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Wilhelm von Nathusius (Zoologe)

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Wilhelm Engelhard von Nathusius
Schloss von der Gartenseite im April 2009
Journal für Ornithologie vom September 1872 mit einem Beitrag von Wilhelm Engelhard von Nathusius[1]

Meyers Konversations-Lexikon, 1888, Nr. 18650 (S. 12.1 f.)

Wilhelm von, Bruder des vorigen, geb. 1828 zu Hundisburg, studierte in Paris [* 12] und Berlin Chemie, übernahm dann das Gut Königsborn, war 1852–78 Mitglied des Landesökonomiekollegiums und seit 1869 Direktor des Landwirtschaftlichen Zentralvereins der Provinz Sachsen. Er gehörte 1855 im preußischen Abgeordnetenhaus der Fraktion Gerlach an und beteiligte sich lebhaft an den politischen Bewegungen. mikroskopischen Untersuchungen:

  • Das Wollhaar des Schafs« (Berl. 1866) und
  • Über die Verwertung der Wolle nach geschehener Fabrikwäsche« (Halle 1874);
  • Untersuchungen über nichtcelluläre Organismen, namentlich Krustaceenpanzer, Molluskenschalen und Eihüllen« (Berl. 1877).

MBL

N. wurde als sechstes von acht Kindern des Johann Gottlob N. geboren. Nach abgeschlossener Vorbildung studierte er in Paris und Berlin Chemie. 1843 kaufte N. die Güter Königsborn und Wahlitz, bewirtschaftete beide bis 1888 und verkaufte diese dann, um seinen Lebensabend in Halle zu verbringen. N. war ein vielseitig interessierter, engagierter Landwirt, der die Entwicklung der Landwirtschaft seiner Zeit entscheidend mit beeinflußt hat. In seinen Veröffentlichungen spiegelt sich die Breite seiner anregenden Tätigkeiten, etwa in seinen Berichten über neue Anbauarten (Mais, Topinambur, Lupinen, Futterrüben u. a.), über Guano- und Gründüngung oder Drainage wider. N. besprach neue Geräte und Maschinen, besonders den Betrieb des ersten Dampfpfluges in Preußen auf Königsborn 1863/64 (vorher in Wanzleben!). Er berichtete über seine Erfahrungen in der Tierzucht, insbesondere über schwere Schrittpferde, Milchkühe, Schafe, über Körordnungen und Fütterungsversuche. Die Wolle der Schafe und ihre Eigenschaften behandelte N. grundlegend, auch den Tierseuchen und ihrer Bekämpfung bzw. deren Vorbeugung wandte er sich zu. In seinen “Untersuchungen über nichtzelluläre Organismen, namentlich Krustazeenpanzer, Molluskenschalen und Eihüllen” (1877) bekämpfte er die zeitgenössische Zellentheorie. Bemerkenswert sind seine Bemühungen (mit Hermann v. N.) um Anschauungsmittel für Tierzüchter wie Wandtafeln oder Fotografien. N. trat in vielen Vereinigungen hervor, wie im Verein zur Anschaffung edler Halbblutstuten (1844ff.), im Landwirthschaftlichen Central- Verein der Provinz Sachsen (hier 1844ff.), wo er Mitglied der Wissenschaftlichen Deputation (1850ff.) und der Central- Deputation zur Förderung der Pferdezucht sowie 1869–94 Direktor dieses Vereins war. N. gehörte dem Königlich- preußischischen Landes-Oekonomie-Collegium (1852–78) und seit ihrer Gründung der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft an, in deren Verwaltungsrat er 1890 tätig war. Seit 1877 stand N. dem Knaben-Rettungshaus in Königsborn vor. 1855–59 gehörte er der Fraktion der Konservativen Partei um Ludwig von Gerlach im Preußischen Abgeordnetenhaus an.

