Friemar
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 59′ N, 10° 47′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Gotha | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Nesseaue | |
Höhe: | 285 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,38 km2 | |
Einwohner: | 992 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 99869 | |
Vorwahl: | 036258 | |
Kfz-Kennzeichen: | GTH | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 67 022 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Dr.-Külz-Straße 4 99869 Friemar | |
Bürgermeister: | Steffen John | |
Lage der Gemeinde Friemar im Landkreis Gotha | ||
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Friemar ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Gotha. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Nesseaue.
Geschichte
Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird Friemar in einem Verzeichnis der von Erzbischof Lullus († 786) von Mainz für das Klosters Hersfeld von Freien verliehenen Güter erstmals urkundlich als Friomare erwähnt. In Unkenntnis dieses geschichtlichen Faktes wurde 874 als Ersterwähnung angenommen und 1999 das 1125-jährige Bestehen des Ortes feierlich begangen. Der Ortsname bezieht sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf das den Ort umgebende Gelände. Das Grundwort -mar weist auf feuchten, sumpfigen Boden hin, das Bestimmungswort Fri- ist jedoch etymologisch außerordentlich schwierig und in der namenkundlichen Diskussion umstritten. Keinesfalls aber kann der Name des Ortes mit der Göttin Freia o.ä. in Verbindung gebracht werden.
Während früher der landwirtschaftliche Charakter vorherrschte, haben sich seit 1990 verschiedene Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Grundschule, Kindergarten, Jugendclub, Heimatmuseum, Gastronomie, Allgemeinmediziner, Filiale der Raiffeisenbank, Physiotherapeutin und Sitz der VG Nesseaue runden die Infrastruktur ab.
Infrastruktur
Heute zählt die Gemeinde Friemar 1223 Einwohner. Während früher der landwirtschaftliche Charakter vorherrschte, haben sich nun verschiedene Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe angesiedelt. Daneben gibt es eine Grundschule, einen Kindergarten und einen Jugendtreff sowie ein Heimatmuseum. Östlich auf dem Territorium der Gemeinde liegt der Immertalstausee, der zu einem ländlich geprägten Naherholungsgebiet ausgebaut wurde und Teile des Geländes als Flächennaturdenkmal (Schilfgürtel) ausweist.
Vereinsleben
- Heimatverein
- Friemarer Carnevals Club e.V. (FCV)
- Freiwillige Feuerwehr Friemar
- Tennisverein 1994 Friemar e.V.
Kirchgemeinde
In der Dorfmitte liegt die 1780 nach einem großen Brand erbaute St. Veit Kirche, deren Schmuckstück die 1830 vom Tabarzer Orgelbauer Johann Valentin Knauf gebaute Orgel bildet. Die Kirchgemeinde hat einen Kinder-, einen Kirchen- und einen Gospelchor. Neben der kirchlichen Arbeit übernimmt die Gemeinde auch soziale Verantwortung und unterhält einen offenen Jugendtreff, der von einem Jugenddiakon betreut wird sowie einen Kindergarten, der auch von Kindern aus umliegenden Gemeinden besucht wird.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Stigel, Poet und Rhetoriker
- Heinrich von Friemar, Augstinereremit, philosophisch-theologischer Schriftsteller (um 1245-1340)
- Johann Andreas Heyn (1712-1772), stud. theol. in Jena, Pfarrer u.a. in Neudietendorf/Erfurt; ab 1743 in Württemberg: zuerst in Frauenzimmern/Zabergäu, dann in Cleebronn/Zabergäu; verh. 1744 mit Johanna Rosina Sutor (1725-1802); die Tochter Johanna Christiana (1748-1828), verheiratet 1766 mit Heinrich Friedrich Hölderlin (1736-1772) wurde die Mutter des Dichters Friedrich Hölderlin (1770-1843); Heyn also einer der Großväter Hölderlins
Literatur
- Heimatverein Friemar: Beiträge zur Geschichte von Friemar, 1998