jüngeren
unsicher
  • Der Enkel untersuchte Triebe und Gefühle.
unsicher
  • Soll Platon aus der Gefangenschaft von Dionysios I. von Syrakus freigekauft haben.
  • Geistige Freuden sind besser als leibliche Freuden.
  • billigte Selbstaufopferung.
um 340–250
  • „Der Atheist“; Ziel ist eine vorurteilsfrei Welterkenntnis
  • Aufopferung für andere und Einsatz für die Allgemeinheit sind dumm.
um 340–260
  • Gilt als reiner Rationalist.
  • Götter sind verdiente Menschen, die nach ihrem Tod verherrlicht wurden.
um 300 v. Chr
  • Glück ist Schmerzlosigkeit und frei sein von Unlust. (Pessimismus)
  • forderte Nachsicht gegenüber Irrenden.
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Hellenismus und Spätantike 300 v. Chr. – 300 n. Chr.

Im Hellenismus wurden die klassischen Denkansätze weiter fortgeführt. Es entstand in Alexandria die sehr einflussreiche Alexandrinische Schule, während die Peripatetiker die Denkansätze des Aristoteles weiter entwickelten und die platonische Akademie Platon folgte. Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden mit Stoa und Epikureismus zwei philosophische Schulen, die weit hinaus über Zeit und Ort ihrer Entstehung ausstrahlten und ethische Grundpositionen für ein glückendes Leben markierten. In der Spätantike wurde, obgleich es nach wie vor auch Vertreter von Richtungen wie etwa dem Kynismus gab, der Neuplatonismus als philosophische Richtung maßgeblich.

Bei dem Akademeia genannten Hain des attischen Heros Akademos im Nordwesten von Athen kaufte Platon (wohl 387 v. Chr.) ein Grundstück, wo er einen Kultbezirk für die Musen einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann. Die „ältere Akademie“ stand in unmittelbarer Nachfolge Platons mit einer zunächst mündlichen Auslegung und Kommentierung seiner Schriften. 100 Jahre nach Platons Tod entstand mit Arkesilaos die „jüngere Akademie“, die sich vor allem auch auf die skeptische Weltsicht Sokrates bezog. Die Informationen zur jüngeren Akademie beschränken sich überwiegend auf Berichte bei Diogenes Laertios, Cicero und Sextus Empiricus.

408–339
  • Neffe und Schüler Platons
  • Haupt der älteren Akademie
  • Gilt als erster Verfasser einer Enzyklopädie
396–314
  • Unterteilte die Philosophie in Logik, Physik und Ethik
um 390 – nach 322
† 276 oder 275
  • „Über den Kummer“
† 266
  • Formulierte das Ziel eines naturgemäßen Lebens
† 265
316–241
  • Scholarch der 2. Akademie, der an die sokratische Dialektik anknüpfte
  • Lehrte die Urteilsenthaltung (skeptischer Ansatz)
  • Nur Wahrscheinlichkeit ist erreichbar, und das genügt zum Leben
unsicher
unsicher
unsicher
214–129
  • Begründer der neuen Akademie
  • Dialektik als Methode
  • Wahrheit als empirische Evidenz nur mit Wahrscheinlichkeit
  • Problem des unendlichen Regresses
um 185 – 110
  • Scholarchos, Akademische Skepsis
† um 156
† um 85 v. Chr
  • Lehrer von Antiochos von Askalon
um 120–68
116–27
  • Verfasste umfangreiche Literatur
  • Enzyklopädie in neun Büchern

Peripatos (περίπατος "Wandelhalle") ist der Name der philosophischen Schule des Aristoteles. Er lehrte zusammen mit seinem engen Freund und Mitarbeiter Theophrast am Lykeion, einem Park mit einem Gymnasion im Süden Athens. Nach Lykon bricht die doxographische Überlieferung ab. Die Anknüpfung an Aristoteles im ersten Jahrhundert vor Christus durch Andronikos wird als Aristotelismus eingeordnet.

um 371–287
  • Nachfolger des Aristoteles
  • Betont anstatt der causa finalis (Teleologie) die causa efficiens (Naturkausalität)
  • verfasste botanische Schriften und eine Geschichte der Physik
unsicher
  • Konkurrent des Theophrastos um die Schulleitung
  • Schrieb über Mathematik und Astronomie
um 350
  • vor 340
  • Schrieb Über die Erziehung
unsicher
  • schrieb über das Leben Griechenlands (bios hellados) eine frühe Kulturgeschichte
unsicher
340–269
  • Scholarch mit dem Beinamen „der Physiker“
  • Interpretierte Aristoteles materialistisch
  • Die wirkende Kraft der Form ist in der Materie selbst
  • Denken und Wahrnehmen sind voneinander abhängig
310–230
3. Jahrhundert v. Chr.
  • leitete von 269 – 226 den Peripatos
1. Jahrhundert v. Chr.</
  • Erneuerer der aristotelischen Philosophie
  • brachte die Schriften von Aristoteles in die heute bekannte Reihenfolge.
2. Jahrhundert
2. oder 3. Jahrhundert
  • gilt als der bedeutendste und wirkungsmächtigste Aristoteles-Kommentator der Antike
5. Jahrhundert

Der antike Epikureismus, auch Vorlage:Polytonisch (kêpos, “Garten“) genannt, war eine der vier großen philosophischen Schulen der nachklassischen Antike. Er wird auch als Agnostizismus charakterisiert.

341–270

  • Versammelte seine Schüler in einem Garten
  • Materialistische Grundauffassung (Atomist)
  • strebte nach dem inneren Seelenfrieden (Unerschütterlichkeit - Ataraxía)
  • Glück ist Lust mit Maß (also kein reiner Hedonismus)
  • Das Schöne als geistiger Genuss steht höher als physischer Genuss, der Aufregung bringt.
  • Der Staat ist ein Vertrag, um sich nicht zu schädigen. Gesetze sind Übereinkunft zum gemeinsamen Nutzen (Utilitarismus)
um 340 – um 260
  • leitete die Schule nach dem Tode Epikurs
330–277
  • ein Freund und Schüler Epikurs
2. Jahrhundert v. Chr.
um 150–70
  • Epikureischer Philosoph, Mathematiker und Logiker
um 110–35
  • Epikureischer Philosoph und Dichter
um 97–55
  • Philosophischer Schriftsteller
  • Bewusste Anknüpfung an Epikur

Stoa (griechisch στοὰ ποικίλη – „bemalte Vorhalle“) bezeichnet eine Säulenhalle auf dem Marktplatz von Athen (Agora), in der Zenon von Kition lehrte. Die Philosophie ist auf die kosmologische, ganzheitliche Welterfassung gerichtet. Der Stoiker gelangt durch die Einübung emotionaler Selbstbeherrschung und mit Hilfe von Gelassenheit und Seelenruhe zur Weisheit.

336–264
  • Stellte die Logik an die erste Stelle, um Irrtümer zu beseitigen.
  • Empfindungen sind Abdrücke einzelner Gegenstände in der Seele (Nominalismus)
  • Gilt mit der Lehre der Katalepsis (Evidenz) als Begründer des Stoizismus.
  • Der Staat ist eine vernünftige Lebensgemeinschaft aller Menschen
331–251
  • Verdiente als ehemaliger Faustkämpfer seinen Lebensunterhalt durch Hilfsarbeiten.
  • Tugendhaftes Handeln ist nur durch Erkenntnis der Wirklichkeit möglich.
  • Wandte sich gegen die Naturforscher Demokrit und Aristarch
  • ab ca. 250 Aufstieg Roms
276–204
  • Schuf mit 705 Büchern die maßgeblichen Grundlagen der Stoa.
  • Es gibt nur Naturnotwendigkeit (Determinismus)
  • Wahrnehmung ist eine Eigenschaftsveränderung in der Seele
  • Begriffe sind Verallgemeinerungen der in der Wahrnehmung vorhandenen Objekte.
  • Formulierte das stoische Ideal der Freiheit von Affekten
  • Die Natur ist zweckmäßig. Die Bewertung von Ereignissen als Überl (Unfälle, Krankheiten) erfolgt durch den Menschen
  • Gerechtigkeit und Menschenliebe sind oberste Pflichten aus der Vernunft
um 250 v. Chr.
3. oder 2. Jahrhundert v. Chr.
um 240–150
  • Lehre über das Lebensziel (Telos) und über ethische Grundsätze
  • Schuf in der Dialektik eine stoische Bedeutungslehre (Semiotik)
201–120
† um 137 v. Chr.
  • Verteidigte die Stoa gegen Karneades
  • um 180 v. Chr.
  • Schrieb ein verloren gegangenes Werk über die Pflicht.
  • Nahm Elemente der skeptischen Akademie in seine Lehre auf (Synkretismus)
135–51
  • Affekte werden von vernunftlosen Teilen der Seele verursacht
106–43
1. Jahrhundert v. Chr.
4 v. Chr.–65
  • Schriftsteller, der sich auch mit praktischen Fragen der Ethik befasste.
vor 30 – 80
  • Zweck der Philosophie ist die Erlangung der Tugend
  • Lehrer des Epiktet
um 50 – um 138
  • Schrieb ein Handbuch der Moral.
  • “Nicht die Dinge beunruhigen den Menschen,
  • sondern seine Sicht der Dinge"
121–180
  • Mit seinen “Selbstbetrachtungen” schuf er sich Leitlinien für sein praktisches Handeln.

Von den meisten Werken der Skeptiker der Antike sind nur Bruchstücke in Form von Zitaten bei anderen Autoren erhalten geblieben; es gibt aber eine große und zusammenhängende Darstellung der Schule („Grundriss der pyrrhonischen Skepsis“) durch ihren letzten bedeutenden Vertreter, Sextus Empiricus.

360–270
  • Begründer der Skepsis
  • Wahrheit ist weder durch Sinneswahrnehmung noch durch Urteile feststellbar.
  • Weil es kein Wissen gibt, gibt es auch keine Lehre vom rechten Handeln
  • Der Mensch kennt höchstens seine Gefühlszustände
um 320–230
  • Schrieb Spottgedichte über die Dogmatiker.
1. Jahrhundert v. Chr.
  • Forderte die Urteilsenthaltung (Epoché),
  • Entwickelte 10 Tropen (tropoi - Gründe der Skepsis)
  • 43 v. Chr.–17 n. Chr. Ovid
unsicher
200–250
um 220
  • Verfasste eine griechische Geschichte der Philosophie in 10 Büchern.