Sonstiges

  • Leckeney, eine wohlhabende Magdeburger Kaufmannsfamilie (unter anderem durch Zitronenhandel im 18. Jahrhundert reich geworden)
  • WP Königsborn: Der berühmteste Dichter, der sich wohl je in Königsborn aufhielt, war Hoffmann von Fallersleben, der auf Einladung von Wilhelm Engelhard von Nathusius in dem Ort verweilte. Er verfasste hier auch einige Gedichte, z.B. „Elschen“ im Jahre 1847. Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete der damalige Gutsbesitzer von Nathusius ein Schulgebäude.
  • WvN übernahem Königsborn 1844 [2]
  • Unter Wilhelm von Nathusius, königlicher Rittmeister a.D. erfolgten 1844 Eine Renovierung und der teilweise Umbau des Herrenhauses. Insbesondere das schlossartige Herrenhaus begründet die hohe bau- und kunstgeschichtliche Bedeutung des Gutshofes.[3]
  • Tyler (1964): Nathusius von Königsborn (1821-1899) was the first to employ fossil material in his study of the eggshell structure.
  • Hoffmann folgte der Einladung von Wilhelm von Nathusius, einem Bruder Philipps, nach Königsborn. Hier traf er eine Jugendfreundin der Hausfrau - Elvira Detroit. Diese selbständige und freisinnige junge Frau, die für ihren Lebensunterhalt selbst zu sorgen hatte und als Erzieherin in Warschau bei einer russischen Familie lebte, hat das Schicksal des Dichters nur kurze Zeit und nicht sehr tief beeinflußt.Ein freundschaftlicher Briefwechsel zwischen Elvira und Hoffmann v. F, belegt den Wunsch Hoffmanns, sein unstetes Leben in Deutschland aufzugeben und nach Texas auszuwandern, Elvira hielt ihn davon ab [4].

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Artikel

Wilhelm Engelhard von Nathusius (* 27. Juni 1821 in Hundisburg; † 25. Dezember 1899 in Halle an der Saale[5]) war Landwirt und Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses. Ausserdem war er ein bedeutender Tierwissenschaftler und wurde besonders als Oologe bekannt. Für seine Leistungen wurde er am 18. Oktober 1861 in den preußischen Adelsstand erhoben.

Familie

Am 6. Juni 1844 heiratete Nathusius in Magdeburg die Marie Johanne von Meibom (1820-1878), eine Tochter des königlich-preußischen Majors a.D. Friedrich-Wilhelm von Meibom (Ballenstedt) und seiner Frau Friederike, geborene von Lekeny.[6]. Das Paar hatte sechs Kinder.

Werke

  • Über Grundsteuer, Denkschrift, F. Heinicke, Berlin 1859
  • Tagebuch über die Versuche mit dem Fowlerschen Dampfpflug, in: Zeitschrift des landwirtschaftlichen Central-Vereins der Provinz Sachsen, Band 21, 1864, S. 178–181
  • Ueber die Eischalen von Aeptornis, Dinornis, Apteryx und einigen Crypturiden
  • Bemerkungen über die Gestalt und die Dimensionen des Wollhaares der Schafe und die Methoden sie zu bestimmen nebst einem Nachtrag über Wollgewicht, Hendel, Halle 1864
  • Das Wollhaar des Schafes in histologischer und technischer Beziehung, mit vergleichender Berücksichtigung anderer Haare und der Haut, Wiegandt und Hempel, Berlin 1865
  • Wandtafeln für den naturwissenschaftlichen Unterricht, 2 Tafeln, 1871
  • Wollkunde : Wandtafeln für den naturwissenschaftlichen Unterricht mit speciellen Berücksichtigungen der Landwirtschaft, 1873
  • Über die Verwertung der Wolle nach geschehener Fabrikwäsche, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1874
  • Untersuchungen über nichtcelluläre Organismen, namentlich Krustaceenpanzer, Molluskenschalen und Eihüllen, Wiegandt, Hempel & Parey, Berlin 1877
  • Ueber die Hüllen, welche den Dotter des Vogeleies umgeben, und Nachträge
  • Die prohibitiven Körordnungen, ihre gesetzliche Zulässigkeit u. wirthschaftliche Bedeutung, Parey, Berlin 1881
  • Die landwirthschaftlichen Verhältnisse in der Umgegend, in: Festschrift für die Theilnehmer der 57. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Magdeburg, Magdeburg 1884
  • Johanne Philippine Nathusius aus ihrem Leben mitgetheilt, Wagner, Quedlinburg 1885
  • Untersuchungen über Harting'sche Körperchen, 1889
  • Abhandlungen über die Bildung der Eier der Vögel und Reptilen, Leipzig 1889-1992 (?)
  • Die Vorgänge der Vererbung bei Haustieren, Paul Parey, Berlin 1891
  • Die Entwicklung von Schale und Schalenhaut des Hühnereies im Oviduct, 1893
  • Über Strukturverhältnisse von Wollhaaren mit Anknüpfung an die Kohlschmidt'sche Erörterung der Breslauer Probeschur und die Letztere selbst, 1893
  • Über Haar-Formen und - Farben von Equiden als Kriterien der Vererbung, namentlich bei Bastarden; Sonderabdruck aus: "Landwirtschaftliche Jahrbücher, Paul Parey, Berlin 1897, S. 318 ff

