HL (Pflanzenschutzmittel)
HL war ein in der DDR hergestelltes und vertriebenes Pflanzenschutzmittel.
Eigenschaften
HL diente als Insektizid gegen unterschiedliche Bodenschädlinge im Obst-, Acker- und Gartenbau. Es war als Spritz- und Gießmittel einsetzbar und mit Wasser emulgierbar. Hergestellt wurde das als Berührungs-, Atem- und Fraßgift wirkende HL vom VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld. Als Wirkstoff diente das zwischenzeitlich wegen seiner schädlichen Umweltwirkungen verboten Lindan.
Anwendung
Im Obstbau wurde HL in einer Konzentration von 0,4 % vorwiegend gegen Blattläuse eingesetzt. Vor allem wurden bekämpft Apfelblattsauger, Apfelblütenstecher, Apfelsägewespe, Birnenblattsauger, Grüne Apofelblattlaus, Pflaumensägewespe sowie die Raupen von Apfelwickler, Frostspanner, Gespinstmotte, Goldafter, Ringelspinner und Schwammspinner. Auch Gartenlaubkäfer, Maikäfer und die Larven der Kommaschildlaus sollten mit HL bekämpft werden.
Im Feld- und Gartenbau wurde mit gleicher Konzentration gegen die Raupen von Gammaeule, Kohleule und Weißling aber auch gegen Blattrandkäfer, Rapsglanzkäfer, Rübenderbrüßler und Spargelkäfer vorgegangen.
Literatur
- Wirksame Schädlingsbekämpfung, VEB Elektrochemisches Kombinat Bitterfeld, 1960, Seite 55 ff.