In der Spätantike wurde der Neuplatonismus als philosophische Richtung stärker maßgeblich, der in einem wohl wechselseitig verschränkten Prozess anregend und befruchtend auch auf das Denken der christlichen Kirchenväter einwirkte. Der Drang von Philosophen wie Plotin und später Proklos zur Vereinheitlichung (Suche nach dem Einen, dem Göttlichen) mündete in eine Rückwendung zu Platon und in eine Neuausrichtung der platonischen Ideenlehre. Daraus ergaben sich Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen Neuplatonismus und christlicher Religion, die bis in den Beginn der mittelalterlichen Philosophie reichte.

um 15 oder 10 v. Chr. – nach 40
um 45–125
  • Mittelplatoniker
  • Umfangreiche Schriften zur Ethik
  • 23 Biografien mit Gegenüberstellung je eines Griechen und Römers
87–150
  • Entwickelte das für das Mittelalter maßgebliche geozentrische Weltbild.
  • Verfasste ein umfangreiches Werk zur Mathematik und Astronomie
2. Jahrhundert
  • Schrieb eine Einführung in die platonische Philosophie.
2. Jahrhundert
  • Schrieb eine Zusammenfassung platonischer Lehren.
2. Jahrhundert
  • Seine neupythagoreischen Schriften beeinflussten den späteren Neuplatonismus.
um 125–170
um 150–200
  • Scharfer Kritiker des Christentums
150 – nach 215
  • Die richtigen Lehren erreicht man durch einen auf Wissen beruhenden Glauben
  • Gott selbst ist unsichtbar und unaussprechlich.
185–253 oder 254
  • Allegorische Schriftauslegung
  • Philosophie hat die Aufgabe der Durchdringung der Schriften
um 180–242
um 205–270

  • Erforschte die Philosophie der Perser und Inder
  • Seine Enneaden wurden von Porphyrios niedergeschrieben
  • Lehre: Urgrund ist das unbeschreiblichen Eine und dessen Emanation, durch die der Geist (nous) entsteht.
  • Die Weltseele steht als dritte Stufe zwischen dem wahren Sein und der Materie (hyle)
  • Um mit dem Einen Eins zu werden, muss sich die menschliche Seele von der Sinnlichkeit reinigen (katharsis)
um 212–272
  • Schüler des Ammonios Sakkas, jedoch selbst noch ein Mittelplatoniker
um 234–304
um 250–330
  • Erweiterte die Emanationslehre Plotins
um 350
  • Schüler des Iamblichos
† um 355
  • Schüler des Iamblichos
† 372
  • Schüler des Aidesios
  • Lehrer des späteren römischen Kaisers Julian Apostata
331–363
um 350–431 oder 433
  • Lehrer des Syrianos und des Proklos
um 370-416
5. Jahrhundert
† um 437
410–485
  • Leiter der Akademie
  • Wichtige Quelle für die Scholastik und die Renaissance
um 458–540
um 490–570
  • Frühchristlicher Denker und Naturwissenschaftler
  • Verfasste Aristoteleskommentare
6. Jahrhundert
  • Wanderte nach Schließung der Akademie 529 durch Iustinian nach Persien aus
  • Verfasste Aristoteleskommentare

Frühe Chinesische Philosophie

um 561-479

370-290
  • Die Natur des Menschen ist gut
  • Der Himmel ist das abstrakte oberste Prinzip alles Seienden
um 298-220
  • Der Mensch ist von Natur aus böse, kann aber durch Erziehung besser werden.
um 280-233
  • Gesetze müssen für jedermann gelten, der Mensch wird besser nur durch Androhung von Strafen
um 280-208
6. Jahrhundert
  • Verfasse des Daodejing (Dao= Weg oder Sinn, De = Tugend, Jing=Buch)
um 365-290
  • Betonung des Yin und Yang
  • Sitten und Gebräuche sind kein Selbstzweck.
  • Die Dinge und die Welt sind im ewigen Wandel.
um 490-380
  • pragmatische Förderung der Wohlfahrt
  • „Diejenigen, die andere Lieben, werden wieder geliebt werden.“
  • Allgemeiner Maßstab ist der „Wille des Himmels.“
1017-1073
  • Gegensatz von Taiji (dem höchsten Endlichen) und Wuji (dem höchsten Unendlichen)
1011-1077
1020-1077
  • Grundbegriff des Qi
1501-1570
  • Brachte den Konfuzianismus nach Korea
1561-1619
  • Früher Konfuzianer in Japan

Frühe Indische Philosophie

unsicher
  • Materialismus
2. Jahrhundert
  • Nyaya: Lehre des logischen Schließens
unsicher
  • Vaisheshika: Metaphysik und Naturphilosophie (Atomismus)
  • Erkenntnis entsteht aus der Untersuchung der Unterschiede
unsicher
  • Samkhya: Bestimmung des Seins durch das Aufzählen seiner Elemente
  • Dualismus von Prakriti (aktive Urnatur=Materie ohne Bewusstsein) und Purusha (passiver Geist mit Bewusstsein)
unsicher
  • Yoga als achtgliedrige Übung, die zu einer weltentrückten Erfahrung führt
um 788-820
um 563-483

  • Es gilt: „Alles ist“ ebenso wie „Nichts existiert“, alles ist im Werden.
um 100-200

  • Der Versuch das Rätsel des Seins zu lösen, ist irrational. (Mahayana)
  • Die richtige Lösung liegt im Weder-Noch
  • Lehre von den zwei Wahrheiten, der viefachen Beweisführung (ja, nein, teils, weder-noch) und der achtfachen Verneinung des Werdens.
um 250-350
um 420-500
  • Realismus: Die körperliche Welt ist real, es gibt nur kein dauerhaftes Selbst (Mahayana)
um 420-500
  • Idealismus: Wahrheit entsteht weder aus der Bejahung noch aus der Verneinung der Realität
  • Wahres Sein haben allein die Ideen (Hinayana)
  • Wechselte später zur Lehre seines Bruders
7. Jahrhundert
  • buddhistischer Logiker
1222-1282
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Die Philosophie des Mittelalters umfasst sehr vielfältige Strömungen, die sich seit dem Ende der Antike bis zur Reformation in Europa entwickelt haben. Im abendländischen Kulturkreis wird sie in der Patristik durch das Christentum geprägt und getragen. Als „finstere“ Epoche verkannt, war im mittelalterlichen Denken schon vieles angelegt, was Renaissance, Humanismus und schließlich Aufklärung formulierten. Das Wissen der Antike wurde zunächst in Klöstern bewahrt und weitergegeben. Entscheidender ist für den lateinischen Westen der Wissensschatz, der ihm vermittelt über Übersetzungen arabischer und teils auch jüdischer Philosophen zuwächst. Eine Blüte entsteht Ende des 11. Jahrhunderts begleitet von der Gründung der ersten Universitäten, an denen die Artes liberales gelehrt werden. Im 12. Jahrhundert war die byzantinische und islamische Welt Europa noch kulturell und wissenschaftlich hoch überlegen. Mit Untergang des Byzantinischen Reiches überlieferten Gelehrte dieses Wissen im 15. Jahrhundert vermehrt nach Westeuropa und wirkten so mit an der Entstehung der Renaissance.

Als Patristik wird in der christlichen Theologie und Philosophie die Wissenschaft bezeichnet, die sich mit der Zeit der Kirchenväter beschäftigt, das heißt mit der Epoche der Alten Kirche vom 1. Jahrhundert bis zum 7. oder spätestens frühen 8. Jahrhundert.

Die Apostolischen Väter verfassten kirchlich bedeutsamen Schriften im späten ersten und in der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.

um 50-97/101
um 150
  • Schrieb kritisch gegen die Philosophie
† 107
64 Brand Roms unter Nero; Märtyrertod von Paulus und Petrus
69–155
um 70 Entstehung des Markusevangeliums

Im Urchristentum gab es einen Pluralismus von theologischen Sichtweisen. Eines der frühen Probleme des Christentums war, sich in der synkretistischen Kultur des Hellenismus gegenüber synkretistischen Religionen wie Gnostizismus und Manichäismus abzugrenzen, die die christlichen Dogmen ganz oder teilweise mit anderen Religionen oder Eigenkonstruktionen vermischten. Gnostische Bewegungen wurden nach ihren Führern oder Gründern als Valentinianer, Simonianer oder Basilidianer benannt.

um 125
  • Die Seele ist ein auf der Erde verirrter Fremdling
  • Die Sphäre Gottes erreicht man durch die Lösung von allem Irdischen
um 150
85–160
216–276 oder 277

Die Apologeten haben die christlichen Apologie, die das Christentum im Römischen Reich als vernünftige Religion aufzeigt, gegen Angriffe anderer Religionen und Philosophien verteidigt.

100–163
  • Die Philosophie führt zu Gott
  • Aber letzte Fragen beantwortet nur die Schrift
  • 132–135 Bar Kochba Aufstand mit anschließender Zerstreuung der Juden
130–190
  • Bittschrift für die Christen an Kaiser Mark Aurel
unsicher
  • Rede an die Griechen
120–200
  • Kämpfte als Bischof von Lyon gegen die Häretiker
  • gilt als Begründer der kirchlichen Dogmatik
160–225
  • Schrieb als erster auf Latein und schuf wichtige Begriffe des Kirchenlatein
  • Philosophie hat nur eine ergänzende Aufgabe
  • Der Offenbarungsglaube ist ein Glaube an etwas Übervernünftiges (credo quia absurdum)
200–258
  • Vertrat die Kindstaufe
  • Entwickelte die Lehre vom Glauben als der Gnade Gottes
  • um 200 erste lateinische Bibel (Itala)

Theologische Systematisierungen

Erst schrittweise setzten sich die Trinitarier durch, entstand die allegorische Schriftauslegung und eine allmähliche Annäherung des Christentums an den Neuplatonismus.

um 260–336
260 oder 264–337 oder 340
um 298–373
  • Lehrte die Trinität
  • Entschiedener Gegner des Arius
315–367
  • Maßgeblicher Vertreter der Trinitarier
335–394
  • 391 Christentum als Staatsreligion unter Theodosius
340–397
  • War ein gemäßigter Trinitarier
  • Bekehrte Augustinus
354–430

  • Schuf die grundlegende Theologie für fast 1000 Jahre
  • Die Philosophie hat die Aufgabe, die Kirchenlehre (Dogmatik) wissenschaftlich darzustellen und zu begründen
  • Gnadenlehre: Erlösung von der Erbsünde durch Gottes Willkür (Prädestination)
  • Gott ist das Eine (unum), Wahre (verum), Gute (bonum), weshalb jede Vernunfterkenntnis Gotteserkenntnis ist.
  • Auch der Skeptiker muss das Vorhandensein von Empfindungen anerkennen (Innere Erfahrung = Dualismus von Leib und Seele). Die Seele ist das Ganze der Persönlichkeit.
  • Die Seelentätigkeiten sind Vorstellung (memoria), Urteil (intellectus) und Wille (voluntas). Entsprechend ist die Wirklichkeit bestimmt durch Sein (esse), Wissen (nosse) und Wollen (velle).
  • Der Antrieb des Menschen ist sein Wille. Die wahre Erfüllung des Willen ist die Anschauung Gottes.
  • Trat im Gottesstaat für eine Trennung von christlichem und weltlichem Staat ein
  • Philosophie der Zeit und Philosophie des Zweifels
480–524
  • 476 Sturz des letzten weströmischen Kaisers durch Odoaker
um 500
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Scholastik 500–1400

Frühes Mittelalter

Die Übergangszeit zwischen Patristik und Scholastik hat kein eigenständiges neues Denken hervorgebracht. Allerdings gab es eine Reihe wichtiger Personen, die an der Tradierung der antiken Bildung maßgeblichen Anteil hatten.

† 636
† 662
  • Kommentierte Augustinus und Boethius
um 673-735
675–750
730–804
780–856
810–877

  • Irischer Naturphilosoph, der die Bedeutung der Vernunft betonte.
  • Eigenes System mit Gott als Ursache und Ziel alles Seienden
  • Übernahm die Emanationslehre Plotins und lehnte Augustinus’ Prädestination ab
um 950–1028
um 950–1022
  • Erster Aristoteles Kommentator des Mittelalters
  • 936–973 Otto I. Deutscher Kaiser (962)

Vor der Entfaltung der lateinischen Scholastik besteht eine arabische und innerhalb derselben auch jüdische akademische Hochkultur, durch welche auch zahlreiche griechische Texte vermittelt, interpretiert und fortgeschrieben werden. Auch in der Medizin, den Naturwissenschaften, der Mathematik, der Jurisprudenz, der Logik usw. holt die westlich-lateinische erst im 12. und 13. Jahrhundert gegenüber der arabischen Kultur auf.

800–870
  • Übersetzte griechische Texte, begründet die arabische Philosophie
  • befasste sich u.a. mit peripatetischer Naturphilosophie
  • um 570-632 Mohammed
  • 749 Beginn der Herrschaft der Abbasiden
864–925
  • Bedeutender persischer Arzt, Naturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller
870–950
  • Übersetzt und vermittelt griechische Philosophie
  • versucht eine Synthese von dem, was er für aristotelisch und platonisch hält
  • befasste sich auch mit Mathematik und Musik
980–1037
  • Systematische Ausarbeitung der Ansätze Farabis
  • Konzeptualismus und Emanation
  • 1085 Toledo wird von den Christen erobert.
1058–1111
  • Persischer, ash'aritischer Theologe und Philosoph
  • greift zahlreiche maßgeblich durch Avicenna vertretene Lehren an
1126–1198

  • Aristoteleskommentare (für die lateinische Philosophie des Mittelalters „Der Kommentator“)
  • Es gibt genau einen aktiven Intellekt
  • Philosophie ist eine religiöse Pflicht für Intellektuelle, aber die Religion vermittelt die Wahrheit allen
  • verteidigt einen radikalen "Aristotelismus" gegen al-Ghazali
1332–1406
  • Arabischer Historiker
  • Beschreibt geschichtliche Zusammenhänge mit Interessen, die heute "soziologisch" heißen würden

Frühscholastik

Die Frühscholastik ist die Zeit der Schulphilosophie, in der herausragende Denker sich nicht mehr auf die klösterliche Kontemplation beschränken, sondern mit Argumenten der Vernunft offensichtliche Widersprüche in den kirchlichen Lehren hinterfragen und diskutieren wollten. Oft brachten solche Diskussionen sie in Gefahr. Sie wurden als Ketzer verurteilt und mussten ihre Thesen widerrufen, wenn sie keine Risiken für Leib und Leben eingehen wollten. Dennoch fanden sich immer wieder freie Geister, die aus Überzeugung für die Vernunft eintraten.