Übersetzungen

  • On avian eggshells, A translated and edited version of his work by Tyler, Cyril, University of Reading, Reading (England) 1964
  • Pamphlets on birds' eggs, 1882-1895

Einzelnachweise

  1. Wilhelm von Nathusius (Königsborn), Ueber den inneren Bau einiger Gänse-Eier mit doppeltem Dotter, nebst einigen weiteren Bemerkungen über Species-Unterschiede bei Eierschalen, in: Journal für Ornithologie, Nr. 119, September 1872, 20. Jahrgang, Cassel, Leipzig und Berlin 1872 (S. 321-332)
  2. gem. pdf-Dokument der Zentral-und Landesbibliothek Berlin, hier: Alexander Duncker, Königsborn, in: Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den Königlichen Familien-, Haus-Fideikomiss- und Schatullgütern in naturgetreuen, künstlerisch ausgeführten, farbigen Darstellungen nebst begleitendem Text, Duncker, Berlin 1857-1883
  3. gem. Website des Fördervereins Historisches Museum der Rittergüter im Jerichower Land Schloss Parchen e.V.
  4. [1]
  5. gem. Nathusius (1840, 1861), IV. Linie (Königsborn), Wilhelm Engelhard v. Nathusius, in: Genealogisches Handbuch des Adels (gen. "Gotha", Anm. d. Verf.), Band 57 der Gesamtreihe, Adelige Häuser B Band XI, C.A. Starke Verlag, Limburg a.d. Lahn, 1974, S. 317
  6. gem. Wolfgang Ollrog (Bearb.), Johann Christoph Gatterer, der Begründer der wissenschaftlichen Genealogie, in: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete mit Praktischer Forschungshilfe, 47. Jahrgang, Heft 81/82, Februar 1981, C. A. Starke Verlag, Limburg, 1981, Nr. 3.4.6 S. 45 und Nr. 3.4.6.1 ff, S. 56

Literatur

  • Anton Bettelheim (Hrsg.), Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog, Unter ständiger Mitwirkung von F. von Bezold, Alois Brandl, u. a., Jahrgang 4, Berlin 1900
  • Ludwig Gebhardt, Die Ornithologen Mitteleuropas, 1964, S. 254
  • Meyers Konversations-Lexikon, Band 14, Nr. 61908, S. 441 f.
  • Heinrich von Mendel-Steinfels, Festschrift des landwirtschaftlichen Central-Vereins der Provinz Sachsen, 1893
  • Christian Mommsen, Entwicklung der Pferdezucht und des Pferdezucht-Verbandes der Provinz Sachsen. Die bisher wichtigsten Blutlinien des Zuchtbezirkes. Herausgegeben zum 25jährigen Bestehen des Pferdezucht-Verbandes der Provinz Sachsen, 1924
  • Konrad zu Putlitz/Lothar Meyer (Hrsg), Landlexikon, Band 4, 1913
  • Simon von Nathusius, Wilhelm von Nathusius (†), in: Landwirtschaftliche Wochenschrift für die Provinz Sachsen, II, 1900, S. 34