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Kollektivismus

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Unter Kollektivismus wird - meist abwertend - ein Werte- und Moralsystem verstanden, das ein menschliches Kollektiv höher wertet als die Individuen. Der Gegensatz dazu ist der Individualismus.

Das Kollektiv, das diesen höheren Wert besitzt, kann eine Klasse, ein Volk oder jede andere Art von Gemeinschaft sein. Das kollektivistische Normensystem verlangt Solidarität, Kameradschaft, Volksgemeinschaft, Gemeinschaftsgeist oder auch Liebe, letzteres insbesondere in religiösen und familiären Kollektiven.

Mit Sätzen wie "Gemeinnutz geht vor Eigennutz" wird das Interesse der Gemeinschaft vor das des Einzelnen gestellt. Im nationalsozialistischen Deutshcland hiess es: 'Du bist nichts, dein Volk ist alles'

In besonderen Fällen kann der Einsatz für das Kollektiv bis zur Bereitschaft gehen, das eigenen Leben einzusetzen. Dies ist zum Beispiel bei militärischen Gemeinschaften der Fall. Im Extremfall wird das eigene Leben nicht nur riskiert, sondern bewußt geopfert, wie z. B. bei den japanischen Kamikaze-Kämpfern im zweiten Weltkrieg oder den sog. Selbstmordattentätern der Araber in Israel. In abgemilderter Form werden kollektivistische Werte bei allen Rettungsdiensten (etwa der Feuerwehr) und der Polizei erwartet. Deren Mitglieder müssen für die bürgerliche Gemeinschaft u. U. erhebliche Risiken in Kauf nehmen.

Als politische Formen des Kollektivismus gelten insbesondere Sozialismus und Nationalismus. Religiös sind es vor allem Klostergemeinschaften. Wenn der Einsatz für das Kollektiv vom einzelnen auf Willensentscheidung gründet spricht man von Altruismus. Diesen behauptet auch der Kollektivismus für sich.