† 1088
  • Sah im Abendmahlstreit Brot und Wein nur als sinnbildlich an.
  • Argumentierte, dass er in der Vernunft nach dem Bilde Gottes geschaffen sei .
1005–1089
  • Wollte im Abendmahlsstreit nicht der Vernunft, sondern nur den Autoritäten folgen.
1006–1072
  • Kämpfte gegen die Sittenlosigkeit der römischen Geistlichkeit.
  • Prägte den Spruch von der Philosophie als der Magd der Theologie.
1033–1109
1050–1120
  • Radikaler Nominalist
  • Leitete daraus einen Tritheismus ab
† 1121
  • 1096–1099 Erster Kreuzzug mit Eroberung Jerusalems
† nach 1124
12. Jahrhundert
  • Cosmographia, Gedicht über die Erschaffung der Welt mit Bezügen zum Timaios
  • ebenfalls Chartres, aber nicht identisch mit Bernhard von Chartres
1079–1142

  • Bedeutendster Philosoph der Frühscholastik
  • Vermittelte im Universalienstreit mit dem Konzeptualismus
  • Entwickelte die scholastische Methode fort (sic et non)
  • Empfindung als verworrene Vorstellung wird durch den Verstand zu Begriffen und Urteilen verarbeitet.
  • Schrieb zum Frieden zwischen den Religionen und entwickelte eine Gesinnungsethik (Die Moral liegt im inneren Entschluss.)
  • Hatte ein berühmtes Verhältnis zu Heloisa
1080–1145
  • Vertreter des Realismus im Univesalienstreit
  • Unterschied begrifflich Gott und Gottheit sowie Individualität und Singularität
1097–1147
  • Verband Mystik mit Naturforschung
  • Drei Erkentnisweisen: 1. äußere Welt in der Vernunft (cogitatio), 2. innere Welt in den Empfindungen (meditatio), 3. Gott im Glauben (contemplatio)
† nach 1150
  • Stark physikalisch geprägtes Weltbild
gest. 1151
1090–1160
  • Erkannte beim Studium in Spanien die Überlegenheit der arabischen Wissenschaften
  • Übersetzte arabische Texte und verbreitete deren Wissen in der Mathematik, Medizin und Astronomie
1100–1160
  • Schrieb die als Lehrwerk lange gültigen Sentenzen.
  • 1147–1149 Zweiter Kreuzzug wird zum Fehlschlag
um 1100–1160
  • Philosoph, Astronom, Astrologe, Mathematiker, Übersetzer und Autor
1115–1180
  • 1170 Ermordung von Thomas Becket
  • Sturmflut verwüstet Niederlande
1120–1202
  • Entwarf eine axiomatische Theologie ausgehend von der Einheit des Einen.
  • 1189–1192 Dritter Kreuzzug, Barbarossa ertrinkt im Saleph
um 1130–1202
  • Allegorische Schriftauslegung.
  • Geschichte ist gegliedert die die Trinität

In der jüdischen Philosophie entwickelte sich im Mittelalter ähnlich zu den arabischen Denkern eine starke Nähe zum Aristotelismus.

1020–1068
  • Der göttliche Wille ist die Quelle des Lebens
1100–1189
  • Chronist, Aristoteliker und Astronom
1135–1204
  • Zweifelnde sollen durch Vernunft zum Glauben finden.
  • Tugendethik
1288–1344
  • Averroist

Hochscholastik

Die Hochscholastik wurde zur Blüte des Aristotelismus. Verglichen mit der auf Augustinus zurückgehenden Ablehnung der Naturwissenschaften und der stark untergeordneten Rolle der Vernunft entstand nun eine weitere Öffnung und Liberalisierung. Es gab immer mehr einzelne Denker, die die Erkundung der Natur durch Experimente forderten, weil nur so wirkliche neue Erkenntnis zu gewinnen sei. Allerdings entstand in der Kirche auch Gegenwehr. Eine zu offene sich auf Aristoteles berufende kritische Vernunft wurde als Averroismus mit Verboten belegt.

1170–1253
  • Griff naturwissenschaftliche Fragen auf
1170–1245
  • 1204 Vierter Kreuzzug mit Eroberung Konstantinopels
  • Kaisertum von Byzanz
verm. 1175–1245
1221–1274
  • Betonte die Erleuchtung durch Gott
  • Contemplation ist die höchste Stufe der Nachfolge Christi
1200–1280
  • Beeindruckte durch umfangreiches naturwissenschaftliches Wissen
  • Lehrte als einer der ersten Aristoteles
  • Das „natürliche Licht“ (lumen naturale) der Erkenntnis der Philosophie steht im Einklang mit der Offenbarung, welche aber umfassender ist.
1225–1274

  • Einklang von Wissenschaft und Vernunft
  • Wahrheit = adaequatio rei et intellecto
  • Vorrang der Offenbarungslehren (Sakramente, jüngstes Gericht, Jungfräuliche Geburt)
  • Gott als Verursacher (causa effiziens) und Endzweck (causa finalis)
  • Kardinaltugenden
  • Unsterblichkeit der Seele, die sowohl reiner Geist als auch Entelechie des Leibes ist.
  • Nach göttlichem Plan ist Zweck des Staates die Tugend unter dem Naturrecht (lex naturalis) zu verwirklichen.
† 1284
  • Averroist
  • Wollte Aristoteles ohne Offenbarungslehren unterrichten
  • 1273–1291 Rudolf I. von Habsburg
  • um 1290 Ausweisung der Juden aus England
† 1286
  • ebenfalls Averroist
† 1290
  • „Correctorium“ als franziskanische Kritik an Thomas
1214–1294
  • Früher Emprist mit praktischen Experimenten
  • Wendete sich gegen Vorurteile, Gewohnheit und Mangel an Selbstkritik.
  • Autorität der Theologie ist allein Gottes Willen.
1226–1277
  • Kompendium der Logik
1217–1293
1243–1316

Spätscholastik

In der Spätscholastik schlug das Pendel erneut um. Viele Denker erkannten nun, dass eine rein auf Logik und Vernunft aufgebaute Glaubenslehre nicht mehr durchhaltbar war und forderten die Trennung von Glauben und Vernunft. Bildung verbreitete sich auch durch die fortschreitenden Universitätsneugründungen immer mehr und ging Schritt für Schritt auch auf bürgerliche Kreise über, die ihren Lebensunterhalt nicht mehr im Rahmen kirchlicher Institutionen verdienten.

vor 1250 – nach 1305
1266–1308

  • Gegenspieler von Thomas (Logiker und Mathematiker)
  • Der Wille hat Vorrang vor der Vernunft

Das Gute wird durch den Willen bestimmt und steht höher als das Wahre

  • Erste Schritte zur Trennung von Theologie und Philosophie: Weder der zeitliche Anfang der Welt noch die Unsterblichkeit der Seele lassen sich beweisen.
1265–1321
  • Entwarf ein von der Kirche unabhängiges Staatskonzept
1274 oder 1275–nach 1344
um 1275 oder 1290–1342 oder 1343
  • Staatstheoretiker, Politiker und ein bedeutender Vertreter des scholastischen Aristotelismus
  • um 1310 allgemeiner Kälteeinbruch führt zu Hungersnöten in Europa und Asien und zu Bevölkerungsrückgängen
1280–1347
um 1280–1322
  • Vertrat einen Konzeptualismus und ähnliche Positionen wie Scotus und Ockham
um 1285/1289–1328
  • averroistischer Philosoph, Theologe und politischer Theoretiker
um 1300 – nach 1350
  • Kritik des Substanzbegriffs und der traditionellen Kausalitätslehre
1300–1358
1316–1390
  • Rektor der Wiener Universität
1330–1382
  • Hielt heliozentrisches Weltbild für möglich
  • 1381 englischer Bauernaufstand
1335–1396
verm. –1420
  • Anhänger Wycliffs, Universalienrealist
1340–1420
  • Lehrte als Skeptiker den Primat des Willens.
  • um 1400 Aufstieg des Hauses Medici

Mittelalterliche Mystik

Wie auch andere Zeiten war das Mittelalter stets begleitet von mystischem Denken, von der Überzeugung, dass die wahre Erfüllung nur in der Kontemplation und in einem unmittelbaren Glauben zu erreichen ist.

1090–1153
  • Die eigentliche Tugend des Christen ist die Demut
  • Gegenspieler Abaelards
1098–1179
  • Allgemeine Lebensregeln und medizinische Texte
1135–1202
  • Erwartete das jüngste Gericht um 1260
† 1206
  • Gott lebt in allen Kreaturen (Pantheismus)
  • musste 1204 widerrufen
1232–1316
  • Averroist
  • Magische Wahrheitsscheibe aus Begriffskombinationen
1250–1320
  • Erforschte das Prinzip des Regenbogens
1260–1328
  • Vernunft ohne Kontemplation ist nicht vollendet
1295–1366
1300–1366
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Renaissance und Reformation 1400–1600

Die Philosophie der Renaissance und des Humanismus und damit die studia humanitatis war in ihrer Arbeitsweise noch ganz mittelalterlichen Traditionen verbunden, arbeitete also spekulativ und textbezogen, sie öffnete sich aber mehr und mehr auch bereits vorhandenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen und Methoden, die dann das beherrschende Thema der Philosophie der Neuzeit bilden werden. Für diese Epoche spricht man auch vom Renaissance-Humanismus. Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Die Periode wird so bezeichnet, weil die Texte der antiken griechischen und römischen Philosophen neu rezipiert wurden und zugleich eine Loslösung von den mittelalterlichen Schulen der Scholastik erfolgte.

Dichter und Künstler

In einer Zeit immer stärker wachsender und von der Kirche immer unabhängiger werdender Städte Italiens waren es vor allem die Dichter und Künstler, die schon sehr früh die Freiräume nutzten und eigenständige Sichtweisen auf die Welt entwickelten.

1305–1374
1313–1375
  • Begründer der italienischen Novelle
1452–1519
  • Künstler, Architekt, Techniker und Anatom
1475–1564
  • Herausragender Maler und Bildhauer

Die Humanisten gingen von dem allgemeinen Grundsatz der universalen Vorbildlichkeit der Antike aus. Prägend für die Bewegung war das auf Cicero zurückgehende Konzept der Humanität (humanitas). Dies verfolgte man durch das Studium des antiken Wissens (studia humanitatis), die besondere Pflege der Sprache und eine Betonung der Ästhetik.

1369–1444
  • Republikanischer Kanzler in Florenz
1396–1459
1389 Schlacht auf dem Amselfeld, Serbien wird türkisch.
ca. 1406–1457
1444–1485
  • Schrieb über die dialektische Denkmethode
um 1450–1536
  • Erste französische Bibelübersetzung
1454–1494
  • Unterrichtete in Florenz griechische und lateinische Literatur
1455–1522
  • Hebraist
  • Trat gegen den Strom für Toleranz gegenüber den Juden ein.
1459–1508
  • Dichter, Kartograph und Historiograph
1461–1535
1466–1536

1486–1535
  • Wissenschaft als „heilige Magie“ (gegen Zauberer)
  • in Gott sind alle Ideen vorhanden (Neuplatonismus)
1492–1540
  • frühe pädagogische Schriften
1497–1560
  • Verband Gedanken der Reformation mit der Philosophie des Aristoteles
1515–1563
  • Widersacher Calvins
1517–1572
  • 1556 Trennung der Habsburger in einen spanischen und einen österreichischen Teil
1547–1606
  • Umfangreicher Briefverkehr u.a. mit Montaigne
  • Lehrte Philosophie mit Bezug zum Stoizismus
1553–1592
  • Begründer der Essayistik
  • Humanist und Skeptiker

Philosophen

Die Philosophie der Renaissance schwenkte insbesondere im republikanischen Umfeld der Medici verstärkt zum Platonismus, nachdem auch bisher unbekannte Schriften in Folge des Falls von Konstantinopel nach Italien gelangt waren. Im Vordergrund standen weniger Themen der Metaphysik, sondern Fragen der Ethik (Toleranz, Freiheit) und der politischen Philosophie (Volkssouveränität, Völkerrecht).

1355–1450
  • Kam aus Byzanz und übersetzte Platon
  • Regte bei den Medici die Neubegründung der Akademie an.
1394–1476
  • Die Autorität des Königs beruht auf öffentlicher Zustimmung und nicht auf Gottes Gnade
1395–1472/1484
1401–1464

  • Die Mathematisierung der Gegenstände der Erfahrung sind Deutungen des Menschen.
  • Gott als Einheit der räumlich-zeitlichen Unendlichkeit
  • Zusammenfallen des Gegensätzlichen in der Vernunft
1403–1472
  • Byzantiner und Platoniker
  • Begründete eine bedeutende Bibliothek
1433–1499
  • Erster Leiter der neuen Akademie in Florenz
1462–1524
1463–1494
  • Trat für die Menschenwürde ein.
  • Seine 900 Thesen wurden vom Papst verboten.
1469–1527
  • Politische Herrschaft ist nicht unter moralischen, sondern unter nützlichen Aspekten zu beurteilen
  • Die drei Staatszwecke der Republik sind Freiheit der Bürger, Größe und Gemeinwohl
1473–1538
  • übersetzte die Werke Averroës', vielgelesener Aristoteliker
1478–1535
1498–1576
1506–1582
1529–1597
  • Kritiker des Aristotelismus
1530–1596
1533–1589
1541–1603
  • Schrieb ein bekanntes moralphilosophisches Werk
1548–1617
  • Spätscholstiker
  • Vertritt aber die Freiheit des Einzelnen und die Idee des Staatsvertrages
1583–1640
  • jüdischer Kritiker des Judentums
  • früher Vertreter eines Deismus
1585–1619
  • wurde in Paris als Ketzer verbrannt

Die durch die Verkrustung der Kirche in der Scholastik ausgelöste Diskussion um ihre Reformbedürftigkeit führte unter der Überschrift „Zurück zur Schrift“ zur Reformation. Religiöse Riten wie Wallfahrten, Kasteiungen u.ä. wurden ebenso abgelehnt wie Ablassbriefe und Ämterkauf. Was alleine zählte, war das Wort, durch das der Mensch zu Gott findet. Dies war das Motiv zur wirkungsmächtigen Bibelübersetzung.

1330–1384
  • Bestritt den politischen Machtanspruch des Papstes
1369–1415
  • Die Bibel ist die einzige Autorität
  • Begründete die Bewegung der Hussiten
1483–1556

1484–1531
  • Wandte sich mit Luther gegen Ablasskrämer und mit Erasmus gegen den Krieg.
1493–1573
1499–1560
  • Aus Polen stammender Reformator Frieslands
1509–1564
  • Verfasste den Genfer Katechismus und eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht
  • 1607 Ansiedlung von Protestanten in Ulster

Naturwissenschaftler

Den Übergang in die neue Zeit weisen auch sehr deutlich die italienischen Naturphilosophen, die erheblichen Mut beweisen mussten, weil sie immer wieder der Gefahr ausgesetzt waren, dass ihre neuen Erkenntnisse von der Kirche abgelehnt und sie von der Inquisition verfolgt wurden. Schrittweise setzten sie auch mit hohen persönlichen Opfern durch, dass die Ergebnisse empirischer Forschung nicht geleugnet werden konnten.

1473–1543
1493–1541
  • Kritisierte die herkömmliche Medizin
  • Entwickelte pharmazeutische Kenntnisse (Laudanum)
1501–1576
1509–1588
  • Licht und Wärme sind bewegende Urkräfte
  • gründete eine Akademie der Naturforscher
1519–1603
  • Botaniker und Physiologe
1548–1600

  • Starb wegen Pantheismus durch die Inquisition auf dem Scheiterhaufen
  • Verkündete die Unendlichkeit des Universums als System zahlloser vergänglicher Welten und Gott als Quelle ewigen Wandels
  • Gott ist das Lebensprinzip jedes Einzeldings, des größten und des kleinsten
  • Theorie der Monaden
1564–1642
  • Fallgesetze als Ausgangspunkt der Mechanik
  • Das Buch der Natur ist in der Sprache der Mathematik geschrieben.
  • Systematisches Experiment durch Eingriffe in die Natur
  • wahre Naturerkenntnis ist quantitativ
1568–1639
  • Utopie: Der Sonnenstaat
  • Verbrachte durch die Inquisition 27 Jahre im Kerker
  • alles Wissen ist Wahrnehmung (Sensualismus)
  • alle Werlterkenntnis hat ihren Ursprung in der Selbsterkenntnis
1571–1630
  • Bestätigte Kopernikus mathematisch
1592–1655
  • Bestätigte als Astronom Berechnungen Keplers
  • Setzte sich als Atomist philosophisch mit Aristoteles und Epikur auseinander
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

Frühe Neuzeit 1600–1800

Die Philosophie in der Zeit von Barock und Aufklärung (17. und 18. Jahrhundert) ist ein Abschnitt der Philosophiegeschichte, der einerseits vom neuen naturwissenschaftlichen Weltbild und den dazugehörigen mathematischen Methoden (analytische Geometrie, Analysis) bestimmt war; andererseits trieb das Streben nach Freiheit und Bürgerrechten auf Umwälzungen zu, die in der Französischen Revolution gipfelten. Der Ansatz des Rationalismus, der das Subjekt und die Vernunft in den Vordergrund stellte, stand im Widerstreit zu dem des Empirismus, der in seiner philosophischen Welterklärung nur solche Hypothesen akzeptierte, die sich auf sinnliche Wahrnehmung zurückführen lassen.

Der Rationalismus (von lateinisch ratioVernunft) ist eine Annahme, derzufolge der Verstand die objektive Struktur der Wirklichkeit zu erkennen vermag, und zwar sowohl auf physikalischem, metaphysischem als auch auf moralischem Gebiet.

1596–1650

  • Systematischer Zweifel verdrängt nicht die Gewissheit eigenen Bewusstseins (Cogito ergo sum)
  • es gibt evidente Vorstellungen (eingeborene Ideen), insbesondere das Dasein Gottes (eigener Gottesbeweis) und die Wahrheiten der Mathematik
  • Auch als Mathematiker (Analytische Geometrie) und Wissenschaftstheoretiker bedeutend
1623–1662

  • Mathematiker (Wahrscheinlichkeitsrechnung) und Literat
  • Pensées sind persönliche Gedanken über Leiden und Glauben
1632–1677

  • systematische Philosophie „de more geometrico“
  • Lehre von der unendlichen Substanz (Monismus)
  • Pantheismus
  • der Mensch kann nicht denken, ohne zu wollen
1646–1716

Der Okkasionalismus (von lateinisch occasio, Gelegenheit, Anlass) vertrat die zentrale These, dass Körper und Geist keinen kausalen Einfluss aufeinander haben, sondern durch Gott vermittelt sind..

1625–1699
  • Gott ist „gelegentlich“ jeder Handlung tätig
1626–1684
  • Physiologe
1638–1715

Andere Philosophen

1557–1638
1575–1624
  • Mystiker: Gott als Leben, Kraft und Wille
  • Die Welt ist wie ein Baum, von de Wurzel bis zur Blüte vom Lebenssaft des Einen durchdrungen.
  • Setzte sich für die Idee des Freien Willens und die persönliche Freiheit ein.
1583–1645
getauft 1624; † 1677
1668–1744
  • Geschichtsphilosoph

Britischer Empirismus

Der Empirismus (griechisch εμπειρισμός, Erfahrung) ist eine erkenntnistheoretische Richtung in Philosophie und Psychologie, die alle Erkenntnisse aus Sinneserfahrungen ableitet. Als logischer Empirismus und Konstruktiver Empirismus wirkt er bis in die Gegenwartsphilosophie.

1561–1626
  • Wissen ist Macht
  • Forderte naturwissenschaftliche Forschung (ars inveniende)
  • Induktion als Fortschritt vom Konkreten zum Allgemeinen
  • Schrieb die Utopie: Neu Atlantis
1588–1679

1611–1677
  • Politischer Philosoph
  • Utopie: The commonwealth of Oceana
1632–1704

  • Das Bewusstsein ist bei Geburt eine tabula rasa
  • alle Erkenntnis kommt aus den Sinnen (Sensualismus)
  • Freiheit, Gleichheit, Person und Eigentum sind höchste Rechtsgüter
  • Hatte wesentlichen Einfluss auf die amerikanische Verfassung
1685–1753
  • Empirist und Idealist
  • Sein ist Wahrgenommen werden (esse est percepi)
  • Die Welt ist ein Phänomen menschlichen Bewusstseins
  • 1707 Realunion von England und Schottland
1694–1746
  • Empirist und Ökonom, der die Moral in den Vordergrund stellte.
1711–1776

  • Empirist mit Skepsis
  • Stellte das Prinzip der Induktion in Frage
  • Religionskritiker und Ökonom
1723–1790
  • Nicht nur bedeutender Ökonom und liberaler Staatstheoretiker
  • sondern auch Moralist, der den externen Beobachter erfand.

Weitere britische Aufklärer

1671–1713
  • Schrieb über Freiheit und Moral
  • Wandte sich gegen Hobbes' Egoismus
1678–1751
  • Bewirtete Voltaire im Exil
1721–1793
1723–1816
1728–1777
1729–1797
  • Antiaufklärer
  • Hierarchie im Staat ist natur- und gottgegeben.
1737–1794
  • Historiker
  • The History of the Decline and Fall of the Roman Empire

Französische Aufklärer

Das Zeitalter der Aufklärung ist eine Epoche in der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft im 17. bis 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt ist, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von althergebrachten, starren und überholten Vorstellungen, Vorurteilen und Ideologien zu befreien und Akzeptanz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. Es ist die Bewegung der Säkularisierung und eine Abkehr von der absolutistischen hin zu einer demokratischen Staatsauffassung. Der Liberalismus mit seinem Konzept der Menschen- und Bürgerrechte kam auf. Aufklärung im Sinn einer Herrschaft der Vernunft fand schon im 17. Jahrhundert statt. Aufklärung als bürgerliche Emanzipation erstreckt sich etwa von 1730 bis 1800. Diese Periode wurde vor allem durch die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Im Politischen hatte sie ihren Höhepunkt in der französischen Revolution.

1612–1694
1647–1706
1689–1755

  • Geschichtsphilosoph und Staatstheoretiker
  • Lieferte mit der Idee der Gewaltenteilung eine wichtige Grundlage für die amerikanische Verfassung
1694–1778
  • Kritiker des Absolutismus, des Klerus und der Feudalherrschaft
1698–1759
  • Entdeckte das Prinzip der kleinsten Wirkung
1709–1751

  • Materialist, Atheist und Religionskritiker
  • Die Seele ist eine Körperfunktion
  • „Prügelknabe der frz. Aufklärung“ (F.A. Lange)
1712–1778

  • Der Mensch ist triebbestimmt
  • Die Gesellschaft deformiert den Menschen
  • Volonté générale (allgemeiner Wille) als Regulativ
1713–1784
1715–1771
  • Sensualist und Materialist
  • Arbeitete an der Enzyklopädie mit.
1715–1780
  • Sensualist wie John Locke
  • Unterschied natürliche Zeichen und künstliche Zeichen (Sprache und Schrift)
1717–1783

  • Mathematiker und Physiker
  • Mitbegründer der Encyclopédie
1723–1789?
  • Materialist, der die Religion als die größte Feindin der Moral sah.
  • Mitarbeiter der Encyclopédie.
1735–1820
  • Sensualist
1740-1814
  • radikalisierte den französischen Materialismus zum Amoralismus
1743–1794
  • Liberaler Enzyklopädist
  • Legte seinen Adelstitel ab.
1748–1836
  • Vertreter des Dritten Standes
  • trug maßgeblich zur neuen Verfassung bei
  • vertrat eine repräsentative Demokratie
  • setzte Trennung von Staat und Kirche durch
1760–1797

Deutsche Aufklärer

In der Nachfolge von Leibniz war die deutsche Aufklärung geprägt durch den Rationalismus und die von Christian Wolff ausgehende Schule des Wolffianismus. Ursprünglich selbst in dieser Tradition stehend, wurde Immanuel Kant zum Mahner, der in seinen drei Kritiken auf die Grenzen der Vernunft verwies. Indem er die spekulative Metaphysik aufhob und nach den Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis fragte, gab er der abendländischen Philosophie eine neue Denkrichtung.

1655–1728
  • Mitinitiator der dt. Aufklärung
  • hält als erster Philosoph Vorlesungen in deutscher Sprache
  • 1701 Friedrich III. von Brandenburg wird Friedrich I. von Preußen
1679–1754

  • rationalistische, in Deutschland im 18. Jahrhundert vorherrschende Lehre (in Austausch mit Leibniz fortentwickelt)
  • Schuf grundlegende Begriffe wie „Bedeutung“, „Aufmerksamkeit“, „an sich“
1700–1766
  • Schüler Wolffs
  • Übersetzte das Lexikon von Bayle
1712–1775
  • Gegner Wollfs
  • Unterscheidung Erkenntnisgrund und Realgrund
  • 1740-1786 Friedrich II., der alte Fritz oder Friedrich der Große
1714–1762
  • Begründer der Ästhetik (im Rahmen der Wolffschen Systematik)
  • Schrieb das Lehrbuch, nach dem Kant unterrichtete.
1724–1804

1728–1777
  • Mathematiker und Erkenntnistheoretiker
  • Stand mit Kant in regem Briefkontakt.
1729–1781
  • Schriftsteller, der sich für Toleranz der Religionen einsetzte
  • Gab wichtige Impulse in der Ästhetik
1729–1786
  • Wirkte für die Verbindung der Religionen
  • Freund Lessings
1736–1805
  • Nähe zu Leibniz und Wolff
1742–1798
  • Populärphilosoph und Emprist
  • Anonyme, verstümmelnde Rezension der "Kritik der reinen Vernunft"
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte
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19. Jahrhundert

Die Philosophie des 19. Jahrhunderts reicht von der Romantik und dem Idealismus als einen der Höhepunkte der deutschen Philosophie über die vor allem in Frankreich und England starke Gegenbewegung des Positivismus, den Materialismus von Marx und Feuerbach und so starke Einzeldenker wie Schopenhauer, Nietzsche und Kierkegaard bis hin zum Neukantianismus, Pragmatismus und zur Lebensphilosophie. Sie zerfällt damit in so viele verschiedene Richtungen, dass sie nicht mehr mit einem zusammenfassenden Periodenbegriff bezeichnet und zusammengefasst werden kann.

Die Romantik ist als Gegenbewegung zur vernunftbetonten Zeit der Aufklärung zu verstehen. Bei Vernunft und Wissenschaftlichkeit kommen Gefühl, Harmoniebedürfnis und die Sehnsucht nach einer heilen Welt zu kurz. Neben einem hohen Interesse für Literatur und Musik waren Romantiker daher auch oftmals stark religiös orientiert.

1730–1788
  • Wandte sich nach seiner Bekehrung gegen die Differenz von Glaube und Vernunft in der Aufklärung
  • Sah gegen Kant die Sprache als Quelle des Erkenntnisvermögens
1743–1819
  • Philosophie führt zu Atheismus und Fatalismus
  • Vernunft bezieht sich auf die Rezeption übersinnlicher Dinge, die man nur glauben kann.
1744–1803

1759–1805
  • Professor für Geschichte und/oder Philosophie in Jena
  • zunächst Universalgeschichte, dann Kunst und Natur als Themen
1765–1841
  • Versuchte mit dem Konzept einer Weltseele den Primat des Subjekts zu überwinden.
1772–1829
  • Kultur- und Sprachphilosoph
  • Begründer der romantischen Schule
1768–1834
  • Gegenspieler Hegels an der Berliner Universität
  • Bedeutende Impulse für die Hermeneutik

Der Deutsche Idealismus ist gleichsam eine Überhöhung der romantischen Ideen und wird oft noch der Periode der Romantik zugerechnet (um 1790 – 1850), wobei weder Hegel noch Fichte der Romantik unmittelbar zuzurechnen sind. Kennzeichnend für die drei herausragenden Philosophen ist das spekulative System, in dem das Ich, das Absolute bzw. der Geist die Grundlagen der Welt bestimmt. Das Ding an sich ist nicht wie noch bei Kant nicht erkennbar, vielmehr ist es dem Idealismus daran gelegen, diesen von Kant erstellten 'Block' vor dem absoluten Wissen verschwinden zu lassen. Die von Kant klar unterschiedenen Grenzen zwischen Glauben und Wissen, zwischen Sein und Sollen werden als ungelöste Fragen aufgefasst, die in einem System des Geistes überwunden werden müssen. Geist und Natur, Endliches und Unendliches, Subjekt und Objekt, Vernunft und Offenbarung sind als (rationale) Einheit zu denken und aus einem absoluten Prinzip zu begründen.

1762–1814

  • Aus der Vernunft des Subjekts entstehen Materie, Geist und die Ideen als objektive Wirklichkeit
  • Das handelnde Ich produziert das Nicht-Ich, das Gegenstand der Naturwissenschaft ist.
  • Aus dem Bewusstsein um das aktive Ich entsteht das Wissen um die Freiheit.
1775–1854

  • Das Ich und die daseiende Welt sind vereint im Bewusstsein von Subjekt und Objekt
  • Alles enthält zwei gegensätzliche Kräfte – Endlichkeit und Unendlichkeit etc.
1770–1831

  • Das Denken bestimmt die Wahrheit der Gegenstände
  • Natur und Geist sind Manifestationen der sich selbst wissenden Vernunft
  • Das Werden als Dialektik von These und Antithese
  • Diese spiegelt sich wider im subjektiven Geist (Naturwissenschaft), im objektiven Geist (Ethik und Recht) sowie im absoluten Geist (Kunst, Religion, Philosophie)

Hegelianismus ist eine Sammelbezeichnung für die sich an Hegel anschließenden oder sich auf ihn berufenden philosophischen Strömungen im 19. und 20. Jahrhundert.

Rechtshegelianer
1780-1846
1781-1861
1786-1869
1786-1853
1798-1839
1791-1866
1801-1893
1801-1871
1802-1873
1805-1873
  • 1815 Ceylon wird britische Kolonie
1805-1892
Linkshegelianer
1808-1874
  • Sorgte mit dem Werk „Das Leben Jesu, kritisch bearbeitet“ für die Spaltung der Hegelianer
1804–1872

  • „Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde“
  • Auch Gedanken und Ideen sind Erscheinungsformen der Materie
  • Religion ist ein anthropologisches Phänomen
1806–1856
  • „Mir geht nichts über Mich“
  • Geist, Religion, Werte sind nichts als „Sparren“
1844 Weberaufstand
  • 1846 USA annektieren Texas
1814–1876
1818–1883

  • Begründer des Historischen Materialismus
  • Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein.
  • Revolution als Triebfeder gesellschaftlichen Fortschritts
  • Philosophie soll nicht die Welt interpretieren, sondern sie verändern.
1846-47 Ernteausfälle führen zu Hungersnöten in Europa
1820–1895
  • Philosophischer Wegbegleiter von Marx
1809-1882
1802-1880
  • 1818 Chile wird unabhängig
1807-1887
Ausland
1792-1867
  • Verbreitete als erster Hegels Philosophie in Frankreich
1817-1883
  • Italienischer Idealist

Historismus bezeichnet eine im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland einflussreiche philosophische und geschichtswissenschaftliche Strömung. Sie hebt die Geschichtlichkeit des Menschen hervor, seine Verankerung in einer Tradition und das Bewusstsein, durch die Vergangenheit geprägt zu sein, und betrachtet jegliche Ideen und Institutionen wie Staat und Nation nicht als rationale Ergebnisse gesellschaftlicher Prozesse, sondern als organische, geschichtlich hervorgebrachte Wesenhaftigkeiten. Geschichte soll im Historismus nicht durch philosophische oder metaphysische Überbauten erklärt werden, statt dessen soll ein Verständnis für die Individualität der einzelnen Epochen und Geschehnisse entwickelt werden.

1776–1831
  • 1819 USA erwirbt Florida von Spanien
1778–1841
  • Systematische Geschichtsphilosophie, Platonforscher
1795–1886
1805–1859
1808–1884
1834–1896
  • 1829 Emanzipation der Katholiken in Großbritannien
1817–1903
  • Liberaler Gegner im Antisemitismusstreit
1818–1897
  • 1830 Frankreich beginnt Eroberung von Algerien
1826–1871
  • Philosophiehistoriker und Aristoteliker
1862–1954
1866–1952
  • 1835 Erste Eisenbahn in Deutschland (Adler)

Während sich die Philosophie des deutschen Idealismus überwiegend mit Grundfragen des Geistes und der Erkenntnis beschäftigte, fanden in den Naturwissenschaften und in der Technik deutlichere Fortschritte und ein rasanter Erkenntniszugewinn statt. Ein Gegengewicht zum Idealismus ist das Wiedererstarken des Empirismus. Seine spezifische Ausprägung im 19. Jahrhundert fand er vor allem in Frankreich und in England im sogenannten Positivismus. Hierunter ist eine Philosophie zu verstehen, in der die Welt durch die Naturwissenschaften und die in ihr definierten Objekte erklärt werden soll.

1775–1836
  • unterschied kosmologische und noologische Wissenschaften
  • Relationsbegriffe wie Raum, Zeit, Zahl, Kausalität haben absolute Gültigkeit
1798–1857
  • Vertrat einen strikten Determinismus und ein mechanistisches Weltbild
  • Weltdeutung nach den drei Stadien theologisch, metaphysisch, positiv
1748–1832
1794–1866
  • breite naturwissenschaftliche Bildung, Wissenschaftstheoretiker
  • Seine Untersuchungen zur Induktion beeinflussten Charles S. Peirce' Theorie der Abduktion.
1806–1873

  • Ökonom und wichtiger Vertreter des Liberalismus
  • Erweiterte den Utilitarismus und forderte Wahlrecht für alle
    Assoziationspsychologie und Induktionstheorie
1825–1895
1820–1903
1773–1843
  • Wollte Kant mit neueren Psychologischen Erkenntnissen verbinden
1776–1841
  • Logik als Wissenschaft von den Bedingungen der Bedeutung der Begriffe
  • Herausragender Pädagoge
1781–1848
  • Bedeutender Logiker
1808–1896
1817-1895
  • Mediziner, Zoologe, „1848er“
1822–1893
  • Energie als Naturkreislauf
  • Populärphilosoph
1824–1899
  • Sensualist und Populärphilosoph
1818–1896
1836–1913
  • Einheit von Logik und Erkenntnistheorie
  • Begründer der Immanenzschule
1837–1885
  • Allein der Empirismus ist wissenschaftlich berechtigt.
James Clerk Maxwell (1831-1879)
1838–1916

  • bedeutender Naturwissenschaftler und Empirist
  • Die Bedeutung einer Theorie hängt von ihrem Nutzen ab.
1843–1896
1834–1919
  • Verbreitete die Evolutionstheorie
  • Setzte Gott mit den Naturgesetzen gleich
1817–1881
  • Bekämpfte den Vitalismus
  • Der letzte Weltgrund ist die Persönlichkeit
  • Schuf mit dem Begriff der Geltung eine Grundlage für die Wertphilosophie
1873–1942
  • Später Vertreter des Empiriokritizismus

Andere Philosophen des 19. Jahrhunderts

Das 19. Jahrhundert brachte einige große Philosophen hervor, deren Auffassungen gleichsam nicht in eine Schublade passen, also nicht einer der anderen Kategorien zugeordnet werden können. Vor allem sind es Philosophen, die mit neuen Gedanken und Konzepten wirkungsmächtig waren und viel stärker als die „Richtungsphilosophen“ Beachtung auch im 20. Jahrhundert fanden.

1767–1835
  • Humanist und Bildungspolitiker
  • Die Eigenart der Sprachgemeinschaft bestimmt das Selbstverständnis
  • Der Staatsmann ist Volksvertreter und nicht Erzieher
1788–1860

  • Die Außenwelt ist Erscheinung
  • Vorstellungen in Raum und Zeit sind durch den Willen erzeugt
  • Der Egoismus als Haupttriebfeder kann nur in der Kunst aufgehoben werden
  • Ethik auf Grundlage des Mitleids
1802–1872
  • Aristoteliker
1813–1855

  • Der Mensch ist nicht zur Transzendenz fähig
  • Grundkategorien Existenz, Angst, Freiheit, Entscheidung
  • Vollzug der Existenz in den Stufen Ästhetik, Ethik und Religion
1840–1912
  • strebte nach einer Religion in philosophischer Form auf naturwissenschaftlicher Grundlage
1844–1900

  • Stellt das appolinisch Rationale dem dionysisch Künstlerischen gegenüber
  • Wahrheit beruht auf Mythen, Sprache und Begriffe sind anthropomorph
  • Wahrgenommene Realität hat immer eine subjektive Perspektive
  • Die überkommene Moral ist ein Zeichen der Schwäche
  • Nihilismus, Übermensch, ewige Wiederkehr

Als Neukantianismus wird eine philosophische Strömung bezeichnet, die sich nach dem Abebben des Idealismus als Gegenbewegung zu dem sich immer mehr ausbreitenden, stark in den Naturwissenschaften verwurzelten Materialismus entwickelte. Hierbei wurde die Forderung erhoben, wieder direkt auf Immanuel Kant zurückzugehen und eine Philosophie zu entwickeln, die den Ansprüchen der damals modernen Wissenschaften genügte.

1814–1908
  • Begründer der Erkenntnistheorie als Disziplin
  • 1869 Gründung der SPD
1824–1907
  • Philosophiehistoriker
1828–1878
  • kritische “Geschichte des Materialismus”
1840–1912
  • Auf Kant muss zurückgegangen werden
1842–1918
  • Nicht Begriffe, sondern Urteile sind Grundlage menschlichen Denkens
  • Begründer der Marburger Schule
1844–1924
1848–1915

  • Lehre von den allgemeingültigen Werten
  • Wahrheit im Denken, Gutheit im Wollen und Schönheit im Fühlen
  • Kant verstehen heißt über ihn hinausgehen
1849–1921
  • ethischer Marxist
  • Wegbereiter der Konsumgenossenschaft
1852–1933
  • Philosophie des Als Ob
  • Begründer der Kant-Studien
1854–1924
  • Befasst sich vor allem mit der Logik der Wissenschaften.
  • Lehnt die Existenz des Dings an sich und vom Verstand unabhängiger Anschauungen ab.
1856–1938
  • Rechtsphilosophie
1860–1928
  • Geschichtsphilosoph und Marxist
  • Kant Biograph und Herausgeber
1863–1936
  • Wertphilosophie
  • Kulturwissenschaft versus Naturwissenschaft
  • 1878 Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie („Sozialistengesetz“)
1869–1947
  • Sache und Erkenntnis werden nur gemeinsam durch dialektisches Denken erkennbar
  • Wertethiker
1869–1955
  • Psychophysisches Problem und Wertphilosophie
1875–1915
  • Kategorienlehre und Urteilslehre
  • 1881-85 Herrschaft des Mahdi
1874–1945

1875–1947
  • Das Grundproblem des Gegebenen
  • Allgemeine Methodenlehre
1877–1942
  • Rezipierte Frege
  • Vaterländische Position in der NS-Zeit
1878–1946
  • Wie ist kritische Philosophie überhaupt möglich?

Die Vertreter des Psychologismus gehören nicht einer einheitlichen Schule an und sind in Aspekten ihrer Philosophie auch anderen Richtungen zuzuordnen. Ihnen gemeinsam ist, dass das Denken als psychische Funktion aufgefasst wird und dieser Aspekt in ihrer Philosophie eine wesentliche Rolle spielt. Beim Psychologismus im engeren Sinne sind Gedanken immer ein Ausdruck von Motivation. Infolgedessen können sie niemals wahr oder falsch sein. Diese Betrachtung führt zu einem Konflikt mit der Logik.

1798–1854
  • Forderte eine antiidealistische Philosophie auf Basis einer induktiven Psychologie.
1801–1887
  • Wollte nur physikalisch messbare Vorgänge in der Psychologie betrachten.
1818–1903
1832–1920
  • Vertrat einen psychophysischen Parallelismus
  • Begründer des ersten Instituts für experimentelle Psychologie
  • Arbeiten zur Logik und zur Induktion
1838–1917

  • 1884 Deutsches Reich erwirbt Kolonien (Kamerun, Südwestafrika, Togo, u.a.)
1842–1906
  • Kritischer Realismus
  • Philosophie des Unbewussten
  • 1885 Berliner Kongokonferenz, weitere Kolonie in Ostafrika (Ruanda-Urundi)
1847–1914
  • Schüler Brentanos, Studien zu den Sprachfunktionen
1848–1936
  • Schüler Brentanos und Lehrer Husserls
1851–1914
1887 Annexion von Macao durch Portugal
1853–1920
  • Versuchte die Gegenständlichkeit von Gefühlen und Begehrungen zu zeigen.
1859–1932
1861–1934
1873–1926
  • Anhänger Wundts, Lexikograph, Kantspezialist

Der Pragmatismus (von griech. pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet eine philosophische Grundhaltung, die das Erkennen und die Wahrheitsbildung eng mit den Handlungen, die in der Lebenswelt ausgeführt werden, verbindet. Sie geht davon aus, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diesen angewiesen bleibt. Der Pragmatismus stellt die erste eigenständige US-amerikanische philosophische Strömung dar.

1839–1914

1842–1910
  • Skeptiker und strikter Empirist
  • Theorien sind wahr bei brauchbarer Erklärung
1859–1952
  • Pragmatismus im Bereich der Pädagogik und Soziologie
  • 1889 Alters- und Invalidenversicherung im Deutschen Reich
1863–1931
  • Symbolischer Interaktionismus
  • Sozialbeheaviorismus
1864–1937
  • Pragmatismus als „Humanismus“ zur Rechtfertigung des Fortschritts- und Freiheitsgedankens

Lebensphilosophie ist eine Richtung der Philosophie, die in Frankreich und in Deutschland als Gegenentwurf zu den Naturwissenschaften und der einseitigen Betonung der Rationalität entwickelt wurde. Das Werden des Lebens, die Ganzheitlichkeit kann demnach nicht allein mit Begriffen und Logik erfasst und beschrieben werden. Zu einem umgreifenden Leben gehören ebenso nicht-rationale, kreative und dynamische Elemente.

1833–1911

  • Begründung der Geisteswissenschaften als eigenständigen Wissenschaftsbereich
  • Erleben von Zusammenhängen – Unterschied von Erklären und Verstehen
  • Ausweitung der Hermeneutik auch auf Kunst, Recht und Religion
1846–1926
  • arbeitete über Der Sinn und Wert des Lebens und Geistige Strömungen der Gegenwart
  • philosophischer Gegner des befreundeten Ernst Haeckel
1849–1951
  • Erlebte Zeit als Seelenzustand
  • Erkenntnis des ganzheitlichen Wesens bedarf der Intuition
1858–1918

1867–1941
  • Vertreter des Neovitalismus
  • 1897 Korea löst sich von China
1872–1956
  • Gegensatz von Leib und Seele
  • Erkenntnistheorie als Bewusstseinswissenschaft
1878–1965
1882–1929
  • Es gibt überindividuell Seelisches
Periode Philosoph Philosophie Allgemeine Geschichte

20. Jahrhundert

Mit den im Zuge der Industrialisierung sich immer mehr verstärkenden Phänomenen der Massengesellschaft, mit den durch die explosionsartige Entwicklung der Wissenschaften ausgelösten neuen Weltbildern (Relativitätstheorie, Quantenphysik, Psychoanalyse, Molekularbiologie, Informationstechnik, Gentechnik), den globalen Auswirkungen menschlichen Handelns (Völkermord durch den Nationalsozialismus, Nord-Süd-Konflikt, Umweltkatastrophen, drohende Klimakatastrophe) war die Philosophie des 20. Jahrhunderts mit zum Teil grundlegend neuen Perspektiven befasst.

Dies führte zu einer starken Heterogenität philosophischer Konzepte, die eine Einteilung in klassische Schulen kaum mehr möglich macht. Eine Klassifizierung des philosophischen Denkens in der Philosophie der Gegenwart verstößt immer gegen die tatsächlich vorhandene Vielfalt in der Kombination der einzelnen Positionen. Systematisch gemeinsam ist der Philosophie des 20. Jahrhunderts die Betonung der Bedeutung der Sprache.

1858–1947
  • 1900 Boxeraufstand in China
1879–1955

  • Seine Relativitätstheorie veränderte das Weltbild
  • „Gott würfelt nicht“ – suchte nach dem Nachweis für den Determinismus
  • 1902 Unabhängigkeit Kubas mit Unterstützung der USA
1885–1962
  • Das Prinzip der Komplementarität zeigt dass alle Forschung theoriegeladen ist.
1887–1961
1900–1958
  • Trug wesentlich zur Quantenmechanik Heisenbergs bei
  • Briefwechsel mit C.G. Jung zum psychophysischen Problem
1901–1976
  • 1906 erste Montessori Schule]] in Rom
1912–2007

  • Quantenphysiker, Astrophysiker und Philosoph
  • Verband Religion, asiatische Kontemplation und Philosophie
  • Philosophie der Zeit
1856–1939
1870–1937
1875–1961
  • Mediziner, Analytische Psychologie
  • 1911 Mongolei proklamiert Unabhängigkeit von China
1875–1965

1879–1963
1882–1961
1894–1964
1901–1972

Geschichts- und Kulturkritik

Die Erfolge der Naturwissenschaften führten einerseits zu einem nahezu ungehemmten Fortschrittsglauben. Gleichzeitig entstanden durch starkes Bevölkerungswachstum immer stärker ausgeprägte Phänomene der Massengesellschaft und Zweifel an den traditionellen Werten. Vor allem die Erfahrungen des 1. Weltkrieges verstärkten pessimistische Sichten auf die sich neu formierenden kulturellen Verhältnisse.

1856–1915
  • Sah gegen den Historismus Regelmäßigkeiten in der Geschichte.
1880–1936
1879–1960
1880–1962
  • Kulturphilosoph und Pädagoge
1880–1948
  • Geschichte der Philosophie, Psychoanalyse
1882–1963
  • Knüpfte an die Lebensphilosophie an
1883–1953
  • Nähe zur Lebensphilosophie
1889–1975
  • Geschichte ist evolutionär und ergebnisoffen
  • Abkehr vom Eurozentrismus
1892–1964
  • Wissenschaftsgeschichte
  • Hegel
1903–1974 4. November 1918 Kieler Matrosenaufstand
1904–1965
  • Ideengeschichte der Politik; Wahrheit und Ideologie
1907–1981
  • „Theoretische Geschichte“ als Fach
  • Geschichtsforschung hat den wissenschaftstheoretischen Anforderungen aller empirischen Wissenschaften zu entsprechen
1920–1996
  • 1926
  • 1927
  • Ethik auf christlicher Grundlage
  • 1928
  • Skeptische Philosophie der Endlichkeit
1943-1998
  • Begründung von Normen ist der vergebliche Versuch einem sinnlosen Leben einen Sinn zu geben
  • Betrachtungen zur Ideengeschichte der Aufklärung, des Konservativismus und des 20. Jahrhunderts
1859–1938
  • Ziel der strengen Wissenschaftlichkeit gegen den Psychologismus
  • Durch Phänomenologische Reduktion zu den Gegenständen selbst
  • Intentionalität des Bewusstseins
  • Wahrheit als Evidenz
1870–1941
  • Mensch als leiblich-seelisch-geistige Dreieinigkeit
1880–1937
  • Phänomenologie des ästhetischen Genusses
1881–1966
1883–1917
  • Phänomenologie in der Rechtswissenschaft
  • entwickelte vor der Sprachphilosophie eine Theorie der Sprechakte
1886–1957
  • Kulturphilosoph, Kritiker Croces
  • verbreitete die Ideen Husserls in Italien
1923 Gründung der Türkei unter Mustafa Kemal Atatürk
1888–1966
  • Untersuchte das Problem der Realität
1889–1977
1889–1964
  • Phänomenologie der Geometrie
  • negative Rolle in der NS-Zeit
1891–1942
  • Katholische Nonne jüdischer Herkunft; in Auschwitz ermordet
  • Philosophische Begründung der Psychologie
1893–1970
  • Phänomenologie im Bereich der Kunst
1896–1991
  • phänomenologisch fundierte Wertethik
1899–1959
1900–1973
  • Fragen der Ethik
  • Phänomenologie der feindlichen Gefühle
1902–1991
  • phänomenologisch fundierte Transzendentalphilosophie der Geschichte
  • 1926 Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund
1905–1975
  • Arbeitete in der NZ-Zeit als Privatassistent von Husserl
  • untersuchte das Phänomen der "Welt"
1903–1991
  • Verband die Phänomenologie mit
  • Existenzphilosophie, Hermeneutik und Pädagogik
1906–1995

  • Kritik der Ontologie
  • Widerstand gegen die Totalität
  • Philosophie zum Anderen
1907-1977
  • Die natürliche Welt als philosophisches Problem
1908–1961
  • Phänomenologie des Leibes und der Wahrnehmung
  • 1918
  • Philosophie der Kunst, Heidegger-Schüler
1923–2004
  • Entwickelte eine Strukturontologie
  • 1928
  • 1934
  • Phänomene der Leiblichkeit und die Herausforderung durch das Fremde
1832-1917
1846-1924
1848-1923
1949-1919
1854-1924
1855-1916
1862-1932
1866-1925
1866-1952
1869-1944
1874-1944
1884-1974
1884-1964
1887-1969
1902-1968
  • Wiederbelebung der Philosophie Hegels in Frankreich
  • wirkte auf den Existenzialismus und den Poststrukturalismus
1903-1993
1907-1968
  • 1952
  • 1960
1854–1923
  • pragmatische Wahrheitstheorie
  • Prinzip der Denkökonomie
  • Übersetzer von James
1859–1938
1862–1915
1863–1952
  • Die Realitätsvorstellung beruht auf einem rationalen Instinkt („Animal Faith“)
  • vier Seinsebereiche: Wesen, Materie, Wahrheit und Geist
  • der Geist verleiht der Welt Sinn
1873–1922
1882–1950
  • Ontologie zur Überwindung des Gegensatzes von Materialismus und Idealismus (Schichtenstruktur des Seins)
  • Das ideale Sein (Mathematik, Wesenheiten, Werte) ist zeitlos und unbegrenzt.
  • Das reale Sein (Unorganisches, Leben, Seele, Geist) ist zeitlich und individuell
  • materiale Wertethik
1888–1967
  • Verschiedene Wirklichkeitsschichten
1864–1944
  • Schuf wesentliche Grundlagen in der Biologie
  • Unterscheidung von Merkwelt und Wirkwelt
1874–1928
  • Materiale Wertethik
  • Wesen des Menschen ist der Geist
1888–1965
  • Kulturanthropologie
  • problematische Nähe zum Nationalsozialismus
1892–1985
  • Exzentrische Positionalität
  • anthropologische Gesetze von der natürlichen Künstlichkeit, vermittelten Unmittelbarkeit, dem utopischen Standort
1904–1976
  • Der Mensch als Mängelwesen
  • Kultur und Institutionen als Kompensation
1913–1994
  • Der Mensch als Schöpfer und Geschöpf der Kultur
  • 1928
  • Anthropologie und Existentialismus
  • 1943
  • Knüpft an die Institutionenlehre Gehlens an
1874–1948
1878–1960
  • Philosophie des großen JA
1883–1969
  • Der Mensch kann das Umgreifende in seiner Ganzheit nicht erfassen
  • Grenzsituationen zeigen die Fragwürdigkeit der wissenschaftlichen Weltauffassung
1883–1951
1889–1941
  • Existenzphilosophie auf sprachphilosophischer Basis
1889–1976
1888–1974
  • Verband Hegel, Kierkegaard und Heidegger
  • Impulsgeber für den französischen Existenzialismus
1890–1965
  • Erscheinung und Wirklichkeit
1898–1983
  • forderte eine neue, an den naturwissenschaften orientierte Ontologie
1901–1990
  • Existenz ist Seinssuche
1897–1973
  • stoische und skeptische Philosophie
1902–1968
  • Hegel und Heidegger
  • Lehrer von Sartre u.a.
1902–1991
  • Ohnmacht der rationalen Sprache
1903–1993
1905–1950
1905–1980
  • Die Existenz geht dem Wesen voraus.
  • Der Mensch ist zur Freiheit verurteilt
  • Die Verantwortung kann man nicht abwälzen.
1913–1960
  • Die Sinnlosigkeit der Welt ist Fakt
  • Sisyphos als Sinnbild der absurden Lebenssituation des Menschen
1905–1975
1870–1945
  • Begründer der Kyōto-Schule
  • Philosophie ist die Suche nach der „einen Wahrheit“
  • Versuch einer Synthese von Philosophie und Religion
1885–1962
  • Philosophie als „Metanoetik“ (Der Weg der Reue)
  • Nur wenn alle philosophischen Methoden verneint worden sind, ist Philosophie erst möglich.
1900–1990
  • verband Erfahrungen aus der Praxis des Zen-Buddhismus mit dem Existentialismus
  • 1944
  • Philosophie der Leere und des Mitgefühls (Compassion)
1855–1936
1858–1917
1864–1920

  • Werturteilsfreie Wissenschaft vom Sozialen Handeln
  • Gesinnungs- und Verantwortungsethik
1893–1947
1897–1990
  • Über den Prozess der Zivilisation
  • Von der Entstehung der Werte
  • Menschenwissenschaften
1900–1980
1925–1986
1927–1998
  • Begründer der soziologischen Systemtheorie
  • Variante des radikalen Konstruktivismus
  • Kommunikation als kleinstes Element steuert soziale Systeme
  • 1934
  • Grundlagen der Gewerkschaften
1882–1936

1879–1934
1880–1975
1882–1945
  • Mitverfasser der wissenschaftlichen Weltauffassung
  • Methode der Bildpädagogik
1884–1966
1891–1970
  • Logische Analyse der Wissenschaftssprache
  • Scheinprobleme der Philosophie (Metaphysik)
  • Modallogik und wahrscheinlichkeitsbasierte Induktion
1891–1953
  • Wahrheit kann nicht aus Beobachtung geschlossen werden.
  • Erkenntnis beruht auf Wahrscheinlichkeitsschlüssen.
1895–1945
1896–1959
  • Arbeiten zur Logik und Sprachphilosophie
1902–1988
1902–1985
1905–1997
1906–1978
1910–1989
  • Sprache, Wahrheit und Logik
  • Britischer Vertreter des Wiener Kreises
1916–2003
  • Entwicklung einer deontischen Logik aus der Modallogik
  • Norwegischer Vertreter des Wiener Kreises

Ausgangspunkt der analytischen Philosophie ist die Auffassung, dass viele Probleme der Philosophie durch einen ungenügend präzisen Umgang mit der Sprache hervorgerufen werden. Daher sind zunächst eine Klärung von Begriffen und eine logische Analyse der Sprache erforderlich. Ähnliche Auffassungen finden sich parallel und in wechselseitigem Austausch bei den Vertretern des logischen Empirismus. Im Ursprung befassten sich die Vertreter der analytischen Philosophie ganz vorwiegend mit Themen der Sprachanalyse. Im Verlaufe der Zeit verbreiterte sich das Spektrum. Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die analytische Philosophie, nun eher als Methode verstanden, auf alle Themenbereiche der theoretischen und praktischen Philosophie ausgeweitet. Die meisten ihrer Vertreter behandeln neben der Sprache Fragen der Erkenntnistheorie, der Logik, der Philosophie des Geistes, metatheoretische Fragen sowie zugleich auch ethische Fragen. Eine Zuordnung zu einer der nachfolgenden Disziplin kann daher nur nach einem vorrangigen Schwerpunkt erfolgen.

1848–1925

Datei:Gottlob Frege.jpg

  • Begriffsschrift (Sinn und Bedeutung)
  • Grundlagen der neueren Logik
1872–1970

  • Rückführung der Mathematik auf die Logik
  • Paradoxon der Mengenlehre
  • sprachanalytischer Atomismus (Theorie der Kennzeichnung)
1873–1958
1889–1951

Datei:Wittgenstein Swansea 1947.jpg

  • Sprachanalyse zur Klärung von Sprachverwirrung
  • Sprachspiele und Sprachfamilien
  • "Die Bedeutung eines Wortes ist sein Gebrauch"
1889-1957
1900–1976
  • Mythos vom Mensch in der Maschine
  • Kategorienfehler = falscher Begriff im Kontext
1909-1988
1911–1960
  • Sprechakttheorie
  • Lokution = Äußerung; Illokution = Rolle der Äußerung; Perlokution = Folge der Äußerung
1913-1988
1917–2003
  • Bedeutungstheorie
  • 1925

  • Grenzen der Theorie der Bedeutung
  • 1929
1930-1971
  • 1931
  • 1932
  • 1932

  • Weiterentwicklung der Sprechakttheorie
  • Gedankenexperiment des Chinesischen Zimmers
  • 1933
  • 1938
  • Quine-Schüler, Antirealismus und ethischer Relativismus
  • 1940
  • sprachphilosophischer Externalismus mit Kennzeichnung durch starre Designatoren
  • 1941
  • Wittgenstein-Interpret
  • 1946
  • Vertreter des Externalismus
  • 1946
  • 1958
1858–1932
1862–1943
  • Begriffsdefinitionen und Beweisverfahren in der Mathematik
1878–1956
1901–1983
1902-1995
1903-1930
1903-1995
  • 1919
  • 1929
  • 1930
  • 1949
1861–1947

1908–2000
  • Eine Theorie ist nur als Ganzes widerlegbar (Duhem-Quine-These)
  • Jedes Beobachtungselement und jede Aussage sind theoriebeladen
  • strikter Empirismus und Forderung eines Naturalismus = Abschaffung der Philosophie
  • sprachphilosophischer Holismus
  • 1916
  • entwickelte einen „analytischen Thomismus“
1919–2006
  • raumzeitlich bestimmbare Einzeldinge sind real
  • Die Gleichsetzung abstrakter Sachverhalte mit Realität ist Metaphysik
  • Theorien setzen sich aufgrund größeren Erfolgs durch
  • 1926
  • 1932
  • Ontologischer Dualismus
  • 1942
  • Ontologie, Identität und Modalität; Indeterminist
  • 1951
  • 1952
1877–1971
  • „Das Richtige und das Gute“, deontologischer Intuitionismus
1908–1994
  • Metaethik, Theorie der normativen Ethik
1908–1979
1912–2004
  • rationalistische Ethik: Prinzip der natürlichen Konsistenz
1917–1981
  • antimetaphysische Moralphilosophie
1919–2002
  • Moralsprache ist vor allem präskriptiv
1919–2001
  • Frühe feministische Philosophin
  • Mitherausgeberin von Wittgenstein
  • 1920
1929–2003
  • Synthese aus verschiedenen historischen und kulturellen Positionen, Antireduktionismus
  • 1930
  • Sprachphilosophie und Philosophie des Selbst
  • Ethik und Anthropologie
  • 1940
  • 1942
  • Ethik, Vernunft und Person
  • 1946
  • Begriff der Person als Problem der Ethik
  • Euthanasie und Abtreibung?
  • 1946

Didaktik der Philosophie

  • 1947
  • 1952
  • 1952
  • die Quellen der Normativität
  • Moralphilosophie Immanuel Kants
1887–1971
1903–1997
  • Hirnforscher – Vertrat mit Popper einen Dualismus
1912–1989
  • Mythos des Gegebenen
1916–1999
  • Primat des Intentionalen
  • apriorisches Wissen beruht auf Einsicht in notwendige Wahrheit
  • 1920
  • 1929
  • Analyse des Freiheitsbegriffs
  • 1932
  • Analyse des Informationsbegriffs
  • im Bereich der Erkenntnistheorie und der Philosophie des Geistes
  • 1933
  • Argument der Erklärungslücke
  • 1933
  • 1934
  • 1935
  • Language of Thought (Sprache des Denkens)
  • 1937
  • Antireduktionismus („What is it like to be a bat“)
  • erkenntnistheoretischer radikaler Realismus („View From Nowhere“)
1941–2001
  • 1942
  • Eliminativer Materialismus, vertritt das Konzept der Meme
  • führendes MItglied der Brights
  • 1942
  • 1942
  • Eliminativer Materialismus
  • 1943
  • 1943
  • 1944
  • 1945
  • Physikalismus
  • 1952
  • 1956
  • 1958
  • Theorie der Selbstmodelle
  • 1966
  • Eigenschaftsdualismus
  • Kontroverse Position zu Dennett
  • 1927
  • 1936
  • 1940
  • vertritt eine auf Tugenden bzw. Werten (virtues) basierende Epistemologie
  • 1941
  • 1943
  • Kohärenztheorie des Wissens
  • 1945
Neopragmatismus
1906–1998
  • Symboltheorie
  • Weisen der Welterzeugung
1931–2007
  • Der Wahrheitsbegriff ist nur kulturrelativ zu verstehen
  • 1950
  • Sprachpragmatiker, Inferenztheorie
  • 1926

  • 1942
  • Zweite Natur
  • Undogmatischer Empirismus
  • 1928
  • methodischer Pragmatismus
1902–1994
  • Sicheres Wissen ist nicht möglich
  • Wissenschaftliche Aussagen müssen falsifizierbar sein
  • Hypothesen sind umso besser, je besser sie getestet wurden
  • Forderung einer offenen Gesellschaft, die sich nach Versuch und Irrtum entwickelt
1919–2003
  • Kritisiert vermeintliche Erkenntnisse aufgrund von Leerformeln
  • Freundschaft mit Albert, Distanz zu Popper
  • 1921
1934-1990
  • 1939
  • 1940
  • 1940
  • 1942
  • 1943
  • 1955
  • Vertreter der evolutionären Erkenntnistheorie
1867–1956
  • Forderte ein Vereintes Europa (Untersuchung über die europäische Nation (1933))
  • Schrieb gegen den Nationalsozialismus (Die Schicksalsprüfung der Demokratien (1942))
1869–1966
  • Moralphilosoph
  • Kriegsgegner – NS-Gegner
1888–1985
  • antiliberaler Gegner des Pluralismus
  • dachte in der Tradition von Hobbes und Machiavelli
  • stand dem Nationalsozialismus nahe
1899–1973
  • Neokonservatismus
1901–1985
  • Staatstheorie
1902–1992
  • Pazifist und Atomgegener
  • warnte vor der Zerstörung der Humanität
1906–1975

Datei:Stamps of Germany (Berlin) 1988, MiNr 826.jpg

  • analysierte den Totalitarismus
  • schrieb über die „Banalität des Bösen“ im Denken Eichmanns
1909–1997
  • Negative und Positive Freiheit
1921–2002
1930-1992
  • Kulturkritiker, wandte sich gegen den Egoismus in der modernen Gesellschaft
1932-2003
  • Theorie des Politischen (in Anlehnung an Arendt)
  • 1933

1938–2002
  • Libertäre Gesellschaftstheorie als Kontrapunkt zu Rawls
  • 1929
  • Die aktive Gesellschaft
  • 1929
  • will an die Tugendlehre von Aristoteles anknüpfen
  • 1931
  • “westliche Identität”
  • 1935

  • 1953
  • kritisiert das Fehlen sozialer Werte bei Rawls
  • 1939
1873–1937
1891–1937
  • Prägte den Begriff der Zivilgesellschaft
1885–1971
  • entwarf den Gedanken einer „demokratischen Diktatur des Proletariats
  • Ästhetiker
1892–1940
  • verknüpfte Kunst- und Kulturkritik mit dem historischen Materialismus
1885–1975

Das Prinzip Hoffnung

1895–1973
  • grundsätzliche Kritik der „bürgerlichen Gesellschaft“
1898–1979
1899–1990
  • Materialistische Erkenntnistheorie
  • Abstraktes Denken als Folge des abstrakten Warentausches
1903–1969
1906–1985
  • Sozialgeschichte der europäischen Arbeiterbewegung
1907–1995
  • eigenständige Kritische Theorie
  • 1927
  • Humanistischer Marxismus
  • 1927
  • 1929

  • 1931
  • 1933
1934–2004
  • 1941
  • 1943
  • Antiliberalismus
  • 1949
  • Theorie der Anerkennung

Jüdische Philosophie

1878–1965

  • Philosophie des Du
  • Philosophie des Dialogs
1886–1929
  • Interreligiöser Dialog
1897–1982
1923–1987
1853-1924
  • katholischer Philosophiehistoriker
1865-1923
  • Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule
  • Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte
1875-1949
  • Geschichte der mittelalterlichen Philosophie
1878–1944
  • französischer Neuthomist
1881–1955

  • Leben und Kosmos sind in einer von Gott bewirkten kreativen Bewegung
  • Omegapunkt
1882-1973
  • Neuthomist, Christlicher Humanismus
  • Wirkte mit an der Formulierung der UN-Erklärung der Menschenrechte
1884–1940
  • Christliche Dialog- und Existenzphilosophie
1884-1978
  • Neuthomist, christliche Philosophie im Mittelalter
1885–1965
  • Existentielle Darstellungen des Lebens und des Denkens
1886–1965
  • Religiöser Sozialist
  • Nähe zur Kritischen Theorie
1886–1968
  • Dialektische Theologie
  • Bekennende Kirche
1884–1976
  • Entmythologisierung der Schrift
  • Existenzialontologie
1891–1982
  • Neuthomist
1889-1972
  • Jesuit, das endliche Erkenntnisvermögen des Menschen kann das unendliche Sein nie vollständig erfassen
1903–1992
  • Neuthomist
  • Existenzialismus
1904–1997
  • Neuthomist
  • Philosophische Anthropologie
1904-1998
  • Jedes Seiende enthält Dasein, Wesen und Existenzprinzip
1929-2005
  • Begründung der Metaphysik durch das Argument der Retorsion
1934
  • Argumentiert für die Existenz Gottes mit der Methode des induktiven Schließens (Gott als Hypothese)
1878–1949
1881–1973
  • Konsequenter Rechtspositivist
  • Nähe zu Kant und zum kritischen Rationalismus
1907-1992
  • Rechtsphilosoph, gemäßigter Rechtspositivismus
  • 1931
  • Rechtsphilosoph
  • egalitäre Gerechtigkeitstheorie
  • 1945
  • Anwendung der Diskurstheorie auf den Bereich des Rechts

Andere Philosophen

1861–1925
1872–1942
1872–1945
1882–1927
  • Wiederbegründung der Fries'schen Schule
1895–1985
1900–2002
1910–1990
1913–2004
  • Transzendentalphilosoph
  • Die Idee der Freiheit als Basis menschlicher Vernunft
1920–1991
  • Neue Medien als Chance
  • Ausgang bei Heidegger
1921–2008
  • „Ontologische Erfahrung“, Studien zu Platon
  • 1922
  • Transformation der Transzendentalphilosophie
  • Diskursphilosophie
1926–2006
  • 1927
  • Untersuchungen über das Selbstbewusstsein
  • Erforschung und Interpretation des Deutschen Idealismus und Immanuel Kants
  • 1932
  • Medienkritiker
  • Einfluss der Geschwindigkeit auf die Gesellschaft (Dromologie)
  • 1936
  • Diskurspluralität und methodischer Rationalismus
  • 1939
  • Interessenethik statt Menschenwürde, Rechtspositivismus wie H.L.A. Hart, skeptische Religionsphilosophie
  • 1943
  • Kantianer, Rechts- und Staatsphilosophie
  • 1953
1896-1961
  • Einfluss des Denkstils und des Denkkollektivs auf Theorien
1900-1990
1906-1987
1922–1996
  • The Structure of Scientific Revolutions – Paradigmenwechsel
1922–1974
  • Verband die Theorie Poppers mit Kuhn
  • 1922
  • 1923
  • Wissenschaftstheorie der Physik
1923–1991
  • Wissenschaftstheoretischer Strukturalismus
1924–1994

1924-1967
  • empiristischer Holismus
  • 1936
  • 1938
  • 1939
  • 1941
  • 1941
  • Konstruktiver Empirismus
  • 1943
  • 1946
  • 1951
  • erforscht komplexe Systeme und tritt für einen „integrativen Pluralismus“ ein.
  • 1952
1954-2007
  • 1960
1881–1954
  • Ideengeber – Schöpfer der Protophysik
  • pragmatische Erkenntnistheorie
  • problematische Rolle in der NS-Zeit
1915–1994

Dialogische Logik

  • Protophysik
  • konstruktive Wissenschaftstheorie und Politikberatung
1905–1976
  • Sprach- und Wissenschaftskritik
  • Philosophische Anthropologie
  • 1932
  • Dialogische Anthropologie
  • 1936
  • Wissenschaftstheorie, Enzyklopädie, geschichtliche Konstanzer Schule
  • 1935
  • Praktische Philosophie und konstruktive Wissenschaftstheorie
  • 1937
  • 1942
  • 1944
  • 1964
  • Wissenschaftstheorie der Psychologie
1857–1913

  • Sprachtheoretiker, dessen Methode philosophisch umgesetzt wurde
  • 1908
  • Ethnologe und Anthropologe
  • Setzte als erster den Strukturalismus ein.
1901–1981
  • Psychoanalytiker
  • Das Universum des Subjekts besteht aus dem Imaginären und dem Symbolischen
1902–1976
  • Kategorien bei Aristoteles sind sprachabhängig.
1913–2005
  • Phänomenologische Sprachanalyse mit Reflex auf Heidegger
  • Geschichtsphilosophie
1915–1980
  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus
  • Diskursanalyse als Archäologie des Wissens
1918–1990
  • Interpretierte Marx strukturalistisch
1919–1983
  • Amerikanischer Vertreter der Dekonstruktion
1926–1984
  • Kritisiert die Logik des fortgeschrittenen Kapitalismus

Diskursanalyse als Archäologie des Wissens ||

1930–2004
1917-2003
  • Führte den Begriff Postmoderne in die Literaturwissenschaft ein
1925–1995
  • Die Welt als ein Nexus von Virtualitäten
1924–1998

  • Kommunikation als Spiel mit bestimmten Regeln
  • Liberalismus als System der zur Kooperation verurteilten Diskurse
1929–2007
  • Antimedientheorie
  • Verführung des Konsumenten
1933-2004
  • gesellschaftskritische Kunstphilosophin
  • 1937
  • Diskurs über den Krieg
  • 1942
  • Durch ihre Reaktionen auf ihre Gegner droht die Gesellschaft ihre demokratischen Grundlagen selbst zu zerstören
  • 1952
  • Das Ende der Geschichte
1908-1986

Das andere Geschlecht, Existentialismus

  • 1925
  • 1930
  • Psychoanalytikerin (Der Spiegel des anderen Geschlechts)
  • 1941
  • Poststrukturalistin
  • 1944
  • Naturwissenschaftshistorikerin, befasst sich mit Fragen von Macht und Lust
  • 1956
  • dekonstruktivistischer Feminismus
1944–1995
  • Projekt der „Sage-Philosophy“ (Weisheitsphilosophie
  • „Parental Earth Ethics“
  • (Kenia)
  • 1931
  • "Begriffliche Dekolonisation" (Conceptual decolonialization)
  • Konsensethik
  • Ghana)
  • 1942
  • Es gibt kein nachvollziehbares, unwandelbares, kollektives Denksystem aller Afrikaner
  • (Benin)
  • 1954


Literatur

Siehe auch